-
Die
Erfindung bezieht sich auf einen Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis
8.
-
Ein
herkömmlicher
Stuhl, wie er in 1 gezeigt ist, umfasst eine Sitzfläche 10,
eine Rückenlehne 13,
die an einem rückseitigen
Ende des Sitzfläche befestigt
ist, sowie zwei vordere Stuhlbeine 11 und zwei hintere
Stuhlbeine 12, die jeweils mit der Sitzfläche verbunden
sind. Wenn eine auf der Sitzfläche 10 sitzende
Person ihre Hände
oder Arme vor sich auf einem Tisch 9 abstützt, kann
sich diese, wie in den 1 und 2 gezeigt,
nach vorne beugen oder nach hinten lehnen. In beiden Fällen wird
die Wirbelsäule
durch zusätzliche
Kräfte
belastet, welche erforderlich sind, um die Balance zu halten.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, hier Abhilfe zu schaffen.
-
Diese
Aufgabe wird durch einen Stuhl gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.
-
Der
erfindungsgemäße Stuhl
stützt
sich mit zwei Streben am Boden ab. Dabei weist jede Strebe an ihrer
Unterseite unterschiedlich geneigte Abschnitte auf, die den in 1 und 2 beispielhaft dargestellten
Haltungen einer Person angepasst sind. Hierdurch wird der Rücken in
diesen Haltungen beim Sitzen weniger stark belastet.
-
Insbesondere
umfasst ein solcher Stuhl eine Sitzfläche, zwei Stützen an
den Seiten der Sitzfläche, sowie
zwei Streben zur Abstützung
am Boden, die an den Stützen
befestigt sind. Jede Strebe weist an ihrer Unterseite zur Abstützung am
Boden eine Vielzahl von Abschnitten mit unterschiedlichen Neigungswinkeln
auf.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die
Zeichnung zeigt in:
-
1 einen
herkömmlichen
Stuhl im Gebrauch mit einer sich nach vorne beugenden Person,
-
2 den
Stuhl aus 1 mit einer sich nach hinten
lehnenden Person,
-
3 eine
perspektivische Ansicht eines Stuhls nach einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
-
4 den
Stuhl aus 3 mit einer sich nach vorn beugenden
Person, in der sich lediglich erste Abschnitte der Streben in Kontakt
mit dem Boden befinden,
-
5 den
Stuhl aus 3 mit einer sich weniger stark
nach vorn beugenden Person, in der sich lediglich zweite Abschnitte
der Streben in Kontakt mit dem Boden befinden,
-
6 den
Stuhl aus 3 mit einer im wesentlichen aufrecht
sitzenden Person, in der sich lediglich dritte Abschnitte der Streben
in Kontakt mit dem Boden befinden,
-
7 den
Stuhl aus 3 mit einer sich nach hinten
neigenden Person, in der sich lediglich vierte Abschnitte der Streben
in Kontakt mit dem Boden befinden,
-
8 eine
perspektivische Ansicht eines Stuhls nach einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
-
9 eine
perspektivische Ansicht eines Stuhls nach einem dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
-
10 eine
Schnittansicht entlang der Linie A-A in 9,
-
11 eine
Schnittansicht entlang der Linie B-B in 9,
-
12 eine
Seitenansicht eines Stuhls nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung, dessen Streben konkav gekrümmte Abschnitte aufweisen.
-
Der
in 3 dargestellte Stuhl nach dem ersten Ausführungsbeispiel
umfasst eine Sitzfläche 20,
zwei seitliche Stützen 21,
die mit der Sitzfläche 20 verbunden
sind, eine Rückenlehne 23, welche
zwischen den Stützen 21 angeordnet
und mit diesen verbunden ist, sowie zwei Streben 30 zur
Bodenabstützung,
die jeweils mit einer der Stützen 21 verbunden sind.
-
Die
Streben 30 liegen in der Gebrauchstellung des Stuhls am
Boden auf und verlaufen im wesentlichen parallel zueinander von
hinten nach vorne, das heißt
von der Rückenlehne
in Richtung der Sitzfläche.
Die Streben 30 sind hinter dem Angriffspunkt der von vorn
nach schräg
hinten und oben verlaufenden Stützen
durch einen Querträger 39 verbunden.
-
Jede
Strebe 30 weist an ihrer zum Boden weisenden Unterseite
eine Vielzahl von nichtparallelen Abschnitten 31 bis 34 auf,
die sich durch ihre Neigungswinkel unterscheiden.
