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Die
Erfindung betrifft ein Schlafsofa nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Ein
solches Schlafsofa, das auch als Längsschläfer
bezeichnet wird, ist aus der
DE 299 22 556 U1 bekannt.
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Zum
Anheben und Senken des Mittelteiles, an dem sich zu Beginn des Anhebens
aus dem Wagen das Fußteil abstützt und zwar derart,
dass die jeweiligen Polster aneinander liegen, sind Schwenkbeschläge
in Form jeweils eines Scherenbeschlages vorgesehen, durch den bei
einem Aufschwenken des Fußteiles das Mittelteil angehoben
wird, so dass beide in einer ausgeschwenkten Gebrauchsstellung in einer
Liegeebene mit dem insoweit fest stehenden Sitzteil gelangen.
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Nachteilig
bei dieser Konstruktion ist der relativ komplizierte Aufbau des
Scherenbeschlages bzw. der daran angeschlossenen weiteren Bauteile, die
zur Funktionsfähigkeit im vorbeschriebenen Sinne erforderlich
sind. Dabei sind diverse Laschen und Hebel an den Scherengliedern
des Scherenbeschlages angeschlossen und seitlich mit dem Mitteilteil verbunden,
so dass diese Bauteile entsprechend auftragen, wodurch das Platzangebot
für das Polster des Mittelteiles naturgemäß eingeschränkt
ist.
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Darüber
hinaus führt die Vielzahl der funktionsnötigen
Teile der Scherenbeschläge zu hohen Fertigungskosten, die
einem gewünschten, in wirtschaftlicher Hinsicht optimierten
Einsatz entgegenstehen.
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Konstruktionsbedingt
ist der Anlenkbereich des Fußteiles am Mittelteil im in
Ausziehrichtung vorderen Bereich angeordnet, so dass eine Verschwenkung
des Fußteiles nur durch Übergriff in den gegenüberliegenden
Bereich möglich ist, was die Handhabung erschwert, insbesondere
bei kleiner gewachsenen Benutzern.
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Da,
wie erwähnt, die Polster des Fuß- und des Mittelteiles
in abgesenkter und eingeschobener Nichtgebrauchsstellung aufeinander
liegen, besteht die Gefahr, dass der Bezugsstoff beschädigt
wird, zumindest jedoch auf Sicht abnutzt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schlafsofa der gattungsgemäßen
Art so weiterzuentwickeln, dass es konstruktiv einfacher aufgebaut und
damit kostengünstiger herstellbar sowie einfacher zu handhaben
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Schlafsofa mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Der
erfindungsgemäß als Viergelenkkette ausgebildete
Schwenkbeschlag lässt sich durch wenige Bauteile in funktional
optimierter Weise realisieren.
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Dabei
ist eine Viergelenkkette durch zwei Schwenkhebel definiert, deren
jeweilige Schwenkachsen in ihrem Abstand gleichbleibend zueinander positioniert
sind.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Schwenkbeschlag sind die
Schwenkhebel einerseits an einem Rahmen des Mittelteiles und andererseits
am Wagen angelenkt, wobei hierbei die Schwenkachsen in einem gewissen
Höhenversatz zueinander stehen und zwar derart, dass die
höher liegende Schwenkachse in Nichtgebrauchsstellung des
Mittelteiles eine dazu etwa fluchtende Position einnimmt.
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Die
Erfindung schafft weiterhin die Voraussetzung dafür, dass
die Gelenkverbindung zwischen dem Fußteil und dem Mittelteil
in dem Bereich möglich ist, der in Einschubrichtung gesehen
dem Sitzteil zugewandt liegt.
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Da überdies
das Mittel- und das Fußteil mit ihren sozusagen Unterseiten
aneinander liegen, so dass sich die jeweiligen Polster mit ihren
Auflageflächen nicht berühren, ist der beim Stand
der Technik zu beklagende Verschleiß des Bezugsstoffes
praktisch ausgeschlossen.
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Durch
die quasi rückwärtige Anlenkung des Fußteiles
am Mittelteil kann der Verschwenkvorgang des Fuß- und des
Mittelteiles durch Angriff des Fußteiles im vorderen, beispielsweise
einer Blende des Wagens zugeordneten Bereich erfolgen, wobei die Blende
die Sichtseite des Schlafsofas in eingeschobener Stellung des Wagens
bildet.
