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Die
Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung für einen Patienten nach dem
Oberbegriff der unabhängigen
Ansprüche.
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Eine
Transportvorrichtung dieser Art ist aus
DE 39 27 484 C1 bekannt.
Diese Transportvorrichtung weist einen Rahmen, schwenkbar am Rahmen angeordnete
Beine mit Rollen sowie eine Arretiervorrichtung auf. Dabei weisen
die vorderen Beine zusätzlich
schwenkbare Lenkrollen auf, die derart angeordnet sind, dass der
Rahmen in der einen Schwenkstellung der vorderen Beine nur auf den
Rollen und in der anderen Schwenkstellung der Beine nur auf den
Lenkrollen ruht. Damit soll die Transportvorrichtung einfacher zu
lenken sein. Weiterhin soll bei Bedarf ein Patient in Schocktieflage,
d.h. die Lage des Patienten ist zur Transportebene geneigt, transportierbar
sein. Nachteilig ist bei Transportvorrichtungen mit schwenkbaren
Beinen, dass diese mit ihren Lauf- und/oder Lenkrollen für den Transport über Treppenstufen
relativ ungeeignet sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Transportvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die für gerade und geneigte Ebenen, einschließlich Treppen,
geeignet ist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Ausbildungsmerkmale der Ansprüche
1 bis 3 gelöst.
Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Ein
erster Vorteil der Transportvorrichtung besteht darin, dass mit
dieser ein Patient stets in der vorbestimmte Lage, beispielsweise
eine Horizontallage oder einer in einem bestimmten Winkel geneigten
Lage transportierbar ist. Die Nachteile in Folge einer bisher zusätzlichen,
in der Regel für
den Patienten nachteiligen Veränderung
der Neigung bzw. Änderungen
der Lageposition des Patienten können vermieden
werden.
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Ein
zweiter Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung besteht darin,
dass diese sich für
den Transport eines Patienten auf einer geraden als auch einer geneigte
Ebenen eignet. Die Transportvorrichtung ist somit universeller einsetzbar
und eignet sich darüber
hinaus insbesondere für
den Transport eines Patienten über
eine Treppe.
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Als
dritter Vorteil kann angeführt
werden, dass die erfindungsgemäße Ausbildung
nicht auf neu herzustellende Transportvorrichtungen beschränkt ist.
Vielmehr kann ebenso diese erfindungsgemäße Ausbildung an vorhandene
Transportvorrichtungen mit schwenkbaren Beinen und Rollen, beispielsweise als
Bausatz, nachgerüstet
werden.
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Die
Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
Dabei zeigen schematisch:
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1 eine
Transportvorrichtung mit einem Zugmitteltrieb (Seitenansicht),
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2 eine
Transportvorrichtung mit einem drehbar gelagerten Rollenstern (Seitenansicht),
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3 eine
Transportvorrichtung mit einem Stützrad (Seitenansicht),
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4 ein
Detail einer Treppe.
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Eine
Transportvorrichtung 1 für einen Patienten umfasst zumindest
einen Rahmen 2 an dem schwenkbar ein erstes und in einem
Abstand ein zweites Bein 3, 4 angeordnet sind.
Die Beine 3, 4 sind jeweils als Doppelbeine ausgeführt, d.h.
an jeder Längsseite
des Rahmens 2 ist je eines der Beine 3 sowie 4 angeordnet,
wobei die beiden Beine 3 untereinander als auch die beiden
Beine 4 untereinander mit getriebetechnischen Mitteln synchron
um den jeweiligen Lagerpunkt am Rahmen 2 schwenkbar sind. Bei
Bedarf können
die Beine 3, 4 mit weiteren, am Rahmen 2 angelenkten
Elementen (Koppeln, Lenkern etc.) getriebetechnisch gekoppelt sein.
An dem Rahmen 2 ist jeweils eine erste Arretierungsvorrichtung 8 angeordnet,
welche bei Bedarf die um den Lagerpunkt abgeschwenkten Beine 3, 4 lösbar fixiert. Jedes
der Beine 3, 4 trägt an seinem dem Boden zugewandten
freien Ende je eine Laufrolle 5. Bei Bedarf kann die Laufrolle 5 als
Lenkrolle (360° drehbar)
ausgeführt
sein. Die Laufrollen 5 sind zumindest in einem Drehgelenk 6 gelagert.
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Gemäß 1 ist
an einem der Beine 3, 4, hier am Bein 4,
endseitig im Drehgelenk 6 eine Koppel 7 angeordnet,
die mit einem Zugmitteltrieb 10 verbunden ist. Der Zugmitteltrieb 10 umfasst
zumindest ein erstes und ein zweites Umlenkelement 11, 12 über die
in einem oberen und einem unteren Trum ein Zugmittel 13 geführt ist.
