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Die
Erfindung betrifft eine Verbindungsvorrichtung zum Anschluss eines
ersten Verkehrsleiteinrichtungsabschnitts an einem zweiten Verkehrsleiteinrichtungsabschnitt.
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Verkehrsleiteinrichtungen
können
beispielsweise als aus einzelnen Wandelementen als Fertigbauteilen
zusammengesetzte Verkehrsleitwände
aufgebaut sein, wie sie insbesondere im Baustellenbereich auf Autobahnen
oder anderen stark befahrenen Straßen Verwendung finden. Dort
werden sie meist für
einen vorübergehenden
Zeitraum aufgebaut, um die räumlich
dicht nebeneinander verlaufenden Fahrbahnen voneinander abzugrenzen
und dafür
Sorge zu tragen, dass auch im Fall eines Unfalls ein Fahrzeug auf
einer Fahrbahn nicht auf die Gegenfahrbahn gelangen kann.
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Für solche
temporär
aufgestellten Verkehrsleitwände
kommen meistens massive Betonwandelemente zum Einsatz, die einen
verbreiterten Fuß zur Gewährleistung
einer ausreichend breiten Aufstandsfläche haben und sich zu ihrem
Kopfbereich hin verjüngen.
An ihren Stirnseiten sind die Wandelemente mit Verbindungseinrichtungen
versehen, so dass je zwei aufeinanderfolgende Wandelemente aneinandergekoppelt
werden können
und die Verkehrleitwand somit eine lange Kette mit den Wandelementen
als Kettengliedern bildet. Neben derartigen aus Betonfertigteilen
errichteten Verkehrsleiteinrichtungen gibt es aber auch andere Sicherungssysteme,
beispielsweise Wände,
die aus Stahlbauteilen errichtet werden einschließlich der „klassischen” Leitplankenkonstruktionen,
bei denen horizontal verlaufende Profilschienen aus Stahl an im
Boden verankerten, vertikalen Haltepfosten angeschlagen sind.
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Neben
aus einzelnen Fertigelementen bestehenden Verkehrsleitwänden, die
oft nur für
einen vorübergehenden
Zeitraum aufgestellt werden, werden für eine permanente Verkehrswegbegrenzung an
Autobahnen und anderen Straßen
in zunehmendem Maße
Wände aus
Ortbeton errichtet. All die verschiedenen Bauformen von Verkehrsleitwänden und -sicherungseinrichtungen,
die dafür
Sorge tragen sollen, dass ein verunfallendes Fahrzeug nicht aus
der Trassenführung
des Verkehrswegs seitlich ausbrechen kann, sondern im wesentlichen
parallel zur Straße
geführt
und auf dieser gehalten wird, sollen nachfolgend im Sinne der Erfindung
als unter den Begriff „Verkehrsleiteinrichtung” oder „Verkehrsleiteinrichtungsabschnitt” fallend
angesehen werden.
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Insbesondere
in der Bauphase einer Autobahn oder einer anderen Straße kommt
es zu Situationen, in denen Verkehrsleiteinrichtungsabschnitte verschiedener
Bauformen aneinander angrenzen, beispielsweise ortsfest in Ortbeton
errichtete Verkehrsleitwände
und flexibel aufstellbare Wandabschnitte aus Fertigteilen. Während die
Verbindung der Bauteile eines Verkehrsleiteinrichtungssystems untereinander
wie z. B. der Wandelemente einer mobilen Verkehrsleitwand durch
verschiedenartige Verbindungselemente meist kein Problem darstellt,
ist der Anschluss eines ersten Verkehrsleiteinrichtungsabschnitts
einer ersten Bauart an einem Verkehrsleiteinrichtungsabschnitt einer
zweiten Bauart, beispielsweise eines aus Fertigwandelementen errichteten
Wandabschnitts an einer ortfesten Wand aus Ortbeton, bislang nicht
zufriedenstellend gelöst und
die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine weitgehend universell
einsetzbare Verbindungsvorrichtung zu schaffen, die einen sicheren
Anschluss zwischen zwei Verkehrsleiteinrichtungsabschnitten insbesondere
auch solcher unterschiedlicher Bauart schafft.
