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Die
Erfindung betrifft ein Trägerelement
zum Befestigen an einem elektrischen Leiter, welches eine äußere über einen
Drucker oder Plotter mit Tinte bedruckbare Beschriftungs- oder Kennzeichnungsfläche aufweist,
sowie ein erstes Halbschalenelement und ein zweites Halbschalenelement
umfasst, welche über
ein Filmscharnier miteinander verbunden sind und aufeinander zu
schwenkbar sind.
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Ein
derartiges Trägerelement
ist aus der
EP 0924
712 B1 bekannt. Das bekannte Trägerelement umfasst eine erste
bogenförmig
ausgebildete Halbschale und eine zweite Halbschale mit einer äußeren Beschriftungs-
oder Kennzeichnungsfläche,
die über einen
Drucker mit Tinte, insbesondere lichtaushärtender Tinte, bedruckbar ist,
ohne dass die Tinte verläuft.
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Die
beiden Halbschalen des Trägerelements sind über ein
Filmscharnier miteinander verbunden und können aufeinander zugeschwenkt
werden. An den freien Ende der beiden Halbschalen sind zusammenwirkende
Rastmittel angeordnet. Über
sie lassen sich die Halbschalen miteinander verrasten und das Trägerelement
schließen.
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In
der Schließstellung
werden zwischen den beiden Halbschalen eingeführte Leiter von dem federnd
ausgebildeten Filmscharnier an eine gegenüberliegende innere Seitenwand
des Trägerelements gedrückt und
so in dem Trägerelement
verklemmt.
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Damit
in dieser Schließstellung
das Trägerelement
auch Leiter mit unterschiedlichen Durchmessern klemmen kann, weist
das Filmscharnier eine besonders ausgebildete Geometrie auf. Das
Filmscharnier ist in Schließstellung
des Trägerelements
und bei Klemmung eines Leiters schlaufenförmig ausgebildet, wobei sich
die genaue Schlaufenform abhängig
vom Durchmesser des geklemmten Leiters ergibt. Durch diese Variation
in der Schlaufenform ergibt sich auch zwangsläufig in Abhängigkeit des Durchmessers des
geklemmten Leiters eine unterschiedliche Position und Winkelstellung
der Halbschalen und ihrer äußeren Flächen zueinander.
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Als
nachteilig wird bei dem bekannten Trägerelement angesehen, dass
nur die zweite Halbschale auf ihrer äußeren Beschriftungs- oder Kennzeichnungsfläche über einen
Drucker und/oder Plotter mit Tinte bedruckt werden kann und deshalb
nur die Beschriftung oder Kennzeichnung von einer Raumseite her
sichtbar ist. Die äußeren Flächen der
ersten bogenförmigen
Halbschale kann nicht mit Tinte bedruckt werden, ohne dass sie aufgrund
ihrer Krümmung
und der Gravitationskraft verläuft.
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Die
US 5,115,586 löst dieses
Problem mit einem Trägerelement
bestehend aus zwei Halbschalen mit gekrümmten äußeren Flächen, dadurch, dass die äußeren gekrümmten Flächen bereits
bei ihre Herstellung mit Zeichen oder Nummern gekennzeichnet werden.
Die Nummern oder Zeichen werden während des Spritzvorgangs in
Form von Erhebungen auf die gekrümmten äußeren Flächen der
aus Kunststoff bestehenden Halbschalen aufgebracht. Als nachteilig
wird hierbei angesehen, dass für
diese Art der Kennzeichnung teure Spritzgieß-Werkzeuge mit als Vertiefungen vorgesehenen
Nummern und/oder Zeichen notwendig sind. Darüber hinaus ergibt sich bei
der Entformung der Trägerelements
aus dem Werkzeug der Nachteil, dass Kunststoffmaterial in den Vertiefungen
kleben bleibt und anschließende Reinigungsarbeiten
zu Stillstandzeiten in der Fertigung führen.