Als Zugmittel 13 eignet sich beispielsweise ein Gummiband,
ein Riemen etc.. Die Umlenkelemente 11, 12 des
Zugmitteltriebs 10 sind in einem Achsabstand a angeordnet
und sind vorzugsweise drehbar gelagert. Der Achsabstand a ist vorzugsweise
gleich oder größer als
ein Abstand b dreier unmittelbar benachbarter Stufenvorderkanten 20.
An dem den Zugmitteltrieb 10 tragenden Bein 4 ist
weiterhin eine zweite Arretierungsvorrichtung 9 angeordnet,
welche bei Bedarf den um das Drehgelenk 6 abgeschwenkten
Zugmitteltrieb 10 lösbar
fixiert.
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Gemäß 2 ist
an einem der Beine 3, 4, hier am Bein 4,
endseitig im Drehgelenk 6 ein Rollenstern 14 drehbar
gelagert. Der Rollenstern 14 umfasst endseitig drei am
Umfang um 120° versetzt
angeordnete Laufrollen 5. Die drei Laufrollen 5 sind
in Hebeln 15 an deren freien Ende drehbar gelagert. Die
Hebel 15 sind zentrisch im Drehgelenk 6 gelagert zusammengeführt und
bilden ein Getriebeglied. Getriebetechnisch liegt somit ein Viergelenkglied,
gebildet aus den drei Lagerungen der Laufrollen 5 und dem
Drehgelenk 6 vor. Bevorzugt ist ein Achsabstand c zwischen
zwei der Laufrollen 5 derart ausgebildet, dass dieser dem
Abstand d zweier unmittelbar benachbarter Auftritte d einer, vorzugsweise
genormten Treppe entspricht.
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Gemäß 3 ist
an dem Rahmen 2 in je einer Lagerung 16 je eine
Stütze 17 schwenkbar
angeordnet. Die Stützen 17 sind
analog zu den Beinen 3, 4 jeweils als Doppelstützen ausgeführt, d.h.
an jeder Längsseite
des Rahmens 2 ist je eine der Stützen 17 angeordnet,
wobei die beiden Stützen 17 untereinander
mit lösbaren,
getriebetechnischen Mitteln synchron um die Achse der Lagerung 16 schwenkbar sind.
Die Lagerung 16 kann ebenso eines der Beine 3, 4,
hier das Bein 4, aufnehmen. Am freien Ende der Stütze 17 ist
in einer Lagerung ein Rad 18 mit seiner Radachse 19 angeordnet.
Bei Bedarf kann die Stütze 17 zur
Vermeidung von möglichen
Erschütterungen, Schwingungen
oder Stößen ein
Dämpfungselement, beispielsweise
eine Feder, umfassen.
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Das
Rad 18 ist gegenüber
den Laufrollen 5 (einschließlich der Ausbildung als Lenkrollen)
relativ groß ausgebildet.
Bevorzugt ist das Rad 18 mit einem mögliche Erschütterungen,
Schwingungen bzw. Stöße dämpfenden,
kompressiblen Gummimaterial bereift. Alternativ kann ebenso ein
mit Luft gefüllter Schlauch
bzw. reifen an dem rad 18 angeordnet sein. Die Stütze 17 ist
als Hilfsvorrichtung gemeinsam mit den Beinen 3, 4 oder
ohne diese Beine 3, 4 einsetzbar. Bei letzterer
Ausbildung sind die Beine 3, 4 abgeschwenkt und
den ersten Arretierungen 8 fixierbar.
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Die
Transportvorrichtung 1 wird somit von den Bedienern (Krankenpflegern,
Rettungsassistenten, Schwestern etc.) durch die Punkt- bzw. Linienberührung des
Rades 18 mit dem Boden in einer labilen Balance gehalten
und eignet sich insbesondere zum Ab-/Auffahren über eine Treppe. Bevorzugt
kann die Achse (Radachse 19) des Rades 18 um 90° schwenkbar
sein. Alternativ kann jede Stütze 17 mit dem
Rad 18 um 90° schwenkbar
ausgebildet sein.
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Die
Transportvorrichtung 1 kann an den Stirnseiten angeordnete
Trageelemente 21 umfassen. Derartige Trageelemente 21 sind
beispielsweise Hebel, Griffe oder Gurte, die vorzugsweise in der Länge einstellbar
sind.
