DE202008012211U1 - Notentriegelung für Schlösser mit Profilhalbzylinder - Google Patents
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Abstract
Notentriegelung (10) für Schlösser mit Profilhalbzylinder, wobei das Zylindergehäuse (12) einen mit Daumen (14) versehenen Schließkern (16) drehbar lagert, dadurch gekennzeichnet, dass das Zylindergehäuse (12) zwei ineinandersteckbare und mit einer Schraube (18) oder sonstigem lösbarem Befestigungsmittel verbindbare Teile (20, 22) umfasst, und dass das Frontgehäuseteil (20), das den Schließkern (16) an seinem den Schlüssel aufnehmenden Stirnende (24) lagert, ein zerstörbares Hindernis (26) gegen das Einstecken des Schlüssels hält oder bildet.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Notentriegelung für Schlösser mit Profilhalbzylinder, wobei Zylindergehäuse einen mit Daumen versehenen Schließkern drehbar lagert.
- Bei Schlössern, die einen Profilhalbzylinder nach DIN 18252/18254 verwenden, kann es vorkommen, dass das Schloss geöffnet werden muss, ohne dass ein Schlüssel zur Verfügung steht (oder das Schloss funktionsunfähig ist). Bisher war es üblich, zum Notentriegeln das Schloss zu zerstören. Erfindungsgemäß soll dies jedoch vermieden werden, wozu ein eine Notentriegelung gefunden werden soll, die das Öffnen eines Schlosses ermöglicht, ohne dass das eigentliche Schloss beschädigt wird, wobei gleichzeitig visuell erkennbar werden soll, dass eine Notentriegelung stattgefunden hat.
- Gelöst wird die Aufgabe dadurch, dass das Zylindergehäuse zwei ineinandersteckbare und mit einer Schraube oder sonstigem lösbarem Befestigungsmittel verbindbare Teile umfasst, und dass das Frontgehäuseteil, das den Schließkern an seinem den Schlüssel aufnehmenden Stirnende lagert, ein zerstörbares Hindernis gegen das Einstecken des Schlüssels hält oder bildet.
- Dadurch wird ermöglicht, das Schloss dadurch zu öffnen, dass das Hindernis gegen das Einstecken des Schlüssels zerstört wird, ohne das eigentliche Schloss zu zerstören, so dass dann ein Schlüssel, der auch ein Steckschlüssel oder einfach ein Schraubenzieher sein kann, ermöglicht, das Schloss zu öffnen.
- Um zu verhindern, dass das Schloss unbefugter Weise demontiert wird, ohne dass es erkennbar wäre, ist vorgesehen, dass der Daumen des Schließzylinders in seiner Ruhestellung den Zugang zum lösbarem Befestigungsmittel, wie Kopf der Schraube, verschließt.
- Am einfachsten ist es, wenn gemäß einer Ausführungsform das Hindernis von einer mit dem Frontgehäuseteil einstückigen Stirnwand gebildet wird, alternativ durch einen in eine Bohrung in der Stirnwand eingepressten Stopfen gebildet wird.
- Die Stirnwand kann eine Kerbe oder eine Körnung zur Führung oder Zentrierung eines Werkzeuges zur Beseitigung des Hindernisses, wie eines Bohrers zum Aufbohren der Stirnwand, aufweisen.
- Es ist günstig, wenn gemäß einer noch anderen Ausführungsform eine von dem Gehäuse gebildete Rastung vorgesehen wird; durch die der Daumen in einer Ruhestellung festgehalten wird.
- Das Gehäuse bzw. die Gehäuseteile können aus Metall oder aus Kunststoffbestehen.
- Das Stirnende des Schließkerns kann einen Schlitz zur Aufnahme eines Schraubendrehers oder eine sonstige passende Aufnahme für einen Steckschlüssel aufweisen.
- Beansprucht wird auch ein Schloss mit einer Aufnahme für zumindest einen, vorzugsweise zwei Profilhalbzylindern, bei dem einer der Profilhalbzylinder als eine Notentriegelung nach einem der Ausführungsformen, wie vorstehend geschildert wurde, ausgebildet ist.
- Des weiteren wird ein Betätigungshebel beansprucht, mit einem Schloss mit Aufnahmen für zumindest einen, vorzugsweise zwei Profilhalbzylindern, bei dem einer der Profilhalbzylinder eine Notentriegelung nach einem der vorstehenden geschilderten Ausführungsformen aufweist.
- Die Erfindung wird anhand von Ausführungsformen näher erläutert, die in den Zeichnungen dargestellt sind.