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Der
Erfindung liegt ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik
die Aufgabe zugrunde, ein Trägerelement
zu schaffen, dass die vorgenannten Nachteile beseitigt und derart
ausgebildet ist, dass seine Beschriftungs- oder Kennzeichnungsfläche mit
Tinte über
einen Drucker und/oder Plotter bedruckt werden kann, wobei der Aufdruck
aus möglichst
vielen Perspektiven gut sichtbar sein soll und ein Verlaufen der
Tinte zu vermeiden ist.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung sind in den nachfolgenden Unteransprüchen angegeben.
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Das
Trägerelement
ist zum Befestigen an einem elektrischen Leiter ausgebildet und
weist eine äußere über einen
Drucker oder Plotter mit Tinte bedruckbare Beschriftungs- oder Kennzeichnungsfläche auf.
Ferner umfasst das Trägerelement
ein erstes Halbschalenelement und ein zweites Halbschalenelement,
welche über
ein Filmscharnier miteinander verbunden sind und aufeinander zu
schwenkbar sind.
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Erfindungsgemäß weist
das Trägerelement mindestens
zwei äußere eben
ausgebildete Beschriftungs- oder Kennzeichnungsflächen auf.
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Dadurch,
dass die beiden Beschriftungs- oder Kennzeichnungsflächen eben
ausgeführt
sind, wird sichergestellt, dass sie über einen Drucker und/oder
Plotter mit Tinte bedruckt werden können, ohne dass die Tinte verläuft.
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Dadurch,
dass zwei mit Tinte bedruckbare Beschriftungs- oder Kennzeichnungsflächen vorgesehen
sind, ist aus einer ersten Richtung die erste Beschriftungs- oder
Kennzeichnungsfläche
und aus einer zweiten Richtung die zweite Beschriftungs- oder Kennzeichnungsfläche gut
sichtbar.
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In
einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind an
den Halbschalen Rastmittel vorgesehen, über die das Trägerelement
beim Aufeinanderzuschwenken der beiden Halbschalen verschließbar ist.
Die Rastmittel sind derart konfiguriert, dass die beiden äußeren Beschriftungs-
oder Kennzeichnungsflächen
in der Schließstellung
im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind. Durch diese
Konfiguration der Rastmittel wird immer eine parallele Ausrichtung
der Beschriftungs- oder Kennzeichnungsflächen erreicht.
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Die
parallele Ausrichtung der Beschriftungs- oder Kennzeichnungsflächen ist
besonders vorteilhaft, weil hierdurch ein großer visueller Totbereich, in dem
der Aufdruck auf eines der beiden Beschriftungs- oder Kennzeichnungsflächen nicht
zu sehen ist, vermieden wird. Durch die parallele Anordnung sind
die Beschriftungs- oder Kennzeichnungsflächen um 180° versetzt zueinander angeordnet.
Hierdurch ergibt sich bei einer Drehrichtung, dass der visuelle Totbereich
von dem ersten zu dem zweiten und von dem zweiten zu dem ersten
Beschriftungs- oder Kennzeichnungsflächen der
gleiche ist.
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Um
die beiden Beschriftungs- oder Kennzeichnungsflächen besonders genau aufeinander auszurichten,
ist das die beiden Halbschalen verbindende Filmscharnier derart
konfiguriert, dass es bei geöffnetem
Trägerelement
im Querschnitt eine U-Form mit zwei parallelen Schenkeln und einem
damit verbundenen Bogenbereich einnimmt, wobei jedem Schenkel jeweils
ein separater und vorbestimmter Knickbereich in dem Bogenbereich
zugeordnet ist. Diese Knickbereiche können derart angeordnet werden,
dass die beiden Beschriftungs- oder Kennzeichnungsflächen in
der Schließstellung
des Trägerelements
parallel zueinander ausgerichtet sind. Durch die Ausrichtung der
beiden Beschriftungs- oder Kennzeichnungsflächen gelingt es somit, über das
Filmscharnier in Schließstellung
des Trägerelements
allein Normalkräfte
und keine Querkräfte
auf die Rastmittel zu übertragen.
Hierdurch wird wirksam eine mechanische Beschädigung des Scharniers verhindert,
weil es selbst auch nicht mit Querkräften belastet ist.
