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Die
Erfindung bezieht sich auf unterschiedliche ausgestaltete Funktionsmodule,
die zur Sanierung, Modernisierung oder Wohnraumerweiterung für
Gebäude in Schottenbauweise dienen.
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Stand der Technik
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Eine
Schottenbauweise ist eine speziell ausgestaltete Tragwerkskonstruktion
eines Bauwerks. Die tragenden Wände eines Gebäude
in Schottenbauweise erstrecken sich in der Schottenbauweise senkrecht
von dem Boden weg in Querrichtung. Die einzelnen tragenden Wände
sind über Schotten, in der Regel Geschossdecken in plattenartiger
Ausgestaltung miteinander verbunden, sodass die Lasten über
die Schotten auf die tragenden Wände abgetragen werden.
Somit ist die parallele Anordnung mehrerer belasteter Wände
und die Bildung einer grösseren Anzahl von Räumen
mit gleichen Bedingungen eine Schottenbauweise. Die Schottenbauweise
weist aufgrund der in der Regel schweren tragenden Innenwände
gute Schalldämmeigenschaften auf. Ausserdem zeichnet sich
die Schottenbauweise durch einen optimalen Lichteinfall für
die einzelnen Räumlichkeiten aus, da keine konstruktive
Einschränkung für die Aussenwände bestehen.
Ein weiterer Vorteil ist ein günstiges Verhältnis
von Fassade zu Grundrissfläche durch die quer zur Längsachse
liegenden tiefen Grundrisse.
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Aus
der
DE 10 2007
028 330 A1 (TEDATEX Technik GmbH, Wihl, Deutschland, 15.06.2007),
ist ein Containerhaus bekannt, das dazu geeignet ist, individuell
und angepasst an bestehende Hausform als Baumodul zu wirken, indem
unterschiedliche Baumodule, die besonders schall- und klimatechnisch
ausgebildet sind, Räumlichkeiten zu gestalten.
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Aus
der
DE 10 2007
017 741 U1 (Duerr, David, Basel, Schweiz, 17.12.2007).
ist ein Wohn- und/oder Geschäftshaus mit funktional differenzierten
Modulen zur Steuerung der Nutzungsart und Intensität bekannt.
Es zeichnet sich dadurch aus, dass sämtliche baulichen
und technischen räumlichen Standteile nach Massgabe von
deren Nutzungsfunktionen in Module ausdifferenziert und in entsprechende
Ausdifferenzierungsgrenzen physisch eindeutig definiert und erkennbar
ausgestaltet sind.
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Nachteile des Standes der Technik
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Gebäude
in Schottenbauweise weisen insbesondere im Sanierungsfall die Problematik
auf, dass die vorhandenen Wohnräume zu klein sind und daher
das Kostennutzenverhältnis ein Ungleichgewicht aufweist.
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Sanierungsmaßnahmen,
insbesondere unter energetischer Betrachtung, führen zu
der Problematik, dass diese sehr kostenintensiv sind, da die Fassade,
die in der Schottenbauweise nicht tragend ist, vollständig
entfernt werden muss.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgrund
dessen, dass insbesondere bei der Schottenbauweise die Fassaden
nichttragende Elemente sind, stellt sich die Problematik, inwieweit
bei einer Sanierung bzw. Modernisierung, die Fassadengestaltung
sowohl aus energetischen als auch aus raumnutzungstechnischen Gründen
entsprechend verändert werden kann.
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Lösung der Aufgabe
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Die
Lösung der Aufgabe besteht darin, die Fassade eines Gebäudes
in Schottenbauweise durch Funktionsmodule zu ersetzen. Die Funktionsmodule
weisen Funktionen, wie sanitäre Einrichtungen, Kücheneinrichtungen,
Arbeitseinrichtungen, Schlafeinrichtungen und Loggiaeinrichtungen
auf.
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Vorteile der Erfindung
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Bei
der Verwendung der erfindungsgemässen Funktionsmodule steht
im Vordergrund, und dies ist ein wesentlicher Vorteil der Erfindung,
mit einem möglichst geringen Maß an Aufwand und
mit einem geringen Maß am Eingriff in die bestehende Bausubstanz,
ein hohes Maß an Wohnqualität im zeitgemässen
energetischen Standart zu erzielen. Die Funktionsmodule sind Fertigbauelemente,
vorzugsweise in Massivholzbauweise, die derart bemessen sind, dass
sie in die wabenartige Fassadenstruktur einer Schottenbauweise eingefügt
und dort entsprechend verankert werden können. Dies bringt
den Vorteil mit sich, dass diese auf sehr einfachere Art und Weise, beispielsweise
mit einem Kran, an die entsprechende Stelle herangeführt
werden können, dort gehalten und gleichzeitig dann entsprechend
fixiert werden können. Die weitere Verbauung der Fassade
erfolgt dann unmittelbar auf sehr einfache Art und Weise, indem
eine entsprechende Verkleidung auf die Funktionsmodule aufgebracht
wird.