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Gelöst wird
diese Aufgabe mit einem ersten, an dem ersten Verkehrsleiteinrichtungsabschnitts
anzuordnenden und festlegbaren Verbinderteil und einem zweiten Verbinderteil,
das an den zweiten Verkehrsleiteinrichtungsabschnitt anzuordnen
und festlegbar ist, wobei die beiden Verbinderteile miteinander
mittels an ihren zueinander weisenden Stirnseiten angeordneten Verriegelungsmitteln
formschlüssig
verriegelbar sind. Dabei ist es vorteilhaft, wenn das erste Verbin derteil
und/oder das zweite Verbinderteil an die Form des jeweiligen Verkehrsleiteinrichtungsabschnitts
angepasst ist/sind. Insbesondere kann die Anordnung bevorzugt so
getroffen sein, dass das erste Verbinderteil und/oder das zweite
Verbinderteil als an die Kontur des jeweils zugehörigen ersten
und/oder zweiten Verkehrsleiteinrichtungsabschnitts angepasster
Hüllschuh
ausgestaltet ist/sind.
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Der
an die Kontur des jeweiligen Verkehrsleiteinrichtungsabschnitts,
beispielsweise eines endseitigen Wandelements eines aus Einzelelementen aufgebauten „mobilen” Wandabschnitts,
angepasste Hüllschuh
umfasst den jeweiligen Verkehrsleiteinrichtungsabschnitt an seinem
stirnseitigen Ende formschlüssig
und unterbindet somit zuverlässig
eine Gelenkbeweglichkeit im Stoßbereich
zum anderen Verkehrsleiteinrichtungsabschnitt, der aus einer Ortbetonwand
bestehen kann. Die Anordnung kann so getroffen sein, dass das erste
Verbinderteil und/oder das zweite Verbinderteil als fest am jeweiligen
Verkehrsleiteinrichtungsabschnitt angeordnete oder montierbare Haube
aus Stahlblech ausgestaltet ist. Wenn der eine Verkehrsleiteinrichtungsabschnitt
von einer Ortbetonwand gebildet wird, ist es in vorteilhafter Weise
möglich,
dass das entsprechende Verbinderteil am stirnseitigen Ende der Ortbetonwand
nach Art einer verlorenen Schalung an dieser anbetoniert ist. Das
anbetonierte Verbinderteil kann dabei als massiver Anschlussblock
ausgebildet sein, wobei es sich in der Praxis als besonders vorteilhaft
erwiesen hat, diesen Anschlussblock als Startpunkt für die in Ortbeton
zu errichtende Wand zu definieren.
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Wenn
der eine der beiden Verkehrsleiteinrichtungsabschnitte von einem
Wandelement einer aus mehreren Wandelementen errichteten mobilen Verkehrsleitwand
gebildet wird, ist es zweckmäßig, wenn
das jeweilige Verbinderteil an dem endseitigen Wandelement mittels
dieses quer durchsetzenden Verriegelungsbolzen arretierbar ist.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Verriegelungsmittel
nach Art einer Nut-Feder-Verbindung mit einer sich vertikal erstreckenden
Einsteckfeder an der Stirnseite des einen Verbinderteils und einer
an der Stirnseite des anderen Verbinderteils ausgebildeten, vertikalen
Einstecknut bestehen, wobei die in die zugehörige Einstecknut einfassende
Einsteckfeder in ihrer eingesteckten Lage verriegelbar ist. Mittels
einer derartigen Nut-Feder-Verbindung
lassen sich die Verbinderteile und damit die Verkehrsleiteinrichtungsabschnitte,
an denen diese festgelegt sind, in besonders einfacher und schneller
Weise zuverlässig
miteinander formschlüssig
verriegeln. Dies erfolgt in der Praxis beispielsweise so, dass die
beiden Verbinderteile an den beiden Verkehrsleiteinrichtungsabschnitten
fest montiert werden, wobei der eine Verkehrsleiteinrichtungsabschnitt,
bei dem es sich um eine Ortbetonwand handeln kann, in seiner gewünschten
Lage neben dem Verkehrsweg aufgestellt wird. Das endseitige Teil
des anderen Verkehrsleiteinrichtungsabschnitts, z. B. also ein Wandelement
einer aus vielen Wandelementen zu errichtenden Verkehrsleitwand
oder das Endstück
einer Leitplankenkonstruktion, an dem das zweite Verbinderteil zuvor
befestigt wurde, wird dann so an dem bereits aufgestellten Verkehrsleiteinrichtungsabschnitt
angeschlossen, dass die Feder des einen Verbinderteils in die Nut
des anderen Verbinderteils eingreift. Als ganz besonders vorteilhaft
hat es sich dabei erwiesen, wenn die Einsteckfeder mit einer oben
oder unten offenen Hakenausnehmung versehen ist und die Einstecknut
ein an die Hakenausnehmung angepasstes Riegelteil aufweist, das
im verbundenen Zustand der Verbinderteile von oben oder unten in
die Hakenausnehmung einfasst. Dabei kann die Hakenausnehmung eine
gebogene oder keilförmig
geneigte Haltefläche
aufweisen. Beim Verbinden der Verkehrsleiteinrichtungsabschnitte
wird das eine Verbinderteil dann von oben entlang der Stirnseite
des anderen Verbinderteils so abgelassen, dass die Einsteckfeder
in die Einstecknut einfasst und die Hakenausnehmung in Eingriff
mit dem Riegelteil kommt und die beiden Verbinderteile hierdurch miteinander
verriegelt. Durch die gebogene oder keilförmige Haltefläche wird
dabei die vertikale Absenkbewegung des einen Verbinderteils in eine
Längsbewegung
umgesetzt, d. h. die Verbinderteile bewegen sich in Wandlängsrichtung
aufeinander zu, zweckmäßig bis
ihre Stirnseiten aneinander stoßen.
