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Die
Erfindung betrifft einen Fahrsteig, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1.
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Zur
Reduktion der Bauhöhe
sind Fahrsteige bekannt geworden, bei denen die Paletten im Rücklauf ohne
Umlenkung über
ein Umlenkrad, das sie um 180° dreht,
zurückleitbar
sind.
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Typischerweise
hat das Umlenkrad bei umgelenkten Fahrsteigen die größte Bauhöhe, während im
Mittelbereich der Fahrtreppe das untere Trum eng an dem oberen Trum
geführt
werden kann.
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Ferner
ist es bereits vorgeschlagen worden, eine Zwangsumführung der
Paletten über
Schleppketten zu gewährleisten.
Hierbei ist es allerdings erforderlich, eine Hilfskette zu verwenden,
die während der
Umlenkung die Paletten trägt,
wodurch die Kette und die Aufhängung
stark belastet werden.
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Es
bestehen auch Lösungen,
bei denen die Paletten umlenkungsfrei zurückgeführt werden, aber dennoch eine
Palettenkette zum Einsatz gelangt.
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Ein
Beispiel für
eine derartige Lösung
ist aus der EP-A1-083 500 ersichtlich. Bei dieser Lösung werden
die Paletten an der Umkehrstelle praktisch von der Kette gelöst, in vertikaler
Richtung versetzt und dann wieder in die Kette eingehängt. Eine
derartige Lösung
hat sich jedoch als verschmutzungsanfällig und wenig zuverlässig herausgestellt,
so dass nicht verwunderlich ist, dass sie sich nicht durchgesetzt
hat.
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Ferner
ist es bereits vorgeschlagen worden, die starre Kettenführung der
Paletten aufzulösen
und die Paletten umlenkungsfrei über
Schienen zurückzuführen. Die
Schienen können
bei dieser vorgeschlagenen Lösung
auch eine Weiche aufweisen, wobei jedoch die Bauhöhe aufgrund
des separaten Antriebs für
jeden Palettenkörper
recht groß ist.
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Eine
derartige Lösung
hat sich ebenfalls nicht durchgesetzt, nachdem es gerade bei langen Paletten
sehr teuer ist, jede Palette mit einem Motor auszustatten, und auch
noch eine entsprechend geeignete elektronische Steuerung vorzusehen.
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Zudem
wird bei dieser Lösung
die Zuverlässigkeit
von Ketten eingebüßt, was
insofern einen weiteren Nachteil darstellt.
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Daher
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Fahrsteig gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 zu schaffen, der die umlenkungsfreie Führung von
Fahrsteigpaletten trotz der Verwendung von Schleppketten in zuverlässiger Weise
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch
1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
erfindungsgemäße Maßnahme,
die Paletten ohne vorzeitige Trennung von der Palettenkette an den
Umkehrstellen umzukehren, ermöglicht
es nun erstmals, eine zuverlässig
funktionierende und preisgünstige
Fahrsteiglösung
mit geringer Bauhöhe bereitzustellen.
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Die
Bauhöhe
wird über
die gesamte Länge des
Fahrsteigs lediglich durch die Höhe
der Kettenumlenkräder
beeinflusst und kann beispielsweise deutlich weniger als das Dreifache
der Höhe
einer Palette betragen. Dies stellt einen deutlichen Vorteil gegenüber der
Umlenkung von Paletten dar, nachdem lediglich die geringstmögliche Bauhöhe erforderlich
ist.
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Erstmals
lässt sich
dies erfindungsgemäß mit der
Kombination der Schleppkette für
die Kettenrollen und einer Weiche realisieren, auf der die Schlepprollen
laufen. Diese erfindungsgemäße Kombination
ermöglicht
eine verschleißarme
und damit zuverlässige,
preisgünstige
und wartungsfreundliche Lösung
bei dennoch überraschend
geringer Bauhöhe
des Fahrsteigs. Sie kommt ohne elektrische Steuerungen aus, und
die Umlenkung und Weichenbetätigung
erfolgt automatisch.
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Die
Betätigung
der Weichenzunge kann aufgrund der Zwangssteuerung stets in unbelastetem Zustand
erfolgen, so dass keine großen
Lagerkräfte erforderlich
sind.
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Die
Weichenzunge lässt
sich beispielsweise über
einen Betätigungshebel
steuern, der mit einem Mitnehmer mit dem Umlenkrad für die Schleppkette verbunden
ist, so dass die Antriebskraft für
die Weichensteuerung von der Schleppkette bereitgestellt wird.
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Erfindungsgemäß besonders
günstig
ist es, dass eine starke Beschleunigung der Rollen vermieden wird.
Die Paletten lassen sich harmonisch umführen. Zusätzliche Anbindungspunkte zwischen Schleppkette
und Palette sind nicht erforderlich, so dass mit handelsüblichen
und preisgünstigen Schleppketten
gearbeitet werden kann; auch die Palettenstufen können in
handelsüblicher
Weise ausgestaltet sein.
