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Die
Erfindung betrifft eine Skrotumstütze nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Treten
Erkrankungen (Wasserbruch, Nebenhodenentzündung usw.) im
Bereich des Skrotums auf, ist das Hochlagern des Skrotums sinnvoll.
Das Skrotum nimmt hierbei aufgrund der Flüssigkeitsansammlung
unter starken Schmerzen erheblich an Größe zu.
Zum Hochlagern des Skrotums bei einer liegenden Person werden sogenannte
Hodenbänkchen, Suspensorien und andere Stützen
verwendet.
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Der
DE 32 09 427 A1 ist
ein beidseitig gewölbter brettartiger Stützkörper
mit einer Mittenaussparung zu entnehmen. Der brettartige Stützkörper wird
auf die Oberschenkel aufgelegt. Das Skrotum lagert auf der Oberseite
des Stützkörpers und ist über Bänder
am Körper des Patienten befestigbar.
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Ein
anders ausgebildeter brettartiger Stützkörper
ist der
US Des. 323398 zu
entnehmen. Ein Stützkörper in Form eines Keiles
ist der
US 2005/0085752
A1 zu entnehmen. Ein taschenartiger und keilförmiger
Stützkörper ist aus der
US 2007/0163030 A1 bekannt.
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Weiter
werden Suspensorien der verschiedensten Art mit Bändern
und Trägern verwendet. Die Bänder werden am Körper
befestigt und tragen eine Tasche zur Aufnahme des Skrotums. Hier
wird beispielhaft auf die Schriften
EP
1 057 417 ,
DE 889676 ,
US 5.807.299 ,
US 3.990.119 ,
US 1.809.558 und
KR 1020010083009 verwiesen.
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Zusätzlich
gibt es Unterwäsche mit Taschen zum Abstützen
des Skrotums, wie z. B. der
US 1.992.351 oder
der
JP 2006291368 zu
entnehmen ist.
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Die
bekannte Skrotumstütze nach der
DE 3209427 erreicht auf einfache Weise
einen bestimmten Grad an Hochlagerung des Skrotums. Diese Art der
Lagerung dient mehr der Entlastung und zur Verringerung der Schmerzen.
Insbesondere nach Operationen kann es notwendig sein, eine verbesserte Hochlagerung
des Skrotums zu erzielen, damit Wasseransammlungen besser in den
Bauchraum eines Patienten zurückfließen können.
Die bekannten Skrotumstützen dienen somit mehr der mechanischen
Entlastung des schweren Skrotums, das mit erheblichen Wassermengen
gefüllt ist.
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Daher
ist es Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Skrotumstütze
zu schaffen, die den Heilungsprozess wesentlich unterstützt.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß besteht
die Skrotumstütze aus einem walzenförmigen Stützkörper,
der an der Anliegeseite, an der das Skrotum anliegt, eine Rundung
mit einem Radius von 0,5 bis 2,5 cm aufweist.
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Aufgrund
der Erfindung schmiegt sich ein wassergefülltes Skrotum,
das bei den ohnehin vorhandenen Schmerzen sehr empfindlich ist, ohne Druckstellen
an den walzenförmigen Stützkörper an. Mit
dem Band kann das Skrotum fast in eine senkrechte Lage gebracht
werden, um insbesondere einen Flüssigkeitsstau nach Operationen
leichter abfließen zu lassen. Damit weist die Skrotumstütze nach
der Erfindung eine medizinische Heilwirkung auf.
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Die
erfindungsgemäße Skrotumstütze kann kostengünstig
als Wegwerfartikel aus Schaumstoff gefertigt werden, der nur für
einen Patienten verwendet wird.
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Die
Unteransprüche kennzeichnen Weiterbildungen der Erfindung.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
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1:
eine erste Ausführungsform der Erfindung;
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2:
eine zweite Ausführungsform der Erfindung;
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3:
eine dritte Ausführungsform der Erfindung;
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4:
eine vierte Ausführungsform der Erfindung, und
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5:
eine Draufsicht auf die Ausführungsform nach 3 und 4
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1 zeigt
eine erste Ausführungsform der Skrotumstütze mit
einem walzenförmigen Stützkörper 1.