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Als
weiterer Vorteil der Erfindung ist zu erwähnen, dass die
Schwenkbeschläge sehr flach aufbauen, so dass eine relativ
dicke Polsterung insbesondere auch des Fußteiles möglich
ist, was bislang in einem gewünschten Maße nicht
zu verwirklichen war.
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Darüber
hinaus ist lediglich einer der beiden Schwenkhebel, der zweckmäßigerweise
als Lenkerhebel bezeichnet wird, während des Verschwenkens im Überdeckungsbereich
der Seitenfläche des Polsters des Mittelteiles angeordnet,
so dass hier nur ein geringer seitlicher Überstand zu berücksichtigen
ist, der das entsprechende Abmaß des Polsters schlimmstenfalls
geringfügig einschränkt.
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In
einer aufgeschwenkten Gebrauchsstellung des Mittel- und des Fußteiles
sind sämtliche Beschlagteile des Schwenkbeschlages unterhalb
des Polsters des Mittelteiles angeordnet, so dass seitlich am Polster
keine Beschlagteile vorstehen und sichtbar sind, wie dies bei dem
bekannten Schlafsofa der Fall ist. Hierdurch wird nicht nur ein
gefälligeres Aussehen erreicht, sondern auch die Gefahr
einer Stoßverletzung eines Benutzers.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
den in an sich bekannter Weise mit Rollen bestückten Wagen
mittels sogenannter Vollauszüge am Gestell des Schlafsofas
zu befestigen, durch die ein vollständiges Ausziehen des
Wagens aus dem Gestell möglich ist, so dass die komplette
Tiefe des Sitzteiles ausgenutzt werden kann, d. h., der Wagen kann
vollständig nach hinten verfahren werden, wodurch die Tiefe
des Mittel- und des Fußteiles optimal ausgelegt werden
kann.
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Weitere
vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 bis 6 den
Ablauf bei der Verwandlung eines erfindungsgemäßen
Schlafsofas, jeweils in einer Seitenansicht.
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In
der 1 ist ein Schlafsofa mit einem an einem Gestell 8 befestigten
Rückenteil 1 und einem Sitzteil 2 dargestellt,
unter dem ein herausziehbarer Wagen angeordnet ist, der vorderseitig
durch eine Blende 6 abgedeckt ist, so dass das Schlafsofa
in der in der 1 gezeigten Funktionsstellung
als Sitzmöbel vorderseitig insoweit vollständig
geschlossen ist.
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Zur
Verwandlung des Schlafsofas von einem Sitz- zu einem Liegemöbel,
deren Verwandlungspositionen in den 2 bis 6 dargstellt
sind, sind in dem Wagen 3 ein Mittelteil 4 und
ein Fußteil 5 mit ihren Rahmen 11, 12 aneinander
liegend angeordnet und mittels Schwenkbeschlägen 10 auf
eine mit dem Sitzteil 2 gemeinsame Liegeflächen-Ebene
aufschwenkbar.
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Der
Wagen 3 ist über Führungsschienen in Form
von Vollauszügen 7 am Gestell 8 festgelegt
und kann durch die Vollauszüge 7 über
das Sitzteil 2 hinaus herausgezo gen werden, wie dies in
der 2 dargestellt ist. Im Übrigen ist der
Wagen 3 auf Rollen 9 verfahrbar gelagert.
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Erfindungsgemäß sind
die Schwenkbeschläge 10, von denen der Einfachheit
halber im Folgenden lediglich einer beschrieben wird, jeweils als Vier-Gelenk-Kette
ausgebildet, wobei jeder Schwenkbeschlag 10 als Schwenkhebel
einen Steuerhebel 18 und einen Lenkerhebel 19 aufweist,
die einerseits am Wagen 3 und andererseits am Rahmen 12 des
Mittelteiles 4 angelenkt sind. Dabei ist der Anlenkpunkt
des Steuerhebels 18 am Wagen 3 oberhalb des Anlenkpunktes
des Lenkerhebels 19 angeordnet.
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Der
Steuerhebel 18 ist als Winkelhebel ausgebildet, an dessen
freiem, abgewinkelten Ende eine Zugfeder 20 befestigt ist,
die andererseits am Lenkerhebel 19 angeschlossen ist und
die der Bewegungsunterstützung beim Abschwenken des Fuß-
und Mittelteiles 5, 4 dient.
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Weiter
ist zu erkenne, dass das Fußteil 5 in ausgezogener
Position des Wagens 3, jedoch in noch nicht aufgeschwenkter
Stellung, wie sie in der 2 gezeigt ist, an der dem Gestell 8 zugewandten Seite
mittels einer Schwenkachse 21 mit dem Mittelteil 4 verbunden
ist.
