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Die
Erfindung betrifft einen Kunststoffbehälter mit einem Boden, einer
Decke, einer Rückwand, zwei
Seitenwänden
und einer Front nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Demnach ist
die Front entweder als aufklappbare Vorderwand ausgebildet, oder
sie besteht aus einer Frontseite eines Einschubs.
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Bei
einem Kunststoffbehälter
der vorliegenden Art handelt es sich also um einen Behälter zur Aufbewahrung
von Kleinteilen, Zeitschriften, Kleidungsstücken und ähnlichem, der nach vorne zu öffnen ist.
Entweder ist die Vorderwand direkt durch Aufklappen nach Art einer
Tür zu öffnen, oder
aber es handelt sich um einen Schubladenbehälter mit einem nach vorne herauszuziehenden
Einschub. Solche Behälter
eignen sich dementsprechend dazu, zu mehreren aufeinandergestapelt
zu werden, da auch dann der Inhalt eines jeden Behälters zugänglich bleibt.
Ein Beispiel für
die vorliegende Art von Kunststoffbehältern ist in der EP-A-1 690
796 offenbart. Die dort beschriebenen Kunststoffbehälter sind
aufeinander stapelbar und mit einem Einschub versehen, dessen Vorderseite
und Rückseite
jeweils als Front ausgebildet ist, um wahlweise einen unterschiedlichen optischen
Eindruck des Behälters
herstellen zu können.
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Die
Zugänglichkeit
des Behälterinhalts
von vorne bringt allerdings auch Nachteile mit sich, vor allem wenn
der Behälter
relativ tief ausgebildet ist. Denn die im Behälter hinten aufbewahrten Gegenstände sind
dann erst zugänglich,
wenn der gesamte Einschub, der bei vollständiger Belegung recht schwer
sein kann, ausgezogen ist, oder aber – wenn der Kunststoffbehälter gar
nicht mit einem Einschub versehen ist – der Benutzer muss sehr tief
in den Kunststoffbehälter
hineinfassen, um die hinten angeordneten Gegenstände ergreifen zu können.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Handhabbarkeit
eines Kunststoffbehälters
der eingangs genannten Art zu verbessern.
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Diese
Aufgabe ist gelöst
durch einen Kunststoffbehälter
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kunststoffbehälters finden sich
in den Ansprüchen
2 bis 10.
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Der
Kunststoffbehälter
der vorliegenden Erfindung unterscheidet sich also dadurch prinzipiell von
bisher bekannten Kunststoffbehältern,
dass dessen Inhalt nicht nur von vorne, durch die aufklappbare Vorderwand
oder durch das Herausziehen des Einschubs, zugänglich ist, sondern dass zusätzlich auch
die Decke zumindest in einem an die Front des Kunststoffbehälters angrenzenden
Bereich nach oben aufklappbar ist, vorzugsweise in ihrer gesamten Länge, wozu
sie dann an einem im Bereich der Oberkante der Rückwand angeordneten Scharnier schwenkbar
befestigt sein kann. Sofern auf dem erfindungsgemäßen Kunststoffbehälter nicht
ein weiterer Kunststoffbehälter
oder etwas anderes aufgestapelt ist, kann dieser also wahlweise
auch durch Öffnen
der Decke von oben nach Art eines Klappdeckelbehälters geöffnet werden, so dass der Inhalt
des Behälters
bzw. des Einschubs bequem von oben zugänglich ist. Soweit die Decke
nur in einem vorderen Bereich aufklappbar ausgestaltet ist, ist
dies sogar auch dann möglich,
wenn ein zweiter Kunststoffbehälter
nach hinten versetzt oben aufgestapelt ist oder andere Gegenstände auf
der Decke des Kunststoffbehälters
stehen.
