DE202009002124U1

DE202009002124U1 - Drehmomentschlüssel

Info

Publication number: DE202009002124U1
Application number: DE200920002124
Authority: DE
Original assignee: Hazet Werk Hermann Zerver GmbH and Co KG
Current assignee: Hazet Werk Hermann Zerver GmbH and Co KG
Priority date: 2009-02-13
Filing date: 2009-02-13
Publication date: 2009-04-23
Anticipated expiration: 2019-02-14

Abstract

Drehmomentschlüssel umfassend einen Werkzeugkopf (2), einen Werkzeugschaft (3), ein am Werkzeugschaft (3) angeordnetes Eingabemodul (4) sowie einen Werkzeuggriff (5), dadurch gekennzeichnet, dass am Werkzeugschaft (3) eine Anzeigeeinheit (6) angeordnet ist, über welche in Abhängigkeit eines anliegenden Drehmoments wenigstens zwei verschiedene optische Signale anzeigbar sind, wobei die Anzeigeeinheit (6) den Werkzeugschaft (3) ringförmig umgibt.

Description

Die Erfindung betrifft einen Drehmomentschlüssel gemäß den Merkmalen im Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
Drehmomentschlüssel mit digitalen Drehmomentanzeigen zählen durch die DE 20 2008 005 705 U1 zum Stand der Technik. Ein großer Nachteil solcher digitalen Anzeigen liegt vor allem darin, dass die Anzeige je nach Blickwinkel auf das Display des Drehmomentschlüssels nicht mehr deutlich sichtbar ist, so dass für einen Benutzer nur schwer erkennbar ist, ob ein bestimmtes Drehmoment erreicht wurde. In der DE 20 2007 018 043 U1 wird ein Drehmomentschlüssel beschrieben, bei welchem die angezeigten Ziffern mit einem beleuchteten Display unterlegt sind, wobei für den Benutzer durch die Farbe ein bestimmter Drehmomentbereich signalisiert wird.
Nachteilig ist hierbei, dass das farbige Leuchten des Displays nur aus einer bestimmten Blickrichtung für den Benutzer erkennbar ist. Vor allem beim Arbeiten an unübersichtlichen Stellen ist die Ablesbarkeit erschwert.
Ausgehend von dem aufgezeigten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, einen Drehmomentschlüssel aufzuzeigen, bei welchem die Anzeige des anliegenden Drehmoments für den Benutzer in jeder Position des Drehmomentschlüssels erkennbar ist.
Diese Aufgabe wird durch einen Drehmomentschlüssel mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Unteransprüche.
Der Drehmomentschlüssel umfasst einen Werkzeugkopf, einen Werkzeugschaft, ein am Werkzeugschaft angeordnetes Eingabemodul zur Einstellung des gewünschten Drehmoments sowie einen Werkzeuggriff. Erfindungsgemäß ist am Werkzeugschaft eine Anzeigeeinheit angeordnet, über welche in Abhängigkeit von einem anliegenden Drehmoment wenigstens zwei verschiedene optische Signale anzeigbar sind. Die Anzeigeeinheit umgibt den Werkzeugschaft ringförmig. Dadurch wird ein optisches Signal zum Erkennen des anliegenden Drehmoments umfangsseitig der Anzeigeeinheit in alle radialen Richtungen emittiert, so dass ein Benutzer auch ohne den freien Blick auf das Eingabemodul erkennen kann, in welchem Drehmomentbereich sich ein gerade anliegendes Drehmoment befindet.
Zur Erzeugung der optischen Signale ist in der Anzeigeeinheit wenigstens ein Lichtemitter, beispielsweise in Form von Licht emittierenden Dioden (LEDs), vorgesehen. Die optischen Signale können hierbei nach dem Ampelprinzip realisiert werden, wobei jedem Drehmomentbereich eine andere Farbe zugeordnet ist. So kann beispielsweise der Drehzahlbereich unterhalb des maximalen Drehmoments durch gelbes Licht, der Bereich des maximalen Drehmoments durch grünes Licht und das Überschreiten des maximal eingestellten Drehmoments durch rotes Licht signalisiert werden. Ebenso ist es denkbar, die Helligkeit der optischen Signale zu variieren, so dass die maximale Intensität nach Überschreiten des maximal angegebenen Drehmoments angezeigt wird. Darüber hinaus ist es denkbar, die Blinkfrequenz der optischen Signale zu variieren, so dass von einer langsamen Blinkfrequenz bis zu einem Dauerlicht der jeweilige Drehmoment- oder Drehwinkelfortschritt angezeigt wird.
Zum Anzeigen der Farben kann ein einzelner Lichtemitter eingesetzt werden, der je nach Ansteuerung eine andere Farbe anzeigt, es kann aber auch für jede Farbe ein separater Lichtemitter eingesetzt werden.
Durch die ringförmige Anordnung der Anzeigeeinheit ist ein angezeigtes optisches Signal in jeder Position deutlich erkennbar. Dies wird beispielsweise durch in Umfangsrichtung der Anzeigeeinheit zueinander versetzt angeordnete Lichtemitter realisiert. Die Anzeigeeinheit weist bevorzugt eine Ummantelung zur Lichtstreuung und Lichtleitung auf, die aus Kunststoff besteht, wobei die Ummantelung die Form eines zylinder- oder rohrabschnittsförmigen Rings aufweisen kann. Als Kunststoff wird vorzugsweise transparentes PMMA eingesetzt, dieses kann aber zur Erzeugung bestimmter Farben auch verschiedene Farbschattierungen aufweisen.
