-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine kosmetische Zusammensetzung, welche bevorzugt als Gleitmittel für die Ausübung sexueller Praktiken verwendbar ist. Sie kann ferner als Hautpflegemittel für den gesamten Körper oder zur Behandlung von trockenen Hautstellen, Falten sowie als Trägersubstanz für Wirkstoffe eingesetzt werden. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Herstellungsverfahren sowie eine Darreichungsform für die kosmetische Zusammensetzung.
-
Hintergrund und Stand der Technik
-
Bei der Ausübung sexueller Praktiken vielfältigster Art, wie zum Beispiel beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr aber auch bei homosexuellen Praktiken sowie bei der Selbstbefriedigung können Hautreizungen, sowie kleine Verletzungen oder Hautirritationen entstehen, die die Infektionsanfälligkeit der betroffenen Person erhöhen können.
-
Insbesondere beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr können aufgrund einer nicht ausreichenden Schmiereigenschaft des Vaginalsekrets bei den Beteiligten durchaus schmerzhafte Reizungen oder Nebeneffekte auftreten.
-
Bekannte Gleitcremes oder Gleitgels, die speziell für die Ausübung sexueller Praktiken kommerziell angeboten werden, basieren auf Wasser oder sind auf Silikonbasis hergestellt. Derartige Produkte zeichnen sich zwar durch eine signifikante Gleit- und Schmierwirkung aus. Diese kann bei Gleitmitteln auf Wasserbasis jedoch bereits nach kurzer Zeit merklich nachlassen, insbesondere wenn das im Gleitmittel enthaltene Wasser von der Haut aufgenommen wird. Hinzu kommt, dass Gleitmittel auf Wasserbasis ohne Zusatz von Konservierungsstoffen einen idealen Nährboden für Keime und Bakterien bereitstellen.
-
Gleitmittel auf Silikonbasis sind nicht lebensmittelecht und können als gesundheitlich bedenklich eingestuft werden. Sie sind ungenießbar und nach erfolgter Anwendung nur recht aufwändig von betroffenen Körperpartien zu entfernen. Sie weisen ferner oftmals einen mineralölartigen und unangenehmen Geruch auf.
-
Ferner ist aus der
WO 2004/056356 A1 die Verwendung eines Gemischs, umfassend Öl, Emulgator und mindestens eine organische Säure, zur Herstellung eines Mittels zur gleichzeitigen Anregung der Durchblutung, zur Förderung von Ausscheidungen aus der und über die Haut und zur positiven Einwirkung auf Nervenbahnen bekannt.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine zur Anwendung als Gleitmittel geeignete, verbesserte kosmetische Zusammensetzung bereitzustellen, die sowohl gesundheitlich unbedenklich ist, die eine langanhaltende Schmier- und Gleitwirkung bereitstellt und die in besonders einfacher Art und Weise anwendbar ist. Die Zusammensetzung soll ferner eine möglichst lange Haltbarkeit, auch ohne Zusatz etwaiger Konservierungsstoffe aufweisen. Sie soll zudem genießbar und hautverträglich sein und ein angenehmes Geruchsaroma aufweisen. Die Zusammensetzung soll sich ferner durch ein möglichst breites Anwendungsspektrum sowie durch ein vielfältiges Spektrum an Darreichungsformen auszeichnen.
-
Erfindung
-
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mit einer kosmetischen Zusammensetzung gemäß Patentanspruch 1, einer Darreichungsform gemäß Patentanspruch 9 sowie mit einem Verfahren zur Herstellung der kosmetischen Zusammensetzung gemäß Patentanspruch 10 gelöst. Einzelne vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind hierbei Gegenstand jeweils abhängiger Patentansprüche.
