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Die Erfindung betrifft eine Türgriffanordnung für eine Kraftfahrzeugtür o. dgl. gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Verfahren zur Montage einer solchen Türgriffanordnung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 20.
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Die in Rede stehende Türgriffanordnung findet in erster Linie Anwendung bei Kraftfahrzeugtüren, insbesondere für Kraftfahrzeug-Seitentüren. Denkbar ist aber auch die Anwendung bei Heckklappen, Hecktüren o. dgl.. Die Türgriffanordnung kann einem Türinnengriff oder einem Türaußengriff zugeordnet sein.
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Die Betätigung einer Türgriffanordnung führt regelmäßig zum Öffnen der Kraftfahrzeugtür o. dgl.. Die Türgriffanordnung ist hierfür mechanisch oder elektrisch mit dem Kraftfahrzeugschloß der jeweiligen Kraftfahrzeugtür o. dgl. gekoppelt. Für die Betätigung ist ein in der Regel schwenkbares Griffstück vorgesehen, das in einer Betätigungsbewegung aus einer Ruhestellung in eine Betätigungsstellung verstellbar ist. Das Erreichen der Betätigungsstellung löst das Öffnen der Kraftfahrzeugtür aus.
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Die Verstellbarkeit des Griffstücks führt bei der in Rede stehenden Türgriffanordnung zu Problemen, wenn auf die Kraftfahrzeugtür Beschleunigungen wirken, die aufgrund der Massenträgheit des Griffstücks eine ungewünschte selbsttätige Betätigungsbewegung verursachen können. Solche Beschleunigungen entstehen beispielsweise schon bei schnellen Kurvenfahrten. Das ungewünschte selbsttätige Öffnen der Kraftfahrzeugtür ist die Folge, was zu einer erheblichen Gefährdung der Insassen des Kraftfahrzeugs führt.
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Die obige grundsätzliche Problematik ist in der Vergangenheit nur in Verbindung mit den hohen im Crashfall, insbesondere bei einem Seitenaufprall auftretenden Beschleunigungen aufgekommen. Die bekannte Türgriffanordnung (
DE 20 23 859 A1 ), von der die Erfindung ausgeht, zeigt in einer Ausführungsform eine Türgriffanordnung, bei der das obige ungewünschte selbsttätige Öffnen der Kraftfahrzeugtür im Crashfall ausgeschlossen ist. Bei dieser Türgriffanordnung ist eine Ausgleichsmasse vorgesehen, die einstückig mit dem Griffstück gebildet und so angeordnet ist, daß die Trägheitskraft der Ausgleichsmasse die Trägheitskraft des Griffstücks ausgleicht, so daß die oben angesprochene ungewünschte selbsttätige Betätigungsbewegung des Griffstücks im Crashfall ausbleibt. Die Realisierung einer solchen Ausgleichswirkung steht hier im Vordergrund.
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Für die Funktionstüchtigkeit der bekannten Türgriffanordnung kommt es darauf an, daß Gewicht und Geometrie der Ausgleichsmasse auf Gewicht und Geometrie des Griffstücks abgestimmt sind. Bei unterschiedlichen Varianten von Türgriffanordnungen mit jeweils unterschiedlichen Griffstücken sind entsprechend unterschiedliche Ausgleichsmassen vorzusehen. Dies macht die Bildung von Varianten aufwendig und teuer.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, den mit der Realisierung mehrerer Varianten von Türgriffanordnungen verbundenen festigungstechnischen Aufwand zu reduzieren.
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Das obige Problem wird bei einer Türgriffanordnung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Es ist zunächst erkannt worden, daß eine optimale Anpassung der Ausgleichsmasse auf die jeweilige Variante nur dann möglich ist, wenn die Ausgleichsmasse als separates Bauteil realisiert ist. Diese als separates Bauteil realisierte Ausgleichsmasse ist im montierten Zustand an einer Trägervorrichtung angeordnet und mit dieser verbunden. Für diese Verbindung ist die Trägervorrichtung mit einer Aufnahme ausgestattet.
