DE3719311A1 - Schliesszylinder - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder, insbesondere Profilzylinder, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Profilzylinder konventioneller Bauart weisen im Bereich des Stulpschraubengewindes eine Schwachstelle auf, welche bei Zerstörungsversuchen (Einbruchsversuch) abbrechen kann. Wirksame Maßnahmen hiergegen bestehen in der Stabilisierung des Profilzylinders durch mechan­ ische Verbindung der Schließzylinderhälften über den Schließbart. Die Erhöhung des Querschnittes des Gehäuse­ steges beim üblichen Schließbartradius 15 mm ist nicht möglich. Eine Erhöhung des Gehäusesteg-Querschnittes erforderte die Veränderung der Gehäuseabmessungen, was an der erforderlichen Austauschbarkeit in Schlössern scheitert oder es erfordert einen veränderten Schließ­ bartradius, welcher beim Zusammenwirken mit dem Schloß­ mechanismus den üblichen Radius von ca. 15 mm hat, beim Durchtauchen im Zylindergehäuse jedoch einen kleineren Schließbartradius als 15 mm hat und damit eine Erhöhung des Stegmaßes, also der Abmessung des Befestigungsteiles des Schließbartzylinders im Bereich der Ausnehmung für den Schließbart, ermöglicht.

Aus dem DE-GM 85 26 663 ist eine Lösung bekannt, bei der die Schließbartbewegung durch eine externe, also außerhalb des Schließzylinders, angeordnete Führung erfolgt und der Schließbart selbst unter Federlast radial verschiebbar ist. Nachteilig hierbei ist, daß diese Lösung nicht ohne weiteres in bestehende Anlagen eingebaut werden kann, weil es hierzu einer Anpassung des den Zylinder umgebenden Gehäuses bedarf.

Weiterhin ist es bekannt, den Schließbart klappbar auszubilden, was aber ebenfalls eine aufwendige Bewegungsanordnung notwendig macht und Bedienungsnachteile aufweist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Profilzylinder der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß einerseits im Querschnittbereich des Stulpschraubengewindes eine größtmög­ liche Materialmenge vorhanden ist und andererseits diese Zylinder ohne weiteres in bestehende Anlagen nachträglich einbaubar sind.

Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit den im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.

Eine vorzugsweise Ausgestaltung ergibt sich aus dem Anspruch 2.

Nachfolgend wird zum besseren Verständnis statt des Begriffes "Schließbart" von einem Betätigungselement gesprochen, das einen Bart und ein zylindrisches Teil aufweist.

Kerngedanke der Erfindung ist, daß auf die bisher übliche Ausnehmung für den Durchtritt des Betätigungselements ober­ halb des Stulpschraubengewindes im Zylindergehäuse verzichtet wird und statt dessen die Bewegung des Betätigungselementes radial zur Zylinderachse so gesteuert wird, daß dieses beim Durchtauchen durch das Zylindergehäuse am weitesten zurück­ gezogen ist, dagegen im oberen Scheitelbereich, wo es mit dem Schloßmechanismus in Eingriff kommen muß, radial am weitesten vorgeschoben wurde. Erreicht wird dies durch eine Kurvenfüh­ rung innerhalb des Zylinders, und damit ist es möglich, diesen Schließzylinder nachträglich in bestehende Anlagen einzubauen, weil keine externe Steuerung für die Bewegung oder radiale Verschiebung des Schließbartes notwendig ist.

Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Fig. 1 und 2 beschrieben werden, wobei diese skizziert perspektivisch und teilweise weggeschnitten einen Schließzylinder mit dem Betätigungselement und der Kurvenführung zeigen.

Das Betätigungselement besteht aus dem eigentlichen Bart 2 und einem einstückig damit verbundenen zylindrischen Teil 2 a. Der Bart 2 wird durch den Zylinderkern infolge der Steg-Nut Paarung 3, 3 a gedreht, hier am Beispiel des Halbzylinders gezeigt. Das durch die Steg-Nut Paarung 3, 3 a in Radial­ richtung parallel zur Zylinderachse geführte Betätigungs­ element wird in Richtung des wirksamen Bartdurchmessers durch die Steuerkurve 4 und den Steuerstift 5 verschoben. Im Bereich des wirksamen Bartradius (Eingriff mit dem Schließblech bzw. Riegel) von 15 mm wird das Betätigungs­ element durch den Bereich der Steuerkurve 4 a geführt. Beim Durchtauchen des Bartes 2 durch das Profilzylindergehäuse (Hahnprofil) wird der Bartradius im Zusammenwirken von Steg 3, Nut 3 a und Steuerkurvenbereich 4 b mit Steuerstift 5 auf ein geringeres Maß als 15 mm verkleinert. Hierdurch kann die für diesen Durchtritt notwendige Ausnehmung fast auf den zylindrischen Gehäuseteil beschränkt werden und dies bedeutet eine Erhöhung des Maßes 7 um den Materialan­ teil 6 und damit die Stabilisierung des Stegquerschnittes im Zylindergehäuse.

Claims (2)

1. Schließzylinder, insbesondere Profilzylinder, mit einem zylindrischen Gehäuseteil zur Aufnahme des Zylinderker­ nes und einem daran angeordneten Befestigungsteil mit einer Bohrung zur Befestigung des Schließzylinders an einem Türschloß sowie mit einem durch den Zylinderkern verdrehbaren, aus einem Bart und einem innerhalb des zylindrischen Gehäuseteils beweglichen zylindrischen Teil bestehenden Betätigungselement, dessen Bart auf einem Teil der Drehbewegung des Betätigungselementes durch eine Ausnehmung, die im wesentlichen nur im zy­ lindrischen Gehäuseteil vorgesehen ist, hindurchgeht und im anderen Teil der Drehbewegung mit dem Schließ­ blech bzw. dem zugeordneten Riegel in Eingriff bring­ bar ist, wobei der Bart während seiner Drehbewegung eine radiale Verschiebung - bezogen auf die Zylinder­ achse - derart ausführt, daß die radiale Verschiebung im Bereich des Durchtrittes durch den Schließzylinder am kleinsten und im Bereich des Eingriffs mit dem Schließblech bzw. Riegel am größten ist, dadurch gekennzeichnet, daß Bart (2) und zy­ lindrischer Teil (2 a) des Betätigungselementes aus einem Stück bestehen und daß einerseits am Zylinder­ kern (8) und andererseits am zylindrischen Teil (2 a) eine Nocken-Kurvenführung (3, 4, 4 a, 4 b, 5) vorgesehen ist, die während der Drehbewegung des Zylinderkernes (8) das Betätigungselement insgesamt radial verschiebt.

2. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß am Zylinderkern (8) und der dem Zylinderkern zugewandten Seite des zylin­ drischen Teiles (2 a) des Betätigungselementes eine eine parallele Führung des Betätigungselementes bewirkende Steg-Nut Paarung (3, 3 a) und an der gegenüberliegenden Seite des Betätigungselementes bzw. einem zugeordneten Gehäuseteil eine Nocken-Kurvenführung (4, 4 a, 4 b, 5) für die radiale Verschiebung des Betätigungselements vorgesehen ist.