In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Ummantelung gleichzeitig als Lichtleiter eingesetzt werden. Die Einkopplung der Lichtstrahlen der Emitter erfolgt über einen Füllstoff mit geeignetem Brechungsindex. Zusätzlich kann die Ummantelung auch mit Facetten versehen sein. Ebenso ist es möglich, die Lichtstrahlen in eine entlang der Innenseite der Ummantelung vorgesehene Füllung einzukoppeln. In beiden Fällen sind Ummantelung und/oder Füllung sowie deren Geometrie derart ausgestaltet, dass das Licht der Lichtemitter sowohl reflektiert als auch transmittiert wird. So wird sichergestellt, dass beim Einsatz eines Lichtemitters oder mehrerer Lichtemitter auch die den Lichtemittern gegenüberliegende Seite der Anzeigeeinheit ausreichend beleuchtet wird und dass das jeweils angezeigte optische Signal aus jeder Blickrichtung für den Benutzer gut erkennbar ist.
Die Anzeigeeinheit kann zwischen dem Werkzeuggriff und dem Eingabemodul angeordnet sein oder aber zwischen dem Werkzeugkopf und dem Eingabemodul. Vorzugsweise ist die Anzeigeeinheit direkt vor dem Werkzeuggriff angeordnet oder geht in diesen über.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Anzeigeeinheit mit dem Eingabemodul gekoppelt. Hierbei ist auch die Anzeige im Eingabemodul mit einem beleuchtbaren Display hinterlegt, so dass die optischen Signale an der Anzeigeeinheit und dem Eingabemodul synchron angezeigt werden. Dabei ist es von Vorteil, den oder die Lichtemitter auf einer dem Eingabemodul gegenüberliegenden Seite anzuordnen, da die Lichtintensität im Bereich der Lichtemitter am höchsten und auf der den Lichtemittern gegenüberliegenden Seite am niedrigsten ist. Durch ein beleuchtetes Display kann in diesem Fall die geringere Lichtintensität kompensiert werden. Denkbar ist auch, zusätzlich zu der Anzeigeeinheit am Schaft, an einem vom Werkzeugkopf weg weisenden Ende des Werkzeuggriffs eine weitere, mit der Anzeigeeinheit gekoppelte Anzeige mit einem oder mehreren Lichtemittern anzuordnen.
Zusätzlich kann das Erreichen oder/und Überschreiten eines eingestellten Drehmoments durch Vibration oder einen akustischen Alarm angezeigt werden.
Die erfindungsgemäße Anzeigeeinheit erleichtert das Arbeiten an unübersichtlichen oder/und schwer ausleuchtbaren Stellen, da sie dem Benutzer durch eine ringförmig rund um den Griff angezeigte Farb- und/oder Helligkeitsvariation Auskunft über ein gerade anliegendes Drehmoment, insbesondere in Abhängigkeit von einem zuvor eingestellten Sollwert, gibt.
Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
1 einen Drehmomentschlüssel in der Draufsicht und
2 einen Querschnitt A-A des in der 1 dargestellten Drehmomentschlüssels.
Die 1 zeigt einen Drehmomentschlüssel 1 umfassend einen Werkzeugkopf 2, einen Werkzeugschaft 3, ein Eingabemodul 4, welches am Werkzeugschaft 3 angeordnet ist, sowie einen Werkzeuggriff 5. Zwischen Werkzeuggriff 5 und dem Eingabemodul 4 ist hier eine Anzeigeeinheit 6 angeordnet. Diese ist sowohl mit dem Werkzeuggriff 5 als auch mit dem Eingabemodul 4 verbunden. In dieser Ausführungsform sind in der Anzeigeeinheit 6 drei Lichtemitter 7 angeordnet, wobei jeweils ein Lichtemitter 7 Licht einer anderen Farbe emittiert. Umfangsseitig der Anzeigeeinheit 6 ist eine Ummantelung 8 in Form eines rohrabschnittsförmigen Rings aus Kunststoff angeordnet. Diese Ummantelung 8 dient dazu, das von den Lichtemittern 7 emittierte Licht derart um die Anzeigeeinheit 6 zu leiten, dass die Ummantelung 8 möglichst gleichmäßig leuchtet und somit die Farb- und/oder Helligkeitssignale für einen Benutzer von allen Seiten gut wahrnehmbar sind.
2 zeigt den Drehmomentschlüssel 1 aus 1 in einem Querschnitt entlang der Linie A-A. Hierbei ist zu erkennen, dass das Eingabemodul 4 über eine elektronische Kopplung 9 mit der Anzeigeeinheit 6 verbunden ist. Dies ermöglicht eine synchrone Anzeige der Lichtsignale sowohl auf dem Display des Eingabemoduls 4 als auch an der Anzeigeeinheit 6.
Die Anzeigeeinheit 6 grenzt in diesem Ausführungsbeispiel unmittelbar an den Werkzeuggriff 5, der hierzu eine kragenartige Erweiterung 10 aufweist. Somit ist ein Durchmesser D der Anzeigeeinheit 6 größer als der Durchmesser D1 des Werkzeuggriffs 5, so dass ein Benutzer beim Arbeiten mit dem Drehmomentschlüssel nicht in Richtung des Werkzeugkopfes 2 abrutschen kann. Die Anzeigeeinheit 6 ist dadurch quasi in den Randbereich des Werkzeuggriffs 5 integriert. Solange der Benutzer freie Sicht auf seine Hand und damit auf den Werkzeuggriff 5 hat, wird durch die Erfindung ermöglicht, die Anzeigeeinheit 6 abzulesen.

