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Die
Erfindung betrifft einen Teleskopausleger eines Kranes nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige
Teleskopausleger bestehen aus einem Anlenkschuß, mit welchem der Teleskopausleger
beispielsweise am Oberwagen eines Fahrzeugkrans angelenkt ist und
aus aus dem Anlenkschuß über Teleskopzylinder
austeleskopierbaren Teleskopschüssen.
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Die
Verbindungsstellen zwischen dem Teleskopierzylinder und dem jeweiligen
Teleskopschuß sind
anhand der zu übertragenden
Kräfte
ausgelegt und benötigen
dementsprechend Raum. Die Verbindungsstellen liegen hintereinander
am Ende eines jeden Teleskopschusses.
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Bei
Teleskopauslegern mit vielen Teleskopschüssen muss der Hub des Teleskopierzylinders
immer so ausgelegt werden, dass der innerste Teleskopschuß erreicht
und maximal ausgeschoben werden kann. Dabei ist die notwendige Überlappung zwischen
zwei benachbarten Teleskopschüssen
im ausgefahrenen Zustand zu beachten.
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Die
vorgenannte Ausschublänge
definiert steuerungstechnisch eine Ausschublänge von 100%. Alle weiteren
Teleskopschüsse
werden bei den in Stand der Technik bekannten Teleskopierschüssen ebenfalls
um diese definierte Länge
ausgeschoben, wenn sie vollständig
ausgeschoben werden müssen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die maximale Teleskopierlänge eines Teleskopauslegers
zu vergrößern.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Kombination der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Demnach
ist ein Teleskopausleger eines Kranes mit einem Anlenkschuß und aus
dem Anlenkschuß über Teleskopierzylinder
austeleskopierbaren Teleskopschüssen
geschaffen, wobei jeweils ein Teleskopzylinder mit einem Teleskopschuß zum Verfahren über Verbindungsstellen
kuppelbar ist und wobei die Teleskopschüsse untereinander und mit dem
Teleskopierzylinder verbolzbar sind. Erfindungsgemäß weist
jeder Teleskopschuß eine
individuelle Ausschublänge
auf.
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Erfindungsgemäß kann hier
ohne relevantes Mehrgewicht die Gesamtausschublänge eines Teleskopauslegers
deutlich vergrößert werden.
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Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
sich an den Hauptanspruch anschließenden Unteransprüchen.
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So
ist es vorteilhaft, dass die Ausschublänge für jeden Teleskopschuß durch
die Festlegung der als Verbolzpunkte ausgebildeten Verbindungsstellen und
die Einstellung der Steuerung individuell festgelegt werden.
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Die
Traglasten können
in Abhängigkeit
von der jeweiligen Einspannlänge
von zwei benachbarten Teleskopschüssen berechenbar sein. Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
dass zur Umrüstung
vorhandener Systeme neben den serienmäßig vorhandenen Verbolzpunkten zusätzliche
Verbolzpunkte vorgesehen werden.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin einen Kran, vorzugsweise Fahrzeugkran
mit einem Teleskopausleger, der wie zuvor beschrieben, ausgeführt ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch
anschließenden
Unteransprüchen.
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Gemäß einer
ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Ausschublänge für jeden Teleskopschuß durch
die Festlegung der als Verbolzpunkte ausgebildeten Verbindungsstellen
und die Einstellung der Steuerung individuell festlegbar. Geht man
hier von einem Beispiel mit sechs Teleskopschüssen aus, wäre es theoretisch möglich, folgende Längen zu
erzielen:
Teleskopschuß 1: | 105% |
Teleskopschuß 2: | 104% |
Teleskopschuß 3: | 103% |
Teleskopschuß 4: | 102% |
Teleskopschuß 5: | 101% |
Teleskopschuß 6: | 100%. |
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Die
Prozentangaben in der vorgenannten Tabelle beziehen sich auf die
Ausschublänge.
Wenn also der Teleskopausschuß 6 um
100% ausgeschoben wird, dann wird der Teleskopschuß 5 bezogen hierauf
um 101% ausgeschoben, der Teleskopschuß 4 auf den Teleskopschuß 6 bezogen
um 102%, etc. Damit könnte
bei diesem Beispiel die ausgeschobene Länge um ca. 15% verlängert werden.
