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Die
Erfindung betrifft eine Vollmontagedecke für Gebäude
mit den im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen sowie
eine Fertig-Deckenplatte zur Bildung einer solchen Vollmontagedecke.
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Zum
Hintergrund der Erfindung ist festzuhalten, dass einschlägige
DIN-Normen, nämlich die DIN 1053, Abschnitt 3.4 und die
DIN 1045-1, Abschnitt 13.4.4 einen sogenannten Ringanker um eine
Deckenscheibe in jeder Deckenebene vorschreibt. Dieser Ringanker
ist ein Element des Tragwerks des Gebäudes und dient der
Sicherstellung des Lastabtrages von der jeweiligen Deckenscheibe.
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Bei
Vollmontagedecken ist es üblich, diesen Ringanker separat
von der aus mehreren Fertigdeckenplatten gebildeten Deckenscheibe
um deren Seitenrand herum auszuführen. Dazu wird nach dem Auflegen
der Deckenplatten auf das sie tragende Mauerwerk und dem kraftschlüssigen
Verbinden dieser Seite an Seite platzierten Deckenplatten mittels die
Stoßfuge dazwischen übergreifender Spannelemente
ein Vergussraum um die Außenseite der Deckenplatte geschaffen,
in den um die Deckenscheibe umlaufende Bewehrungsstähle
eingelegt werden. Diese bilden einen zugfesten Ring um die Decke,
die damit eine statisch einteilige Scheibe bildet. Der Vergussraum,
der beispielsweise durch einen im Querschnitt L-förmigen
Deckenauflagerstein gebildet wird, mit den darin einliegenden Bewehrungsstählen
wird anschließend vergossen.
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Da
Vollmontagedecken möglichst weitgehend aus industriell
vorfertigbaren Deckenteilen bestehen sollen, um auf der Baustelle
möglichst geringe Betonierarbeiten vornehmen zu müssen,
bedeutet die Erstellung des Ringankers vor Ort unter Einsatz von
Frischbeton, der eine erhebliche Austrocknungszeit benötigt,
eine unerwünschte Verzögerung des Baufortschritts
und einen erheblichen Arbeitsaufwand.
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Davon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vollmontagedecke
für Gebäude so zu verbessern, dass der Arbeits-
und Zeitaufwand für die Erstellung des Ringankers vor Ort entfallen
kann.
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Diese
Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 angegeben
Merkmale gelöst, wonach der Ringanker in die Decke selbst
integriert ist. Um dies bei einer Vollmontagedecke aus industriell
vorgefertigten Deckenplatten zu bewerkstelligen, werden jeweils
in jede außenseitige Deckenplatte entlang deren die Außenkante
der Decke bildendem Seitenrand Ringanker-Bewehrungsstähle angeordnet,
die im Bereich der Stoßfugen an ihren Enden durch entsprechende
Spannelemente kraftschlüssig miteinander verbunden werden.
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Erkennbarer
Weise können die Ringanker-Bewehrungsstähle bei
der industriellen Vorfertigung der Deckenplatte gleich mit eingelegt
werden, was lediglich einen geringen Mehraufwand bei der Herstellung
der Bewehrung der Deckenplatte darstellt. Durch das Gießen
der Deckenplatte werden die Ringanker-Bewehrungsstähle
in einem Zug mit eingegossen und fixiert. Zur Komplettierung des
Ringankers, d. h. zur Herstellung einer zugfesten Verbindung um
die gesamte, durch die einzelnen Deckenplatten gebildete Decke genügt
es dann, an der Baustelle vor Ort entsprechende Spannelemente an
den offenliegenden Enden der Ringanker-Bewehrungsstähle
benachbarter Deckenplatten einzusetzen und zu verspannen. Damit
entfallen also in erster Linie alle Vergussarbeiten vor Ort für
den Ringanker und die damit verbundenen Verzögerungen.
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Bevorzugte
Ausführungsformen dieser Vollmontagedecke mit ihren entsprechenden
Merkmalen sind den abhängigen Ansprüchen 2 bis
7 entnehmbar. Einzelheiten hierzu ergeben sich aus der Beschreibung
des Ausführungsbeispiels.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Fertig-Deckenplatte zur Bildung einer
Vollmontagedecke, die laut Kennzeichnungsteil des Anspruches 8 die
speziellen Ringanker-Bewehrungsstähle entlang ihrem die Außenkante
der Decke bildenden Seitenrand aufweist. Die Ringanker-Bewehrungsstähle
weisen dann im Bereich des stoßfugenseitigen Randes der Deckenplatte
liegende Enden, nämlich insbesondere Bewehrungsschlaufen
zur Anbindung der oben erwähnten Spannelemente auf.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel
anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert wird.
Es zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf ein Gebäudegeschoß,
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2 und 3 Teil-Vertikalschnitte
gemäß der Schnittlinien II-II bzw. III-III nach 1,
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4 eine
schematische Seitenansicht eines Spannelements in zwei alternativen
Ausführungsformen,
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5 eine
perspektivische Darstellung eines solchen Spannelementes in Einbaustellung,
und
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6 eine
perspektivische Darstellung des Spannelements mit entnommener Spannschraube
in einer Ausführungsform mit Innengewinde im Verbindungsglied.