Bei dem Stützkörper 1 handelt es sich
vorzugsweise um einen formstabilen Schaumstoffabschnitt mit Seitenwänden 2.
Die Seite des Stützkörpers 1, die in
Richtung der Achse x auf das Skrotum gerichtet ist und die Anliegeseite
bil det, wird nachfolgend als Vorderseite 7 bezeichnet.
Wesentlich ist, dass die Anliegeseite eine Rundung um die Achse
z einen Radius von 0,5 bis 2,5 cm aufweist. Die Seite des Stützkörpers 1,
die in Richtung der Füße des Patienten zeigt,
wird nachfolgend als Rückseite 8 bezeichnet. Der
Stützkörper 1 weist vorzugsweise in Richtung
der Achse z eine Bohrung 3 auf, die sich mittig zwischen den
Seitenwänden 2 ersteckt. Der Schaumstoff ist an der
Außenhaut geschlossen und weist zumindest an der Außenseite
keine Poren auf, um die Reinigung zu erleichtern.
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Der
Stützkörper 1 wird beispielsweise durch Abschneiden
von einem Schaumstoffschlauch gefertigt. Für erwachsene
Personen liegt der Außendurchmesser des Schaumstoffschlauchs
im Bereich von zwei bis fünf Zentimeter und die Länge
in Richtung der Achse z beträgt bis zu 10 cm. Für
Kinder liegt der Durchmesser im Bereich von einem bis drei Zentimeter
und die Länge liegt im Bereich von 5 cm. Wird das Skrotum
bei einem liegenden Patienten senkrecht in die Höhe gezogen,
so dass das Skrotum aus der Richtung der Knie an seiner Unterseite
erkennbar ist, läßt sich der notwendige Durchmesser
des Schlauches an der Unterseite des Skrotums bestimmen. Der Durchmesser
des Schlauches ist auf den Abstand der Hoden eines Patienten zum
Skrotumansatz am Körper abgestimmt.
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Durch
die Bohrung 3 wird ein gummi-elastisches Band 4,
vorzugsweise eine als Band verwendete Mullbinde gezogen. Das Band 4 ist
entsprechend der Größe eines liegenden Patienten
zu einer Schlaufe verknotet, die im Bereich H um den Hals des Patienten
gelegt wird. Die Achse x entspricht der Längsachse eines
Patienten. Der walzenförmige Stützkörper 1 ist
mit seiner Vorderseite 7 entsprechend der Achse x auf den
Kopf des liegenden Patienten gerichtet. Die Achse z verläuft
parallel zu einer gedachten Achse durch die Hüftgelenke
des Patienten. Der walzenförmige Stützkörper 1 wird
quer unter das wassergefüllte Skrotum geschoben und berührt dabei
mit der gerundeten Anlegeseite der Vorderseite 7 die Unterseite
des Skrotums. Das Skrotum 1 des Patienten erstreckt sich
hierbei vom dem Körper bzw. Skrotumansatz in Richtung der
Achse y und das Skrotum liegt hierbei auf der Oberseite des Stützkörpers 1 auf.
Hierbei paßt sich das Skrotum der Krümmung des
walzenförmigen Stützkörpers 1 an.
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Wesentlich
ist, dass der Stützkörper 1 in dem Bereich
der Vorderkante, der auf das Skrotum bzw. den Kopf des Patienten
gerichtet ist, einen Krümmungsradius aufweist, der sich
aus dem Durchmesser von 1 bis 5 cm des runden Stützkörpers 1 ergibt. Hierdurch
ist es möglich, das Skrotum zusammen mit den Hoden sicher
auf den walzenförmigen Stützkörper 1 teils überhängend
zu lagern.
