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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein mobiles Arbeitsgerät gemäß Anspruch
1.
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Bei
Straßen,
Wirtschaftswegen, Radwegen usw., die seitlich neben der Fahrbahn
mit Sträuchern und
Bäumen
und anderen Pflanzenwurzeln bepflanzt sind, wachsen die Wurzeln
dieser Pflanzen von unten in die Fahrbahn und zerstören die
Fahrbahn. Um solchen Schäden
vorzubeugen, müssen
im Allgemeinen mit Baggern oder ähnlichen
Geräten
in mehreren Arbeitsschritten breite Gräben ausgehoben werden, danach
die Wurzeln der Pflanzen durchtrennt, dann eine Sperrfolie gegen
ein erneutes Wurzelwachstum von Hand senkrecht in den Graben eingelegt
werden und die Gräben
schließlich
wieder verfüllt
und verdichtet werden. Diese aufwendigen Arbeitsschritte weisen
den Nachteil auf, dass sie neben einem mehrmaligen Maschineneinsatz
auch einen größeren personellen
Arbeitsaufwand erfordern und somit sehr zeitaufwendig und kostenintensiv
sind.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein mobiles Arbeitsgerät zu schaffen,
welches das aufwendige Herstellen von Gräben, das Einbringen von Sperrfolien
und das erneute Verfüllen
wesentlich vereinfacht und beschleunigt und dadurch die oben genannten
Nachteile eliminiert.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1.
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Die
Unteransprüche
haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
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Bei
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
kann das mobile Arbeitsgerät
z. B. an einem Unimog-Fahrzeug der Marke Mercedes-Benz angeordnet
werden. An den Anbaupunkten D60 und D69 des Unimogs ist ein Rahmen
eingebaut. Dieser ist zum Anbau eines Tragrahmens für ein Fräsaggregat
vorgerichtet. Über
dem Unimograhmen ist ein massiver Hilfsrahmen aufgebaut und mit
dem Unimograhmen verspannt. In diesem und in dem Grundrahmen ist
ein Tragrahmen für
das Fräsaggregat
eingebaut. Nach hinten befindet sich eine Ladefläche mit Bordwänden.
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Das
Fräsaggregat
umfasst ein Fräsrad,
das als Scheibe aus Stahl gefertigt ist. Am Umfang des Fräsrads sind
12 Segmentstücke
angeschraubt, an welchen die erforderlichen Fräswerkzeuge angeschweißt sind.
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An
einer Ausschiebevorrichtung für
das Fräsaggregat
ist eine hydraulische Senkrecht-Hubvorrichtung angebaut. Mit dieser
Senkrecht-Hubvorrichtung wird das Fräsrad von einer Transport- senkrecht nach
unten in eine Arbeitsstellung gebracht. In die Hubvorrichtung für das Fräsaggregat
ist ein Hydraulikmotor und die Fräslagerung eingebaut. Dieser treibt
das Fräsrad
an.
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Im
Tragrahmen ist ferner die Ausschiebevorrichtung für das Fräsaggregat
eingebaut. Mit dieser wird das Fräsaggregat hydraulisch von einer
Transport- in eine Arbeitsstellung um ca. 300 mm nach rechts außen verschoben.
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Eine
Hydraulikeinheit ist hinter dem Unimog-Fahrerhaus auf dem Hilfsrahmen
aufgebaut. Die Hydraulikeinheit besteht aus einer Hydraulikpumpe,
einem Hydrauliktank, -filter, -kühler,
sowie den erforderlichen Überdruck-
und Wegeventilen. Vom Motor-Nebenantrieb N05 des Unimogs wird mit
einer Gelenkwelle die Hydraulikpumpe angetrieben. Die Drehzahl des
Fräsrades
lässt sich
stufenlos von einem Bedienpult im Fahrerhaus verstellen. Die Stellbewegungen
werden durch elektro-magnetisch betätigte Schwarz-Weiss-Steuerventile
angesteuert. Die Ölversorgung
hierzu erfolgt vom Kreis 1 der Unimog-Hydraulik. Die Ansteuerung
der Stellbewegungen erfolgt durch ein Joystick, bzw. Schalter eines Bedienpults
das im Unimog-Fahrerhaus eingebaut ist und ferner alle Schalter
für die
Bedienung des Fräsaggregats
umfasst. Mit einem derartigen mobilen Arbeitsgerät ist das Fräsen von
Schlitzen und das gleichzeitige Einbringen einer Sperrfolie in den Schlitz
in einem Arbeitsgang möglich.
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Grundsätzlich können auch
andere Fahrzeugtypen für
das erfindungsgemäße mobile
Arbeitsgerät
verwendet werden.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen.
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Es
zeigt:
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1 eine
schematisch leicht vereinfachte Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen mobilen
Arbeitsgeräts;
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2A, 2B, 2C entsprechend
eine schematisch leicht vereinfachte Seitenansicht, Draufsicht bzw.
Hinteransicht eines Fräsaggregats
des erfindungsgemäßen mobilen
Arbeitsgeräts;
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3A, 3B, 3C entsprechend
eine schematisch leicht vereinfachte Seitenansicht, Draufsicht bzw.