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Wenn
die Decke des Kunststoffbehälters nach
der vorliegenden Erfindung vollständig aufklappbar und an einem
im Bereich der Oberkante der Rückwand
angeordneten Scharnier schwenkbar befestigt ist, ist die folgende
Ausbildung des Scharniers bevorzugt: Über ein Filmscharnier sind
rückseitig
an der Decke Klapplaschen angeordnet, welche in Laschenaufnahmen
im Bereich der Oberkante der Rückwand
einrastend eingesteckt sind. Diese Laschenaufnahmen können aus
einer Einstecknut bestehen, in die die Klapplaschen eingesteckt
werden. Wenn die Klapplaschen außerdem mit einer Randverdickung
versehen sind und die Einstecknut einen Schlitz aufweist, durch
den die Klapplasche hindurch reicht und den die Randverdickung der
Klapplasche elastisch einrastend hintergreift, kann die Decke lösbar einrastend
scharnierartig an der Rückseite
des Kunststoffbehälters
angebracht werden, und zwar ganz einfach derart, dass die Klapplaschen
in die Laschenaufnahmen eingesteckt und dort verrastet werden. Das
eigentliche Scharnier wird dann durch das Filmscharnier an den Klapplaschen
gebildet.
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Ganz
besondere Vorteile ergeben sich bei einem Kunststoffbehälter nach
der vorliegenden Erfindung, wenn der Einschub und die aufklappbare
Vorderwand gegeneinander austauschbar sind. Dies kann vorzugsweise
so aussehen, dass der Boden oder eine der beiden Seitenwände mit
einem Scharnierteil zur einrastend lösbaren, schwenkbaren Befestigung
der klappbaren Vorderwand versehen sind, wobei dieses Scharnierteil
außerhalb
des Bewegungsbereichs des eingesetzten Einschubs angeordnet ist.
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Die
als bevorzugte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgesehene,
jedoch gegebenenfalls auch ohne die erfindungsgemäße Aufklappbarkeit
der Decke vorteilhafte Austauschbarkeit eines Einschubs gegen eine
aufklappbare Vorderwand ermöglicht
beispielsweise, dass zwei unterschiedliche Typen des Kunststoffbehälters mit
im Wesentlichen gleichen Spritzwerkzeugen hergestellt werden können. Neben
dieser Wahlmöglichkeit
im Werk vor der Auslieferung des Kunststoffbehälters ergibt sich hierdurch
der Vorteil, dass der Kunststoffbehälter bereits für beide
Versionen vorbereitet und vom Kunden später mit einem Einschub oder
umgekehrt mit einer aufklappbaren Vorderwand nachgerüstet werden
kann. Besonders vorteilhaft ist es für den Kunden jedoch, wenn der
erfindungsgemäße Kunststoffbehälter sowohl
mit einem Einschub als auch mit einer aufklappbaren Vorderwand – die in
den Einschub eingelegt sein kann – ausgeliefert wird. Der Kunde
kann dann vor Ort entscheiden, ob er den Kunststoffbehälter mit einem
Einschub oder mit einer aufklappbaren Vorderwand versehen will.
Eine spätere Änderung
ist jederzeit möglich.
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Der
Kunststoffbehälter
nach der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise im Wesentlichen quaderförmig ausgestaltet
und stapelbar. Hierzu ist der Boden zweckmäßigerweise unterseitig mit
Fußelementen
versehen, während
die De cke oberseitig den Fußelementen
angepasste Sicken aufweist, um ein Stapeln der Kunststoffbehälter insofern
zu unterstützen,
als die Behälter
einen relativ guten Halt aneinander finden, insbesondere gegen ein
Gegeneinander-Verrutschen
gesichert sind. Die Anzahl und Anordnung der Fußelemente und die Anzahl und
Formung der Sicken sind vorzugsweise so gewählt, dass die Kunststoffbehälter wahlweise
direkt übereinander oder
nach Art eines Mauerverbundes jeweils gegeneinander versetzt gestapelt
werden können.