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Weitere
Einzelheiten, Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht auf einen Teil eines erfindungsgemäßen Fahrsteigs
in einer Ausführungsform;
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2 eine
schematische Seitenansicht eines Teils einer Vorlauf-Umkehrstation
für einen
erfindungsgemäßen Fahrsteig;
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3 eine
schematische Seitenansicht einer Rücklauf-Umkehrstation für eine Fahrsteig
gemäß 1;
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4 eine
schematische Draufsicht auf einen Teil einer Schiene für einen
Fahrsteig gemäß der Ausführungsform
in 1.
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1 zeigt
eine Draufsicht auf ein Detail eines Fahrsteigs 10 in einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform.
Der Fahrsteig 10 weist eine Vielzahl von Paletten auf,
die in einem Palettenband in an sich bekannter Weise geführt sind,
wobei in 1 die Paletten 12, 14 und 16 zumindest
teilweise dargestellt sind.
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Die
Paletten sind – wie
am Beispiel der Palette 14 dargestellt ist – über Kettenrollen
geführt,
von denen die Kettenrollen 18 und 20 ersichtlich
sind, und die auf separaten Schienen laufen, die in 1 nicht dargestellt
sind. Die Kettenrollen 18 und 20 laufen auf Achsstummeln 22 und 24,
die die Kettenrollen 18 und 20 durchtreten und
in an sich bekannter Weise je in einer Schleppkette 26 und 28 verankert
sind. Auf diese Weise erfolgt die Kraftübertragung von den Schleppketten 26 und 28 auf
die Paletten des Palettenbands.
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Von
den Kettenrollen 18 und 20 in zwei Dimensionen
beabstandet sind an den Paletten Schlepprollen 30 und 32 gelagert.
Die Schlepprollen 30 und 32 laufen auf Schienen,
die sich neben den Schienen für
Kettenrollen erstrecken und weiter innen, also näher zum Palettenband hin, angeordnet sind.
Sie sind an der gegenüberliegenden
Seite der Palette 14 angebracht, so dass sich in an sich
bekannter Weise eine Vierpunkt-Auflage für jede Palette ergibt.
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Aufgrund
der höheren
Belastung ist es in an sich bekannter Weise günstig, die Schienen für die Schlepprollen – und damit
die Schlepprollen selbst – weiter
innenliegend anzuordnen als die Kettenrollen 18 und 20.
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Aus 2 ist
ersichtlich, in welcher Weise erfindungsgemäß die umlenkungsfreie Umkehr
der Paletten erfolgt.
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Wie
aus 2 ersichtlich ist, laufen die Kettenrollen mit
dem kleineren Durchmesser, von denen die Kettenrolle 18 dargestellt
ist, auf Schienen 36 bis zur Annäherung an ein Kettenumlenkrad 38.
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Die
Kettenrollenschienen 36 erstrecken sich insofern bis etwa
zum Kettenumlenkrad 38. An dieser Stelle muss die Palette 14 lediglich
noch ihr Eigengewicht aushalten, denn sie ist bereits unterhalb
eines Abschlussbleches eines Fahrsteigs.
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Bei
Bedarf kann hier zusätzlich
eine bogenförmige
Stützschiene
vorgesehen sein, die das Gewicht der Palette noch besser als das
Kettenumlenkrad 38 aufzunehmen vermag.
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Die
Schlepprolle 30 verläuft
demgegenüber auf
einer Schiene 42, bekanntlich weiter innenliegend (siehe 1).
Damit befindet sich die Schiene 42 zwischen dem Kettenumlenkrad 38 und
der Palette 14.
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Dementsprechend
muss während
der Umlenkung der Achsstummel 22 (vgl. 1)
die Schiene 42 durchtreten. Dies erfolgt über eine
Durchtrittsausnehmung 44, die schräg zur Schienenlängsrichtung 42 verläuft (4),
so dass die Abstützung
der Schlepprolle 30 dennoch gewährleistet ist.
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Anschließend hieran
verläuft
die Schiene 42 über
das Kettenumlenkrad 38 hinausgehend leicht S-förmig geschwungen
bei 46 etwas weiter nach unten. Sie endet an einem Weichenlager 50,
an welchem eine Weiche 52 gelagert ist. Die weiche 52 besteht
aus einer Weichenzunge 54, und eine drehfest mit ihr verbunden
ein Weichenhebel 56 verbunden ist. Der Weichenhebel 56 ist
an einer Zugstange 58 angelenkt, die über einen Mitnehmerzapfen 60 an dem
Kettenumlenkrad 38 gelagert ist.
