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Diese
Erfindung betrifft die Konzeption und Ausführung einer Rundlaufpresse
für die
Herstellung von Tabletten aus Pulvern oder Granulaten.
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Diese
Presse ist besonders für
die Herstellung von pharmazeutischen Tabletten geeignet.
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Tablettenpressen
umfassen üblicherweise einen
rotierend ausgeführten
Matrizentisch sowie Oberstempel und Unterstempel, die beiderseits
des Tisches beweglich in koaxialer Verschiebung zu den Matrizen
zwischen der Position des Füllens
der Matrizen mit dem zu verpressenden Pulver einerseits und der
Position des Pressens und anschließenden Auswerfens der verpressten
Tablette andererseits angeordnet sind. In der Füllkonfiguration befindet sich
der Unterstempel relativ zur entsprechenden Matrize in einer unteren
Position. Er schließt
letztere an ihrem Boden ab. Seine Höhe in der Matrize bestimmt
die Menge des einzubringenden unverpressten Pulvers. Der Oberstempel
befindet sich in einer erhöhten
Position, um die Befüllung
zu ermöglichen. In
der Presskonfiguration wird der Unterstempel in eine hohe Position
angehoben, und der Oberstempel in Richtung auf die Matrize abgesenkt,
so dass die Verpressung des in die Matrize eingebrachten Pulvers
zwischen ihren jeweiligen Köpfen
erfolgt und die Tablette geformt wird. Am Ende dieses Schrittes
wird der Oberstempel nach oben gezogen und der Unterstempel drückt noch
nach oben, um die geformte Tablette aus der Matrize auszuwerfen.
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Die
Verschiebungsbewegung der Unterstempel wird über Kurven geführt, die
unter den Stempeln angeordnet sind und auf ihr unteres Ende wirken.
Diese Kurven sind fest ausgeführt,
und es sind die Unterstempel, die sich entlang der von ihnen beschriebenen
Kreisbahn bewegen, bewirkt durch die Rotation des Matrizentisches,
mit dem sie in der Rotation fest verbunden sind.
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Im
US-Patent 6.050.798 wird
eine Tablettenpresse beschrieben. Dort sind die Stempel beweglich in
den jeweiligen Stempelführungen
angeordnet, die in eine Scheibe des Revolverkopfes gebohrt sind, welche
in der Rotation fest mit dem Matrizentisch verbunden ist. In dieser
Druckschrift ist vorgesehen, die Bewegung der Unterstempel zu bremsen,
um zu verhindern, dass sie sich während ihrer Auf- und Abwärtsbewegung
von einer Position zur anderen über die
Oberfläche
der sie steuernden Kurven hinausbewegen. In einer der Ausführungsformn
nach dieser Druckschrift wird dies dadurch erreicht, dass mit jedem
Unterstempel ein magnetisches Bremselement verbunden ist, welches
so in einer schrägen Öffnung des
Stempels ausgeführt
ist, dass es auf seiner äußeren Umfangsfläche ausbeißt und somit
auf die Innenfläche
der entsprechenden Stempelführung
wirkt, die üblicherweise
aus Metall ist. Dies ermöglicht
es, die Bewegung des Stempels in koaxialer Verschiebung zur Matrize
zu bremsen. Dank dieses Merkmals wird die Genauigkeit bei der Dosierung
der zum Formen in die Matrize eingebrachten Pulvermenge mittels
einer besseren Beherrschung der Bewegung der Unterstempel erhöht. Diese
Genauigkeit bleibt aber weiterhin ungenügend.
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Es
ist jedoch insbesondere im Bereich pharmazeutischer Produkte, bei
denen die Menge der Wirksubstanz in jeder Tablette streng kontrolliert
werden muss, sehr wichtig, eine gute Konformität und Reproduzierbarkeit der
Tabletten sicherzustellen, und zwar durch eine hohe Genauigkeit
bei der Dosierung der in die Matrize eingebrachten Pulvermenge.