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Vorteilhafter
Weise ist auch bereits die Fassade an den jeweiligen Funktionsmodulen
angebracht, sodass ausschliesslich Elemente eingefügt werden,
die ein vollständiges abschliessendes Bild der Fassade
mit den einzelnen Funktionsmodulen ergeben.
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Um
die entsprechenden Funktionsmodule in eine Schottenbauweise einführen
zu können, werden die bestehenden Betonfassadenteile entfernt.
Durch das Einfügen der entsprechenden Funktionsmodule entsteht
ein weiterer Vorteil, nämlich der, dass eine Wohnraumerweiterung
stattfindet, indem die Funktionsmodule über der eigentlichen
Quererstreckung der tragenden Wände hinausragt. Damit wird
balkonartig das Funktionsmodul derart fixiert, dass die aus der
Struktur herausragenden Funktionsmodule entweder eine einheitliche
Fassade ergeben oder entsprechend zueinander versetzt sind.
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Ein
weiterer Vorteil des Einfügens der entsprechenden Funktionsmodule
besteht darin, dass die gesamte Infrastruktur wie Strom, Wasser
etc. ebenfalls im Bereich dieser Funktionsmodule geführt werden
kann, sodass die innere Skelettstruktur in keiner Art und Weise
bearbeitet werden muss.
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Durch
das Heraussetzen der einzelnen Funktionsmodule wird somit eine Wohnraumerweiterung
erzielt und diese einzelne Funktionsmodule können sowohl
als Wände, Decken oder auch Funktionsschächte
verwendet werden.
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Die
Hauptfunktion der Module sind sanitärer Art, können
aber auch zum Arbeiten für eine Küche, zum Schlafen
oder für eine sonstige Wohnraumerweiterung, beispielsweise
einer Loggia, verwendet werden.
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Sie
eignet sich auch dazu, dass vor der eigentlichen Einfügung
der Module in die Schottenbauweise diese mit Dämmelementen
und entsprechenden Wandaufbauten versehen werden, die beispielsweise
dafür geeignet sind, Solarerträge durch Sonnenkollektoren
zu erwirtschaften.
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Somit
liegt einer der wesentlichen Vorteile der Erfindung der Anwendung
der Funktionsmodule für die Schottenbauweise darin, dass
eine Sanierung eines Gebäude in Schottenbauweise in Schottenbauweise
derart ausgeführt werden kann, dass nur durch Einbringen
der Funktionsmodule ein wesentlich höherer Wert und auch
eine wesentlichere Funktion bereitgestellt werden kann, wobei die
bestehenden Strukturen und auch die Tragwerkskonstruktion des Gebäude
in Schottenbauweise in der Regel nahezu unberührt bleiben.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
mit Zeichnungen und den Ansprüchen hervor.
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Zeichnungen
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Es
zeigen
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1 Eine
perspektivische Ansicht auf ein Haus in Schottenbauweise gemäss
dem Stand der Technik;
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2 Eine
perspektivische Ansicht auf das Haus gemäss 1 mit
teilweise entfernter Fassade;
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3 Eine
perspektivische Ansicht auf das Haus gemäss 1 mit
vollständig entfernter Fassade;
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4 Eine
perspektivische Ansicht auf ein erfindungsgemässes Funktionsmodul;
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5 Eine
perspektivische Ansicht auf das Gebäude in Schottenbauweise,
mit entferner Fassade und teilweise eingesetzten Funktionsmodulen;
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6A bis 6F Unterschiedliche
erfindungsgemässe Funktionsmodule in Draufsicht in Gesamtaufsicht
auf einen Grundriss eines Hauses in Schottenbauweise mit eingefügten
erfindungsgemässen unterschiedlichen Funktionsmodulen gemäss
den 6A bis 6F im
Grundriss.
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Beschreibung unterschiedlicher Ausführungsbeispiele
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Beschreibung
der 1 ist in perspektiver skizzenhafter und somit
vereinfachter Darstellung ein Haus in Schottenbauweise dargestellt.
Das Haus weist eine Skelettstruktur 2, die im Wesentlichen
tragende Wände 3, Schotten 14 und Fassaden 13 umfasst.
Die Wände 3 erstrecken sich in dem Raum zu einem
Flur 4 hin und schliessen einen Raum 5 ein. Der
Raum 5 ist durch die beiden tragenden Wände 3 sowie
durch stirnseitig angeordnete Wände 6, die eine
Tür 7 zum Flur aufweist, begrenzt. Der Raum 5 schliesst
mit einer Fassade 13 ab.
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2 zeigt
die Vorbereitung für die Aufnahme der erfindungsgemässen
Funktionsmodule. Hierfür ist es notwendig, dass im Wesentlichen
die Fassade 13 entfernt bis, bis eine skelettartige Struktur 2, wie
sie in 3 dargestellt ist, erreicht wird.
