-
Technisches Gebiet
-
Die
Erfindung betrifft eine Unterdeckbahn für ein geneigtes
Dach mit einer wasser- und wasserdampfdurchlässigen Trägerschicht
und einer wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen Dichtschicht auf
Basis von TPU. Ferner betrifft die Erfindung ein Dach mit einer
Mehrzahl überlappend verlegter und verschweißter,
wasserdichter und wasserdampfdurchlässiger Unterdeckbahnen.
-
Stand der Technik
-
Unterdeckbahnen
haben die Aufgabe, das ungedeckte Dach zunächst vor Regeneintrieb
zu schützen. Nach der Hartbedachung soll der Eintrieb von
Flugschnee, Spritz- und Tauwasser und von feinen Staubpartikeln
in die Wärmedämmung verhindert werden. Gleichzeitig
soll Wasserdampf, der als feuchter Überschuss aus der Baufeuchte
und aus bewohnten Bereichen des Daches stammen kann, über die
diffusionsfähige Wärmedämmung und die
Unterdeckbahn an die Umgebung abgegeben werden. Dabei kann die gesamte,
zwischen den Dachsparren angebrachte Wärmedämmung
als temporärer Feuchtigkeitsspeicher dienen, wobei zu beachten
ist, dass der Taupunkt, bei dem Kondenswasser niedergeschlagen wird,
nicht unterschritten wird. Dies kann durch den Einbau einer unter
der Bedachung liegenden Dampfsperre oder -bremse in die Dachkonstruktion
verhindert werden.
-
Besitzt
die verlegte Unterdeckbahn keine oder eine zu geringe Wasserdampfdurchlässigkeit, so
kann ein im Dachbereich vorliegender Feuchtigkeitsüberschuss
an der Unterdeckbahn kondensieren, die Wärmedämmung
durchfeuchten und damit unter anderem ihre Funktion herabsetzen.
-
Bei
Unterdeckbahnen wird unter anderem zwischen wasserdichten Unterdeckbahnen
und regensicheren Unterdeckbahnen unterschieden. Regensichere Dachdeckungen
sind zwar im Regelfall regensicher, können aber bei extremen
Standorten oder besonderen Witterungsverhältnissen den
Eintrieb von Treibregen und Flugschnee nicht gänzlich verhindern.
Ein Unterdach gilt als regensicher, wenn seine Fläche einschließlich
der Naht- und Stoßverbindungen zwischen einzelnen Unterdeckbahnen
regensicher ausgeführt ist. Beim regensicheren Unterdach
sind Durchdringungen, Einbauteile und Einfassungen regensicher auszuführen.
-
Im
Gegensatz dazu müssen beim wasserdichten Unterdach Durchdringungen,
Einbauteile und Einfassungen wasserdicht ausgeführt werden,
so dass das gesamte Unterdach wasserundurchlässig ist.
Nur so kann insgesamt von einer wasserdichten Dachkonstruktion gesprochen
werden, weil die üblichen schuppenförmig verlegten
Dachdeckungen im Regelfall nur regensicher sind und unter anderem den
Eintrieb von Treibregen und Flugschnee nicht gänzlich verhindern
können.
-
Um
ein wasserdichtes Unterdach zu erzeugen werden herkömmlich
unter anderem Kunststoffbahnen verwendet, wobei sich hierfür
insbesondere TPU, also thermoplastische Elastomere auf Urethanbasis,
eignen, weil sie besonders wasser- und wärmeresistent,
weich und flexibel, dadurch gut zu verarbeiten und darüber
hinaus insbesondere mikrobenbeständig sind. Um zwei nebeneinander
liegende Unterdeckbahnen aus TPU miteinander zu verbinden werden
diese miteinander verklebt, wobei dies das Vorhandensein eines Klebstoffs
in oder an der TPU-Schicht erfordert.
-
Es
gibt jedoch auch Unterdeckbahnen, die eine Dichtschicht auf Basis
von TPO (thermoplastische Elastomere auf Olefinbasis) aufweisen.
