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Die
Erfindung betrifft eine Zylinder-Kolben-Einheit eines Injektors
mit einem Zylinder und einem darin geführten Kolben, wobei
der Zylinder und der Kolben eine zumindest zeitweise wirkstoffbefüllbare
Kammer umschließen und der Zylinder in seiner vorderen
Stirnfläche mindestens eine Austrittsausnehmung aufweist.
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Aus
der
DE 10 2005
054 600 A1 ist eine derartige Zylinder-Kolben-Einheit für
einen nadellosen Einmalinjektor bekannt. Der Zylinder dieser Zylinder-Kolben-Einheit
hat jedoch eine plane Stirnfläche, über die der
Injektor beim Applizieren des Arzneistoffes auf der Hautoberfläche
des Patienten aufgesetzt wird.
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Diese
plane Stirnfläche enthält z. B. mittig eine Austrittsausnehmung
zum Befördern der Injektionslösung mittels Druck
aus der Kammer der Zylinder-Kolben-Einheit durch die Hautoberfläche
des Patienten. Um den Arzneistoff nahezu vollständig durch die
Hautoberfläche zu transportieren, muss der Injektor so
auf die Haut aufgesetzt werden, dass die Mittellinie einer in der
Austrittsausnehmung angeordneten Düse senkrecht zu dem
zu durchschießenden Hautoberflächenbereich positioniert
ist. Wird diese Grundbedingung nicht erfüllt, ergibt sich
ein sogenannter „wetshot”. Hierbei wird ein Teil
des hochenergetischen Strahls der arzneistoffhaltigen Lösung
an der Hautoberfläche reflektiert. Dieser reflektierte
Lösungsanteil ist für den Injektionsvorgang verloren. Eine
exakte Dosierung ist nicht gewährleistet.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Problemstellung zugrunde,
eine Zylinder-Kolben-Einheit zu entwickeln, mit der der zuvor geschilderte Nachteil
vermieden wird.
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Diese
Problemstellung wird mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.
Dazu ist die vordere Stirnfläche des Zylinders der Zylinder-Kolben-Einheit zumindest
bereichsweise eine konvex gekrümmte Raumfläche,
deren vorderste Kante mindestens einer Austrittsausnehmung zuzuordnen
ist.
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Mit
der Erfindung wird eine Zylinder-Kolben-Einheit für einen
nadelfreien Injektor bereitgestellt, deren vordere Stirnfläche,
z. B. eine Freiformfläche, durch ihre konvexe Raumkrümmung
eine sichere Injektion – ohne einen sog. „wetshot” gewährleistet.
Der Arzneistoff durchströmt das oder die Austrittausnehmungen
und dringt unter optimalen Bedingungen in die oberen Hautschichten
ein.
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Der „wetshot” wird
zum einen durch die Positionierunempfindlichkeit des Injektors vermieden.
Die Zylinder-Kolben-Einheit des Injektors – und damit auch
der Injektor – muss nicht mehr zumindest weitgehend senkrecht
zur Hautoberflächenkrümmung positioniert werden.
Dies stellt für den Patienten eine erhebliche Erleichterung
der Handhabung bei der Anwendung des Injektors dar. Zum anderen
liegt die vordere Stirnfläche der Zylinder-Kolben-Einheit über ein
kleineres Flächenareal auf der Hautoberfläche auf,
wodurch die Anpresskraft bezogen auf das Flächenareal größer
ist als bei dem bekannten System.
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Auch
kann sich die vordere Stirnfläche mit ihrer konvexen Raumkrümmung
in eine Hauteindellung, wie man sie erhält, wenn der Injektor
entsprechend seiner bestimmungsgemäßen Anwendung
auf einer knochenunterlagenfreien Körperstelle aufgesetzt
wird, deutlich besser einschmiegen.