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Die Anordnung ist nun so getroffen, daß die Ausgleichsmasse bei der Montage in die Aufnahme einsetzbar und/oder in der Aufnahme positionierbar ist. ”Einsetzbar” bedeutet hier, daß die Ausgleichsmasse bei der Montage in kraft- und/oder formschlüssigen Eingriff mit der Aufnahme bringbar ist. Dieser Begriff ist vorliegend weit zu verstehen und umfaßt auch das Aufsetzen, Aufstecken o. dgl. der Ausgleichsmasse. Mit ”Positionierbar” ist hier gemeint daß die Ausgleichsmasse innerhalb der Aufnahme in unterschiedlichen Positionen angeordnet sein kann.
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Die vorschlagsgemäße Lösung erlaubt also bei der Montage das Einsetzen einer Ausgleichsmasse mit exakt dem jeweils benötigten Gewicht. Alternativ oder zusätzlich kann die Position der Ausgleichsmasse bei der Montage auf den jeweiligen Anwendungsfall angepaßt werden.
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Bei der bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 9 ist zusätzlich ein als Schnappverschluß ausgestalteter Verschluß vorgesehen, der die Ausgleichsmasse in der Aufnahme fixiert. Damit ist es möglich, daß die jeweilige Ausgleichsmasse in die Aufnahme eingesetzt und gleichzeitig, durch Einschnappen eines Eingriffselements, fixiert wird.
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Bei den weiter bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 16 bis 19 läßt sich die Orientierung und/oder die Position der Ausgleichsmasse – oder auch mehrerer Ausgleichsmassen – besonders einfach variieren, um zu einer optimalen, auf den jeweiligen Anwendungsfall angepaßten Ausgleichswirkung zu kommen.
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Wesentlich bei einer Montage der obigen Türgriffanordnung ist zunächst die Überlegung, daß je nach Kraftfahrzeugvariante unterschiedliche Griffstücke mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften, insbesondere mit unterschiedlichen Gewichten und Geometrien montiert werden. Die hiermit verbundene Notwendigkeit einer Anpassung des obigen Ausgleichsgewichts wurde erläutert.
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Zunächst ist wie ebenfalls erläutert eine Trägervorrichtung mit einer Aufnahme für eine Ausgleichsmasse vorgesehen. Jedem zu montierenden Griffstück ist vorschlagsgemäß eine Ausgleichsmasse von bestimmtem Gewicht und/oder bestimmter Position in der Aufnahme zugeordnet. In Abhängigkeit von dem zu montierenden Griffstück wird nun die zugeordnete Ausgleichsmasse in die Aufnahme eingesetzt und/oder in der Aufnahme positioniert.
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Mit dem Montageverfahren läßt sich eine nahezu unbegrenzte Anzahl von Varianten realisieren, und zwar mit minimalem konstruktivem und insbesondere montagetechnischem Aufwand.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 in einer Schnittansicht eine Kraftfahrzeugtür mit einer vorschlagsgemäßen Türgriffanordnung,
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2 die Rückseite des Lagerbügels der Türgriffanordnung gemäß 1 mit Griffstück und Trägervorrichtung,
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3 die Trägervorrichtung gemäß 2 mit eingesetzter Ausgleichsmasse,
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4 die Ausgleichsmasse gemäß 3 im unmontierten Zustand und
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5 die gemäß 3 montierte Ausgleichsmasse in einer Schnittansicht entlang der Schnittlinie V-V.
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Die in der Zeichnung dargestellte Türgriffanordnung ist einer Kraftfahrzeug-Seitentür zugeordnet. Dies ist nur beispielhaft zu verstehen. Grundsätzlich sind alle weiter oben angegebenen Anwendungsfälle für die vorschlagsgemäße Türgriffanordnung denkbar.