-
Die kosmetische Zusammensetzung ist zur Anwendung als Gleitmittel, insbesondere zur Ausübung sexueller Praktiken jeglicher Art vorgesehen. Sie weist zwischen 5 Gew.-% und 45 Gew.-% tierisches Milchfett sowie 95 Gew.-% bis 5 Gew.-% pflanzliche Lipide auf. Neben tierischem Milchfett und pflanzlichen Lipiden kann die kosmetische Zusammensetzung noch weitere Bestandteile, wie zum Beispiel ätherische Öle oder weitere Trägerstoffe sowie Hilfs- und Wirkstoffe aufweisen. Die kosmetische Zusammensetzung weist jedoch einen Wasseranteil auf, der unterhalb einer Obergrenze von 10 Gew.-% liegt. Tierisches Milchfett und pflanzliche Lipide liegen hierbei in einem solchen Verhältnis zueinander vor, dass die Zusammensetzung bei Zimmertemperatur eine flüssige, insbesondere sprühfähige Konsistenz aufweist.
-
Im Unterschied zu bekannten Gleitmitteln weist die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung einen zugunsten tierischen Milchfettes oder zugunsten pflanzlicher Lipide verringerten Wasseranteil auf. Die Verringerung des Wasseranteils unter 10 Gew.-% stellt eine langanhaltende Schmier- und Gleitwirkung bereit und bietet naturgemäß eine lange Haltbarkeit.
-
Zudem ist die kosmetische Zusammensetzung bevorzugt silikonfrei ausgebildet. Sie besteht überwiegend aus tierischem Milchfett und pflanzlichen Lipiden und ist im Gegensatz zu Gleitmitteln auf Silikonbasis gesundheitlich vollkommen unbedenklich und kann daher als lebensmittelecht eingestuft werden.
-
Darüber hinaus ist die kosmetische Zusammensetzung weitgehend frei von chemischen und/oder synthetischen Zusatzstoffen.
-
Die Verwendung eines nennenswerten Anteils an tierischem Milchfett in der kosmetischen Zusammensetzung ist dahingehend von Vorteil, als dass derartige Fette die Poren der menschlichen Haut weitgehend verschließen können und somit im Vergleich zu Produkten rein auf Öl- oder Wasserbasis einen weitaus länger anhaltenden und stabilen Gleit- oder Schmierfilm auf der Haut ausbilden können.
-
Nach einer Weiterbildung der Erfindung erweist es sich als vorteilhaft, wenn die kosmetische Zusammensetzung einen Wasseranteil unterhalb 5 Gew.-%, bevorzugt sogar unter 1 Gew.-% aufweist. Ferner ist die kosmetische Zusammensetzung bevorzugt nahezu wasserfrei ausgebildet.
-
Nach einem weiteren bevorzugten Aspekt liegt das tierische Milchfett im Wesentlichen in Form von Butterschmalz und/oder Ghee und/oder als Butterfett oder Butteröl sowie hieraus herstellbaren Mischungen vor. Butterschmalz oder Butterreinfett wird aus Butter durch Entfernen von Wasser, Milcheiweiß und Milchzucker gewonnen. Es weist einen Wasseranteil im Bereich von etwa 1 Prozent auf und ist selbst ungekühlt über mehrere Monate hinweg haltbar. Das tierische Milchfett kann bevorzugt aus der Milch von der Kuh, dem Schaf, der Ziege, der Stute, dem Esel, dem Kamel, dem Dromedar oder dem Büffel gewonnen werden.
-
Ergänzend oder alternativ zum Butterreinfett kann der tierische Milchfettanteil der kosmetischen Zusammensetzung auch Ghee aufweisen. Ghee wird bei seiner Herstellung länger als das übliche Butterschmalz erhitzt, wobei ausgefälltes Eiweiß zu bräunen beginnt. Die durch die sogenannte Maillard-Reaktion entstehenden Aromastoffe verleihen Ghee einen leicht nussigen Geschmack.
-
Es ist hierbei insbesondere vorgesehen, das unter ayurvedischen Gesichtspunkten ausschließlich im Siedeverfahren hergestelltes Ghee als tierischer Milchfettanteil der vorliegenden kosmetischen Zusammensetzung zu verwenden. Neben einer gesundheitsfördernden und entzündungshemmenden Wirkung ist Ghee auch noch wesentlich länger als gewöhnliches Butterreinfett haltbar. Selbst außerhalb einer gekühlten Umgebung kann Ghee wohl über mehrere Jahre hinweg aufbewahrt werden.