- Es zeigt:
-
1A in auseinander gezogener Darstellung eine Notentriegelung gemäß der Erfindung im Ausgangszustand; -
1B die Notentriegelung gemäß1A , jedoch im zusammengebauten Zustand; -
1C eine Ansicht von vorn (Frontansicht); -
1D eine Schnittansicht entlang der Linie ID-ID der1C ; -
2A bis2D entsprechende Ansichten wie1A bis1D des Schlosses mit Notentriegelung, nach einem Öffnungsvorgang. - In
1A ist eine Notentriegelung10 für einen verriegelbaren Handhebel erkennbar, wie er beispielsweise in derWO 91/17334 12 einen mit Daumen14 versehenen Schließkern16 , wobei das Zylindergehäuse12 zwei ineinandersteckbare und mit einer Schraube18 oder mit einem sonstigen lösbaren Befestigungsmittel verbindbare Teile, nämlich rückseitiges Gehäuseteil20 und Frontgehäuseteil22 aufweist, wobei das Frontgehäuseteil22 , das den Schließkern16 an seinem den Schlüssel aufnehmenden Stirnende24 lagert, ein zerstörbares Hindernis26 gegen das Einstecken des Schlüssels hält oder bildet. - Wie
1D , eine Schnittdarstellung entlang der Linie ID-ID der1C , zeigt, verschließt der Daumen14 des Schließkerns16 des Schließzylinders12 in seiner Ruhestellung, die in1D dargestellt ist, den Zugang zu den lösbaren Befestigungsmitteln, wie zum Kopf28 der Schraube18 , so dass in diesem Zustand die Teile nicht demontiert werden können. - Gemäß der Ausführungsform von
1A bis1D wird das Hindernis26 von einem mit dem Frontgehäuseteil20 einstückigen Stirnwandbereich gebildet, alternativ durch einen in eine Bohrung30 in der Stirnwand26 eingepressten Stopfen, nicht dargestellt. - Die Stirnwand
26 besitzt zweckmäßigerweise eine Kerbe oder Körnung32 zur Führung oder Zentrierung eines Werkzeuges zur Beseitigung des Hindernisses, z. B. eines Bohrers zum Aufbohren der Stirnwand26 . - Es kann eine vom Gehäuse gebildete Rastung vorgesehen sein, nicht dargestellt, die den Daumen
14 in seiner Ruhestellung festhält. - Die beiden Gehäuseteile
20 ,22 können aus Metall oder Kunststoff gespritzt sein. - Das Stirnende
24 des Schließkern16 kann einen Schlitz34 zur Aufnahme eines Schraubendrehers oder eine sonstige passende Aufnahme für einen Steckschlüssel aufweisen, wie Imbus-Sechskant, Sechskant vorstehend, Vierkant, Dreikant u. ä. - Dieser Schlitz
34 wird erst zugänglich, wenn das Hindernis, wie die Wand26 , beseitigt wurde, beispielsweise durch Aufbohren, so dass der Schraubenzieher oder Steckwerkzeug durch die Aufbohrung und der weiteren Bohrung30 bis zu dem Schlitz34 geführt werden kann. Daraufhin kann der Daumen14 aus seiner Ruhestellung weggedreht werden, um während seines Bewegungsweges ein Doppelzylinderschloss, wie es beispielsweise in der genannten WO-Schrift dargestellt ist zu betätigen und zu öffnen, wenn z. B. der zweite eigentliche Schließzylinder defekt ist oder der Schlüssel dazu verloren gegangen ist. - Da die dargestellte Notentriegelung
10 anstelle eines üblichen Profilhalbzylinders eingesetzt wird, entspricht sie auch der äußeren Form eines derartigen Halbzylinders, so bildet sie beispielsweise die übliche Gewindebohrung36 zur Befestigung in einem Türschloss oder in einem Handhebel mit zwei Schließzylindern. So ist ein Schloss denkbar mit Aufnahmen für zumindest zwei Profilhalbzylindern, beispielsweise wie dargestellt in der WO-Schrift, das dadurch gekennzeichnet ist, dass einer der Profilhalbzylinder eine Notentriegelung gemäß der beschriebenen Ausführungsform aufweist. In der WO-Schrift ist auch ein Betätigungshebel beschrieben, der mit einem Schloss mit Aufnahmen für zumindest einen, vorzugsweise zwei Profilhalbzylindern ausgebildet ist, wobei einer der Profilhalbzylinder eine Notentriegelung nach einem der vorstehenden Beispiele aufweist. - Gemäß einer noch anderen Ausführungsform kann es vorgesehen sein, bei dem Betätigungshebel die Notentriegelung anzuordnen, während eine den Betätigungshebel aufnehmende Mulde ein Schloss mit einem normalen Profilhalbzylinder aufweist.