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Die Türgriffanordnung weist ein an der Kraftfahrzeugtür o. dgl. angeordnetes Türgrifflager 1 und ein Griffstück 2 auf. Das Griffstück 2 ist am Türgrifflager 1 verstellbar, insbesondere schwenkbar gelagert. Das Griffstück 2 ist in einer Betätigungsbewegung gegenüber dem Türgrifflager 1 aus einer Ruhestellung (1) in eine Betätigungsstellung (nicht dargestellt) verstellbar. Es ist ferner eine Ausgleichsmasse 3 vorgesehen, die mit den Griffstück 2 bewegungsgekoppelt ist.
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Hierbei kann es sich um eine bidirektionale oder um eine unidirektionale Bewegungskopplung handeln, eine Bewegungskopplung in beiden Bewegungsrichtungen ist also nicht unbedingt notwendig. Notwendig ist, daß eine Betätigungsbewegung des Griffstücks 2 zu einer korrespondierenden Betätigungsbewegung der Ausgleichsmasse 3 führt und daß von dort aus eine Rückbewegung der Ausgleichsmasse 3 zu einer korrespondierenden Rückbewegung des Griffstücks 2 führt.
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Die Anordnung ist nun so getroffen, daß beim Auftreten von auf die Kraftfahrzeugtür o. dgl. wirkenden Beschleunigungen, insbesondere von Querbeschleunigungen bei schnellen Kurvenfahrten, die Trägheitskraft der Ausgleichsmasse 3 über die obige Bewegungskopplung einer ungewünschten selbsttätigen – auf die obigen Beschleunigungen zurückgehenden – Betätigungsbewegung des Griffstücks 2 entgegenwirkt.
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Die Auslegung der Anordnung ist vorzugsweise so vorzunehmen, daß die obige ungewünschte selbsttätige Betätigungsbewegung des Griffstücks 2 bei schnellen Kurvenfahrten ausgeschlossen ist. Alternativ oder zusätzlich kann es vorteilhaft sein, die Anordnung auf die Vermeidung der ungewünschten selbsttätigen Betätigungsbewegung des Griffstücks 2 im Crashfall, insbesondere bei einem Seitenaufprall auszulegen.
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Wesentlich ist die Tatsache, daß die Ausgleichsmasse 3 als separates Bauteil ausgestaltet ist. Die Ausgleichsmasse 3 als solche ist in 4 dargestellt. Im montierten Zustand (3) ist die Ausgleichsmasse 3 an einer Trägervorrichtung 4 angeordnet und mit dieser verbunden. Für diese Verbindung weist die Trägervorrichtung 4 eine Aufnahme 5 auf. Die Anordnung ist bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel so getroffen, daß die Ausgleichsmasse 3 bei der Montage in die Aufnahme 5 einsetzbar ist.
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Alternativ oder zusätzlich kann es nun vorgesehen sein, daß die Ausgleichsmasse 3 bei der Montage in der Aufnahme 5 positionierbar ist. Dies wird weiter unten näher erläutert.
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Vorzugsweise ist an der Kraftfahrzeugtür o. dgl. ein Ausgleichslager 6 vorgesehen, wobei die Trägervorrichtung 4 am Ausgleichslager 6 um eine Ausgleichslagerachse 6a schwenkbar gelagert ist. Die Ausgleichlagerachse 6a ist hier und vorzugsweise senkrecht zu der Türgrifflagerachse 1a ausgerichtet.
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Zur Realisierung der oben beschriebenen Bewegungskopplung der Ausgleichsmasse 3 mit dem Griffstück 2 ist es vorzugsweise vorgesehen, daß die Trägervorrichtung 4, mit der die Ausgleichsmasse 3 verbunden ist, entsprechend mit dem Griffstück 2 bewegungsgekoppelt ist. Hierfür weist das Griffstück 2 eine in das Türinnere hineinragende Mitnehmemase 7 auf, die mit einem Übertragungsarm 8 der Trägervorrichtung 4 in Eingriff steht. Eine Betätigungsbewegung des Griffstücks 2 in Richtung 9 gemäß 2 ist mit einer Bewegung der Mitnehmernase 7 in Richtung 10 verbunden. Die Bewegung der Mitnehmemase 7 in Richtung 10 führt durch den Eingriff mit dem Übertragungsarm 8 zu einem Verschwenken der Trägervorrichtung 4 in Richtung 11.