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Die
klappbare Vorderwand ist zweckmäßigerweise
mit Rasthaken versehen, die in Öffnungen in
den Seitenwänden,
oder gegebenenfalls auch in der Decke und dem Boden eingreifen.
Hierdurch wird ein sicheres Schließen der vorderen Klappe gewährleistet.
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Zum
leichten Öffnen
des erfindungsgemäßen Kunststoffbehälters kann
die klappbare Vorderwand an ihrer Oberkante eine Ausnehmung aufweisen,
die als gemeinsame Eingriffsöffnung
für die
Vorderwand und die Decke fungiert. Denn in dieser Ausnehmung kann
auch die Decke ergriffen werden, um sie nach oben wegzuklappen.
Der Einschub hingegen ist vorzugsweise frontseitig mit einer eingeformten
Griffmulde versehen, so dass seine Front keine Öffnung aufweist und der Einschub
seinen Inhalt im eingeschobenen Zustand nach Außen abdeckt.
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Anhand
der beigefügten
Zeichnungen wird im Folgenden ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert und
beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Vorderansicht eines Kunststoffbehälters mit
Einschub;
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2 eine
Darstellung wie 1, jedoch mit ausgezogenem Einschub;
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3 eine
Darstellung wie 2, jedoch zusätzlich mit
aufgeklappter Decke;
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4 eine
perspektivische Vorderansicht eines Kunststoffbehälters mit
aufklappbarer Vorderwand;
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5 eine
Ansicht wie 4, jedoch mit aufgeklappter
Vorderwand;
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6 eine
Ansicht wie 5, jedoch zusätzlich mit
aufgeklappter Decke;
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7 drei
direkt übereinandergestapelte Kunststoffbehälter wie 1;
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8 übereinandergestapelte
Kunststoffbehälter
unterschiedlicher Größe nach
Art eines Mauerverbundes.
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Der
in den 1 bis 3 dargestellte Kunststoffbehälter, der
entsprechend der vorliegenden Erfindung ausgebildet ist, besteht
aus einem hier nicht sichtbaren Boden, einer Rückwand 1, einer linken 2 und
rechten Seitenwand 3 sowie einer Decke 4, wobei
die Front durch einen Einschub 5 mit einer Frontseite 6 gebildet
ist. Der Einschub 5 weist im unteren Bereich seiner Frontseite 6 eine
eingeformte Griffmulde 7 auf, um ihn aus dem durch die
Seitenwände 2, 3,
den Boden, die Rückwand 1 und
die Decke 4 gebildeten Korpus des Kunststoffbehälters herausziehen
zu können.
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Die
Decke 4 des in den 1 bis 3 dargestellten
Kunststoffbehälters
ist erfindungsgemäß nach oben
aufklappbar und zwar gleichgültig,
ob der Einschub 5 vollständig eingeschoben oder ausgezogen
ist. Hierzu weist die Decke 4 rückseitig zwei Scharniere 8 auf,
mit denen sie an der Oberkante der Rückseite 1 schwenkbar
befestigt ist.
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Wie
anhand 3 schließlich
noch zu erkennen ist, wird der Einschub 5 durch einen auskragenden
Rand 9 an jeweils einem Vorsprung 10 an der Innenseite
jeder Seitenwand 2, 3 geführt, auf der der auskragende
Rand 9 des Einschubs 5 gleitet. Gegebenenfalls
kann an den Vorsprüngen 10 sowie
am auskragenden Rand 9 jeweils eine Nase angeordnet sein,
um eine Ausziehsicherung gegen ein vollständiges Ausziehen des Einschubs 5 zu
realisieren. Durch die aufklappbare Decke 4 ist es dennoch
ein Leichtes, den Einschub 5 vollständig herauszunehmen.