Solche Unterdeckbahnen sind auch thermisch miteinander verschweißbar.
-
Eine
weitere Eigenschaft der Dichtschicht ist neben der Wasserdichtigkeit
die Wasserdampfdurchlässigkeit, die auch als Diffusionsoffenheit
bezeichnet wird. Das bedeutet, dass die Dichtschicht zwar gegenüber
Wasser, das von außen auf die Unterdeckbahn auftreffen
kann, dicht ist, Wasserdampf aus dem Inneren des Gebäudes
aber wegen der Diffusionsoffenheit nach außen austreten
lässt und somit eine Beeinträchtigung der Wärmedämmung
oder anderer im Inneren des Gebäudes vorhandener Objekte
durch zu hohe Feuchtigkeit vermeidet.
-
Die
Unterdeckbahnen weisen häufig noch eine Trägerschicht
auf, die wasser- und wasserdampfdurchlässig ist. Ein Schichtverbund
aus einer Trägerschicht und einer Dichtschicht kann bei
einer wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen Dichtschicht
insgesamt wasserdicht und wasserdampfdurchlässig sein,
so dass sich dadurch eine diffusionsoffene und wasserdichte Ausführung
eines Unterdachs realisieren lässt.
-
Darstellung der Erfindung
-
Die
aus dem Stand der Technik bekannten Unterdeckbahnen weisen den Nachteil
auf, dass sie nur mit relativ hohem Aufwand wasserdicht und diffusionsoffen
miteinander verbindbar sind. Insbesondere müssen für
die wasserdichte und diffusionsoffene Verbindung zwischen Unterdeckbahnen
mit einer Dichtschicht auf TPU-Basis zusätzliche Klebemittel vorgesehen
werden. Die verschweißbaren Unterdeckbahnen auf TPO-Basis
haben dagegen nicht die Vorteile der TPU-Schicht, zu denen die besondere Wasser-
und Wärmeresistenz, die weiche und flexible Struktur und
dadurch gute Verarbeitbarkeit sowie die Mikrobenbeständigkeit
zählen.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine dem obigen
technischen Gebiet zugehörige Unterdeckbahn bereitzustellen,
die eine effiziente Realisierung eines wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen
Unterdachs ermöglicht.
-
Die
Aufgabe wird durch den Gegenstand der Ansprüche 1 und 11
gelöst. Bevorzugte Ausführungen des Erfindungsgegenstands
werden durch die abhängigen Ansprüche definiert.
-
Erfindungsgemäß ist
eine Unterdeckbahn für ein geneigtes Dach mit einer wasser-
und wasserdampfdurchlässigen Trägerschicht und
einer wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen Dichtschicht auf
Basis von TPU dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Dichtschicht
derart bemessen ist, dass die Unterdeckbahn mit einer weiteren gleichartigen
Unterdeckbahn durch thermisches Verschweißen und/oder durch
Quellschweißen wasserdicht und wasserdampfdurchlässig
zusammenfügbar ist. Dabei weist die Unterdeckbahn einen
wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen Verbindungsstreifen
entlang zumindest einer der Kanten der Trägerschicht auf,
der über diese zumindest eine Kante hinausragt.
-
Unter
einem geneigten Dach wird ein Dach verstanden, das gemäß der DIN
1055 eine Neigung von mehr als 7 Grad aufweist. Trotz der
Neigung des Dachs ist es für bestimmte Witterungsbedingungen vorteilhaft
oder sogar nötig, nicht nur eine regensichere sondern eine
wasserdichte Unterdeckbahn vorzusehen, um ein Eintreiben von Flugschnee, Treibregen,
Vereisungen und Schneeablagerungen und dergleichen wirksam zu verhindern.