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Selbstverständlich
kann die Zylinder-Kolben-Einheit – im Gegensatz zu den
vorgestellten Ausführungsbeispielen – auch ein
festes oder integrales Bestandteil des Injektors sein. In diesem
Fall bildet die vordere Stirnfläche der Zylinder-Kolben-Einheit
einen Injektorkopf.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und den nachfolgenden Beschreibungen schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele.
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1:
Injektor im Längsschnitt, gesichert und unbetätigt
mit einem Zylinder mit halbkugelförmiger Anlagefläche;
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2:
wie 1 jedoch nach einer Betätigung;
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3:
Längsschnitt einer befüllte Zylinder-Kolben-Einheit
mit fünf Düsen, im Schnitt sind nur drei zu sehen;
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4:
Zylinder mit ellipsoider Anlagefläche;
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5:
Zylinder mit paraboloider Anlagefläche;
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6:
Zylinder mit hyperboloider Anlagefläche.
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Die 1 zeigt
einen nadelfreien Einweginjektor (10) mit einem Gehäuse
(11), in dem oder an dem – jeweils zumindest bereichsweise – mindestens ein
mechanischer Federenergiespeicher, mindestens eine – zumindest
zeitweise wirkstoffbefüllbare – Zylinder-Kolben-Einheit
(100), mindestens ein Kolbenbetätigungsstempel
(60) und mindestens eine Auslöseeinheit (80)
angeordnet ist, wobei der Federenergiespeicher (50) mindestens
ein vorgespanntes Federelement umfasst, wobei zumindest ein Teil
des Kolbenbetätigungsstempels (60) zwischen dem
Federenergiespeicher (50) und dem Kolben (111)
der Zylinder-Kolben-Einheit (100) positioniert ist. Die
Zylinder-Kolben-Einheit ist mit einer Verschlusskappe (120)
nach außen hin abgedichtet und gesichert.
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Das
Gehäuse (11) des nadelfreien Injektors ist ein
unten offener Hohlkörper mit obenliegendem Boden (39).
Es wird z. B. aus einem glasfaserverstärkten Polyamid durch
Spritzgießen gefertigt. Das Gehäuse (11)
ist in zwei Funktionsbereiche aufgeteilt, das ist zum einen der
obere Mantelbereich (31) und zum anderen der untere Fixierbereich
(41). Im Mantelbereich (31) hat das Gehäuse
(11) z. B. zwei einander gegenüberliegende fensterartige
Durchbrüche (33) jeweils in Form eines u-förmigen
Spalts. Am unteren Rand des einzelnen Durchbruches (33)
ist jeweils ein Druckstab (21) gelenkig gelagert.
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Die
Druckstäbe (21) sind am Gehäuse (11) angeformt
und federn als elastische Biegebalken (28) nach außen.
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Das
hier obere freie Ende des einzelnen Druckstabs (21) wird
durch den radial nach außen abstehenden Nocken (22)
gebildet, vgl. 2. Letzterer hat zumindest eine
Abstützfläche (23) und eine radiale Anlagefläche
(24). Auf der Abstützfläche (23) liegt
der Stempelteller (73) des gespannten Einweg-Injektors über
seine Bundfläche (75) auf. Die Abstützfläche
(23), die hier die Funktion einer Keilfläche erfüllt,
hat die Form eines Kegelstumpfmantels.
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Die
Anlagefläche (24) der Nocken (22) des unverformten
Biegebalkens (28) ist zumindest annähernd Teil
eines Kegelstumpfmantels, dessen maximale Ausdehnung z. B. 3 bis
4 Millimeter größer ist als der Außendurchmesser
des Mantelbereichs (31), vgl. 2. Die Anlagefläche
(24) kontaktiert bei gespanntem Einweginjektor die Innenwandung
(59) des hülsenartigen Auslöseelements
(82).
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Unterhalb
des Mantelabschnitts (31) befindet sich der Fixierbereich
(41) zur Aufnahme der einbaubaren Zylinder-Kolben-Einheit
(100). Der Fixierbereich (41) umfasst z. B. acht
parallel zur Mittellinie (5) ausgerichtete Federhaken (42).