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Ziel
der Erfindung ist es, eine rotierende Tablettenpresse zu schaffen,
die insbesondere eine hohe Genauigkeit bei der Dosierung der Menge
des zu verpressenden Pulvers gewährleistet.
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Dieses
Ziel wird erfindungsgemäß durch eine
Tablettenpresse gelöst,
die auf übliche
Weise einen rotierenden Matrizentisch umfasst, Oberstempel und Unterstempel,
die beiderseits davon so angeordnet sind, dass sie in koaxialer
Verschiebung zu den Matrizen in den jeweiligen Stempelführungen
beweglich sind, sowie Kurven zur Führung der Bewegung der Unterstempel
zwischen der unteren Füllposition der
Matrizen und der oberen Auswurfposition. Jeder der Unterstempel
umfasst dabei ein in einer Öffnung angeordnetes
magnetisches Bremselement, das relativ zum Stempel schräg ausgeführt ist,
um auf die Innenfläche
der entsprechenden Stempelführung
zu wirken. Die erfindungsgemäße Presse
ist dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Element der Stabilisierung
jedes der Unterstempel in der unteren Position aufweist, und zwar
mittels Veränderung
des Magnetfeldes zwischen dem Bremselement und der Innenfläche der
Stempelführung
entsprechend der Höhe des
Stabilisierungselementes.
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Diese
Merkmale ermöglichen
es vorteilhafterweise, das Spiel, welches zwischen jedem der Unterstempel
und den Steuerkurven bestehen kann, zu beseitigen, und zwar auf
dem gesamten Teil des von letzteren beschriebenen Weges, auf dem
sich der Stempel in der unteren Position befindet. Dieses Spiel
wird durch Vibrationen oder Schwankungen des Stempels über der
Kurve bewirkt. Eine solche Schwankung ist wegen der mechanischen
Toleranzen in den herkömmlichen
Pressen unausweichlich.
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Dieses
Ergebnis wird durch die Stabilisierung des Stempels in der unteren
Position erreicht, indem in einer ausgewählten Zone das Magnetfeld verändert wird,
das zwischen dem Stempel, insbesondere dem von ihm umfassten Bremselement,
und der entsprechenden Stempelführung
existiert. Die erfindungsgemäße Presse
ist vorteilhafterweise so konzipiert, dass durch diese Veränderung
des Feldes der Stempel in der unteren Füllposition stabil gehalten
wird. Die Veränderung
wird hier insbesondere definiert als eine Verringerung der Kraft
des Magnetfeldes oder eine Umkehrung desselben, um eine Abstoßung zu
bewirken. Die Erfindung schließt
jedoch nichtsdestotrotz keine Änderung
des Feldes aus, die in einer Erhöhung
seiner Kraft besteht. Der Fachmann kann also anhand der nachfolgenden
Beschreibung der vorteilhaften Ausführungsformn der Erfindung,
bei denen die Veränderung
des Feldes durch eine Verringerung oder eine Umkehrung bewerkstelligt
wird, leicht die jeweiligen Positionen der verschiedenen Ele mente
so modifizieren, dass dasselbe Ergebnis der Stabilisierung des Stempels
in der unteren Position erzielt wird.
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Die
Pulvermenge, die in die Matrize eingebracht wird, deren Boden durch
den Kopf des Unterstempels gebildet wird, kann somit auf sehr präzise Weise
kontrolliert werden, da die Position des Stempels während des
gesamten Befüllungsganges
stabil bleibt.
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Die
Tatsache, dass die Stabilisierung durch den Unterschied der magnetischen
Wechselwirkung ohne Kontakt zwischen den Teilen und nicht auf mechanische
Weise gewährleistet
wird, ist überdies
von besonderem Vorteil, da so jedes Risiko der Abnutzung der Teile
durch deren Reibung aufeinander vermieden wird. Auf diese Weise
wird die Nutzungsdauer dieser Teile verlängert.