-
Als
ein besonders bevorzugtes Material für eine solche Unterdeckbahn
wird das wasserdichte und wasserdampfdurchlässige TPU verwendet,
das die bereits oben genannten Vorteile aufweist. Durch die erfindungsgemäße
Ausführung ist es möglich, nebeneinander liegende
Unterdeckbahnen thermisch oder durch Quellschweißen miteinander
zu verschweißen und somit wasserdicht und wasserdampfdurchlässig
zusammenzufügen.
-
Zu
TPU im Sinne der Erfindung sollen auch Stoffgemische mit einem Anteil
von zumindest 80 Gew.-% TPU und bis zu 20 Gew.-% Füllstoff
zählen. Entsprechende Füllstoffe können
dabei beispielsweise zur Einsparung von Material und/oder Kostenreduktion
verwendet werden.
-
Um
zu beurteilen, ob eine Unterdeckbahn als wasserdicht bezeichnet
werden kann, sind die DIN 1928 und die DIN
20811 heranzuziehen. Sind Prüfungen hiernach erfüllt,
gelten die Bahnen als Wasserdicht. Ebenso ist die Wasserdichtigkeit
und damit der Einsatz der Erfindung maßgeblich definiert
durch die Anforderungen des ZVDH (Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerkes),
die das Bestehen eines definierten Schlagregentestes an der TU-Berlin vorsieht.
-
Die
zur Diffusionsoffenheit zu beachtende Norm ist die DIN 4108,
Teil 3. Dort wird Sd < 0,5
m als Grenzwert für Diffusionsoffenheit definiert. Als
diffusionsoffen ist somit eine Schicht zu bezeichnen, deren Sd-Wert
kleiner als 0,5 m ist.
-
Bevorzugt
ist der Sd-Wert jedoch auch kleiner als 0,2 m. Nach DIN
68800 ist Sd < 0,2
m einzuhalten und eine entsprechende Schicht als diffusionsoffen
anzusehen, wenn auf chemische Holzschutzmittel zu verzichten ist.
-
Besonders
bevorzugt ist der Sd-Wert der Unterdeckbahn kleiner als 0,2 m und
liegt zwischen 0,02 m und 0,2 m.
-
Beim
thermischen Verschweißen wird die Temperatur der TPU-Schicht
derart erhöht, dass sich diese mit einer anderen entsprechenden
Schicht verbindet und somit homogen verschweißt wird. Beim Quellschweißen
wird ein Quellschweißmittel, z. B. Tetrahydrofuran (THF),
auf die Dichtschicht gegeben, welches das TPU anlöst und
dadurch ein Verschweißen zwischen benachbarten Unterdeckbahnen
ermöglicht. Daneben können beispielsweise auch
Benzol oder Benzin verwendet werden. THF ist jedoch unter Anderem
auf Grund seiner kurzen Einwirkzeit und damit verbunden kurzen zum
Verlegen benötigten Zeit gegenüber Benzol oder
Benzin oder anderen Lösungsmitteln besonders bevorzugt.
Bevorzugte Lösungsmittel können allgemein unter
die Alkane, Alkene, Aromaten, chlororganischen Verbindungen, Alkohole,
Ester, Ether oder Ketone fallen.
-
Die
erfindungsgemäße Unterdeckbahn besteht bevorzugt
aus einer wasser- und wasserdampfdurchlässigen Trägerschicht
und einer wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen Dichtschicht
und benötigt weder eine zusätzliche Klebeschicht
als Verbindungsmittel mit einer weiteren Unterdeckbahn noch eine
andere, die Stabilität der Unterdeckbahn erhöhende
Schicht.
-
Bei
Unterdeckbahnen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sorgt die Trägerschicht für die Stabilität
der Unterdeckbahn, wogegen die Dichtschicht dafür verantwortlich
ist, dass die Unterdeckbahn wasserdicht und wasserdampfdurchlässig
ist. Das für die Dichtschicht verwendete Material auf Basis
von TPU ist verhältnismäßig kostspielig,
so dass herkömmlich darauf geachtet wird, die Dichtschicht im
Rahmen der Vorgaben hinsichtlich ihrer Dichteigenschaft möglichst
dünn auszuführen.