Die Federhaken (42) haben jeweils einen mindestens zweiflankigen
Hintergriff (43) zur spielfreien Aufnahme der Zylinder-Kolben-Einheit
(100). Die einander gegenüber liegenden Flanken
des Hintergriffs (43) schließen einen Winkel von
z. B. 90 Winkelgraden ein. Die Länge und die Federrate
der Federhaken (42) ist so dimensioniert, dass der Zylinder
(101) ohne plastische Verformung der Federhaken (42)
eingebaut werden kann.
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Die
Zylinder-Kolben-Einheit (100) besteht im Ausführungsbeispiel
aus einem, mit einer flüssigen Arzneistofflösung
(1) befüllten Zylinder (101), vgl. 1,
in dem ein Kolben (111) in der hinteren Position sitzt.
Oberhalb des Kolbens (111) ist im Gehäuse (11)
der Kolbenbetätigungsstempel (60) angeordnet.
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Der
Zylinder (101) ist z. B. ein klarsichtiger, dickwandiger
Topf, der aus einem amorphen Thermoplast, z. B. einem Copolymer
auf der Basis von Cycloolefinen und Ethylenen oder α-Olefinen
(COC) gefertigt wird. Seine ggf. zylindrische Außenwandung trägt
eine beispielsweise umlaufende Rastrippe (102), die an
den Flanken des Hintergriffs (43) der Federhaken (42)
formsteif anliegt. In der beispielsweise konischen oder zylindrischen
Bohrung des Zylinders (101) sitzt der stangenlose Kolben
(111). Der Kolben (111) trägt am Außenrand
seiner vorderen, zumindest annähernd kegelig gestalteten
Stirnfläche einen Dichtring (114).
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Die
vordere Stirnfläche (103) des Zylinders (101)
ist hier eine konvex gekrümmte Raumfläche mit einer
Hüllfläche (150) in der Form einer Halbkugelfläche
(151). Die Hüllfläche (150)
der gekrümmten Raumfläche (151–154)
ist dabei diejenige Fläche, die die vordere Stirnfläche
(103) hätte, wenn keine Austrittsausnehmungen
(140) eingearbeitet wären.
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Die
Halbkugelfläche (151) geht nach den 1 bis 4 tangential,
also mathematisch stetig, in die Außenwandung (105) über.
Oberhalb des Übergangs zwischen der Halbkugelfläche
(151) und der Außenwandung (105) befindet
sich eine Umlaufkerbe (104), die die Verschlusskappe (120)
am Zylinder (101) lösbar fixiert.
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Im
Zentrum der Bohrung des Zylinders (101), dessen Zylinderboden
der Kontur der vorderen Kolbenstirnseite zumindest annähernd
angepasst ist, befindet sich eine kurze zylindrische, düsenartige Bohrung
(106). Ihr Durchmesser beträgt ca. 0,1 bis 0,5
Millimeter. Diese Bohrung (106) ist ein- bis fünfmal
so lang wie ihr Durchmesser. Sie endet z. B. in einer kegelstumpfförmigen
Ausnehmung (107) der vorderen Zylinderzone (103).
Der Zylinder (101) ist rückseitig mit einer gas-
und flüssigkeitsdichten Abdichtfolie (119) steril
verschlossen.
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Zwischen
dem Stempelteller (73) und dem oben liegenden Boden (39)
des Gehäuses (11) sitzt vorgespannt die Schraubendruckfeder
(50). Die Federkraft wird über den Stempelteller
(73) auf die Druckstäbe (21) übertragen.
Aufgrund der Neigung der Bundfläche (75) werden
die Druckstäbe (21) keilgetriebeartig radial nach
außen gedrängt. Die Auslösehülse
(82) stützt diese Radialkraft dauerhaft ab.