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Die
Knickbereiche sind gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung dadurch vorbestimmt worden, dass sie
einen geringeren Biegewiderstand gegenüber dem übrigen Bogenbereich der U-Form
aufweisen. Vorzugsweise sind die Knickbereiche dünner als der übrige Bogenbereich
ausgebildet.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung sind auf den Halbschaleninnenseiten
halbschalenförmige Stege
quer zur Längserstreckung
der Halbschalen vorgesehen. Diese halbschalenförmigen Stege sorgen insbesondere
bei größeren Leitern,
die von dem Trägerelement
aufgenommen und geklemmt werden, für eine zusätzliche Seitenführung. Die
Stege sind vorzugsweise an den längsseitigen
Enden des Trägerelements
angebracht. Hierdurch wird verhindert, dass ein in dem Trägerelement
geklemmter Leiter, der mechanische Schwingungen ausgesetzt ist,
sich innerhalb des Trägerelements
bewegt, gegen die Halbschaleninnenseiten schlägt und klappert.
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Zur
Klemmung eines elektrischen Leiters ist mindestens ein Paar von
Klemmschenkeln auf einer einzigen Halbschaleninnenseite oder auf
beiden Halbschaleninnenseiten vorgesehen.
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Die
beiden Klemmschenkel erstrecken sich im Wesentlichen senkrecht zu
den Halbschaleninnenseiten. Dadurch, dass zwei Klemmschenkel mit senkrechter
Erstreckung zur Halbschaleninnenseite vorgesehen sind, zwischen
denen ein Leiter geklemmt werden kann, wird eine besonders hohe Elastizität erreicht.
Somit können
bei geeignetem Abstand der Klemmschenkel Leiter unterschiedlicher Durchmesser
geklemmt werden.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Rastmittel an den Halbschalen als von den Klemmschenkeln
getrennte Teile ausgebildet sind. Hierdurch wird eine funktionale
Trennung zwischen Klemmung der Leiter und Verrastung der Halbschalen
gewährleistet.
Somit wird sichergestellt, dass der Durchmessers des geklemmten
Leiters keinen Einfluss auf die Konfiguration der Rastmittel zur
parallelen Ausrichtung der Beschriftungs- oder Kennzeichnungsflächen hat.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher
beschrieben. Es zeigt:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines geöffneten Trägerelementes,
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2 das
Trägerelement
gemäß der 1 in
Seitenansicht
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3 das
Trägerelement
aus 1 in Schließstellung
in Perspektive mit Blick auf sein Rastmittel,
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4 das
Trägerelement
aus 1 in Perspektive mit Blick aus sein Filmscharnier
und
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5 das
Trägerelement
aus 1 in Seitenansicht in seiner Schließstellung.
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In 1 ist
ein Trägelement 1 im
geöffneten Zustand
dargestellt. Es umfasst ein erstes Halbschalenelement 2 und
ein zweites Halbschalenelement 3. Die Halbschalenelemente 2, 3 sind über ein
Filmscharnier 4 miteinander verbunden. Sie können über das
Filmscharnier 4 aus einer in den 1 und 2 gezeigten
Offenstellung aufeinander zu geschwenkt werden, bis die Schließstellung
des Trägerelements 1 gemäß den 3 und 5 erreicht
ist.
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Zur
Klemmung des Trägerelements 1 an
einem nicht dargestellten elektrischen Leiter sind auf den Halbschaleninnenseiten
Paare von Klemmschenkel 6 vorgesehen, zwischen denen der
Leiter geklemmt werden kann. Die beiden Klemmschenkel 6 eines
Paares erstrecken sich im Wesentlichen senkrecht bzw. lotrecht zu
den Halbschaleninnenseiten. Endseitig weisen die beiden Klemmschenkel 6 eine
nach außen
gebogene Form auf, so dass sich ihr Abstand zueinander in diesem
endseitigen Bereich vergrößert und
elektrische Leiter einfach zwischen die beiden Klemmschenkel eingeführt werden können. Vorzugsweise
sind die beiden Klemmschenkel 6 endseitig V-förmig ausgebildet.