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Da an dem Übertragungsarm 8 auch die Seele eines Bowdenzugs 12 angelenkt ist, der die Verbindung zu dem Kraftfahrzeugschloß 13 der Kraftfahrzeugtür herstellt, ist mit der obigen Betätigungsbewegung des Griffstücks 2 das mechanische Öffnen der Kraftfahrzeugtür verbunden.
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Wesentlich bei der Ausgestaltung der Trägervorrichtung 4 ist aber die Tatsache, daß die Ausgleichsmasse 3 beabstandet von der Ausgleichslagerachse 6a angeordnet ist, und zwar so, daß bei einem Seitenaufprall in Richtung 14 (1) die Trägheitskraft der Ausgleichsmasse 3 ein Drehmoment entgegen der Richtung 11 (2) bewirkt. Dieses Drehmoment wiederum bewirkt über die Kopplung zwischen dem Übertragungsarm 8 und der Mitnehmemase 7 ein Ziehen des Griffstücks 2 in die Ruhestellung.
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An der obigen Erläuterung wird besonders deutlich, daß die Ausgleichswirkung nicht nur von dem Gewicht der Ausgleichsmasse 3, sondern auch von der Position der Ausgleichsmasse 3 abhängt, die nämlich den Hebelarm für die Trägheitskraft der Ausgleichsmasse 3 bestimmt.
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Es darf darauf hingewiesen werden, daß der strukturelle Aufbau der dargestellten Türgriffanordnung besonders vorteilhaft ist. Hier und vorzugsweise ist es vorgesehen, daß ein Lagerbügel 1b vorgesehen ist, der einerseits das Türgrifflager 1 und andererseits das Ausgleichslager 6 aufweist. Der Lagerbügel 1b ist in bekannter Weise von Innen an das Türaußenblech angesetzt. Dies läßt sich der Darstellung in 1 entnehmen.
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Der Lagerbügel 1b ist für alle hier zu berücksichtigenden Varianten von Türgriffanordnungen identisch. Das gleiche gilt für die Trägeranordnung 4. Diese ”Mehrfachnutzung” von Lagerbügel 1b und Trägeranordnung 4 im Rahmen der Realisierung unterschiedlicher Varianten ist fertigungstechnisch besonders vorteilhaft.
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Bei dem dargestellten und dem insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist es so, daß die Ausgleichsmasse 3 bei der Montage mit einer linearen Montagebewegung in die Aufnahme 5 einsetzbar ist. Dies führt zu einer besonders einfachen Montage, die ggf. auch automatisiert durchgeführt werden kann. Im einzelnen ist es hier so, daß die Ausgleichsmasse 3 in noch zu erläuternder Weise in die Aufnahme 5 einschiebbar ist. Grundsätzlich kann es aber auch vorgesehen sein, daß die Ausgleichsmasse 3 auf die Aufnahme 5 aufschiebbar ist, oder, daß die Ausgleichsmasse 3 auf die Aufnahme 5 aufsteckbar ist.
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Es läßt sich einer Zusammenschau der 3, 4 und 5 entnehmen, daß die Aufnahme 5 hier einen länglichen Hohlraum 15 aufweist, der sich im wesentlichem parallel zu der Ausgleichslagerachse 6a erstreckt und in den die Ausgleichsmasse 3 bei der Montage einschiebbar ist. Dieses Einschieben der Ausgleichsmasse 3 erfolgt in 3 von rechts nach links. Dabei ist der Hohlraum 15 im Querschnitt vorzugsweise quadratisch ausgestaltet. Grundsätzlich ist aber auch eine kreisrunde Ausgestaltung o. dgl. denkbar.
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Es darf ausdrücklich darauf hingewiesen werden, daß die Aufnahme 5 ganz allgemein nach Art einer Längsführung ausgestaltet sein kann, auf die die Ausgleichsmasse 3 bei der Montage aufschiebbar ist. Hier bietet sich beispielsweise die Realisierung einer Schwalbenschwanzführung o. dgl. an.