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Das
Bremselement der erfindungsgemäßen Presse
weist mithin eine doppelte Funktion auf, gewährleistet es doch einerseits
das Abbremsen der Bewegung des Stempels von einer Position zur anderen
und trägt
andererseits zur Stabilisierung des Stempels während seiner Kreisbewegung
in der unteren Position bei.
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Der
durch die Erfindung erzielte Genauigkeitsgewinn ist unter dem Gesichtspunkt
der Qualität der
erhaltenen Tabletten eindeutig vorteilhaft. Ein Spiel von 0,4 mm
zwischen dem Unterstempel und der Steuerkurve beispielsweise, der
in Pressen nach dem früheren
technischen Stand üblich
ist, führt
zu einer 4%-igen Fehlerquote, bezogen auf das Gewicht einer Tablette,
für die
eine Füllhöhe in der
Matrize von 10 mm erforderlich ist. Bei der erfin dungsgemäßen Presse
wird dieser Fehlersatz auf Null reduziert.
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Die
jedem Unterstempel zugeordneten jeweiligen Positionen des Bremselements
und des Stabilisierungselements werden in Abhängigkeit von der Fülltiefe
bestimmt, die für
die gerade hergestellten Tabletten gewünscht wird. Nach den Ausführungsformen
kann dies dadurch erzielt werden, dass man die Position des einen
oder anderen dieser Elemente variieren lässt. In den meisten Fällen wird
es einfacher sein, das der Stempelführung zugeordnete Stabilisierungselement
fest auszuführen
und die Position des Bremselements auf dem Unterstempel zwischen zwei
verschiedenen Produktionszyklen variieren zu lassen, um Tabletten
unterschiedlichen Gewichts zu erhalten. Besonders vorteilhaft ist
es im Rahmen der Erfindung, wenn die Unterstempel, auf denen die Bremselemente
in unterschiedlichen Höhen
angebracht sind, mehrere Spiele aufweisen, jedes für eines
der gewünschten
Tablettengewichte.
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Nach
einer vorteilhaften Eigenschaft der Erfindung ist für jeden
der Unterstempel das Stabilisierungselement so angeordnet, dass
es sich in der unteren Füllposition
knapp über
dem Bremselement befindet. Dadurch wird bewirkt, dass der Unterstempel nach
unten (das heißt
in einer Position, in der er mit seinem unteren Ende gegen die Kurve
gepresst wird) in Richtung auf eine Zone gezogen bleibt, wo das Magnetfeld
zwischen dem Bremselement und der Innenfläche der Stempelführung stärker ist.
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Nach
Ausführungsformen,
die in der industriellen Praxis vorgezogen werden, wird die Erfindung außerdem folgenden
Merkmalen gerecht, die getrennt oder in jeder ihrer tech nisch wirksamen
Kombinationen verwirklicht werden:
In bevorzugter Ausgestaltung
der Erfindung überlagern
sich das Stabilisierungselement und das Bremselement in der unteren
Position. Die Überlagerungshöhe entspricht
vorteilhafterweise den maximalen vertikalen Bewegungen, die für die Nachdrückkurve akzeptabel
sind. Letztere ist die Kurve zur Führung der Unterstempel in der
unteren Position. Sie weist im Normalfall eine leichte vertikale
Beweglichkeit auf. Ihre vertikale Position wird üblicherweise von den Kräften bestimmt,
die auf die Kompressionsposten wirken. Wenn beispielsweise die Presse
erkennt, dass die Kompressionskraft steigt, wird die Nachdrückkurve
nach oben geführt,
um die Pulvermenge in den Matrizen leicht zu reduzieren und folglich
die Kompressionskräfte
zu verringern, was über
einen automatischen Regelungsmechanismus erfolgt.