1: Drehmomentschlüssel
2: Werkzeugkopf
3: Werkzeugschaft
4: Eingabemodul
5: Werkzeuggriff
6: Anzeigeeinheit
7: Lichtemitter
8: Ummantelung
9: Kopplung
10: Kragen
D: Durchmesser
D1: Durchmesser

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 202008005705 U1 [0002]
- DE 202007018043 U1 [0002]

Claims

Drehmomentschlüssel umfassend einen Werkzeugkopf (2), einen Werkzeugschaft (3), ein am Werkzeugschaft (3) angeordnetes Eingabemodul (4) sowie einen Werkzeuggriff (5), dadurch gekennzeichnet, dass am Werkzeugschaft (3) eine Anzeigeeinheit (6) angeordnet ist, über welche in Abhängigkeit eines anliegenden Drehmoments wenigstens zwei verschiedene optische Signale anzeigbar sind, wobei die Anzeigeeinheit (6) den Werkzeugschaft (3) ringförmig umgibt.
Drehmomentschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Anzeigeeinheit (6) wenigstens ein Lichtemitter (7) vorgesehen ist.
Drehmomentschlüssel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Anzeigeeinheit (6) anzeigbaren optischen Signale wenigstens zwei verschiedene Farben umfassen.
Drehmomentschlüssel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Anzeigeeinheit (6) anzeigbaren optischen Signale verschiedene Helligkeiten aufweisen.
Drehmomentschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinheit (6) zwischen dem Werkzeuggriff (5) und dem Eingabemodul (4) angeordnet ist.
Drehmomentschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinheit (6) unmittelbar an den Werkzeuggriff (5) grenzt.
Drehmomentschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinheit (6) zwischen dem Werkzeugkopf (2) und dem Eingabemodul (4) angeordnet ist.
Drehmomentschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine radial nach außen weisende Fläche einer Ummantelung (8) der Anzeigeeinheit (6) Facetten aufweist.
Drehmomentschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ummantelung (8) der Anzeigeeinheit (6) aus einem lichtdurchlässigen Kunststoff besteht.
Drehmomentschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingabemodul (4) und die Anzeigeeinheit (6) die optischen Signale synchron anzeigen.
Drehmomentschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das optische Signal ein blinkendes Signal mit einer Drehmoment abhängigen Blinkfrequenz ist.
Drehmomentschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu dem optischen Signal ein Akustik- und/oder Vibrationssignal auslösbar ist.