-
Neben Butterschmalz und Ghee können auch Butterfett bzw. Butteröl im tierischen Milchfettbestandteil der kosmetischen Zusammensetzung Verwendung finden, wobei Butterfett im Unterschied zu Butterschmalz auf industriellem Wege kalt hergestellt wird. Sein Fettgehalt beträgt dabei mindestens 96% während ein Restwassergehalt typischerweise 0,2% nicht übersteigt.
-
In Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass die pflanzlichen Lipide der kosmetischen Zusammensetzung in Form von zumindest einem pflanzlichen Öl oder in Form eines Gemisches aus verschiedenen pflanzlichen Ölen und/oder in Form von Wachs oder einer Wachsmischung vorliegen. Ergänzend hierzu können die Lipide auch einen gewissen Anteil an Wachsen, typischerweise in Form von Einfachestern von Fettsäuren aufweisen. Wachse sind hierbei über ihre mechanisch-physikalisch Eigenschaften definiert. Sie sind bei Zimmertemperatur von 20°C knetbar, fest bis brüchig hart. Sie weisen eine grobe bis feinkristalline Struktur auf. Farblich sind sie durchscheinend bis opak aber nicht glasartig. Oberhalb 40°C schmelzen sie weitgehend ohne Zersetzung und weisen eine stark temperaturabhängige Konsistenz und Löslichkeit auf.
-
Je nach Anwendungsbereich können die Milchfett- und Lipidanteile beliebig variieren, um zum Beispiel die Viskosität der kosmetischen Zusammensetzung je nach Anforderungen und Anwendungszweck zu verändern. Insbesondere kann nach einer bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen werden, tierisches Milchfett und die pflanzlichen Lipide in einem solchen Verhältnis zueinander zu mischen, dass die hiermit erzielte kosmetische Zusammensetzung bei Zimmertemperatur (20°C) eine cremige, pastöse oder zumindest annähernd fließfähige Konsistenz aufweist.
-
Dies kann insbesondere dadurch erreicht werden, indem der Anteil tierischen Milchfettes zumindest 45 Gew.-%, bevorzugt mindestens 55 Gew.-% oder mehr als 65 Gew.-%, 80 Gew.-% oder sogar mehr als 90 Gew.-%, bis zu 99 Gew.-% beträgt. Generell gilt hierbei, je höher der Anteil an tierischem Milchfett ist, desto fester wird die kosmetische Zusammensetzung.
-
Umgekehrt kann jedoch auch eine annähernd flüssige, insbesondere auch sprühfähige Konsistenz gefordert sein. Dementsprechend wären hierbei das tierische Milchfett oder die Milchfettzusammensetzung sowie die pflanzlichen Lipide in einem solchen Verhältnis zueinander zu mischen, dass die kosmetische Zusammensetzung bei Zimmertemperatur eine dem gewünschten Anwendungszweck geeignete flüssige Konsistenz aufweist. In diesem Fall beträgt der Anteil tierischen Milchfetts weniger als 45 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 35 Gew.-% oder sogar weniger als 30 Gew.-%, weniger als 20 Gew.-%, ja sogar bis zu weniger als 1 Gew.-%. Die Aufteilung der Zusammensetzung in tierisches Milchfett und pflanzliche Lipide kann hierbei auch in Abhängigkeit der jeweils in Frage kommenden Milchfette oder pflanzlichen Lipide variieren.
-
Machen zum Beispiel Wachse einen überwiegenden Anteil der pflanzlichen Lipide in der kosmetischen Zusammensetzung aus, so kann der Anteil pflanzlicher Lipide zu Lasten tierischen Milchfettes insgesamt erhöht werden, um eine pastöse oder feste Konsistenz des Endprodukts zu erhalten. Liegen die pflanzlichen Lipide jedoch überwiegend in Form von zumeist flüssigem pflanzlichen Öl vor, so ist der Anteil pflanzlicher Lipide zur Erzielung einer möglichst pastösen oder cremigen Konsistenz der kosmetischen Zusammensetzung möglichst zu minimieren.