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Die
Verlängerung
wäre hier
möglich,
ohne ein ins Gewicht fallendes Mehrgewicht in Kauf nehmen zu müssen. Es
wird jetzt zwar die Einspannlänge
eines jeden Teleskopschusses verkleinert. Daher müßten die
Traglasten neu berechnet werden. Insgesamt ist aufgrund der geringeren
Einspannlängen wohl
mit einer kleineren Traglast zu rechnen. Dies ist aber bei einer
Verlängerung
der Teleskopierlänge auch
schon deswegen zu erwarten, da das maximal zulässige Lastmoment durch die
vorgenannte erfindungsgemäße Maßnahme nicht
grundlegend vergrößert wurde.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn bei vorhandenen Auslegersystemen zusätzliche
Verbolzpunkte zu den serienmäßig bereits
vorhandenen Verbolzpunkten vorgesehen werden. Für den Fall, dass der Längengewinn
auch bei den oberen Teleskopschüssen
vorhanden ist, kann man den Verbolzpunkt nur verschieben, da sonst
der Abstand zwischen den Verbolzpunkten zu gering würde.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
den anhand der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:
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1:
einen Schnitt durch einen nur teilweise dargestellten Teleskopausleger
eines Fahrzeugkrans gemäß der vorliegenden
Erfindung und
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2:
eine Darstellung des vollständig
austeleskopierten Teleskopauslegers.
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Im
hier dargestellten Ausführungsbeispiel besteht
ein Teleskopausleger 10 aus einem Anlenkschuß 12 und
fünf Teleskopschüssen 14, 16, 18, 20 und 22.
An dem Teleskopschuß 22 ist
in an sich bekannter Art und Weise ein Rollenkopf 24 angebolzt. Die
gemäß 1 eingezogenen
Teleskopschüsse 14, 16, 18, 20, 22 können in
dem Fachmann bekannten Art und Weise über Teleskopzylinder 26 ausgeschoben
werden. Insgesamt ist der Aufbau eines derartigen Teleskopzylinders
dem Fachmann bekannt, so dass sich an dieser Stelle eine ausführliche
Beschreibung erübrigt.
In 2 ist der gesamte Ausleger 10 auf seine
maximale Länge
ausgefahren. Dabei ist aus dem Anlenkschuß 12 der erste Teleskopschuß 14 austeleskopiert,
wobei hier eine entsprechende Überlappung 28 zwischen
dem Anlenkschuß 12 und
dem ersten Teleskopschuß 14 vorgesehen
ist. Derartige Überlappungsbereiche 30, 32, 34 und 36 sind
auch zwischen den folgenden Teleskopschüssen 14 und 16, 16 und 18, 18 und 20 sowie 20 und 22 vorgesehen.
In dieser austeleskopierten Lage werden die Teleskopschüsse miteinander
verbolzt. Hierzu sind nicht näher
dargestellte Verbolzpunkte vorgesehen. In der 1 ist
aus der Schnittdarstellung zu ersehen, dass die Verbindungsstellen
zwischen dem Teleskopierzylinder, die hier mit dem Bezugszeichen 38, 40, 42, 44 und 46 bezeichnet
sind, im eingezogenen Zustand des Teleskopauslegers 10 hintereinander
am Ende eines jeden Teleskopschusses 14, 16, 18, 20 und 22 liegen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird nun durch die entsprechend eingestellte Steuerung
und die Änderung
der Verbolzpunkte für
jeden Teleskopschuß eine
individuelle Ausschublänge
vorgesehen, die von der ansonst nur einheitlich vorgegebenen Ausschublänge differieren
kann. Die Differenz der Ausschublängen ergibt sich durch die
entsprechende Anordnung der Verbindungsstellen 38, 40, 42, 44 und 46,
wie sie sich beispielsweise aus der 1 ergibt. Die
zusätzlichen
Wegdifferenzen, um die der jeweilige Teleskopschuß weiter
ausgeschoben werden kann, ergibt sich aus den Längen Tele 1, Tele 2, Tele 3
und Tele 4 in 1. So kann hier der Teleskopschuß, der mit
Tele 1 bezeichnet ist, am weitesten ausgeschoben werden, derjenige,
der mit Tele 2 bezeichnet ist, am zweit weitesten, etc.
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Um
die hier dargestellten Vorteile voll ausnutzen zu können, sollte
die Lage der äußeren Verbolzpunkte
eines jeden Teleskopschusses verschoben werden. Damit wird ein Mehrgewicht
im Ausleger vermieden.
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Bei
vorhandenen Auslegersystemen können zusätzliche
Verriegelungslöcher
vorgesehen werden. Damit kann auch ein bereits vorhandener Teleskopausleger
in einfacher Weise nachgerüstet
werden. Lediglich die Steuerung wäre noch entsprechend umzuprogrammieren.