Hinteransicht einer Folienlegevorrichtung des erfindungsgemäßen mobilen
Arbeitsgeräts;
und
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4 eine
schematisch leicht vereinfachte Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels des
erfindungsgemäßen mobilen
Arbeitsgeräts.
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1 veranschaulicht
in einer schematischen, teilweise aufgebrochenen Seitenansicht ein erstes
Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen mobilen
Arbeitsgeräts 1.
Wie aus 1 ersichtlich, weist das mobile
Arbeitsgerät 1 ein
Fräsaggregat 3 auf,
das an einem Tragrahmen 2 befestigt ist und ein scheibenförmiges,
drehbares Fräsrad 4 aufweist. Das
Fräsaggregat 3 wird
durch eine ebenfalls am Tragrahmen 2 befestigte Hydraulikeinheit 8 angetrieben,
die wiederum über
einen (hier nicht dargestellten) externen Antrieb des mobilen Arbeitsgeräts 1 antreibbar
ist. Eine Fahrtrichtung sowie Arbeitsrichtung des mobilen Arbeitsgeräts 1 ist
durch einen Pfeil R gekennzeichnet.
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Auf
dem Außenumfang
des Fräsrads 4 sind Segmente 9 angeordnet,
an denen jeweils eine Mehrzahl von Fräswerkzeugen 10 befestigt
ist. Die Drehrichtung des Fräsrads 4 ist
in 1 durch einen Pfeil D gekennzeichnet. Wie aus 1 ferner
ersichtlich, weist das Fräsaggregat 3 eine
daran befestigte Abdeckung 22 auf, die das Fräsrad 4 von
oben nahezu halbkreisförmig
abdeckt. Am in Arbeitsrichtung R gesehen vorderen Bereich der Abdeckung 22 ist
links und rechts des Fräsrads 4 jeweils
ein Räumer 11 angeordnet,
von denen in 1 nur ein Räumer 11 sichtbar ist.
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Das
Fräsaggregat 3 weist
eine Hubvorrichtung 6 und eine Ausschiebevorrichtung 5 auf,
die mit dem Fräsrad 4 verbunden
sind. Mittels der Ausschiebevorrichtung 5 wird das Fräsaggregat 3 von
einer an das mobile Arbeitsgerät 1 eingezogenen
Transportposition auf eine vom mobilen Arbeitsgerät 1 seitlich ausgefahrene
bzw. auskragende Arbeitsposition bewegt. Mittels der Hubvorrichtung 6 wird
das Fräsaggregat 3 von
einer am mobilen Arbeitsgerät 1 angehobenen
Transportposition auf eine vom mobilen Arbeitsgerät 1 nach
unten ausgefahrene bzw. abgesenkte Arbeitsposition bewegt.
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Durch
das in die Arbeitsposition ausgefahrene bzw. abgesenkte und drehbar
angetriebene Fräsaggregat 3 kann
das mobile Arbeitsgerät 1 bei
langsamer Vorwärtsfahrt
in der Arbeitsrichtung R einen der Breite der Fräswerkzeuge 10 entsprechenden Schlitz
in das Erdreich neben einer Fahrbahn fräsen. Bei diesem Arbeitsschritt
werden durch die scharfkantig ausgebildeten Fräswerkzeug 10 gleichzeitig die
im Fräsbereich
befindlichen Wurzeln von Bäumen und
Sträuchern
durchtrennt. Die auf der Vorderseite der Abdeckung 22 angeordneten
Räumer 11 dienen dazu,
das ausgefräste
Erdmaterial seitlich umzulenken und abzulegen, um zu verhindern,
dass das Erdmaterial wieder in den ausgefrästen Schlitz zurückfällt.
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Zur
klareren Verdeutlichung ist das Fräsaggregat in den 2A bis 2C einzeln
und in verschiedenen Ansichten dargestellt. 2A, 2B und 2C zeigen
eine Seitenansicht, Draufsicht bzw. Hinteransicht des Fräsaggregats 3 des
erfindungsgemäßen Arbeitsgeräts 1.
Gleiche Bauteile sind hier mit denselben Bezugszeichen wie in 1 gekennzeichnet.
In den in 2A bis 2C dargestellten
Detailzeichnungen sind die einzelnen oben beschriebenen Komponenten
bzw. Bauteile des Fräsaggregats 3 deutlicher
erkennbar.
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Durch
das Fräsaggregat 3 kann
der Aushub eines Grabens (bzw. eines Schlitzes) im Vergleich zu den
herkömmlichen
verwendeten Baggern oder anderen Geräten infolge der geringeren
Aushubmenge schneller, mit weniger Personaleinsatz und demzufolge
kostengünstiger
durchgeführt
werden. Außerdem
wird der Eingriff in die Landschaft und Natur auf ein Minimum begrenzt.