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Die
erfindungsgemäße Presse
ist vorteilhafterweise so konzipiert, dass das Bremselement und das
Stabilisierungselement sich – für eine gegebene Presse – um eine
Höhe überlagern,
die etwa der maximalen Höhe
entspricht, welche für
die Bewegung der Nachdrückkurve
während
der Produktion akzeptabel ist. So wird die Stabilisierung des Unterstempels
bewirkt, gleich in welcher Position sich die Nachdrückkurve
im Laufe des Zyklus befindet.
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In
bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung ist das Stabilisierungselement
eine Öffnung,
die in die innere Umfangsfläche
der Unterstempelführung
eingebracht ist. Das Magnetfeld zwischen der Innenfläche der
Stempelführung
und dem Bremselement ist also vorteilhafterweise in Höhe dieser Öffnung schwächer, so
dass der Unterstempel auf natürliche
Weise in die unterhalb dieser Öffnung
gelegene Zone gezogen wird, wo die magnetische Anziehung stärker ist.
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Die Öffnung ist
vorzugsweise eine ringförmige
Auskehlung, die auf der inneren Umfangsfläche der Unterstempelführung eingebracht
ist. Diese Auskehlung stellt die Wirksamkeit der Stabilisierung
sicher, ohne dass es notwendig ist, den Unterstempel in eine besondere
Ausrichtung relativ zur Stempelführung
zu bringen, und zwar derart, dass in der Stempelführung die
Längsseite
des Bremselements mit dem Stabilisierungselement radial zusammenfällt.
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Bei
anderen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist das Stabilisierungselement ein Magnetelement,
das gegenüber
dem Bremselement eine umgekehrte Polarität aufweist und in einer schrägen Öffnung angeordnet
ist, die bis zur Unterstempelführung
reicht. Das Magnetfeld wird nun in dieser Zone umgekehrt, was dazu
führt,
das Bremselement in der unterhalb des Stabilisierungselements befindlichen
Zone zurückzuhalten,
wo es angezogen und nicht von der Innenwand der Stempelführung abgestoßen wird.
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Nach
einem vorteilhaften Merkmal sieht die Erfindung außerdem vor,
dass die Veränderung
des Magnetfeldes in Höhe
des Stabilisierungselements stark genug ist, um die Stabilisierung
sicherzustellen, aber nicht so stark, dass sie eine Abwärtsbewegung des
Unterstempels von der oberen Position in die untere Position entlang
des von den Kurven beschriebenen Weges bewirken würde.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, bei der das Stabilisierungselement eine in die Unterstempelführung eingebrachte Öffnung ist, weist
das Stabilisierungselement vorzugsweise eine Tiefe von über 0,05
mm für eine
Magnetkraft des Bremselements zwischen 20 und 100 Newton auf.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform,
bei der das Stabilisierungselement ein Magnet mit umgekehrter Polarität ist, weist
dieser vorzugsweise eine Magnetkraft auf, die entweder deutlich
unter oder, vorzugsweise, deutlich über der Kraft des Bremselements
liegt, die vorzugsweise zwischen 20 und 100 Newton beträgt.
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Nach
einem vorteilhaften Merkmal der Erfindung sind das Stabilisierungselement
und das Bremselement so konfiguriert und zueinander angeordnet, dass
ein einwandfreies Abbremsen der Bewegung des Unterstempels bei seiner
Ankunft in der oberen Position sichergestellt und so ein Hinausschießen des
Stempels über
seine Weglänge
verhindert wird.
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Bei
der bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, bei der das Stabilisierungselement
eine in die Unterstempelführung
eingebrachte Öffnung
ist, wird das Stabilisierungselement höher angeordnet als das Bremselement
in der oberen Position. Das Stabilisierungselement weist eine Höhe auf,
die deutlich niedriger ist als die des Bremselements, so dass in
der oberen Position, auch wenn es zu einer Überlagerung zwischen dem Bremselement
und dem Stabilisierungselement kommt, die gewünschte Bremswirkung dank einer
hinreichend großen
Wechselwirkungsfläche
zwischen dem Magnetelement und der Stempelführung über der Öffnung einwandfrei erzielt wird.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform,
bei der das Element der Stabilisierung ein Magnet mit umgekehrter
Polarität
ist, weist dieser vorzugsweise eine Magnetkraft auf, die entweder
deutlich über
oder deutlich unter der Kraft des Bremselements liegt, so dass,
auch wenn es zu einer Überlagerung
zwischen dem Bremselement und dem Stabilisierungselement in der
oberen Position kommt, die gewünschte Bremswirkung
einwandfrei erzielt wird.