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Der
Kolbenbetätigungsstempel (60) hat oberhalb des
Stempeltellers (73) zur Führung der Schraubendruckfeder
(50) einen Führungszapfen (62). Unterhalb
des Stempeltellers (73) befindet sich zentral in der Verlängerung
des Führungszapfens (62) der Kolbenschieber (76),
der bei einer Betätigung des Einmal-Injektors auf den Kolben
(111) wirkt. Der Stempelteller (73), ist eine
flache, zumindest bereichsweise zylindrische Scheibe, deren Mantel
mit Spiel an der Innenwandung des Gehäuses (11)
anliegt.
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Das
Gehäuse (11) des Injektors (10) wird
fast vollständig von einer aus einem Auslöseelement
(82) und einer Auslösekappe (81) bestehenden
Auslöseeinheit (80) umschlossen. Das Auslöseelement
(82) ist eine z. B. aus ABS gefertigte Auslösehülse
(82). Sie hat an ihrem hinteren Ende eine Rücksprungflanke (84).
Der Übergang zwischen der Innenwandung des Auslöseelements
(82) und der Rücksprungflanke (84) ist
z. B. als scharfkantige Kante (85) ausgebildet.
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Die
Auslösekappe (81) ist formschlüssig über
das hintere Ende des Auslöseelements (82) geschoben.
Unmittelbar oberhalb der Rücksprungflanke (84)
befindet sich eine Aufweitung (83). Diese ist im Bezug
auf das Gehäuse (11) genau so positioniert und
dimensioniert, dass sie die beim Auslösevorgang zurückweichenden,
nach außen gedrängten Druckstäbe (21)
mit ihren Nocken (22) aufnehmen kann, vgl. 2.
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Nach 1,
vgl. auch 2, liegen die Nocken (22)
mit ihren außen liegenden Anlageflächen (24)
an der Innenwandung (59) des Auslöseelements (82)
sichernd an. Oberhalb der Aufweitung (83) sitzt die Auslösekappe
(81) gleitfähig auf der Außenwandung
(13) des Gehäuses (11).
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Am
hinteren Ende hat die Auslösekappe (81) einen
vertieft sitzenden Kappenboden (86). Am Kappenboden (86)
sind um eine zentrische Bohrung herum z. B. mehrere nach innen ragende
Rastzungen (87) angeformt. Die Rastzungen (87)
weisen an ihren unteren Enden jeweils Zungenkerben (88)
auf, die den Rand einer zentralen Bohrung (38) des Gehäusebodens
(39) umgreifen.
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Die
Rastzungen (87) werden durch einen Sperrer (131)
einer Druckknopfsicherung (130) in der den Boden (39)
bereichsweise umgreifenden Position fixiert, so dass sich die Auslösekappe
(81) in Kombination mit dem Auslöseelement (82)
nicht gegenüber dem Gehäuse (11) in Längsrichtung
bewegen kann.
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Der
Sperrer (131) hat einen elastischen Sperrerknopf (132),
an dem ein Sperrerbolzen (133) angeformt ist. Letzterer
trägt an seinem unteren, freien Ende einen Blockierbund
(134), der sich gegen den taillierten Sperrerbolzen (133)
absetzt. Der Blockierbund (134) hält die Rastzungen
(87) in ihrer sperrenden Lage.
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Wird
der Sperrer (131) durch Niederdrücken betätigt,
springen die federelastischen Rastzungen (87) hinter den
Blockierbund (134) und legen sich am Sperrerbolzen (133)
an. Der Sperrer (131) verharrt dauerhaft in seiner betätigten
Lage, vgl. auch 2. Folglich ist die mechanische
Kopplung zwischen dem Auslöseelement (82) und
dem Gehäuse (11) gelöst.
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An
der unteren z. B. kegelstumpfmantelförmigen Stirnfläche
(58), vgl. 2, des Auslöseelements
(82) liegt die am Zylinder (101) der Zylinder-Kolben-Einheit
(100) zentrierte Verschlusskappe (120) mit ihrer
Stirnfläche (121) an. Ihre zumindest annähernd
zylindrische Außenfläche hat den gleichen Durchmesser
wie die ebenfalls zylindrische Außenfläche des
Auslöseelements (82) in der Nähe der Stirnfläche
(58).