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Wie
aus 1 ferner ersichtlich, ist eine Folienverlegevorrichtung 7 des
erfindungsgemäßen mobilen
Arbeitsgeräts 1 mittels
einer kardanischen Aufhängung 12 an
der Abdeckung 22 befestigt. Diesbezüglich wird auf 3A bis 3C der
anliegenden Zeichnungen verwiesen, in denen eine schematisch vereinfachte
Seitenansicht, Draufsicht bzw. Hinteransicht einer Folienlegevorrichtung
des erfindungsgemäßen mobilen
Arbeitsgeräts 1 detailliert dargestellt
sind. Die Folienverlegevorrichtung 7 weist einen Folienhalter 13 und
einen Folieneinzieher 14 auf, der mittels eines hydraulisch
betätigten
Ausleger 15 anhebbar oder absenkbar ist.
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Die
Folienverlegevorrichtung 7 wickelt in einem nachfolgenden
Arbeitsgang eine auf dem Folienhalter 13 angeordnete Rolle 13a mit
Folienmaterial 21 über
einen Folieneinzieher 14 ab und lenkt dieses Folienmaterial 21 dabei
so um, dass das Folienmaterial senkrecht in den vom Fräsaggregat 3 gefrästen Schlitz
eingelegt wird. Dadurch entfällt
jegliche sonst erforderliche manuelle Tätigkeit, die zum Einlegen des
Folienmaterials 21 als Sperrfolie für ein erneutes Wurzelwachstum
bisher erforderlich war. Eine detaillierte Darstellung der einzelnen
Komponenten bzw. Bauteile der Folienverlegevorrichtung 7 ist
in 3A bis 3C veranschaulicht,
bei denen gleiche Bauteile hier wiederum mit denselben Bezugszeichen wie
in 1 gekennzeichnet sind.
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Wie
aus 1 zudem ersichtlich, weist das mobile Arbeitsgerät 1 außerdem einen
Verdichter 16 auf, der an einem Heckkraftheber 17 befestigt
ist und ebenfalls über
die Hydraulikeinheit 8 angetrieben wird. In Fahrtrichtung
vor dem Verdichter 16 ist darüber hinaus eine in Bezug auf
die Arbeitsrichtung R gegenläufige
Verfüllschnecke 18 angeordnet,
die hydraulisch angetrieben und geneigt werden kann.
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Mit
der gegenläufigen
Verfüllschnecke 18 wird
im nachfolgenden Arbeitsschritt das ausgefräste Erdmaterial nach dem Einlegen
der Sperrfolie 21 gegen das Wurzelwachstum wieder im Schlitz
verfüllt. Hierdurch
können
die teueren und zeitaufwendigeren Baggerarbeiten zur Verfüllung der
sonst üblicherweise
hergestellten größeren Gräben ersetzt
werden. In einem abschließenden
Arbeitsschritt erfolgt das Rückverfestigen
des eingebrachten Erbmaterials mittels des Verdichters 16.
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4 veranschaulicht
eine schematisch vereinfachte Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Arbeitsgeräts 1.
Diese zweite Ausführungsform
unterscheidet sich von der ersten in 1 dargestellten
Ausführungsform
dadurch, dass das mobile Arbeitsgerät 1 nur die Verfüllschnecke 18,
aber keinen Verdichter 16 aufweist, der am Heckkraftheber 17 befestigt
ist. Gleiche Bauteile sind hier wiederum mit denselben Bezugszeichen wie
in 1 gekennzeichnet. Diese zweite Ausführungsform
ist dann einsetzbar, wenn aufgrund der Beschaffenheit des ausgefrästen Erdmaterials
oder den topographischen Gegebenheiten neben der Straße ein sofortiges
Rückverfestigen
des verfüllten Schlitzes
nicht erforderlich bzw. möglich
ist.
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Die
oben beschriebenen Arbeitsschritte können mit dem erfindungsgemäßen mobilen
Arbeitsgerät 1 in
lediglich einer Überfahrt
des zu bearbeitenden Streckenabschnitts gleichzeitig ausgeführt werden, was
zu einer wesentlichen Rationalisierung der konventionellen Arbeitsschritte
des Standes der Technik und somit in einer erheblichen Personal-,
Kosten- und Zeiteinsparung resultiert.
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Neben
der vorstehenden schriftlichen Offenbarung der Erfindung wird hiermit
ergänzend
explizit auf deren zeichnerische Darstellung in den 1 bis 4 verwiesen.
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- 1
- mobiles
Arbeitsgerät
- 2
- Tragrahmen
- 3
- Fräsaggregat
- 4
- Fräsrad
- 5
- Ausschiebevorrichtung
- 6
- Hubvorrichtung
- 7
- Folienverlegevorrichtung
- 8
- Hydraulikeinheit
- 9
- Segment
- 10
- Fräswerkzeug
- 11
- Räumer
- 12
- kardanische
Aufhängung
- 13
- Folienhalter
- 14
- Folieneinzieher
- 15
- Ausleger
- 16
- Verdichter
- 17
- Heckkraftheber
- 18
- Verfüllschnecke
- 19
- Bedienpult
- 20
- Fahrerhaus
- 21
- Folienmaterial,
Sperrfolie
- 22
- Abdeckung
- D
- Drehrichtung
- R
- Arbeitsrichtung