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In 1 ist
mit 50 ein Wohngebäude in einem Bauzwischenschritt
schematisch bezeichnet, bei dem auf den Gebäudeseitenwänden 51, 52, 53, 54 in
Draufsicht rechteckige, werkseitig vorgefertigte Deckenplatten 2.1, 2.2, 2.3, 2.4 Seite
an Seite über ein Mörtelbett 65 unter
Bildung einer Stoßfuge 55 aufgelegt sind. Diese
Deckenplatten 2.1 bis 2.4 weisen nicht näher
dargestellte Bewehrungen sowie in ihrer Längsrichtung durchgehende,
röhrenförmige Hohlräume 56 (2 und 3)
auf.
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Im
Bereich ihrer Stoßfugen
55 sind jeweils zwei benachbarte
Deckenplatten
2.1 bis
2.4 über Spannelemente
1 kraftschlüssig
miteinander verbunden, wie sie im Folgenden noch näher
beschrieben und ihrer grundsätzlichen Bauart beispielsweise
aus der
DE 37 01 231
C2 bekannt sind.
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Wie
aus 1 deutlich wird, sind die Deckenplatten 2.1 bis 2.4 so
bemessen, dass die Außenkante 57 der damit gebildeten
Decke 58 einen Abstand a von einigen Zentimetern zur Außenseite 59 der
Seitenwände 51 bis 54 aufweist. Die Deckenplatten 2.1 bis 2.4 weisen
damit eine Auflagerbreite b (2 und 3)
auf, die etwas geringer als die Dicke d der Seitenwände 51 bis 54 ist.
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Wie
in 1 gestrichelt angedeutet und in den Schnitten
gemäß 2 und 3 explizit
erkennbar ist, laufen entlang derjenigen Seitenränder 3 der
De ckenplatten 2.1 bis 2.4, die die Außenkante 57 der
Decke 58 bilden, jeweils zwei Ringanker-Bewehrungsstähle 7 in
einer gemeinsamen Horizontalebene H jeweils parallel zueinander
und zum benachbarten Seitenrand 3. Dies bedeutet, dass
bei den Deckenplatten 2.1 und 2.4 die Bewehrungsstähle 7 entlang
den beiden kurzen Seitenrändern 3K und dem langen
Seitenrand 3L verlaufen, während bei den dazwischen
liegenden Deckenplatten 2.2, 2.3 diese Bewehrungsstähle
lediglich entlang den beiden kurzen Seitenränder 3K angeordnet
sind. In jeder Deckenplatte 2.1 bis 2.4 sind – wie
anhand der 4 bis 6 noch näher
erläutert wird – die Enden der Bewehrungsstähle 7 durch
Bewehrungsschlaufen 6 gebildet, die durch die noch näher
zu erläuternden Spannelemente 1 kraftschlüssig
miteinander verbunden werden.
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Wie
aus 2 und 3 deutlich wird, sind die Ringanker-Bewehrungsstähle 7 auf
einer Höhe knapp unterhalb der Oberseite 60 der
jeweiligen Deckenplatte 2.1 bis 2.4 im Betonspiegel 61 zwischen den
röhrenförmigen Hohlräumen 56 und
der Oberseite 60 der jeweiligen Deckenplatte 2.1 bis 2.4 angeordnet.
Die Seitenlage der paarweisen Ringanker-Bewehrungsstähle 7 ist
so, dass sie in einem Abstand RA vom jeweiligen Seitenrand 3 der
Deckenplatten 2.1 bis 2.4 verlaufen, der etwa
der Auflagerbreite b der Decke 58 auf den Seitenwänden 51 bis 54 entspricht.
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Im
Folgenden wird anhand der 4 bis 6 die
kraftschlüssige Verbindung der Ringanker-Bewehrungsstähle 7 mit
Hilfe der erwähnten Spannelemente 1 näher
erläutert. So sind im Abstand RA in den die Stoßfuge 55 begrenzenden
Seitenrändern 62 benachbarter Deckenplatten 2.1 bis 2.4 von
oben zugängliche Aussparungen 4 in den aus Beton
gegossenen Plattenkörper 5 eingeformt. In paarweiser
Gegenüberstellung ragen in diese Aussparungen 4 die
miteinander fluchtenden, in einer Ebene angeordneten Bewehrungs schlaufen 6, 6' hinein,
die von den im Randbereich U-förmig um 180° umgebogenen,
horizontal-parallel angeordneten Bewehrungsstählen 7 gebildet
sind. Die gemeinsame Mitteleben 8 (4) der beiden
Bewehrungsschlaufen 6, 6' ist also im wesentlichen
horizontal angeordnet.