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Die
Verschlusskappe (120) ist ein Becher, der das untere Viertel
der Zylinder-Kolben-Einheit (100) eng anliegend umgibt.
Ein Teil der Verschlusskappe (120) umgibt mit ihrem Topfbereich
(125) die zylindrische Außenwandung des Zylinders
(101) und die vordere Stirnfläche (103).
Im Zentrum des Topfbereiches (125) ist ein kegelstumpfförmiger
Stopfen (127) ausgebildet, der die Ausnehmung (107)
dicht und steril verschließt. Ggf. ist der Stopfen (127)
mit einer gummielastischen Beschichtung überzogen. Damit
die Verschlusskappe (120) den Zylinder (101) vorn
auch ohne eine Injektoranbindung steril verschlossen halten kann,
hat sie innen im Topfbereich einen Umlaufsteg (126), der
in eine äußere Umlaufkerbe (104) des
Zylinders (101) rastend eingreift.
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Das
zylindrische Auslöseelement (82) ist bereichsweise
mit einem Klebeetikett (91) umhüllt. Das Klebeetikett
(91) selbst ist z. B. ein mit einem Klebstoff bereichsweise
einseitig beschichteter Papier- und/oder Folienstreifen. Der Folienstreifen
umgibt z. B. einlagig den Verbund aus Verschlusskappe (120) und
Auslöseelement (82). Er besteht als Originalitätsverschluss
aus drei separaten Streifen, die jeweils über eine Perforation
(96) gegeneinander abtrennbar sind. Der obere Streifen
ist das Hauptteil (92), der mittlere Streifen ist eine
Abreißbanderole (94) mit einer zwei bis drei Zentimeter
langen Abreißfahne (95) und der untere Streifen
ist das Kappenteil (93). Das Hauptteil (92) und
das Kappenteil (93) tragen eine Klebeschicht, mit der sie
an dem Auslöseelement (82) befestigt sind.
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Zum
Entsichern des Einweg-Injektors wird die Abreißbanderole
(94) mit Hilfe der Abreißfahne (95) ringsherum
vom Hauptteil (92) und vom Kappenteil (93) getrennt.
Die Rillen (57) des Auslöseelements (82)
werden sichtbar. Die Verschlusskappe (120) wird nun nach
unten vom Zylinder (101) abgezogen. Dabei löst
sich der Umlaufsteg (126) aus der Umlaufkerbe (104).
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Nun
wird der Injektor auf die Injektionsstelle gesetzt und das Auslöseelement
(82) nach unten – in Richtung der Injektionsstelle – geschoben.
Hierbei rutschen die Nocken (22) über die Kante
(85) nach außen in die Aufweitung (83).
Die Druckstäbe (21) biegen sich elastisch nach
außen in ihre eigentliche Ausgangslage. Die nun nicht mehr
verformten Druckstäbe (21) geben den Kolbenbetätigungsstempel (60)
frei, vgl. 2, so dass sich der Kolben (111)
unter der Wirkung des Federelements (50) ruckartig auf die
Abdichtfolie (119) des Zylinder (101) zubewegt. Die
Abdichtfolie (119) wird durchschlagen und der Kolben (111)
zum Entleeren des Zylinders (101) nach unten bewegt, vgl. 2.
Damit ist der Injektionsvorgang abgeschlossen.
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Die 3 zeigt
einen verschlossenen, befüllten Zylinder (101)
mit einer halbkugeligen Raumfläche (151) und z.
B. fünf Austrittsausnehmungen (140), von denen
im Schnitt nur drei zu erkennen sind. Die jeweils aus den Düsen
(106) und den Freistrahlausnehmungen (107) bestehenden
Austrittsausnehmungen (140) sind strahlenförmig
um ein Zentrum (118) angeordnet, das zugleich der geometrische
Mittelpunkt einer Kugel ist, deren halbe Oberfläche die
Raumfläche (151) bildet. Eine Austrittsausnehmung
(140) sitzt zentral, die vier anderen sind mit ihren Mittellinien äquidistant
verteilt auf einem Kegel angeordnet, dessen Spitze das Zentrum (118)
ist. Der Kegelwinkel beträgt z. B. 60 Winkelgrade.