- Damit wird erreicht, dass die Notentriegelung ein Öffnen oder Herausklappen des Griffes ermöglicht, ohne dass das eigentliche Schloss beschädigt wird, anschließend kann die Notentriegelung einfach ausgetauscht werden. Durch die Aufbohrung der Wand wird auch erkennbar, dass eine Notentriegelung stattgefunden hat.
- Die
2B bis2D zeigen die Anordnung gemäß1A bis1D , jedoch nach Aufbohren der Gehäusewand26 und Verdrehen des Schließkerns um 90°, so dass der Daumen14 jetzt waagerecht steht. - In dieser Stellung gibt der Daumen
14 den Kopf28 der Schraube18 frei, so dass die Schraube herausgedreht und das ausgetretene und damit beschädigte Teil, Bauteil20 , ausgetauscht werden kann. An der Aufbohrung38 ist wiederum zu erkennen, dass eine Notentriegelung stattgefunden hat. - Kommt die Notentriegelung
10 bei einem Doppelzylinderverschluss gemäß der WO-Schrift zum Einsatz, ist der Vorteil der, dass der Benutzer auf der einen Seite seinen normalen Schließzylinder montiert und auf der anderen Seite die Notentriegelung10 , so dass im Falle von Verlust des Schlüssels des Normalzylinders oder Funktionsverlust des Normalzylinders immer noch die Möglichkeit der Notöffnung bestünde, auch hier ohne den Griff mit dem Verschluss zu beschädigen. -
- 10
- Notentriegelung
- 12
- Zylindergehäuse
- 14
- Daumen
- 16
- Schließkern
- 18
- Schraube
- 20
- Gehäuseteil (Front)
- 22
- Gehäuseteil (Rückseite)
- 24
- Schlüssel aufnehmendes Ende des Schließkerns
- 26
- zerstörbares Hindernis, Stirnwand
- 28
- Kopf der Schraube
- 30
- Bohrung
- 32
- Kerbe, Körnung
- 34
- Schlitz, Steckschlüssel-Aufnahme
- 36
- Gewindebohrung
- 38
- Aufbohrung
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 91/17334 [0020]
- Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN 18252/18254 [0002]
Claims (9)
- Notentriegelung (
10 ) für Schlösser mit Profilhalbzylinder, wobei das Zylindergehäuse (12 ) einen mit Daumen (14 ) versehenen Schließkern (16 ) drehbar lagert, dadurch gekennzeichnet, dass das Zylindergehäuse (12 ) zwei ineinandersteckbare und mit einer Schraube (18 ) oder sonstigem lösbarem Befestigungsmittel verbindbare Teile (20 ,22 ) umfasst, und dass das Frontgehäuseteil (20 ), das den Schließkern (16 ) an seinem den Schlüssel aufnehmenden Stirnende (24 ) lagert, ein zerstörbares Hindernis (26 ) gegen das Einstecken des Schlüssels hält oder bildet. - Notentriegelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Daumen (
14 ) des Schließkerns (16 ) in seiner Ruhestellung den Zugang zum lösbarem Befestigungsmittel (18 ), wie Kopf (29 ) der Schraube (18 ), verschließt. - Notentriegelung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Hindernis (
26 ) von einer mit dem Frontgehäuseteil (20 ) einstückigen Stirnwand, alternativ durch einen in eine Bohrung (30 ) in der Stirnwand eingepressten Stopfen gebildet wird. - Notentriegelung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnwand (
26 ) eine Kerbe oder Körnung (32 ) zur Führung oder Zentrierung eines Werkzeuges zur Beseitigung des Hindernisses (24 ), wie eines Bohrers zum Aufbohren der Stirnwand (26 ) aufweist. - Notentriegelung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine von dem Gehäuse gebildete Rastung, die den Daumen (
14 ) in einer Ruhestellung festhält. - Notentriegelung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuseteile (
20 ,22 ) aus Metall oder Kunststoff gespritzt sind. - Notentriegelung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Stirnende (
26 ) des Schließkerns (16 ) einen Schlitz (34 ) zur Aufnahme eines Schraubendrehers oder eine sonstige passende Aufnahme für einen Steckschlüssel aufweist. - Schloss mit einer Aufnahme für zumindest einen, vorzugsweise zwei Profilhalbzylindern, dadurch gekennzeichnet, dass einer der Profilhalbzylinder eine Notentriegelung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 ist.
- Betätigungshebel mit einem Schloss mit Aufnahmen für zumindest einen, vorzugsweise zwei Profilhalbzylindern, dadurch gekennzeichnet, dass einer der Profilhalbzylinder eine Notentriegelung (
10 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 aufweist.
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