Zur Verriegelung sind die Einsteckfeder und die Einstecknut vorzugsweise
mit in der eingesteckten Lage miteinander fluchtenden Querbohrungen
versehen, durch die ein Riegelbolzen steckbar ist.
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Mit
der Erfindung lässt
sich in einfacher Weise auch eine Verkehrsleitwand mit einer Vielzahl
von in Wandlängsrichtung
hintereinander angeordneten Betonwandelementen errichten, die an
ihren Stirnseiten mittels Verbindungsvorrichtungen nach der Erfindung
untereinander verbunden sind.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Zeichnung und der Beschreibung, mit der eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung anhand eines Beispiels näher erläutert wird. Es zeigt:
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1 eine
Verkehrsleitwand im Übergangsbereich
zwischen einem in Ortbeton errichteten Verkehrsleiteinrichtungsabschnitt
und einem daran anzuschließenden
Verkehrsleiteinrichtungsabschnitt aus einzelnen Wandelementen in
perspektivischer, teilweise geschnittener Darstellung;
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2 den
Gegenstand gemäß 1 im
teilmontierten Zustand und teilweise im Schnitt; und
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3 eine
Einzelheit III der Verkehrsleitwand nach 2 in vergrößerter Darstellung.
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In
den Zeichnungen ist mit 10 der Anschluss eines aus mehreren
Beton-Wandelementen 11 bestehenden Verkehrsleiteinrichtungsabschnitts 12 an einem
zweiten, in Ortbeton errichteten Verkehrsleiteinrichtungsabschnitt 13 bezeichnet.
Als Verkehrsleiteinrichtungsabschnitt im Sinne der Erfindung sollen
Leitwandbereiche oder -strecken beliebiger Länge verstanden werden, wie
sie entlang von Straßen oder
Fahrbahnen errichtet werden, um eine seitliche Begrenzung für den Verkehr
zu schaffen. Dabei muss es sich auch nicht um Wände aus Beton oder Betonfertigteilen
handeln, sondern es sollen auch andere Leitsysteme, beispielsweise
solche aus Stahl wie z. B. transportable Stahlwände oder Leitplankensysteme
unter diesen Begriff subsumiert werden, einschließlich etwaiger
Zusatzkonstruktionen zu solchen Leitsystemen, bei denen es sich
um parallel zu den eigentlichen Leitelementen für verunfallende Fahrzeuge hinter
diesen errichtete Absorberkonstruktionen handeln kann. Auch erfasst
der Begriff Verkehrsleiteinrichtungsabschnitt im Sinne der Erfindung
im einfachsten Fall einzelne Wandelemente einer aus solchen errichteten
Verkehrsleitwand, die untereinander verbunden werden bzw. sind.
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Um
einen sicheren Übergang
zwischen den beiden Verkehrsleiteinrichtungsabschnitten 12, 13 zu schaffen,
ist für
den Anschluss im Verbindungsbereich 14 zwischen den beiden
Wandabschnitten eine Verbindungsvorrichtung 15 vorgesehen,
die im Wesentlichen aus zwei Verbinderteilen 16, 17 besteht, die
an den Endbereichen 18, 19 der beiden jeweiligen
Verkehrsleiteinrichtungsabschnitte 12, 13 fest angeordnet
sind. Untereinander sind die Verbinderteile 16, 17 an
ihren zueinander weisenden Stirnseiten 20, 21 mit
dort angeordneten Verriegelungsmitteln 22 formschlüssig verriegelbar.
Die Verriegelungsmittel 22 bestehen aus Nut-Feder-Verbindungen
mit einer sich im Wesentlichen vertikal erstreckenden Einsteckfeder 23 an
einer Stirnseite 20 des einen Verbinderteils 16 und
einer in Lage und Abmessungen an die Einsteckfeder 23 angepassten Einstecknut 24,
die sich an der Stirnseite 21 des angrenzenden Verbinderteils 17 befindet.