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Die
bevorzugten Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nun noch
umfassender unter Verweis auf die 1 bis 5 beschrieben,
wobei:
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1 in
einer Schnittansicht einen Teilbereich entsprechend einem Längsplan
einer erfindungsgemäßen Presse
darstellt;
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2 in
einer Schnittansicht den unteren Teil der Presse aus der 1 nach
dem A-A-Plan zeigt;
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3 eine
Detailansicht der 1 zeigt, die ein Stabilisierungselement
und ein Bremselement in der unteren Position umfasst;
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4 in
einer Schnittansicht einen Teilbereich entsprechend einem Längsplan
einer erfindungsgemäßen Presse
nach einer anderen Ausführungsform
darstellt; und
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5 den
unteren Teil der Presse aus 4 gemäß dem Schnitt
A-A- darstellt.
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Die
erfindungsgemäße Presse
umfasst üblicherweise,
wie in 1 dargestellt, einen um eine zentrale Achse rotierenden
Matrizentisch 1. Dieser Tisch trägt die Matrizen 2 für die Aufnahme
des zu verpressenden Pulvers. Die Erfindung findet sowohl auf den
Fall Anwendung, wo diese Matrizen abnehmbare, in den Tisch eingefügte Teile
sind, als auch auf den Fall, wo sie einfach aus einer in den Tisch 1 gebohrten Öffnung bestehen,
die mithin aus einer Vielzahl radialer Segmente besteht.
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Die
Presse umfasst die Unterstempel 3 und die Oberstempel 4,
die beiderseits des Matrizentisches 1 so angeordnet sind,
dass sie in koaxialer Verschiebung zu den Matrizen 2 beweglich
sind und letztere an ihren unteren bzw. oberen Enden abschließen können, um
durch das Verpressen des Pulvers, das sich in den Matrizen zwischen
den Unterstempeln und den Oberstempeln befindet, Tabletten zu formen.
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Aus
Gründen
der Klarheit wird in den Darstellungen nur der Teil des Produktionszyklus' gezeigt, in dem
die Unterstempel 3 in Bewegung sind.
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Der
Matrizentisch 1 ist eng verbunden mit einem unteren Tisch 5,
in den längliche Öffnungen
gebohrt sind, welche die Unterstempelführungen 3 bilden,
und einem oberen Tisch 6, in den längliche Öffnungen gebohrt sind, welche
die Oberstempelführungen 5 bilden.
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Die
Oberstempel 4 und die Unterstempel 3 werden in
Rotation gleichzeitig mit dem Matrizentisch 1 um dessen
zentrale Achse bewegt.
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Die
vertikale Verschiebung der Unterstempel 3 wird durch unter
den Unterstempeln angeordnete feste Kurven auf einer von den Stempeln
bei ihrer Rotation um die zentrale Achse der Presse beschriebenen
Kreisbahn gesteuert. Diese Kurven steuern die vertikale Bewegung
der Unterstempel 3, indem sie auf ihren unteren Kopf 10 wirken,
und zwar zwi schen der oberen Auswurfposition, in der die Stempel auf
einer oberen Kurve 7 aufliegen, und der unteren Füllposition,
in der sie auf einer unteren Kurve oder einer Nachdrückkurve 8 aufliegen,
wobei sie eine schräge
Rampe 9 passieren.