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In
die beiden Bewehrungsschlaufen 6, 6' greift das
Spannelement 1 mit seinen beiden Halbzylindern 9, 9' als
Verbindungsglieder ein. Diese sind mit ihrer Längsachse 10 senkrecht
zur Mittelebene 8 der Bewehrungsschlaufen 6, 6' angeordnet
und beaufschlagen mit ihrem Mantelflächenteil 11 jeweils die
Innenrundung 12 der Bewehrungsschlaufen 6, 6'.
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In 4 sind
zwei alternative Ausführungsformen für die Spannglieder
des Spannelementes 1 gezeigt. In Teilbild A durchgreifen
die beiden Spannschrauben 14, 14' in Spannrichtung 13 verlaufend
die beiden Halbzylinder 9, 9' in Bohrungen 16, 16',
die die Halbzylinder 9, 9' ober- bzw. unterhalb
der horizontalen Mittelebene 8 rechtwinklig zu deren ebenen, längsachsenparallelen
Seitenflächen durchsetzen. Auf die überstehenden
Gewindeenden 21 werden Muttern 15 aufgeschraubt,
die als Gegenelement für die Spannverschraubung dienen.
Die Mutter 15 sowie die Schraubenköpfe 22 der
Spannschrauben 14, 14' beaufschlagen somit die
einander abgewandten Seitenflächen 17 der Halbzylinder 9, 9'.
Das durch eine strichlierte Doppellinie schematisch von der Teilfigur 4A getrennte
Teil B zeigt eine vereinfachte Ausführungsform, bei der
die Verwendung von Mutter 15 entfällt.
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Dabei
ist die vom Gewindeende 21 durchsetzte Bohrung 16'' im
Halbzylinder 9 (sowie nicht dargestellt entsprechend die
diagonal gegenüberliegende, obere Bohrung 16 im
Halbzylinder 9') mit einem Innengewinde 23 versehen,
in das das Gewindeende 21' der Spannschraube 14' eingreift.
Durch Verdrehen der beiden Spannschrauben 14, 14' werden
die Halbzylinder 9, 9' aufeinander zu gezogen und
somit die beiden Bewehrungsschlaufen 6, 6' gegeneinander
verspannt. Die Bohrungen 16, 16', 16'' verlaufen
dabei jeweils konzentrisch zu einer Radiallinie 18 der
Halbzylinder 9, 9'. Wie in 1 dargestellt,
sind sie derart beabstandet, dass die darin einzusetzenden Spannschrauben 14, 14' einen
freien seitlichen Abstand 19 zueinander aufweisen, der
geringfügig größer als der Durchmesser 20 der
Bewehrungsstähle 7 ist. Der Radius R der Halbzylinder 9 ist geringfügig
kleiner als der Radius der Innenrundung 12 der Bewehrungsschlaufen 6.
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Anhand
der 6 ist die Verfahrensweise bei der Anwendung der
erfindungsgemäßen Spannelemente 1 zur
Verspannung der Deckenplatten 2, 2' unter Bildung
des Ringankers 63 erklärbar. Die untere Spannschraube 15' durchsetzt
die untere Bohrung 16' und ist in die mit letzterer fluchtende,
untere Bohrung 16' im Halbzylinder 9 eingeschraubt.
Auf das die Bohrung 16' des Halbzylinders 9 durchgreifende
Gewindeende 21' der Spannschraube 14' kann alternativ
die Mutter 15' aufgeschraubt werden. Die beiden Halbzylinder 9, 9' sind
damit lose zusammengehalten und können von unten in die
beiden Bewehrungsschlaufen 6, 6' eingeführt
werden. Dies ist die in 6 dargestellte Situation.
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Anschließend
wird die obere Spannschraube 14 durch die obere Bohrung 16 des
Halbzylinders 9 hindurchgesteckt und mit ihrem Gewindeende 21 in die
Bohrung 16'' mit Innengewinde 23 des Halbzylinders 9' eingeschraubt.
Dies kann bis zum Erreichen des Kraftschlusses zwischen den Spannschrauben 14, 14' und
den Halbzylindern 9, 9' ohne Hilfsmittel von Hand
erfolgen. Anschließend wird durch abwechselndes Anziehen
der beiden Spannschrauben 14, 14' mittels eines
Schraubenschlüssels die endgültige Verspannung
zwischen den beiden Bewehrungsschlaufen 6, 6' erzielt.
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Wie
aus 1 erkennbar ist, schließen diese Spannelemente 1 alle
Ringanker-Bewehrungsstähle 7 kraftschlüssig
zusammen, womit ein in die Decke 68 integrierter, komplett
umlaufender Ringanker 63 gebildet ist.
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Damit
kann – wie aus den 2 und 3 deutlich
wird – der außerhalb der Außenkante 57 der Decke 58 verbleibende
Randspalt beispielsweise mit einem Wärmedämmstein 64 umlaufend
geschlossen werden. Schließlich ist darauf hinzuweisen,
dass im Auflagerbereich die Deckenplatten 2.1 bis 2.4 nicht durch
die Hohlräume 56 geschwächt sind (siehe 3).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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