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Es kann aber auch vorteilhaft sein, daß die Ausgleichsmasse 6 bei der Montage mit einer Dreh-Montagebewegung in die Aufnahme 5 einsetzbar ist. Dabei ist die Ausgleichsmasse 3 vorteilhafterweise in die Aufnahme 5 einschraubbar oder auf die Aufnahme 5 aufschraubbar.
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Für die Fixierung der Ausgleichsmasse 3 in der Aufnahme 5 sind verschiedene Varianten denkbar. Eine Variante besteht darin, die Ausgleichsmasse 3 mittels einer Klebeverbindung in der Aufnahme 5 zu fixieren. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist es allerdings vorgesehen, daß die Trägervorrichtung 4 einen Verschluß 16 zur Fixierung der Ausgleichsmasse 3 in der Aufnahme 5 aufweist.
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Für die Realisierung des Verschlusses 16 sind zahlreiche vorteilhafte Varianten denkbar. In einer bevorzugten Ausgestaltung weist der Verschluß 16 ein Eingriffselement 17 auf, das zur Fixierung der Ausgleichsmasse 3 in Eingriff mit der Ausgleichsmasse 3 steht. Dies ist in 5 zu erkennen.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Verschluß 16 als Schnappverschluß derart ausgestaltet, daß bei dem montagebedingten Einsetzen der Ausgleichsmasse 3 das Eingriffselement 17 in die in 5 dargestellte Fixierstellung schnappt und dadurch die Ausgleichsmasse 3 in der Aufnahme 5 fixiert. Ein solcher Schnappverschluß kann bei allen oben angesprochenen konstruktiven Varianten von Aufnahmen 5 realisiert sein.
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Eine Zusammenschau der 3 und 5 zeigt, daß der Verschluß 16 bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besonders einfach realisiert ist. Das Eingriffselement 17 ist hier als federnde Zunge 18 ausgestaltet, wobei die federnde Zunge 18 an ihrem freien Ende vorzugsweise eine hakenartige Ausformung 19 aufweist. Die federnde Zunge 18 wird hier und vorzugsweise von einem Teil einer den oben angesprochenen länglichen Hohlraum 15 bildenden Wand 20 bereitgestellt. Man kann also sagen, daß der Verschluß 16 einstückig mit der Aufnahme 5, insbesondere mit der den länglichen Hohlraum 15 bildenden Wand 20, ausgestaltet ist. Dies führt zu einer geringen Teileanzahl und damit zu geringen Kosten.
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Die Ausgleichsmasse 3 ist für den Eingriff mit dem Eingriffselement 17 in besonderer Weise ausgestaltet, was weiter unten näher erläutert wird.
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Entsprechend zu der Ausgestaltung der Aufnahme 5 mit länglichem Hohlraum 15 ist es so, daß auch die Ausgleichsmasse 3 vorzugsweise länglich ausgestaltet ist und sich entlang einer Längsachse 21 erstreckt. Dabei ist die Ausgleichsmasse 3 im Querschnitt im Hinblick auf die Längsachse 21 vorteilhafterweise symmetrisch ausgestaltet. Damit wird erreicht, daß die Orientierung der Ausgleichsmasse 3 im Hinblick auf eine Drehung um die Längsachse 21 beim Einsetzen in die Aufnahme 5 keine Rolle spielt, soweit die Funktionalität des ggf. vorhandenen Verschlusses 16 gewährleistet ist. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Ausgleichsmasse 3 im Querschnitt quadratisch ausgestaltet. Die Ausgleichsmasse 3 kann im Querschnitt aber auch kreisrund ausgestaltet sein, um die obige Symmetrie herzustellen.
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Alternativ oder zusätzlich kann es vorgesehen sein (nicht dargestellt), daß die Ausgleichsmasse 3 im Hinblick auf die senkrecht zu der Längsachse 21 ausgerichtete Mittelebene 22 symmetrisch ausgestaltet ist. Dann ist es unerheblich, ob die Ausgleichsmasse 3 mit dem einen Ende voran oder dem anderen Ende voran in die Aufnahme 5 eingesetzt wird, soweit die Funktionalität des ggf. vorhandenen Verschlusses 16 gewährleistet ist.