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Bereits
in den 1 bis 3, die einen Kunststoffbehälter mit
Einschub 5 zeigen, sind an der Vorderkante des Bodens zwei
Scharnierteile 11 zu erkennen, an denen alternativ zum
Einschub 5 eine aufklappbare Vorderwand schwenkbar befestigt
werden kann.
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Dies
zeigen die 4, 5 und 6:
Anstelle eines Einschubs 5 ist der hier dargestellte, bezüglich seines
Korpus identisch ausgebildete Kunststoffbehälter mit einer an den Scharnierteilen 11 schwenkbar
angebrachten aufklappbaren Vorderwand 12 versehen. Mittels
einer Ausnehmung 13 kann diese Vorderwand 12 leicht
ergriffen und nach vorne weggeklappt werden, so dass ein Innenraum, gebildet
aus den Seitenwänden 2, 3 der
Rückwand 1, der
Decke 4 und einem Boden 14, freigegeben wird. Die
aufklappbare Vorderwand 12 wird im geschlossenen Zustand
von zwei in ihrem oberen Bereich seitlich angebrachten Rasthaken 15 gehalten,
die in Öffnungen 16 in
den Seitenwänden 2, 3 eingreifen.
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Wie
die 5 und 6 zeigen, ist auch hier die
Decke 4 erfindungsgemäß unabhängig von der
Vorderwand 12 nach oben aufklappbar. Der Kunststoffbehälter kann
also wahlweise nach vorne durch Aufklappen der Vorderwand 12,
nach oben durch Aufklappen der Decke 4, oder auch nach
vorne und nach oben gleichzeitig (6) geöffnet werden, um
den Inhalt in optimaler Art und Weise freizugeben.
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Die 7 und 8 zeigen
schließlich
zwei unterschiedliche Arten des Aufeinanderstapelns des hier vorliegenden
Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Kunststoffbehälters. In 7 sind drei
Kunststoffbehälter
gleicher Größe direkt übereinander
aufgestapelt, um einen Boxenturm zu bilden. Der oberste Behälter kann
hierbei wahlweise auch nach oben geöffnet werden, die beiden unteren
Behälter
naturgemäß nur nach
vorne. Fußelemente 17 an
jedem Kunststoffbehälter
(vgl. auch 6) stehen in Sicken 18 an
den Oberseiten der Decken 4 der darunterstehenden Kunststoffbehälter, so
dass sowohl zur Seite als auch nach hinten eine Begrenzung gegen
ein Verrutschen der aufeinandergestapelten Kunststoffbehälter gegeben
ist. Sowohl die Fußelemente 17 als
auch die Sicken 18 sind jedoch solcherart dimensioniert
und geformt, dass auch ein Aufeinanderstapeln nach Art eines Mauerverbundes
mög lich
ist, wie 8 zeigt: Hier sind drei verschiedene Größen von
Kunststoffbehältern
des vorliegend beschriebenen Ausführungsbeispiels der Erfindung übereinandergestapelt,
wobei die volumenmäßig größten Behälter in
der untersten Reihe stehen, die mittleren in der mittleren Reihe
und die kleinsten in der oberen Reihe. Durch die Teilung der jeweiligen Breiten
der Behälter,
bei der die Breite des nächstgrößeren Behälters immer
der 1,5fachen Breite des nächstkleineren
Behälters
entspricht, ergibt sich eine Art Mauerverbund, der durch die seitliche
Verrutschsicherung mittels der Fußelemente 17 und Sicken 18 ungemein
stabilisiert wird.
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Wie
man anhand der Zeichnungen sieht, eignet sich der erfindungsgemäße Kunststoffbehälter beispielsweise
zur Aufbewahrung von Kleidungsstücken,
und zwar sowohl solitär,
als Boxenwand, oder auch als Schrankbox in einem Kleiderschrank.
Der Verwendungsbereich der erfindungsgemäßen Kunststoffbehälter beschränkt sich
jedoch nicht hierauf, sondern es sind unterschiedlichste andere
Verwendungen denkbar.