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Durch
ein Verkürzen der Länge des Bandes 4,
was ein Heranziehen des Skrotums zum Kopf des Patienten in Richtung
der Achse x bewirkt, kann erreicht werden, dass sich das Skrotum
fast senkrecht vom Körper in Richtung der Achse y mit einer
leichten Neigung in Richtung der Knie des Patienten erstreckt. Das
Skrotum kippt folglich über die quer liegende Walze bestehend
aus dem Stützkörper 1. Die walzenförmige
Außenseite des Stützkörpers 1 führt dazu,
dass ein Patient durch den gerundeten Stützkörper
nicht zusätzlich mit Schmerzen belastet wird, was der Fall
ist, wenn das Skrotum auf Kanten aufliegt. Ein Patient kann sogar
schlafen, wenn das Skrotum auf dem walzenförmigen Stützkörper 1 aufliegt.
Ein Abrutschen wird vermieden, weil die gerundete Vorderseite 7 genau
in den Freiraum eingreift, um den die Hoden von dem Körper
des Patienten entfernt sind. Soweit kein formstabiler Schaum stoff verwendet
wird, erfährt der Stützkörper 1 zusätzlich eine
leichte Durchbiegung und die Seitenwände 2 werden
in Richtung der Achse x gezogen. Die Hoden liegen damit ebenfalls
sicher mit auf dem Stützkörper auf. Hoden und
das Wasser in dem Skrotum verteilen sich längs der Achse
z auf dem Stützkörper 1.
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Obwohl
das freie Ende des Skrotums den Stützkörper 1 etwas überhängen
kann, ist bei entsprechender Einstellung der Länge des
Bandes 4 erreichbar, dass wesentliche Teile des Skrotums
fast senkrecht zu der Bauchdecke des Patienten stehen. Das hat zu
Folge, dass das Wasser in dem Skrotum schneller in den Bauchraum
oder über eine Drainage zurück- oder abfließen
kann, ohne dass der Patient mit zusätzlich Schmerzen durch
die Lagerung des Skrotums belastet wird. Das ist besonders nach
Operationen von Vorteil. Die Liegezeit eines Patienten kann so verkürzt
werden. Damit weist die Skrotumstütze, die zusätzlich
als Wegwerfartikel einfach herzustellen ist, eine Beschleunigung
des Heilungsprozesses auf.
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2 zeigt
mit Blick in Richtung der Achse z eine zweite Ausführungsform
der Skrotumstütze. Hierbei ist die Bohrung 3 nicht
in der Mitte angeordnet, um Freiraum für eine Kammer 5 zu
schaffen. Die Kammer 5 erstreckt sich wie die Bohrung 3 zwischen den
Seitenwänden 2. Die Kammer 5 dient der
Aufnahme von einschiebbaren Kühlelementen, da bei dem Krankheitsbild,
für das die Skrotumstütze vorgesehen ist, oft
ein Kühlen des Skrotums erforderlich ist.
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3 zeigt
eine perspektivische Ansicht der Skrotumstütze nach einer
weiteren Ausführungsform. Hierbei schließt an
den walzenförmigen Stützkörper 1 mit
der gerundeten Vorderseite 7 eine keilförmige
Auflage an, um eine größere Kammer 5 zur Aufnahme eines
größeren Kühlkörpers zu ermöglichen.
Die Kühlkörper (nicht dargestellt) sind an die Form
der Kammer 5 angepasst und werden im Tiefkühlschrank
eingefroren. Ist ein Kühlkörper verbraucht, wird
dieser seitlich aus der Kammer 5 geschoben und ein neuer
Kühlkörper eingeschoben. Damit die Kühlwirkung
in Richtung des Skrotums verbessert wird, sind entsprechende Durchbrüche 6 vorgesehen,
die in die Kammer 5 münden. In den Durchbrüchen 6 können
zum Beispiel Metallstifte eingelagert sein, um die Wärme
vom Skrotum besser in Richtung der Kammer 5 abzuleiten.