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Alle
Düsen (106) und alle Freistrahlausnehmungen (107)
haben jeweils die gleiche Länge, damit sie einzelnen Injektionsstrahlen
vergleichbare physikalische Eigenschaften haben. Auch sind deren
Böden normal zu den jeweiligen Mittellinien der Düsen orientiert.
Die zentrale Düse (106) endet kammerseitig in
einem Trichter (115), während die vier äußeren Düsen
(106) in einen v-förmigen Ringkanal (116) münden.
Der Trichter (115) hat einen Öffnungswinkel von
ca. 90 Winkelgraden, während der v-förmige Ringkanal
(116) zwei jeweils kegelmantelstumpfförmige Flanken
aufweist, die ebenfalls einen 90-Grad-Winkel einschließen,
wobei die jeweilige Mittellinie der entsprechenden Düse
diesen Winkel mittig schneidet.
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Die
Wandungen der Freistrahlausnehmungen (107) schneiden die
Hüllfläche (150) zumindest in den Ausführungsbeispielen
kreisförmig. Jeder dieser Kreise bildet eine ggf. abgerundete
Kante (109).
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Mehrere
Düsen (106), die zu einem Mehrlochsystem zusammengefasst
sind, ermöglichen es, in hinreichend kurzer Zeit höher
viskose Injektionslösungen per nadelfreiem Injektor zu
applizieren oder generell durch das Nutzen der Düsenquerschnittszunahme
den Injektionsvorgang selbst abzukürzen.
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Um
einen nahezu vollständigen Arzneistoffausstoß zu
gewährleisten, hat die vordere Stirnseite des Kolbens (111)
eine Kontur, die komplementär zum Boden (108)
der Kammer (110) geformt ist. Dazu ist der Kolben (111)
beispielsweise mehrteilig ausgeführt. In einer vorderseitigen
zentralen Bohrung ist ein pilzartiges Verdrängerelement
(113) unlösbar eingesteckt oder angeformt. Nach 3 sichert
es zugleich den kolbenseitigen Dichtring (114). Die vordere
Stirnseite des Verdrängerelements (113) besteht
aus einer zentralen kegelmantelförmigen Mulde (145)
und einem dort mittig positionierten zentralen Kegel (146).
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Die
Hüllfläche (150) hat auch hier die Form einer
halben Kugeloberfläche.
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Um
den Zylinder (101) gegenüber der Verschlusskappe
(120) steril abzudichten, liegt zwischen der Verschlusskappe
(120) und der Raumfläche (151) ein Elastomerkörper
in Form einer dauerelastischen Dichteinlage (160). Letztere
ist ein sphärisch gekrümmtes Schalenteil (161)
mit fünf radial von der konkaven Innenseite abstehenden
Stopfen (162). Jeder der elastischen Stopfen (162)
füllt dichtend je eine der Freistrahlausnehmungen (107)
aus. Die auf die Raumfläche (151) aufgesteckte
Dichteinlage (160) stützt sich am ebenfalls zumindest
innen sphärisch gewölbten Boden (129)
der Verschlusskappe (120) ab. Die Dichteinlage (160)
wird z. B. beim Aufsetzen der Verschlusskappe (120) auf
den Zylinder (101) mit dem Boden (129) verklebt.
Sobald die Verschlusskappe (120) in die Umlaufkerbe (104)
eingerastet ist, sitzt die Dichteinlage (160) eingespannt zwischen
dem Boden (129) und der Raumfläche (151).
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Bei
einem Abziehen der Verschlusskappe (120) bleibt die Dichteinlage
(160) am Boden (129) haften. Die elastischen Stopfen
(162) rutschen problemlos – u. a. entlang der
Kanten (109) – aus den Freistrahlausnehmungen
(107).