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Durch
Ergreifen und Anheben des Fußteiles 5 im Bereich
der Blende 6 (3), wozu beispielsweise am Polster
des Fußteiles 5 eine Schlaufe oder ein Griff angebracht
sein kann, und in unmittelbarer Folge durch Herausziehen des Fußteiles 5 aus
dem Wagen 3, entsprechend der 4, wird
das Mittelteil 4 in eine nahezu senkrechte Position übergeführt,
bei gleichzeitigem Verschwenken des Steuerhebels 18 und
des Lenkerhebels 19.
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Da
die jeweiligen gebildeten Schwenkachsen, an denen der Steuerhebel 18 und
der Lenkerhebel 19 am Mittelteil 4 bzw. am Wagen 3 angeschlossen
sind, in ihrem Abstand zueinander unveränderlich sind,
ergibt sich eine Zwangführung bei der Verschwenkung des
Mittelteiles 4, bei der der dem Lenkerhebel 19 zugeordnete
Endbereich des Mittelteiles 4 angehoben wird, entsprechend
der Darstellung in 5 bis hin zu einer gestreckten
Lage des Mittelteiles 4 und des Fußteiles 5 in
einer Liegeflächenebene mit dem Sitzteil 2 (6).
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Hierbei
stützt sich das Mittelteil 4 zum einen am Sitzteil 2 ab,
während die gegenüberliegende Seite durch die
Anlage des Steuerhebels 18 an einem Anschlagzapfen 22 fest
positioniert ist, der am Mittelteil 4 befestigt ist.
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Zur
Abstützung des Fußteiles 5 an dem dem Mittelteil 4 gegenüberliegenden
Endbereich, ist dort eine Stütze 13 am Rahmen 11 angelenkt,
die über ein Koppelglied 14 mit einer Schlepplasche 16 verbunden
ist. Diese Schlepplasche 16 ist schwenkbar an einem Stützhebel 15 angeschlossen,
der drehbar am Rahmen 12 des Mittelteils 4 befestigt
ist und mit seinem gegenüberliegenden Ende in der in der 6 gezeigten
Endstellung an einem Auflager 17 anliegt, das mit der Blende 6 verbunden
ist.
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Durch
die Kopplung der Stütze 13 mit dem Stützhebel 15 erfolgt
eine bewegungsabhängige Verschwenkung der Stütze 13 während
des Schwenkvorganges, so dass die Stütze 13 praktisch
automatisch in ihre Stützstellung verfährt.
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Das
Fußteil 5 kann sich mit seiner zugeordneten Kante
in ausgeschwenkter, d. h. gestreckter Stellung an dem Mittelteil 4 abstützen.
Denkbar ist jedoch auch, das Mittelteil 4 hier mit einem
Auflager zu versehen, auf dem das Fußteil 5 in
der Endposition anliegt.
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Ein
Zurückverschwenken aus der in der 6 gezeigten
Liegestellung erfolgt durch Anheben des Fußteiles 5 und
Verschieben in Richtung des Sitzteiles 2, wobei dann durch Überschlag
des Lenkerhebels 19 das Polster des Mittelteiles 4 zum
Wagen 3 hin ausgerichtet liegt, während das Polster
des Fußteiles 5 praktisch eine Oberseite bildet
und die beiden Rahmen 11, 12 des Fuß-
bzw. Mittelteiles 5, 4 aufeinander liegen, gemäß der 2.
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Durch
die Anordnung der Vier-Gelenk-Kette bzw. deren Konfiguration ist
eine außerordentlich einfache und mit geringem Kraftaufwand
mögliche Verschwenkung des Mittel- und des Fußteiles 4, 5 möglich.
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- 1
- Rückenlehne
- 2
- Sitzteil
- 3
- Wagen
- 4
- Mittelteil
- 5
- Fußteil
- 6
- Blende
- 7
- Vollauszug
- 8
- Gestell
- 9
- Rolle
- 10
- Schwenkbeschlag
- 11
- Rahmen
- 12
- Rahmen
- 13
- Stütze
- 14
- Koppelglied
- 15
- Stützhebel
- 16
- Schlepplasche
- 17
- Auflager
- 18
- Steuerhebel
- 19
- Lenkerhebel
- 20
- Zugfeder
- 21
- Schwenkachse
- 22
- Anschlagzapfen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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