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Die
Deckseite 9 vergrößert die Auflagefläche für
das wassergefüllte und überdehnte Skrotum, ohne
dass die vorteilhaften Wirkungen der gerundeten Vorderseite 7 verloren
gehen. An der Deckseite 9 der Skrotumstütze kann
ebenso eine Metallplatte zur Erhöhung der Kühlwirkung
vorgesehen sein. Die Kammer 5 kann auch an den Seitenwänden 2 verschlossen
sein, um die Kühlung länger aufrecht zu halten.
Hierzu kann an der Rückseite 8 ein Einschnitt vorhanden
sein, um die Deckseite 9 von der Bodenseite 10 etwas
abheben und den Kühlkörper einlegen zu können.
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Die
Ausführungsform nach 3 wird zur Anwendung
mit der gerundeten Vorderseite 7 unter Anheben des Skrotums
unter das Skrotum geschoben. Hierbei liegt das Skrotum auf der Deckseite
auf. Die Bodenseite 10 stützt sich an den Oberschenkeln des
Patienten ab. Das Band 4 (in 3 nicht
dargestellt) wird wieder durch die Bohrung 3 und als Schlaufe
von geeigneter Länge zum Hals des Patienten geführt.
Der Winkel zwischen Deckseite 9 und Bodenseite 10 liegt
je nach Anwendungsfall im Bereich von 10° bis 50°.
Vorzugsweise beträgt der Winkel 10° bis 20°.
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4 zeigt
eine Ausführungsform, bei der an der Bodenseite 10 ein
Fuß 11 ausgebildet ist. Der Fuß 11 ist
sinnvoll, wenn der Stützkörper 1 erhebliche Mengen
an Kühlmittel aufnimmt. An seinem freien Ende kann der
Fuß 11 Einschnitte 12 aufweisen. Die Einschnitte 12 dienen
zum Einführen der Schneide eines Messers, um den Schaumgummi
scheibenweise abzutrennen. Auf diese Weise lässt sich die
Höhe des Fußes 11 an die Dicke des Oberschenkels
eines Patienten anpassen. Der Fuß 11 kann auch
auf einem Wulst aus einem Handtuch aufliegen und dient zusätzlich
zum seitlichen Halten des Stützkörpers 1, wenn
der Patient die Oberschenkel schließt. Der Fuß 11 weist
entsprechende Rundungen auf, damit sich keine Druckstellen an den
Oberschenkeln des Patienten ergeben.
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5 zeigt
eine Draufsicht auf den Stützkörper 1 nach
den Ausführungsformen in 3 und 4. 5 zeigt,
dass die Seitenwände 2 des Stützkörpers 1 in
Richtung der Vorderseite 7 keilförmig zulaufen
können. D. h., die Vorderseite 7 ist vorzugsweise
1 bis 5 cm kürzer als die Rückseite 8.
Die Rückseite 8 kann sich so an den Oberschenkeln
des Patienten abstützen, während die Vorderseite 7 weniger
störend an einer Bettdecke anstößt, die
den Patienten abdeckt. Je nach Anwendungsfall kann die Vorderseite 7 ebenso
die Rückseite 8 bilden, weshalb der kürzere
Abschnitt auf die Füße und der breitere Abschnitt
auf das Skrotum gerichtet ist.
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In
der Ausführungsform nach 1 verlaufen
die Seitenwände 2 parallel zueinander. Weiter sind
in 5 Durchbrüche 6 in Form von
breiten Schlitzen zu erkennen, die die Kühlwirkung für
das Skrotum zu erhöhen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3209427
A1 [0003]
- - US 323398 [0004]
- - US 2005/0085752 A1 [0004]
- - US 2007/0163030 A1 [0004]
- - EP 1057417 [0005]
- - DE 889676 [0005]
- - US 5807299 [0005]
- - US 3990119 [0005]
- - US 1809558 [0005]
- - KR 1020010083009 [0005]
- - US 1992351 [0006]
- - JP 2006291368 [0006]
- - DE 3209427 [0007]