-
Es ist nach einer weiteren Ausführungsform ferner vorgesehen, dass die kosmetische Zusammensetzung eine derart flüssige Konsistenz aufweist, dass sie sich für ein Versprühen eignet. Unter Versprühen ist hier eine Darreichungsform gemeint, bei welcher die in ausreichend flüssiger Form vorliegende kosmetische Zusammensetzung mittels einer Sprüheinrichtung bevorzugt in Form eines feinen und dünnen Strahls oder in Form mehrerer solcher Strahlen auf eine zu behandelnde Hautpartie aufgetragen wird.
-
Es erweist sich weiterhin als vorteilhaft, wenn die kosmetische Zusammensetzung zumindest ein ätherisches Öl, bevorzugt eine Mischung aus mehreren ätherischen Ölen enthält. Ätherische Öle können der kosmetischen Zusammensetzung einen angenehmen Geruch verleihen und sich verkaufsfördernd auswirken. Des Weiteren können neben Wachsen und Fetten auch noch andere Hilfs-, Wirk- und Trägerstoffe, bevorzugt auf natürlicher Basis in der kosmetischen Zusammensetzung enthalten sein, die der Verlängerung der Haltbarkeit, einer Verbesserung der Anwendbarkeit sowie der Herstellung, schließlich der Verbesserung des Aromas oder des Duftes der kosmetischen Zusammensetzung dienen.
-
In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung liegen die pflanzlichen Lipide in Form eines oder mehrerer der nachfolgend genannten Öle bzw. aromatisierten Öle, wie z. B.: Arganöl, Castoröl, Distelöl, Abiesöl, Aloe-Vera-Öl, Avellanaöl, Gurkensamenöl, Hagebuttensamenöl, Ambrettesamenöl, Arvenöl, Baldrianöl, Basilikumöl, Bayöl, Beifußöl, Bergamotteöl, Bohnenkrautöl, Buccublätteröl, Cadeöl, Cajeputöl, Canangaöl, Cardamomenöl, Cashewnussöl, Cedernblätteröl, Cedernholzöl, Cistusöl, Curcumaöl, Curryblätteröl, Davanaöl, Dillkrautöl, Dillsamenöl, Elemiöl, Estragonöl, Eukalyptusöl, Fichennadelöl, Fenchelöl, Galgantwurzelöl, Geraniumöl, Holblätteröl, Ingweröl, Kalmusöl, Kampferöl, Karottensamenöl, Katzenminzöl, Kiefernnadelöl, Knoblauchöl, Korianderblätteröl, Koriandersamenöl, Krauseminzöl, Kreuzkümmelöl, Kümmelöl, Latschenkieferöl, Lavandinöl, Lemongrasöl, Liebstockblätteröl, Liebstockwurzelöl, Cubebaöl, Lorbeerblätteröl, Macisblütenöl, Majoranöl, Meerettichöl, Minzöl, Salbeiöl, Muskatnussöl, Myrrhenöl, Myrthenöl, Nardeöl, Nelkenblätteröl, Nelkenblütenöl, Nelkenstielöl, Neroliöl, Niauliöl, Olibanumöl, Origanumöl, Palmarosaöl, Patchouliöl, Petersilienblätteröl, Petersiliensamenöl, Petitgrainöl, Pfefferminzöl, Pfefferöl, Pimentbeerenöl, Pimentblätteröl, Quendelöl, Ravensaraöl, Rosalinaöl, Rosmarinöl, Sandelholzöl, Schafgarbenöl, Selleriesamenöl, Senföl, Spiklavendelöl, Strohblumenöl, Tagetesöl, Tangarinenöl, Tujaöl, Thymianöl, Vetiveröl, Walcholderbeerenöl, Weißhefeöl, Weißtannenöl, Wintergrünöl, Ysopöl, Zimtblätteröl, Zimtrindenöl, Zwiebelöl, Zypressenöl, Amyrisöl, Borretschöl, Erdnussöl, Walnussöl, Haselnussöl, Olivenöl