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Es
sind auch Mehrlochsysteme denkbar, deren Austrittsausnehmungen (140)
unregelmäßig in der Raumfläche (151–154)
angeordnet sind. In einem solchen Fall kann es sein, dass die vorderste Kante
(109) der vordersten Austrittsausnehmung (140)
räumlich hinter dem vordersten Punkt der gekrümmten
Raumfläche (151–154) liegt.
Dieser vorderste Punkt ist der theoretische Schnittpunkt zwischen
der Mittellinie (5) und der entsprechenden Raumfläche
(151–154).
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Die 4 zeigt
einen Zylinder (101) mit einer ellipsoiden Raumfläche
(152). Auch hier geht die ellipsoide Raumfläche
(152) tangential, also stetig, in die Wandung (105)
des Zylinders (101) über. Beim dargestellten Ellipsoid
liegt die kleine Halbachse auf der Mittellinie (5). Alternativ
kann stattdessen auch die große Halbachse des Ellipsoiden
auf der Mittellinie (5) liegen.
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In 5 hat
die vordere Stirnfläche des Zylinders (101) eine
paraboloide Raumfläche (153). Der Rotationsparaboloid
schneidet die Außenwandung (105) in einer Kante.
Ohne Abrundung wäre der dortige Übergang unstetig.
Vergleichbares gilt für den in 6 dargestellten
Zylinder (101). Er hat eine hyperboloide Raumfläche
(154). Hier rotiert ein Hyperbel-Ast um eine Achse, die
durch die Hyperbelbrennpunkte geht. Diese Achse liegt auf der Mittellinie
(5).
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Die
Ausdehnung der Hüllfläche (150) der konvex
gekrümmten Raumfläche ist in Längsrichtung,
also entlang der Mittellinie (5), in der Regel kleiner
als der Durchmesser der Wandung (105) des Zylinders (101)
und größer als 25% des genannten Durchmessers.
Dieser Durchmesser wird als Bezugsdurchmesser (159) bezeichnet,
vgl. 3. Ggf. steht die Hüllfläche
(150) seitlich auch über die Wandung (105) über.
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Selbstverständlich
ist es möglich, die konvex gekrümmte Raumfläche
aus zwei oder mehreren Oberflächenelementen verschiedener
regelmäßiger oder unregelmäßiger
Raumkörper oder Flächen zusammenzusetzen. So kann
z. B. ein Ellipsoid mit einer Kugel kombiniert sein oder eine Halbkugeloberfläche
plane Kreisflächen aufweisen. Denkbar sind Oberflächenbereiche
regelmäßiger Polyeder wie z. B. Dodekaeder, Ikosaeder
und dergleichen.
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Gegebenenfalls
ragt die konvex gekrümmte Raumfläche (151–154)
aus einer planen Stirnfläche (103) hervor, d.
h. der äußere Rand der gekrümmten Raumfläche
(151–154) erreicht nicht den Durchmesser
der Außenwandung (105) des Zylinders (101). Folglich
umgibt ein ringförmiger, ebener Rand die Raumfläche
(151–154).
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In
dieser Druckschrift ist der Ausdruck „zumindest annähernd
zylindrisch” zur Beschreibung der äußeren
Raumform des Zylinders (101) erwähnt. Damit wird
ausgesagt, dass die Raumform des realen Zylinders (101)
wenigstens bereichsweise um bis zu ± drei Prozent des Radius
der zylindrischen Idealform von der Idealform abweichen kann. Folglich
wird der Idealzylinder außen durch einen fiktiven Außenzylinder
umhüllt, dessen Durchmesser sechs Prozent größer
ist als der des Idealzylinders. Des Weiteren befindet sich im Idealzylinder
ein fiktiver Innenzylinder, dessen Durchmesser um sechs Prozent
kleiner ist als der des Idealzylinders. Alle drei Zylinder sind konzentrisch
zu einer gemeinsamen Mittellinie angeordnet. Demnach kann der reale
Zylinder mit seiner Raumform zwischen dem Innen- und dem Außenzylinder
liegen und innerhalb dieser Grenzen z. B. tonnenförmig
oder kegelmantelstumpfförmig sein oder auch z. B. einen
polygonalen, ovalen oder elliptischen Querschnitt haben.