-
Erfindungsgemäß wird
von diesem Grundsatz abgewichen und die Dicke der Dichtschicht gegenüber
dem Stand der Technik erhöht. Die Dicke der Dichtschicht
wird so weit erhöht, dass ein thermisches Verschweißen
auch mit einer Dichtschicht auf Basis von TPU möglich ist,
ohne dass die Dichtschicht oder die Trägerschicht beim
thermischen Verschweißen beschädigt werden. Dies
würde im Fall einer herkömmlichen Unterdeckbahn
mit entsprechend dünner Dichtschicht geschehen, so dass
herkömmliche Unterdeckbahnen durch thermisches Verschweißen nicht
miteinander verbunden werden können. Das gleiche gilt auch
für das Quellschweißen, das aus denselben Gründen
auf eine Dichtschicht auf Basis von TPU mit einer zu geringen Dicke
nicht anwendbar ist.
-
Um
benachbarte Unterdeckbahnen möglichst effizient zusammenfügen
zu können, ist der erfindungsgemäße wasserdichte
und wasserdampfdurchlässige Verbindungsstreifen entlang
zumindest einer der Kanten der Trägerschicht vorgesehen,
der über diese Kante hinausragt.
-
Dieser
Verbindungsstreifen kann beispielsweise während der Produktion
der Unterdeckbahn auf heißes TPU aufgelegt werden, das
sich bereits auf der Trägerschicht befindet, und verbindet
sich dadurch mit dem TPU der Dichtschicht. Es ist daneben beispielsweise
auch möglich, dass der Verbindungsstreifen integral mit
der Dichtschicht ausgeführt wird, dass also die Dichtschicht
als solche entsprechend über zumindest eine der Kanten
der Trägerschicht derart hinausragt, dass ein entsprechender
Verbindungsstreifen gebildet wird. Daneben gibt es auch noch andere
Möglichkeiten, den Verbindungsstreifen mit der Unterdeckbahn
zu verbinden oder zu erzeugen, z. B. durch Herausziehen von Deckschichtmaterial
oder Entfernen von Trägerschicht aus der Unterdeckbahn.
-
Weil
der Verbindungsstreifen ebenfalls aus einem wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen
Material hergestellt ist, ist es möglich, eine Unterdeckbahn
mit einer anderen Unterdeckbahn wasserdicht und wasserdampfdurchlässig
zusammenzufügen, so dass ein Unterdach vollständig
wasserdicht und wasserdampfdurchlässig ausgeführt
werden kann. Der Verbindungsstreifen als Teil der Unterdeckbahn
ermöglicht dabei ein besonders effizientes Verbinden zwischen
benachbarten Unterdeckbahnen, weil hier kein zusätzlicher
Kleber oder ein anderes Verbindungselement auf die benachbarten
Unterdeckbahnen aufgelegt werden muss.
-
Die
Merkmale ”wasserdicht” und ”wasserdampfdurchlässig” bzw. ”diffusionsoffen” richten
sich nach den bauaufsichtlichen Richtlinien, die für Dächer
in Deutschland gelten. Entsprechende Normen finden sich beispielsweise
in der DIN 68800 und der DIN 4108, Teil
3 und sollen auch in diesem Zusammenhang zur Definition
der oben genannten Eigenschaften herangezogen werden.