Dabei ist die Anordnung so getroffen, dass die Einsteckfeder 23 in ihrer
in die Einstecknut 24 eingesteckten Lage (2)
verriegelbar ist, so dass sie im fertig gestellten Zustand des Anschlusses
zwischen den beiden Verkehrsleiteinrichtungsabschnitten bei und
nach deren Aufbau nicht unbeabsichtigt aus der Nut wieder herausgleiten
kann.
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Die
Verriegelung wird bewirkt zum einen durch einen Riegelbolzen 25,
der durch Querbohrungen 26 und 27 steckbar ist,
die an der Einsteckfeder 23 und der Einstecknut 24 so
angeordnet sind, dass sie in der eingesteckten Lage der Einsteckfeder
miteinander fluchten. Zum anderen ist die Einsteckfeder 23 zur
Verriegelung in der Einstecknut 24 mit einer unten offenen
Hakenausnehmung 28 versehen, während die Einstecknut 24 ein
an die Hakenausnehmung 28 angepasstes Riegelteil 29 aufweist,
das im montierten Zustand der Verbindungsvorrichtung von unten in
die Hakenausnehmung 28 einfasst.
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Aus 3 kann
man am Besten erkennen, dass die Hakenausnehmung 28 eine
gebogene Haltefläche 30 aufweist
und dass das Riegelteil 29 an diese gebogene Form der Hakenausnehmung
viertelkreisförmig
angepasst ist, so dass sich das mit der Einsteckfeder 23 versehene
Verbinderteil 16 aufgrund des hohen Eigengewichts des Betonwandelements 11,
an dem es fest angeschlossen ist, weitgehend von selbst mit seiner
Stirnseite 20 gegen die Stirnseite 21 des die
Einstecknut 24 aufweisenden Verbinderteils 17 an
der Ortbetonwand 13 heranzieht. Hierdurch wird also sichergestellt,
dass die Einsteckfeder 23 möglichst tief in die Einstecknut 24 einfasst.
Anstelle der etwa kreissegmentförmigen
Ausgestaltung könnte
die Haltefläche
natürlich
auch keilförmig
geneigt sein, wobei in diesem Fall das Riegelteil auch aus einem
einfachen, die Einstecknut 24 quer durchsetzenden, beispielsweise
zylindrischen Riegelzapfen bestehen kann, der in Linienberührung mit
der schräg
zur Vertikalen verlaufenden Haltfläche ein Hereinziehen der Feder
in die Nut bewirkt, wenn die Wandelemente miteinander verbunden
werden.
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Die
Einsteckfeder 23 wird gebildet von einem vorspringenden
Stahlprofil, das an der Stirnseite 20 des ebenfalls aus
Stahl bestehenden Verbinderteils 16 angeschweißt ist.
Dieses als Stahl-Schweißkonstruktion
ausgestaltete Verbinderteil 16 bildet einen Hüllschuh
für das
endseitige Wandelement 11 des Abschnitts 12, indem
es an die Kontur des endseitigen Beton-Wandelementes 11 angepasst
ist und dieses über
etwa ein Drittel von dessen Länge überdeckt.
Hierdurch legt sich der Hüllschuh
mit seinen beiden an die seitlichen Wandflächen des endseitigen Wandelementes 11 des
ersten Wandabschnittes 12 angepassten Seitenwänden, die
nach oben konvergieren, an das Wandelement an und überdeckt dieses
mit einer oberseitigen Abdeckung, welche die oberen Kanten der Seitenwände verbindet.
Befestigt ist das Verbinderteil 16 an dem Wandelement 11 mittels
quer durch seine Seitenwände
eingebrachten Befestigungsmitteln 32, bei denen es sich
beispielsweise um Gewindestangen oder Schraubenbolzen handeln kann,
die durch Bohrungen in den Seitenwänden und dem Wandelement hindurch
gesteckt und mit Schraubenmuttern gesichert sind. Alternativ kann
es sich bei den Befestigungsmitteln 32 auch um Schwerlastanker
handeln, die von beiden Seiten des Hüllschuhs im Wandteil festgedübelt werden.
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Die
Einstecknut 24 wird gebildet von einem stählernen
Nutprofil 33 an der Stirnseite 21 des zweiten
Verbinderteils 17, wobei die Breite der Nut 24 an die
Dicke der Einsteckfeder 23 angepasst ist, so dass diese
im eingesteckten Zustand im Wesentlichen spielfrei in die Nut einfasst.
Das Nutprofil 24 kann an eine Längsbewehrung in der Betonwand 13 angeschlossen
sein, um eine besonders fest Verbindung mit diesem zu gewährleisten.