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In
der Füllstellung
schließen
die Unterstempel 3 die Matrizen 2 an ihrem unteren
Ende ab und befinden sich in einer Höhe, die es ermöglicht,
die gewünschte
Pulvermenge zum Formen der Tablette in die Matrizen einzuführen. Diese
Höhe hängt von
der Position der unteren Kurve 8 ab. Sie kann von einem Zyklus
zum anderen leicht variieren, unter dem Einfluss einer Steuerung,
die durch das Maß der
Kompressionskräfte
in der Presse ausgelöst
wird und eine Regelung dieser Kräfte
sicherstellt.
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Jeder
der Unterstempel 3 ist mit einem Magnetelement 11 verbunden,
das sich in einer schrägen Öffnung des
Stempels befindet. Dieses Element ist ein an sich üblicher
Dauermagnet mit einer Magnetkraft zwischen 20 und 100 Newton, der
die Bewegung des Stempels koaxial zu den Matrizen 2 bremst, indem
er auf die innere wand der in Metall ausgeführten Stempelführung wirkt.
Dieses Element 11 weist beispielsweise eine Höhe von ca.
10 mm auf.
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Bei
der Ausführungsform
nach 1 wird eine ringförmige Auskehlung 12 in
die Umfangswand jeder der Führungen
des Unterstempels im unteren Tisch 3 eingebracht. In diesem
Bereich ist das Magnetfeld zwischen dem Bremselement 11 und
der Umfangsfläche
der Stempelführung
schwächer.
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Diese
Auskehlung weist beispielsweise eine Tiefe von ca. 0,5 mm und eine
Höhe von
ca. 4 mm auf.
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Das
Magnetelement 11 und die Auskehlung 12 sind so
zueinander angeordnet, dass sich das Magnetelement 11 in
der Füllstellung
unterhalb der Auskehlung 12 befindet. Der Stempel bleibt
dann, bedingt durch den Unterschied des magnetischen Feldes zwischen
der Oberfläche
der Stempelführung und
der Auskehlung 12, nach unten gezogen.
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In
dieser Position überlagern
sich diese Elemente 11 und 12 leicht, wie in 2 dargestellt,
um eine in der Darstellung mit 13 bezeichnete Höhe, die etwa
der Höhe
der maximalen Bewegung entspricht, die für die Nachdrückkurve 8 akzeptabel
ist.
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Das
Nachuntenziehen des Unterstempels 3, das heißt in eine
Zone, in der die Wechselwirkung zwischen dem Magnetelement 11 und
der Oberfläche
der Stempelführung
stärker
ist, bewirkt, dass das untere Ende des Kopfes 10 des Stempels 3 gegen die
obere Fläche
der Kurve 8 gepresst und stabil in dieser Position gehalten
wird, wie in 2 dargestellt.
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Wie
aus dieser Abbildung ersichtlich, führt die Existenz eines mechanischen
Spiels 14 zwischen dem oberen Teil des Kopfes 10 des
Stempels und seiner Führung
der horizontalen Verschiebungsbewegung auf Kurve 8 bei
herkömmlichen
Pressen zu einer Schwankung in Höhe
des Unterstempels 3. Diese Schwankung wird bei der erfindungsgemäßen Presse
beseitigt, bei welcher der Unterstempel gegen die obere Fläche der
Kurve 8 gepresst bleibt.
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Daraus
ergibt sich eine hohe Genauigkeit bei der Dosierung der in die Matrize 2 einzubringenden Pulvermenge,
da der Stempel 3 während
des gesamten Befüllungsganges
stabil bleibt.
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Sobald
das Befüllen
erfolgt ist, bewegt sich der Unterstempel 3 auf seiner
Bahn entlang der Kurven zurück
in die obere Position, was zunächst
die Kompression des Pulvers und dann den Auswurf der geformten Tablette
ermöglicht.
Während
dieses Schrittes wird seine vertikale Bewegung durch die magnetische
Wechselwirkung zwischen dem Bremselement 11 und der Wand
der Stempelführung
gebremst.