-
Bevorzugt
ist der Verbindungsstreifen ein Streifen auf TPU-Basis. Die bevorzugte
Ausführungsform des Verbindungsstreifens auf TPU-Basis ermöglicht
auch an den Schweißstellen eine wasserdichte und wasserdampfdurchlässige
Abdeckung des Dachs mit allen Vorteilen des TPU und erleichtert das
Verschweißen benachbarter Unterdeckbahnen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform ist das TPU der Dichtschicht
oder das TPU des Verbindungsstreifens ein aromatisches TPU, wobei
bevorzugt die Dichtschicht und der Verbindungsstreifen aus dem gleichen
Material hergestellt sind. Es wird also besonders bevorzugt, dass
sowohl das TPU der Dichtschicht als auch das TPU des Verbindungsstreifens
ein aromatisches TPU ist. Aromatisches TPU eignet sich besonders
gut zum Verschweißen und weist die bereits oben genannten
besonders bevorzugten Eigenschaften einer Dichtschicht auf TPU-Basis
auf.
-
Mit
Vorteil weist die Dichtschicht eine Dicke von mindestens 0,1 mm,
bevorzugt 0,1 bis 0,2 mm, besonders bevorzugt 0,1 bis 0,15 mm auf.
Eine solche Dicke der Dichtschicht der Unterdeckbahn eignet sich
dazu, benachbarte Unterdeckbahnen durch Schweißen miteinander
zu verbinden, ohne dass die Dichtschicht und/oder die Trägerschicht
dabei beschädigt werden. Daneben ist die beanspruchte Dicke
gleichzeitig dazu geeignet, eine effiziente Herstellung einer Unterdeckbahn
vorzunehmen, da kein überschüssiges Material auf
die Trägerschicht aufgetragen wird.
-
Mit
Vorteil weist die Dichtschicht eine Massen-Flächendichte
von mindestens 100 g/m2, bevorzugt 100 bis
200 g/m2, besonders bevorzugt 100 bis 150
g/m2 auf. Entsprechende Massen-Flächendichten
bedeuten, dass gegenüber herkömmlichen Dichtschichten
einer Unterdeckbahn des Oberbegriffs des Anspruchs 1 ein Massenauftrag
stattgefunden hat, der benachbarte Unterdeckbahnen durch thermisches
Verschweißen oder Quellschweißen miteinander verbindbar
macht.
-
Bevorzugt
ist die Unterdeckbahn klebstofffrei. Bei herkömmlichen
Unterdeckbahnen mit einer Dichtschicht auf TPO-Basis sind irgendwie
geartete Klebstoffe nötig, um die Unterdeckbahn mit einer
benachbarten Unterdeckbahn zu verkleben. Auch wenn hierfür
im Stand der Technik gelegentlich der Begriff ”Verschweißen” verwendet
wird, handelt es sich dabei tatsächlich um ein Verkleben,
da nicht die TPO-Schichten der entsprechenden Dichtschichten aus
sich heraus und direkt miteinander verbunden werden, sondern ein
Klebstoff in die Unterdeckbahn eingearbeitet ist, der gegebenenfalls
eine wasserdichte Verbindung zwischen benachbarten Unterdeckbahnen
herstellt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform ragt der Verbindungsstreifen
um mindestens 3 cm, bevorzugt um zwischen 3 cm und 7 cm, besonders
bevorzugt um zwischen 5 cm und 7 cm über die zumindest eine
Kante hinaus. Ein Verbindungsstreifen, der um den oben genannten
Wert über die Kante hinausragt, ermöglicht eine
sichere Verbindung zwischen benachbarten Unterdeckbahnen, so dass
die Gesamtheit der Unterdeckbahnen wasserdicht und diffusionsoffen
ausgeführt werden kann. Er erfüllt damit die bauaufsichtlichen
Anforderungen an eine wasserdichte Verschweißung von zwei
Unterdeckbahnen miteinander.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform ist der Verbindungsstreifen
integral mit der Dichtschicht ausgeführt.
-
Ein
solcher Verbindungsstreifen wird wie oben beschrieben beispielsweise
während der Herstellung der Unterdeckbahn auf das heiße
TPU aufgelegt oder als ein über die Trägerschicht überstehender
Teil der Dichtschicht hergestellt.