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- 1
- Injektionslösung;
Medikament, Arzneistoff
- 5
- Mittellinie
des Injektors, Längsrichtung
- 6
- Auslösebewegungsrichtung
von (82), Abwärtsbewegung Richtungspfeil
- 8
- Sperrstellung
- 9
- Lösestellung,
Auslösestellung
- 10
- Injektor
- 11
- Gehäuse,
einteilig
- 13
- Außenfläche,
zylindrisch
- 21
- Druckstäbe,
Stützstäbe
- 22
- Nocken
- 23
- Abstützfläche
- 24
- Anlagefläche
- 25
- Hintergriffsflanke
- 28
- Biegebalken
- 31
- Mantelbereich
- 33
- Durchbrüche
- 38
- Bohrung
- 39
- Boden
- 41
- Fixierbereich
für die Zylinder-Kolben-Einheit
- 42
- Federhaken
- 43
- Hintergriff
- 50
- Federelement,
Schraubendruckfeder, Federenergiespeicher
- 57
- Rillen
von (82)
- 58
- Stirnfläche
von (82)
- 59
- Innenwandung
von (82)
- 60
- Kolbenbetätigungsstempel
- 62
- Führungszapfen
- 73
- Stempelteller
- 75
- Bundfläche,
konisch
- 76
- Kolbenschieber
- 80
- Auslöseeinheit
- 81
- Auslösekappe
- 82
- Auslöseelement
- 83
- Aufweitung
- 84
- Rücksprungflanke
- 85
- Kante,
scharfkantig
- 86
- Kappenboden
- 87
- Rastzungen
- 88
- Zungenkerbe
- 91
- Klebeetikett,
Originalitätsverschluss
- 92
- Hauptteil
von (91)
- 93
- Kappenteil
von (91)
- 94
- Abreißbanderole
- 95
- Abreißfahne
- 96
- Perforationen,
Sollbruchstellen
- 100
- Zylinder-Kolben-Einheit
- 101
- Zylinder
- 102
- Rastrippe
- 103
- vordere
Stirnfläche
- 104
- Umlaufkerbe
- 105
- Außenwandung
- 106
- Bohrung,
Düse
- 107
- Ausnehmung
in der Stirnfläche
- 108
- Zylinderboden
- 109
- Kante
der Ausnehmung (107)
- 110
- Kammer
- 111
- Kolben
- 112
- Kolbenbohrung
- 113
- Verdrängerelement
- 114
- Dichtring,
Dichtung
- 115
- Trichter
- 116
- Ringkanal
- 118
- Zentrum
- 119
- Sterilfiltermembrane
- 120
- Verschlusskappe,
Klebeversiegelung
- 121
- Stirnfläche,
oben
- 122
- Anlagestege
- 125
- Topfbereich
- 126
- Umlaufsteg,
Nocken
- 127
- Stopfen
- 128
- Fuß
- 129
- Boden,
sphärisch gewölbt
- 130
- Druckknopfsicherung,
Sicherungselement
- 131
- Sperrer
- 132
- Sperrerknopf
- 133
- Sperrerbolzen
- 134
- Blockierbund
- 140
- Austrittsausnehmung
- 145
- Mulde
in (113)
- 146
- Kegel
in (145)
- 150
- Hüllfläche
der gekrümmten Raumfläche
- 151
- Raumfläche,
halbkugelförmig
- 152
- Raumfläche,
ellipsoidförmig
- 153
- Raumfläche,
paraboloidförmig
- 154
- Raumfläche,
hyperboloidförmig
- 159
- Bezugsdurchmesser
- 160
- Dichteinlage
- 161
- Schalenteil
- 162
- Stopfen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005054600
A1 [0002]