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Sobald
der Auswurf erfolgt ist, wird der Unterstempel 3 entlang
des Kurvenweges über
die Rampe 9 erneut abgesenkt, bis er zur unteren Füllposition
zurückgelangt.
Die erfindungsgemäße Presse, insbesondere
die Merkmale der Abmessungen der Auskehlung 12 und des
Magneten 11, sowie die Magnetkraft des letzteren stellen
somit sicher, dass das Absenken des Stempels normal erfolgt und
nicht durch die Unterschiede des magnetischen Feldes gestört wird.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung wird in den 4 und 5 dargestellt.
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Das
Stabilisierungselement dort ist ein Magnetelement 15, welches üblicherweise
ein Dauermagnet oder ein an sich herkömmlicher Elektromagnet ist
und in eine schräge Öffnung des
unteren Tisches 5 eingebracht ist, so dass sein vorderes
Ende zur Oberfläche
der Wand der Stempelführung
führt,
wie in 5 gezeigt. Der Magnet 15 kann insbesondere von
der äußeren Wand
des Tisches 5 aus in seine Aufnahmeöffnung eingeführt werden.
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Der
Magnet 15 weist eine Magnetkraft auf, die sich merklich
von der des Bremselements 11 unterscheidet. Sie kann deutlich über oder
deutlich unter letzterer liegen. In Anbetracht der jeweiligen Abmessungen
der Unterstempel 3 und des unteren Tisches 5 ist
es vorzuziehen, das sper rigste Element im Tisch 5 unterzubringen.
Aus diesem Grund sollte das Stabilisierungselement (15)
vorzugsweise mit einer Magnetkraft deutlich über der des Bremselements ausgestattet
sein, wird die Magnetkraft doch von den Abmessungen des Elements
bestimmt. In dieser Konfiguration, und für ein ca. 10 mm hohes Bremselement,
liegt die Höhe
des Stabilisierungselements beispielsweise bei ca. 15 mm.
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Das
Stabilisierungselement 15 ist so ausgelegt, dass es an
seinem in die Stempelführung
führenden
Ende im Vergleich zum Magnetelement 11 eine umgekehrte
Polarität
aufweist, so dass sich diese beiden Elementen abstoßen. Der
Unterstempel 3 wird vornehmlich mit Hilfe eines Keils 16 so
ausgerichtet, dass sich der Magnet 11 und der Magnet 15 auf
Höhe der
Wand der Stempelführung
auf derselben vertikalen Linie befinden. Ihre Wechselwirkung ist
dadurch maximal.
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Die
für diese
Presse erzielte Wirkung entspricht der vorstehend beschriebenen
Wirkung. Insbesondere befindet sich das Stabilisierungselement 15 in
der unteren Position über
dem Bremselement 11, wobei sich diese beiden Teile um die
Höhe 13 überlagern,
was der Entfernung der maximalen Bewegung entspricht, welche für die Nachdrückkurve 8 akzeptabel
ist.
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In
der vorstehenden Beschreibung wird verdeutlicht, wie die Erfindung
es ermöglicht,
die für
sie gesetzten Ziele zu erreichen. Insbesondere wird damit eine rotierende
Tablettenpresse geschaffen, die eine hohe Genauigkeit bei der Dosierung
der Pulvermenge mittels Stabilisierung der Unterstempel in der unteren
Position bietet. Diese Presse weist außerdem eine lange Nutzungsdauer
der Teile aus, die diese Stabilisierung sicherstellen, und die nur
einem geringen Verschleiß unterliegen.
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Aus
den vorstehenden Ausführungen
ergibt sich gleichwohl, dass die Erfindung nicht begrenzt ist auf
die spezifisch beschriebenen und in den Abbildungen dargestellten
Methoden der praktischen Umsetzung, und sich statt dessen auf jede
Variante erstreckt, die mit Hilfe äquivalenter Mittel ausgeführt ist.