-
Eine
andere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass der Verbindungsstreifen
mit der Dichtschicht durch thermisches Schweißen und/oder Quellschweißen
zusammengefügt ist. In dieser bevorzugten Ausführungsform
kann der Verbindungsstreifen nach dem Erkalten der Dichtschicht
mit der Dichtschicht verbunden werden. Der Verbindungsstreifen kann
also durch denselben Mechanismus mit der Dichtschicht verbunden
werden, wie benachbarte Unterdeckbahnen miteinander verbunden werden können.
Auf diese Weise lassen sich bestehende Unterdeckbahnen mit einer
entsprechenden Dicke der Dichtschicht auch nachträglich
mit einem erfindungsgemäßen Verbindungsstreifen
ausstatten. Die Verlegung der Unterdeckbahn ist aber vereinfacht,
da der Verbindungsstreifen nur mit einer Kante einer Unterdeckbahn
verschweißt werden muss und nicht mit zwei aneinanderstoßenden
Kanten zweier Unterdeckbahnen.
-
Bevorzugt
ist die Trägerschicht ein Vlies. Grundlage des Vlieses
können bevorzugt Polyester oder eine polyesterhaltige Mischfaser
oder ein Derivat hiervon sein. Eine Trägerschicht aus Vlies
ermöglicht einerseits eine besonders einfache Herstellung der
Unterdeckbahn, indem auf die dann bestehende Trägerschicht
die Dichtschicht aufgetragen werden kann, ohne dass die Dichtschicht
selbst besonders stabil sein muss. Damit lassen sich auch großflächige Unterdeckbahnen
effizient erzeugen. Zum anderen dient die Trägerschicht
der Arbeitssicherheit beim Verlegen der Unterdeckbahnen, weil sie
eine zusätzliche Festigkeit in die Unterdeckbahn bringt,
so dass die Unterdeckbahn problemlos einen erwachsenen Menschen
tragen kann, wenn dieser auf die Unterdeckbahn auftritt.
-
Grundsätzlich
ist die erfindungsgemäße Unterdeckbahn für
alle Anwendungen, die wasserdichte und wasserdampfdurchlässige
Unterspannungen benötigen, einsetzbar. Insbesondere kann
bei dem Vorsehen einer wasserdichten und diffusionsoffenen Unterdeckbahn
auf Holzschutzmittel zum Schutz der Dachkonstruktion verzichtet
werden. Die erfindungsgemäße Unterdeckbahn ermöglicht
eine besonders effiziente Verlegung eines Unterdachs sowie eine
effiziente Herstellung der Unterdeckbahnen. Durch den Verbindungsstreifen
können benachbarte Unterdeckbahnen direkt miteinander verbunden
werden, wobei diese auch an der Verbindungsstelle, nämlich
der Überlappung zwischen dem Verbindungsstreifen und der
benachbarten Unterdeckbahn wasserdicht und diffusionsoffen sind.
-
Grundsätzlich
ist es auch möglich, dass die Unterdeckbahn mehr als zwei
Lagen aufweist, wobei bevorzugt wird, dass sie nur eine Trägerschicht
und eine Dichtschicht enthält. Je nach Anwendungsgebiet
kann es jedoch von Vorteil sein, entweder auf der Dichtschicht,
zwischen der Dichtschicht und der Trägerschicht oder unter
der Trägerschicht eine oder mehrere weitere Schichten vorzusehen.
Um die Wasserdichtigkeit und Diffusionsoffenheit der Unterdeckbahn
bei einer mehrschichtigen Ausführung sicherzustellen, ist
jedoch darauf zu achten, dass die zusätzlich angebrachten
Schichten jeweils zumindest wasserdampfdurchlässig sind
und die Wasserdichtigkeit der Dichtschicht nicht beeinträchtigen.
-
Die
erfindungsgemäße Unterdeckbahn kann auch mehrere
Verbindungsstreifen aufweisen, die über mehrere Kanten
der Trägerschicht hinausragen. Dies kann beispielsweise
bei Eckstücken von Unterdeckbahnen oder bei speziellen
Unterdeckelementen zur Abdichtung von Durchdringungen, Einbauteilen
oder Einfassungen vorgesehen sein.