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Das
Trägerelement 1 ist
zur Kennzeichnung oder Beschriftung von nicht gezeigten elektrischen Leitern
bestimmt und weist hierzu gemäß 2 zwei äußere Beschriftungs-
oder Kennzeichnungsfläche 7, 8 an
den Halbschalenelementen 2, 3 auf. Die beiden
Beschriftungs- oder
Kennzeichnungsfläche 7, 8 sind
eben und plan ausgeführt
und können
bspw. wie in 2 dargestellt auf Platten 9, 10 angeordnet
sein oder durch diese gebildet sein.
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Durch
die ebene Ausgestaltung der äußeren Beschriftungs-
oder Kennzeichnungsfläche 7, 8 können diese über einen
Drucker und/oder Plotter mit Tinte mit vorbestimmten Beschriftungen
oder Kennzeichnungen bedruckt werden, ohne dass Tinte abläuft.
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An
den Halbschalen 2, 3 des Trägerelements sind jeweils zusammenwirkende
Rastmittel 5 angeordnet, die beim Aufeinanderzuschwenken
der beiden Halbschalen 2, 3 aus der Offenstellung
miteinander verrasten. Die Verrastung legt die Schließstellung des
Trägelements 1 fest.
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Die
Rastmittel 5 sind derart konfiguriert, dass die äußeren Beschriftungs-
oder Kennzeichnungsflächen 7, 8 in
der Schließstellung
parallel zueinander ausgerichtet sind. Die Rastmittel 5 dienen
somit zum Verschließen
des Trägerelements
sowie zum Ausrichten der beiden äußeren Beschriftungs-
oder Kennzeichnungsflächen 7, 8.
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Wie
in den 1 und 2 gezeigt, sind in der Offenstellung
des Trägerelements 1 die
Paare der Klemmschenkel 6 sowohl in Querrichtung als auch
in Längsrichtung
des Trägerelements 1 zwischen
den Rastmitteln 5 angeordnet. Somit sind die Klemmschenkel 6 in
der Schließstellung
des Trägerelements 1 in
seiner Querrichtung zwischen den Rastmitteln 5 und dem
Filmscharnier 4 angeordnet. Durch die Anordnung der Klemmschenkel 6 in
Bezug auf die Rastmittel 5 und das Filmscharnier 4 wird
verhindert, dass sich das Trägerelement 1 bei
zwischen den Klemmschenkeln 6 geklemmten Leiter in seiner Schließstellung
aufbiegt. Wie in den 1 und 2 besonders
gut zu erkennen, weist das Filmscharnier 4 in Offenstellung
des Trägerelements 1 im
Querschnitt eine U-Form mit zwei parallelen Schenkeln 11, 12 und
einem damit verbundenen Bogenbereich 15 auf. Beiden Schenkeln 11, 12 ist
gemäß 1 und 4 ein
separater und vorbestimmter Knickbereich 16, 17 in
dem Bogenbereich 15 zugeordnet.
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Die
Knickbereiche 16, 17 sind durch ihren Biegewiderstand
vorbestimmt. Er ist kleiner als der Biegewiderstand des übrigen Bogenbereichs 15.
Der kleinere Biegewiderstand wurde gemäß 1 und 4 dadurch
erreicht, dass der Knickbereich 16, 17 als verdünnt ausgebildete Streifen
im Material des Filmscharniers 4 ausgeführt wurde. Die Knickbereiche 16, 17 sind
also dünner
als die der übrige
Bogenbereich 15 ausgebildet.
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An
den Halbschaleninnenseiten sind jeweils Paare von halbschalenförmigen Stegen 25 und 26 quer
zur Längserstreckung
der Halbschalenelemente 2, 3 vorgesehen.
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Um
zu gewährleisten,
dass die Biegeachse mittig auf dem Filmscharnier mit gleichem Abstand
zu den Kanten der beiden Beschriftungs- oder Kennzeichnungsflächen 7 und 8 ausgerichtet
ist, ist der Knickbereich 16, 17 zwischen denen
mit A + B bezeichneten Linien dünner
ausgebildet. Durch die genaue Kenntnis der Biegelinie wird wiederum
sichergestellt, dass die Paare der als Rastmittel 5 ausgebildeten
Verschlussmittel, welche auf der Rückseite der beiden unterschiedlichen
Platten 9 und 10 angeordnet sind, genau aufeinander
ausgerichtet werden können.