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4 zeigt
ein erfindungsgemässes Funktionsmodul 1. Es ist
containerartig ausgebildet und weist ein Bodenelement 24,
ein Deckenelement 25 sowie Wände 20, 21, 22 und 23 auf.
Das Funktionsmodul 1 schliesst einen Raum 27 ein.
Es ist derart bemessen, dass es anstelle der Fassade 13 gemäss 2 eingesetzt
werden kann.
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In 5 ist
dargestellt, wie das erfindungsgemässe Funktionsmodul 1 in
die Skelettstruktur 2 eines Hauses eingefügt wird.
Zwischen den einzelnen Funktionsmodulen entstehen Zwischenräume, sogenannte
Installationsschächte 10, in denen Rohre 11,
Kabel 12 oder ähnliche Installationen, die nachträglich
eingebaut werden, führbar sind. Desweiteren kann dieser
Bereich mit einer Wärmedämmung versehen werden.
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Die
Installationsschächte 10 eignen sich insbesondere
dazu, die Infrastruktur eines Hauses vollständig zu sanieren
bzw. zu erneuern.
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Anwendungsbeispiele
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In
den 6A bis 6F sind
unterschiedliche Ausführungsformen des erfindungsgemässen
Funktionsmoduls 1 in der Aufsicht gezeigt.
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Ein
solches Funktionsmodul 1 ist eine in sich geschlossene
Einheit und weist vier Wände 20, 21, 22 und 23 auf
sowie Bodenelement 24 und ein Deckenelement 25.
Damit ist das Funktionsmodul 1 vergleichbar mit einem Wohncontainer
ausgestaltet. Das Funktionsmodul ist entsprechend wärmegedämmt
und energetisch derart ausgelegt, dass es eine in sich geschlossene
Wohneinheit bilden kann, die unter energetischen Gesichtspunkten
optimal ist. Sie schliesst sich an diesen Raum 5 integrativ
an und bildet einen entsprechenden Übergang 26 für
den Benutzer. Bei dem in 6A dargestellten
Beispiel kann der Benutzer in einem Übergangsbereich 26 in das
Bad hereintreten, findet einen entsprechenden Raum 27 vor
und kann Waschbecken, WC, Dusche 28 entsprechend nutzen.
Fensterelemente 29 auf der nach aussen hingewandten Seite
sowie Glaselemente 33 auf der zum Rauminneren gewandten
Seite bringen dem Raum 5 die entsprechende Helligkeit bzw.
das notwendige Tageslicht.
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Damit überhaupt
eine entsprechende Vergrösserung stattfindet, ist vorgesehen,
das Funktionsmodul 1 nur zum Teil in die Schottenstruktur
einzuführen und dort zu befestigen. Das Funktionsmodul 1 ragt
somit an der bisherigen Stelle 8, an der die Fassade 13 angeordnet
war, heraus und zwar um einen Betrag, der mit dem Bezugszeichen 9 exemplarisch
in 6A dargestellt ist. Dadurch ist
es notwendig, dass das Funktionsmodul 1 in sich tragend
ist und vorzugsweise eine selbständige Einheit bildet.
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In 6B ist ein Arbeitsmodul dargestellt, das
ein entsprechenden Arbeitstisch 30 mit einem Schrank 31 darstellt.
Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist es nicht
notwendig, dass eine Wand, wie sie mit dem Bezugszeichen 22 bei 6A bekannt ist. verwendet wird, da das
Funktionsmodul 1 als Wohnraumerweiterung dienen soll. Das
Gleiche gilt auch für das Ausführungsbeispiel
gemäss 6C. Es handelt sich
um ein reines Wohnraumerweiterungsmodul, das die Möglichkeit
bringt, den Raum 5 um den Raum 27 entsprechend
zu vergrössern.
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In 6D ist das Ausführungsbeispiel
einer Loggia dargestellt. Der Raum 5 wird nicht entsprechend
vergrössert, da Fensterelemente 32 den bisherigen
Raum im Übergangsbereich 26 entsprechend abschliessen
und ein Loggiaraum 27 bereitstellen.
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6E ist ein Funktionsmodul 1 in
Form eines Küchenmoduls. In dem Funktionsmodul 1 ist
vollständig eine Küche integriert, sodass der
ursprüngliche Raum 5 beispielsweise als Esszimmer
genutzt werden kann. Vorteilhafterweise sind die entsprechenden
infrastrukturellen Anschlüsse wie Leitungen 11 bzw. 12 unmittelbar
mit den vorgesehenen Leitungen koppelbar.
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In 6F ist ein Schlafmodul dargestellt, das die ähnlichen
Funktionen wie die erfindungsgemässen Funktionsmodulen
gemäss den 6A bis 6E aufweist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102007028330
A1 [0003]
- - DE 102007017741 U1 [0004]