-
Ein
erfindungsgemäßes Dach enthält eine Mehrzahl überlappend
verlegter und verschweißter, wasserdichter und wasserdampfdurchlässiger
Unterdeckbahnen, wie sie vorstehend beschrieben wurden. Dabei ist
der Verbindungsstreifen einer Unterdeckbahn mit einer benachbarten
Unterdeckbahn derart verschweißt, dass die Unterdeckbahnen
eine wasserdichte und wasserdampfdurchlässige Schweißverbindung
aufweisen. Bevorzugt ist der Verbindungsstreifen dabei integral
mit der Dichtschicht der dazu gehörigen Unterdeckbahn ausgebildet,
so dass ein Verschweißen nur an einer Seite des Verbindungsstreifens
stattfinden muss. Ein solches Dach kann als wasserdicht nach den
ZVDH-Richtlinien eingestuft werden und eignet sich daher, ein Gebäude
auch in besonders ungünstigen Witterungsbedingungen wirksam
vor Feuchtigkeit zu schützen.
-
Weitere
bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus der Gesamtheit
der Ansprüche sowie der nachfolgenden Figurenbeschreibung.
-
Kurze Figurenbeschreibung
-
1A zeigt
eine Seitenansicht im Querschnitt einer bevorzugten Unterdeckbahn
für ein geneigtes Dach;
-
1B zeigt
eine Seitenansicht im Querschnitt einer anderen bevorzugten Unterdeckbahn für
ein geneigtes Dach;
-
1C zeigt
eine Seitenansicht im Querschnitt einer weiteren bevorzugten Unterdeckbahn für
ein geneigtes Dach;
-
2 zeigt
eine Draufsicht auf zwei zusammengefügte Unterdeckbahnen;
und
-
3 zeigt
eine Draufsicht eines Eckstücks einer bevorzugten Unterdeckbahn.
-
Wege zur Ausführung
der Erfindung
-
1A zeigt
eine Seitenansicht einer bevorzugten Unterdeckbahn 10 in
einer Querschnittsdarstellung. Auf einer Trägerschicht 12 ist
eine Dichtschicht 14 angeordnet, die auf TPU-Basis ausgeführt ist.
Auf der Dichtschicht 14 befindet sich entlang einer Kante 15 ein
Verbindungsstreifen 16, der sich zu beiden Seiten der Kante 15 erstreckt.
-
Der
Verbindungsstreifen 16 erstreckt sich dabei um den Abstand 18 über
die Dichtschicht 14 der Unterdeckbahn 10 und ragt
um den Abstand 20 über die Kante 15 der
Trägerschicht 12 hinaus. Die Dicke 24 der
Dichtschicht 14 ist in 1A als
etwas geringer als die Dicke 23 der Trägerschicht 12 dargestellt.
Dagegen entspricht die Dicke 22 des Verbindungsstreifens 16 der
Dicke 24 der Dichtschicht 14.
-
Der
Verbindungsstreifen 16 und die Dichtschicht 14 sind
nicht nur gleich dick, sondern auch aus dem gleichen Material, nämlich
bevorzugt aliphatischem TPU, hergestellt. Die Trägerschicht 12 ist aus
einem Vlies gefertigt.
-
Der
Abstand 18 bzw. 20 des Verbindungsstreifens 16 beträgt
in der in 1A dargestellten Ausführungsform
jeweils 5 cm, die Dicke 22 des Verbindungsstreifens 16 beträgt,
ebenso wie die Dicke 24 der Dichtschicht 14, 0,15
mm. Die Dichtschicht 14 weist dabei eine Massen-Flächendichte
von 150 g/m2 auf.
-
1B zeigt
eine Seitenansicht einer bevorzugten Unterdeckbahn 10 in
einer Querschnittsdarstellung, die der aus 1A ähnelt.