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Die erläuterten Varianten zur symmetrischen Ausgestaltung führen zu einer erheblichen Vereinfachung der Montage, da auf eine bestimmte Orientierung beim Einsetzen der Ausgleichsmasse 3 in die Aufnahme 5 nicht geachtet werden muß. Dies ist insbesondere für die automatisierte Montage vorteilhaft.
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Insbesondere für den Eingriff mit dem Eingriffselement 17 ist es vorzugsweise vorgesehen, daß die Ausgleichsmasse 3 eine im Hinblick auf die Längsachse 21 umlaufende Nut 23 aufweist, mit der beim Einsetzen der Ausgleichsmasse 3 in die Aufnahme 5 das Eingriffselement 17 in Eingriff kommt. In weiter bevorzugter, nicht dargestellter Ausgestaltung ist eine weitere Nut vorgesehen, wobei die beiden Nuten im Hinblick auf die senkrecht zur der Längsachse 21 ausgerichtete Mittelebene 22 symmetrisch zueinander ausgestaltet und angeordnet sind. Die mit einer solchen Symmetrie verbundenen fertigungstechnischen Vorteile wurden oben erläutert.
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Das Gewicht der Ausgleichsmasse 3 läßt sich weitgehend durch eine geeignete Materialwahl steuern. Beispielsweise besteht die Ausgleichsmasse 3 zumindest zum Teil aus Stahl, Zamag, Blei oder ggf. auch aus Kunststoff. Eine weitere Möglichkeit zur Steuerung des Gewichts der Ausgleichsmasse 3 besteht darin, die Ausgleichsmasse 3 mit Ausnehmungen entsprechender Größe auszustatten.
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Es kann grundsätzlich vorteilhaft sein, die Ausgleichsmasse 3 aus Stangenmaterial auszugestalten. Das Gewicht läßt sich dann einfach durch die geeignete Wahl der Länge der Ausgleichsmasse 3 einstellen. Dies ist fertigungstechnisch mit besonders geringem Aufwand verbunden.
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Um zahlreiche Varianten der Ausgleichsmasse 3 mit jeweils unterschiedlichem Gewicht mit geringem fertigungstechnischem Aufwand bereitstellen zu können, bietet sich ferner ein modularer Aufbau der Ausgleichsmasse 3 an. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, daß sich die Ausgleichsmasse 3 selbst aus mehreren, kombinierbaren, beispielsweise zusammensteckbaren Gewichten zusammensetzt. Es kann aber auch vorgesehen sein, daß die Ausgleichsmasse 3 einen Grundkörper aufweist, der bedarfsweise mit unterschiedlichen Gewichten bestückt werden kann.
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Es darf an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, daß die Ausgleichsmasse 3 in allen beschriebenen Varianten auch als solche beanspruchbar sein soll.
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Bei dem dargestellten und in soweit bevorzugtem Ausführungsbeispiel ist die Ausgleichsmasse 3 in verschiedenen Orientierungen in die Aufnahme 5 einsetzbar, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß die Ausgleichswirkung der Ausgleichsmasse 3 je nach Orientierung unterschiedlich ist.
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Wie oben erläutert, kann die Ausgleichsmasse 3 jedenfalls hinsichtlich einer Drehung um die Längsachse 21 in unterschiedlicher Orientierung in die Aufnahme 5 eingesetzt werden. Sofern der Massenschwerpunkt der Ausgleichsmasse 3 außerhalb der Längsachse 21 liegt, wird bereits mit einer solchen Orientierungsänderung um die Längsachse 21 die Lage des Massenschwerpunktes zu der Ausgleichslagerachse 6a verändert. In bestimmten Anwendungsfällen kann bereits hierdurch eine hinreichende Änderung bzw. Anpassung der Ausgleichswirkung erreicht werden.