, Baumwollöl, Kürbiskernöl, Kakaoöl, Sesamöl, Avocadoöl, Kakaobutter, Mandelöl, Pfirsichöl, Caritéöl, Calophylumöl, Nachtkerzenöl, Jojobaöl, Amaranthöl, Aprikosenkernöl, Babassuöl, Baumwollsaatöl, Boragesamenöl, Calendulaöl, Camelinöl, Granatapfelkernöl, Hagebuttenkernöl, Wildrosenöl, Hanföl, Johannisbeersamenöl, Johanniskrautöl, Kokosöl, Kukuinussöl, Leinöl, Lorbeeröl, Maiskeimöl, Makadamianussöl, Mangobutter, Mohnöl, Paranussöl, Pekannussöl, Perillaöl, Pfirsichkernöl, Raps-/Rüböl, Reiskeimöl, Rizinusöl, Safor-/Distelöl, Sanddornöl, Schwarzkümmelöl, Sheabutter, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Traubenkernöl, Weizenkeimöl, Anisöl, Grapefruitöl, Himbeerkernöl, Himbeersamenöl, Holundersamenöl, Schwarzes Johannisbeersamenöl, Leinsamenöl, Maisöl, Palmöl, Vanilleöl, Nelkenöl, Heliotropöl, Rainfarnöl, Wacholderöl, Baldrianöl, Wermutöl, Verbenaöl, Bittermandelöl, Gaultheriaöl, Vetiferöl, Spireaöl, Sternanisöl, Irisöl, Serpyllumöl, Betulaöl, Senföl, Cumiumöl, Resedaöl, Kajepulöl, Sassafrasöl, Cedronöl, Veilchenöl, Paprikafruchtöl, Holunderkernöl, Limettenöl, Limonenöl, Mandarinenöl, Mariendistelöl, Melissenöl, Cassiaöl, Citronellöl, Kamillenöl, Lavendelöl, Orangenöl, Blutorangenöl, Pflaumenkernöl, Rosenholzöl, Rosenöl, Teebaumöl, Ylang Ylang Öl, Angelikawurzelöl oder Zitronenöl vor.
-
Die hier genannte Auflistung ist dabei weder einschränkend noch erschöpfend. Neben den genannten Ölen sind grundsätzlich noch weitere Öle denkbar, die vergleichbare Eigenschaften aufweisen. Herstellungstechnisch können die genannten Öle sowohl in flüssiger als auch in gepresster bzw. raffinierter und für kosmetische Zwecke aufbereiteter Form Anwendung finden. Die Aromatisierung von Ölen kann durch Einlegen von Früchten, Blättern, Wurzeln oder sonstigen Bestandteilen von Pflanzen oder auch durch Beimengungen von Essenzen der o. g. Bestandteile erreicht werden. Hierzu ist jedes in flüssiger Form vorliegende Öl geeignet.
-
Entsprechend einer Auswahl der für die kosmetische Zusammensetzung in Frage kommenden Öle können auch Einfärbungen der kosmetischen Zusammensetzung erzielt werden. Beispielsweise kann durch Verwendung weitgehend rot gefärbten Palmöls oder grünen Avocadoöls sowie des vergleichsweise dunklen Kürbiskernöls besondere Farbgebungen der kosmetischen Zusammensetzung auch ohne Zugabe gesonderter Farbstoffe erreicht werden.
-
Als besonders vorteilhaft erweist es sich ferner, wenn die kosmetische Zusammensetzung zumindest 10 Gew.-% Walnussöl und/oder zumindest 15 Gew.-% Arganöl aufweist. Arganöl zeichnet sich durch einen intensiven und angenehmen Geruch sowie durch seine goldene Farbe, ferner auch durch einen hohen Gehalt an Vitamin E aus. Ergänzend oder alternativ hierzu kann auch Walnussöl der kosmetischen Zusammensetzung einen angenehmen Geruch, respektive Geschmack verleihen.