In 1B ist jedoch eine andere bevorzugte Ausführungsform
dargestellt, bei welcher der Verbindungsstreifen 16 integral
mit der Dichtschicht 14 ausgeführt ist. Die Dicke 22 des
Verbindungsstreifens 16 ist in dieser Ausführungsform
gleich der Dicke der Dichtschicht 14. Der Verbindungsstreifen 16 erstreckt
sich, wie in der in 1A dargestellten Ausführungsform,
ebenfalls um den Vorsprung 20 über die Kante 15 der
Trägerschicht 12. Im Übrigen wird auf
die Beschreibung der 1A verwiesen.
-
1C zeigt
eine weitere Ausführungsform einer bevorzugten Unterdeckbahn 10 in
einer Querschnittsdarstellung, der den 1A und 1B ähnelt.
In 1C ist dabei jedoch der Verbindungsstreifen 16,
der wie bei der Ausführungsform aus 1B integral
mit der Dichtschicht 14 ausgeführt ist, umgeklappt
und an der Trägerschicht 12 auf der der Dichtschicht 14 gegenüber
liegenden Seite angebracht. Im Übrigen entspricht diese
Ausführungsform der in 1B dargestellten.
-
2 zeigt
eine Draufsicht auf zwei nebeneinander liegende Unterdeckbahnen 10.1, 10.2,
die durch einen Verbindungsstreifen 16.1 der ersten Unterdeckbahn 10.1 miteinander
verbunden sind. Auf der dem Verbindungsstreifen 16.1 der
ersten Unterdeckbahn 10.1 gegenüberliegenden Seite
der zweiten Unterdeckbahn 10.2 befindet sich der Verbindungsstreifen 16.2 der
zweiten Unterdeckbahn 10.2. Somit könnte eine
weitere Unterdeckbahn entlang der Kante der zweiten Unterdeckbahn 10.2,
die mit dem Verbindungsstreifen 16.2 versehen ist, an die zweite
Unterdeckbahn 10.2 angelegt und mit dieser zusammengefügt
werden.
-
Die
Unterdeckbahnen 10.1, 10.2 erstrecken sich dabei
parallel zu der Kante, entlang der die Verbindungsstreifen 16.1 und 16.2 verlaufen.
Durch das wasserdichte und diffusionsoffene Verbinden der beiden
Unterdeckbahnen 10.1 und 10.2 ist auch die Gesamtheit
der Unterdeckbahnen 10.1 und 10.2 als wasserdicht
und diffusionsoffen einzustufen.
-
3 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform einer Unterdeckbahn 10,
bei der ein Verbindungsstreifen 16 entlang zweiter Kanten 26 und 28 der
Unterdeckbahn 10 verläuft. Die beiden Kanten 26 und 28 der
Unterdeckbahn 10 verlaufen dabei in der in 3 dargestellten
Ausführungsform im rechten Winkel zueinander.
-
Somit
lässt sich durch die in 3 gezeigte Ausführungsform
der Unterdeckbahn 10 einerseits eine wasserdichte und diffusionsoffene
Verbindung zwischen längsseitig benachbarten Unterdeckbahnen
entlang der Kante 26 zusammenfügen, andererseits
ist es auch möglich, hintereinander liegende Unterdeckbahnen 10 entlang
der Kante 28 durch den Verbindungsstreifen 16 wasserdicht
und wasserdampfdurchlässig zu verbinden.
-
Die
in den Figuren gezeigten Ausführungsformen lassen sich
geometrisch auf nahezu beliebige Weise variieren, so dass insbesondere
auch gekrümmte oder mit Winkeln versehene Unterdeckbahnen
ausgeführt werden können.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN 1055 [0014]
- - DIN 1928 [0017]
- - DIN 20811 [0017]
- - DIN 4108, Teil 3 [0018]
- - DIN 68800 [0019]
- - DIN 68800 [0028]
- - DIN 4108, Teil 3 [0028]