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Grundsätzlich kann es aber auch vorgesehen sein, daß die Ausgleichsmasse 3 derart in verschiedenen Orientierungen in die Aufnahme 5 einsetzbar ist, daß alternativ oder zusätzlich die Lage der Längsachse 21 der Ausgleichsmasse 3 veränderbar ist.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß die Ausgleichsmasse 3 in verschiedenen Positionen in die Aufnahme 5 einsetzbar ist, wobei die Ausgleichswirkung der Ausgleichsmasse 3 auch hier je nach Position unterschiedlich ist. Über die Position läßt sich die Lage des Massenschwerpunkts der Ausgleichsmasse 3 relativ zu der Ausgleichslagerachse 6a verändern. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Ausgleichsmasse 3 zwischen den verschiedenen Positionen in der Aufnahme 5 verschiebbar und bedarfsweise fixierbar ist.
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Idealerweise handelt es sich bei der Verschiebung um eine Verschiebung in bezüglich der Ausgleichslagerachse 6a radialer Richtung. Das muß aber nicht so sein. Wesentlich ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel, daß sich die Lage des Massenschwerpunkts der Ausgleichsmasse 3 zu der Ausgleichslagerachse 6a verändern läßt.
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Grundsätzlich kann es auch vorgesehen sein, daß die Trägervorrichtung 4 zwei Aufnahmen 5 oder sogar mehrere Aufnahmen 5 aufweist. Alle obigen Ausführungen zu der Aufnahme 5 und dem Verschluß 16 gelten hier entsprechend.
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Mit mehreren Aufnahmen 5 lassen sich zunächst auf besonders einfache Weise unterschiedliche Positionen und/oder Orientierungen der Ausgleichsmasse 3 einstellen. Die Lage des Massenschwerpunkts der Ausgleichsmasse 3 zur Ausgleichslagerachse 6a hängt dann davon ab, in welcher Aufnahme 5 die Ausgleichsmasse 3 eingesetzt ist.
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Es kann aber auch vorteilhaft sein, mehr als nur eine Ausgleichsmasse 3 vorzusehen, die in die mehreren Aufnahmen 5 einsetzbar sind. Hiermit läßt sich die Flexibilität bei der Anpassung der Ausgleichswirkung weiter erhöhen.
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Es darf noch darauf hingewiesen werden, daß der Trägervorrichtung 4 je nach Ausgestaltung ebenso wie der Ausgleichsmasse 3 eine Ausgleichswirkung zukommen kann. Dies betrifft insbesondere den Bereich der Aufnahme 5. Grundsätzlich kann es vorteilhaft sein, die Trägervorrichtung 4 so auszugestalten, daß die auf die Trägervorrichtung 4 selbst zurückgehende Ausgleichswirkung bereits hinreichend für einen Teil der zu berücksichtigenden Varianten von Türgriffanordnungen ist und daß eine geeignete Ausgleichsmasse 3 nur bei Varianten zum Einsatz kommt, bei denen diese Ausgleichswirkung noch nicht ausreicht.
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Bei einer Montage der oben beschriebenen Türgriffanordnung werden je nach Kraftfahrzeugvariante unterschiedliche Griffstücke 2 mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften montiert.
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Zunächst ist wieder die erläuterte Trägervorrichtung 4 mit einer Aufnahme 5 für die Ausgleichsmasse vorgesehen. Dabei ist jedem zu montierenden Griffstück 2 eine Ausgleichsmasse 3 von bestimmtem Gewicht und/oder bestimmter Position in der Aufnahme 5 zugeordnet. In Abhängigkeit von dem zu montierenden Griffstück 2 wird die zugeordnete Ausgleichsmasse 3 in die Trägervorrichtung 4 eingesetzt und/oder positioniert. Hinsichtlich möglicher Ausführungsbeispiele darf auf die obigen Ausführungen verwiesen werden.
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Der Vorteil liegt darin, daß Türgriffsanordnungen mit unterschiedlichen Griffstücken 2 nunmehr auf einer einzigen Montagelinie montiert werden können. Für die jeweils notwenige Anpassung der Ausgleichsanordnung ist nur noch das korrekte Einsetzen der entsprechenden Ausgleichsmasse 3 notwendig.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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