-
In einem weiteren bevorzugten nebengeordneten Aspekt betrifft die Erfindung ferner eine Darreichungsform für eine in sprühfähiger Konsistenz vorliegende kosmetische Zusammensetzung. Die Darreichungsform weist hierbei ein mit der kosmetischen Zusammensetzung vorgefülltes Behältnis sowie eine Sprüheinrichtung zum Auftragen der Zusammensetzung auf eine Hautpartie auf. Die beanspruchte Darreichungsform kann zum Beispiel eine mit der sprühfähigen kosmetischen Zusammensetzung vorgefüllte Flasche aufweisen, die mit einer Sprüheinrichtung versehen ist. Bevorzugt kann hierbei eine Art Pumpzerstäuber vorgesehen werden, der die kosmetische Zusammensetzung in Form eines oder mehrerer feiner Strahlen auf eine Hautpartie auftragen kann. Die beschriebene Darreichungsform eignet sich insbesondere zur Anwendung im Intimbereich sowie zur Anwendung an Körperöffnungen.
-
Des Weiteren ist ein Verfahren zur Herstellung der zuvor beschriebenen kosmetischen Zusammensetzung vorgesehen, wobei tierisches Milchfett, bevorzugt in Form von Butterschmalz, Ghee oder in Form von Butterfett oder -öl in pflanzlichen Lipiden, bevorzugt in Pflanzenöl gelöst und/oder mit diesem vermischt wird. Insbesondere bei einer Lösung in Pflanzenöl ist natürlich vorgesehen, dass die pflanzlichen Lipide beim Lösungs- oder Mischvorgang in flüssiger Form vorliegen. Das Vermischen oder Lösen des tierischen Milchfettes in den pflanzlichen Lipiden kann nach einer bevorzugten Ausgestaltung auch unter Wärme oder Hitzeeinwirkung erfolgen. Insbesondere kann vorgesehen werden, zumindest das Milchfett vor oder während dem Vermischen mit den pflanzlichen Lipiden auf zumindest 30°C, bevorzugt auf 40°C oder auf 50°C zu erwärmen.
-
Auf diese Art und Weise können das Milchfett und die Lipide zumindest im erwärmten Zustand weitgehend homogen vermischt werden. Sobald die Mischung jedoch abkühlt, kann sich das tierische Milchfett vom Öl absetzen. Das Öl bildet dabei dann eine Art natürlichen Verschluss und verhindert biologische Zersetzungsprozesse des Milchfettanteils. Vor einer Anwendung ist eine derartige Mischung bevorzugt zu schütteln, um eine möglichst homogene Verteilung von tierischem Milchfett und pflanzlichen Lipiden auf betroffene Hautpartien auftragen zu können.
-
Ausflockende oder sich absetzende und annähernd in fester Form vorliegende kleine Fettpartikel können dem Endprodukt bei Anwendung eine körnige Konsistenz verleihen und einen für die jeweilige sexuelle Praktik gewünschten stimulierenden Effekt hervorrufen.
-
In Weiterbildung hiervon kann ferner vorgesehen werden, das Milchfett vor oder während des Vermischens oder Lösens mit den pflanzlichen Lipiden auf zumindest 100°C, bevorzugt auf 120°C, auf zumindest 150°C oder sogar auf 250°C zu erhitzen. Eine derart starke Erhitzung weit oberhalb des Schmelzpunktes des Milchfettes oder der in den pflanzlichen Lipiden vorgesehenen Wachsanteile kann eine im erhitzten Zustand weitaus homogene Flüssigkeit bilden, die nach einer Abkühlung zum Beispiel auch einen annähernd festen oder festpastösen Zustand einnimmt. Bei Erwärmung, die insbesondere auch erst im Zuge der Ausübung einer sexuellen Praktik ausreichend gegeben sein kann, behält eine derartige Mischung ihre homogene Zusammensetzung bzw. Fettverteilung bei.
-
Ausführungsbeispiele
-
Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung werden exemplarisch anhand der nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele erläutert. Diese zeigen lediglich einige wenige Möglichkeiten zur praktischen Umsetzung der in den Ansprüchen definierten erfindungsgemäßen Lehre auf und sind nicht als einschränkend für die Erfindung zu interpretieren.