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Durch
diese Ausgestaltung bewegt sich die Weiche 52 bei jeder
Umdrehung des Kettenumlenkrads 38 einmal nach oben und
einmal nach unten. In 2 ist die unterste Position
der Weichenzunge 54 dargestellt, in welcher die Weichenzunge 54 an
einer Unterschiene 62 anliegt.
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In
dieser Position läuft
die – gestrichelt
dargestellte – Schlepprolle 30 über ein
Weichenende nach außen,
bis sie durch die Bewegung der Palette wieder nach einwärts, also
zum Stufenband hin, gezogen wird.
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Wie
aus 2 ersichtlich ist, ist die Dimensionierung von
Weichenhebel 56 und Mitnehmerzapfen 60 so gewählt, dass
sich die Weichenzunge 54 in Verlängerung des S-förmigen Bereichs 46 der
Schiene 42 erstreckt, wenn die Schlepprolle 30 das
Weichenlager 50 erreicht. Die Schlepprolle 30 läuft dann auf
der Weichenzunge ab, während
sich diese nach unten bis zum mit durchgezogenen Linien dargestellten
unteren Auflager der Weichenzunge bewegt hat.
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Wenn
das Kettenumlenkrad 38 weitergedreht wird, zieht die Zugstange 58 den
Weichenhebel 56 fahrsteigeinwärts, so dass die Weichenzunge 54 wieder
nach oben bewegt wird.
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In
dieser Position beginnt die Schlepprolle 30 sich wieder
einwärts
zu bewegen, also vom Weichenende 64 weg. während die
Weichenzunge 54 an dem oberen Abschlussblech 40 anliegt,
oder kurz bevor sie dieses erreicht, durchtritt die Schlepprolle
erneut den Bereich der Weiche, und zwar über die dortige Unterschiene 62.
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Die
Unterschiene 62 ist dort ebenfalls S-förmig gebogen, jedoch recht
akzentuiert, so dass die Schlepprolle 30 recht schnell
abgesenkt wird, wenn sie sich nach innen bewegt.
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Die
Bewegung der Schepprolle 30 durch die Weiche 52 hindurch
erfolgt in umgekehrten Sinne, jedoch vom Prinzip her genauso wie
zuvor beschrieben, wenn der Fahrsteig rückwärts gesteuert wird, wenn die
Schlepprolle 30 sich also über die Unterschiene 62 der
Weiche 52 annähert.
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Gemäß der Darstellung
in 2 ist zusätzlich
zur Schiene 42 und zur Unterschiene 62 eine Oberschiene 66 vorgesehen.
Die Oberschiene 66 ist mit einem geringen Spiel oberhalb
der Schlepprolle 30, wenn sie auf der Unterschiene 62 läuft, angebracht,
und beginnt am Weichenlager 50. Ähnlich wie die Schiene 30 weist
sie eine Durchtrittsausnehmung 70 auf, über welche der Achsstummel 22 auch
die Oberschiene 66 durchtreten kann.
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Aus 3 ist
ersichtlich, in welcher Weise die Umkehrstation im Bereich des Rücklaufs
ausgebildet ist. Auch hier weist die Weiche 52 eine Weichenzunge 54 auf,
die an einem Weichenlager 50 gelagert ist. Der Weichenhebel 56 ist
in 3 in gleicher Weise vorgesehen, jedoch nicht dargestellt. Dies
gilt auch für
den überwiegenden
Teil der Zugstange 58, die lediglich als kurz und schematisch
angedeutet ist.
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Auch
im Bereich der Rücklauf-Umkehrstation
sind Durchtrittsausnehmungen 44 und 70 ausgebildet,
die es ermöglichen,
dass die Achsstummel 22 die Schienen für die Schlepprollen 30 durchtreten. Bei
der Rücklauf-Umkehrstation
ist hierzu eine entsprechende Durchtrittsausnehmung 44 in
dem Abschlussblech 40 vorgesehen, das hier als Oberschiene
für den
Lauf der Schlepprolle 36 auf der Schiene 42 agiert.
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Dementsprechend
ist die Durchtrittsausnehmung 70 in der Unterschiene 62 vorgesehen.
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Wie
aus 3 ebenfalls ersichtlich ist, weisen die Schienen 36 für die Kettenrollen 18 keine Durchbrechungen
oder Durchtrittsausnehmungen auf, und das Kettenumlenkrad 38 ist
ganz außen
gelagert, nachdem es sich hier um die Rücklauf-Umkehrstation handelt.
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Aus 4 ist
ersichtlich, in welcher weise die Schrägstelle des Achsstummels 22 in
der Schiene 42 realisiert sein kann. Die Durchtrittsausnehmung 44 erfolgt
mit einem Schrägstellungswinkel
45°, so
dass die Schlepprolle 30 unterbrechungsfrei auf der im Grunde
unterbrochenen Schiene 42 abgestützt ist.