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Die
Wirkungsweise ist wie folgt:
In der Ausbildung gem. 1 kann
die Transportvorrichtung 1 (mit oder ohne Patienten) in
an sich bekannter Weise mittels ausgeklappten Beinen 3, 4 und den
Lauf-/Lenkrollen 5 auf dem Boden bewegt werden. Soll nun
eine Treppe oder schiefe Ebene passiert werden, so wird der Zugmitteltrieb 10 aus
der zweiten Arretierungsvorrichtung 9 gelöst und auf
den Boden bzw. die Treppe abgesenkt und bevorzugt lösbar fixiert
(Pos. Zugmitteltrieb 10').
Die Transportvorrichtung 1 kann gezogen oder geschoben
werden, hierbei läuft
das Zugmittel 13 über
die Umlenkelemente 11, 12 um und unterstützt somit
das Passieren der Treppe bzw. schiefen Ebene. Insbesondere durch
den den Abstand b der Stufenvorderkanten 20 überbrückenden
Achsabstand a können
die Stufen einer Treppe mühelos
und für
den Patienten ohne Beeinträchtigungen
hinsichtlich seiner Lage oder hinsichtlich möglicher Erschütterungen
transportiert werden.
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In
der Ausbildung gem. 2 kann die Transportvorrichtung 1 (mit
oder ohne Patienten) in an sich bekannter Weise mittels ausgeklappten
Beinen 3, 4 und den Lauf-/Lenkrollen 5 auf
dem Boden bewegt werden. Soll nun eine Treppe oder schiefe Ebene
passiert werden, so wird der Rollenstern 14 aus seiner
fixierten Position, vorzugsweise im Drehgelenk 6, frei
gegeben, so dass eine rotation des Rollensterns 14 realisierbar
ist. Insbesondere beim Passieren einer Treppe rotiert der Rollenstern 14 in
Wirkverbindung mit den Auftritten d der Treppe um die Achse des
Drehgelenks 6. Die Transportvorrichtung 1 kann
gezogen oder geschoben werden, hierbei läuft der Rollenstern 14 um
und unterstützt
somit das Passieren der Treppe. Insbesondere durch den die Auftritte
d überbrückenden
Achsabstand c können die
Stufen einer Treppe mühelos
und für
den Patienten ohne Beeinträchtigungen
hinsichtlich seiner Lage oder hinsichtlich möglicher Erschütterungen
transportiert werden.
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Bei
den Ausbildungen gem. der 1, 2 können der
Zugmitteltrieb 10 bzw. der Rollenstern 14 an jeder
Seite mit einer Bremse versehen sein. So kann insbesondere analog
eines Panzerkettenantriebes der Zugmitteltrieb durch Abbremsen die
Kurvenfahrt des Transportmittels unterstützen. Der Rollenstern 14 kann
ebenso eine gemeinsame Bremse an beiden Seiten aufweisen. In einer
weiteren Ausbildung können
der Zugmitteltrieb 10 und/oder der Rollenstern 14 mit
einem separaten Antrieb gekoppelt sein.
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In
der Ausbildung gem. 3 kann die Transportvorrichtung 1 (mit
oder ohne Patienten) mit oder ohne ausgeklappte Beine 3, 4 und
mit oder ohne der ausgeklappten Stütze 17 und dem Rad 18 auf dem
Boden bewegt werden. Soll nun eine Treppe oder schiefe Ebene passiert
werden, so werden Beine 3, 4 eingeklappt und an
den ersten Arretierungsvorrichtungen 8 lösbar fixiert.
Zumindest die Stütze 17 wurde
vorher ausgeklappt, so dass das Rad 18 auf dem Boden bzw.
der Treppe abrollen kann. Die Transportvorrichtung 1 kann
gezogen oder geschoben werden, hierbei rotiert das Rad 18 und
unterstützt
somit das Passieren der Treppe bzw. schiefen Ebene. Die Bediener
müssen
die Transportvorrichtung 1 in Balance halten.
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- 1
- Transportvorrichtung
- 2
- Rahmen
- 3
- erstes
Bein
- 4
- zweites
Bein
- 5
- Laufrolle
- 6
- Drehgelenk
- 7
- Koppel
- 8
- erste
Arretierungsvorrichtung
- 9
- zweite
Arretierungsvorrichtung
- 10
- Zugmitteltrieb
- 11
- erstes
Umlenkelement
- 12
- zweites
Umlenkelement
- 13
- Zugmittel
- 14
- Rollenstern
- 15
- Hebel
- 16
- Lagerung
- 17
- Stütze
- 18
- Rad
- 19
- Radachse
- 20
- Stufenvorderkante
- 21
- Tragelement
- a
- Achsabstand
(Umlenkelemente)
- b
- Abstand
(zwischen drei Stufenvorderkanten)
- c
- Achsabstand
(zwischen zwei Laufrollen)
- d
- Auftritt