-
In einem ersten Ausführungsbeispiel werden bezogen auf das spätere Gesamtgewicht der Zusammensetzung etwa 30 Gew.-% Butterschmalz auf zumindest 100°C, bevorzugt sogar auf 150°C erhitzt. Zum erhitzten und in flüssiger Form vorliegenden Butterschmalz werden bis zu 70 Gew.-% Walnussöl oder dergleichen pflanzlichen Lipide zugefügt. Das Gemisch aus Butterschmalz und Walnussöl wird dabei im erhitzten Zustand weitreichend vermischt und wird danach wieder auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Im Ergebnis erhält man dabei ein bei Zimmertemperatur flüssiges und homogenes Gleitmittel, welches insbesondere mit einer Sprühflasche feinstrahlig auf vorzusehende Hautpartien direkt aufgesprüht werden kann.
-
In einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die kosmetische Zusammensetzung 90 Gew.-% Butterschmalz sowie jeweils 5% Walnussöl und 5% Arganöl auf. Zur Herstellung einer solchen Zusammensetzung wird das Butterschmalz dabei auf ca. 30°C, gegebenenfalls auch darüber hinaus erwärmt. Zum erwärmten und dann überwiegend flüssig vorliegenden Butterschmalz werden dann die Walnussöl- und Arganöl-Anteile zugeführt. Das dabei entstehende Gemisch wird umgerührt und abkühlen lassen. Die auf diese Art und Weise erhältliche kosmetische Zusammensetzung weist eine cremige oder pastöse Konsistenz auf und kann beispielsweise von Hand auf betroffene Körperpartien aufgebracht werden. Unter Wärmeeinwirkung, welche allein schon von der Hautoberfläche ausgeht, kann sich eine derartige kosmetische Zusammensetzung weitgehend verflüssigen und die gewünschte Schmier- oder Gleitwirkung bereitstellen.
-
In einer weiteren Ausführungsform kann die kosmetische Zusammensetzung auch die nachfolgend aufgeführten Bestandteile aufweisen:
25 Gew.-% Ghee, 25 Gew.-% Jojobaöl, 25 Gew.-% Nussöl, 15 Gew.-% Palmöl sowie 10% Arganöl. Ein Gemisch aus diesen pflanzlichen Lipiden und tierischem Butterfett kann zur Herstellung der kosmetischen Zusammensetzung auf zum Beispiel über 100°C unter fortwährendem Rühren stark erhitzt werden, bis sich eine homogene Flüssigkeit bildet. Der Ghee-Anteil löst sich hierbei annähernd vollständig im Pflanzenölanteil auf. Selbst nach einem Abkühlen bleibt die kosmetische Zusammensetzung bei zum Beispiel Zimmertemperatur vergleichsweise flüssig und kann mittels einer Sprühflasche auf betroffene Hautpartien aufgesprüht werden.
-
Es sei hierbei ferner angemerkt, dass beliebige pflanzliche Lipide in Kombination mit tierischen Milchfetten, insbesondere mit Butterschmalz oder Ghee verwendet werden können. So können ayurvedisch hergestellte Milchfette, insbesondere Ghee in Kombination mit reinen, gepressten Pflanzenölen Verwendung finden. Es ist aber auch denkbar, die kosmetische Zusammensetzung rein industriell herzustellen, indem industriell gefertigtes Butterschmalz oder Butterfett mit raffinierten Pflanzenölen oder Pflanzenfetten vermischt werden. Des Weiteren sind neben einer als Sprühflasche ausgebildeten Darreichungsform auch die Verabreichung in Form eines Dispensers oder in einem Tiegel sowie in Form von Zäpfchen oder Kapseln denkbar.
-
Ferner kann bei Verwendung von Ghee als tierischem Milchfett während der Ghee-Herstellung, insbesondere während des Siedens dem Butterschmalz verschiedene Gewürze, wie zum Beispiel Ingwer, Zimt, Kümmel, Koriander oder Muskatnuss zugegeben werden. Mittels solcher Gewürze oder vergleichbarer Duftstoffe kann Ghee in entsprechender Art und Weise aromatisiert werden. Hierbei ist für das noch flüssige Ghee bevorzugt ein Filtrierung vorzusehen.