-
4 zeigt
eine auf der Sitzfläche 20 sitzende
Person 2, vor der ein Tisch 8 aufgestellt ist.
Neigt sich die Personen 2 stark nach vorn, so sind lediglich die
ersten Abschnitte 31 der Streben 30 in Kontakt mit
dem Boden, während
die weiteren Abschnitte abgehoben sind. Die ersten Abschnitte 31,
welche den stärksten
Neigungswinkel aufweisen, besitzen eine entsprechende Anordnung
und ausreichend große Kontaktfläche mit
dem Boden, so dass der Stuhl gut im Gleichgewicht gehalten werden
kann und die Person keine großen
Kräfte
aufbringen muss bzw. die Verschiebung des Schwerpunkts der Person
nach vorne ausreicht, um die Balance zu halten.
-
Die 5 bis 7 zeigen
weitere Haltungen der Person 2 auf der Sitzfläche 20 und
die entsprechende Anpassung durch den Stuhl über die zweiten, dritten und
vierten Abschnitte 32, 33 und 34 der
Streben 30, die in der jeweiligen Situation jeweils allein
den Kontakt mit dem Boden ausmachen, während die anderen Abschnitte
abgehoben sind. Die Abschnitte 32, 33 und 34 sind
jeweils so angeordnet, dass bei der entsprechenden Haltung der Stuhl
mit geringen Kräften
oder ohne zusätzliche
Kräfte
von einer Person im Gleichgewicht gehalten wird. Der Neigungswinkel
der Abschnitte 31, 32, 33 und 34 nimmt vom
vordersten Abschnitt 31 nach hinten sukzessive ab und kann
für den
hintersten Abschnitt 34 sogar negativ werden.
-
8 zeigt
eine zweite Ausführungsform
als Bürostuhl
mit einer Sitzfläche 20,
einem Verbindungselement 25, das an die Sitzfläche 20 angeschlossen
ist, sowie einer Rückenlehne 23.
Das Verbindungselement 25 stützt sich über ein Drehgelenk 26 an
einem Sockel ab, der hierzu eine entsprechende Ausnehmung 27 aufweist.
Der Sockel wird durch zwei seitliche Streben 30 gebildet,
die wie in dem ersten Ausführungsbeispiel
ausgeführt
werden können, sowie
durch einen diese verbindenden Querträger 39, welcher die
Ausnehmung 27 für
das Drehgelenk 26 aufweist. Dementsprechend sind an der
zum Boden weisenden Unterseite jeder Strebe 30 eine Vielzahl
von unterschiedlich geneigten Abschnitten 31, 32, 33 und 34 ausgebildet,
so dass für
eine auf dem Stuhl sitzende Person für unterschiedliche Sitzhaltungen
passende Neigungen der Sitzfläche 20 automatisch
eingestellt werden. Zudem kann die Sitzfläche 20 um das Drehgelenk 26 geschwenkt
werden.
-
9 zeigt
als drittes Ausführungsbeispiel einen
Hocker mit einer Sitzfläche 20,
die an ihrer Unterseite mit einem Hydraulikzylinder 24 gekoppelt
ist. Über
einen Betätigunghebel 213 kann
der Hydraulikzylinder 24 betätigt werden. Der Betätigungshebel 213 ist
unter der Sitzfläche 20 angeordnet
und der Hydraulikzylinder 24 weist eine zurückziehbare
Stange auf, die mit der Sitzfläche
verbunden ist, so dass eine Person den Betätigungshebel 213 betätigen kann,
um die Höhe
der Sitzfläche 20 einzustellen,
indem die zurückziehbare
Stange betätigt
wird. Der Hydraulikzylinder stützt
sich auf der Querstrebe 39 eines Sockels ab, der wie in
der zweiten Ausführungsform
ausgebildet sein kann.
-
An
der Unterseite der vorstehend genannten Streben 30 kann
jeweils ein Gleitklotz bzw. eine Gleitschiene 5 angebracht
sein. Diese kann beispielsweise aus Kunststoff, Gummi oder anderen
bekannten Werkstoffen bestehen, um eine Anpassung an Böden mit
unterschiedlichen Reibkoeffizienten zu ermöglichen.
-
Wie
die 10 und 11 zeigen,
weist jede Strebe 30 an ihrer Unterseite mindestens eine Aufnahmeöffnung 40 zur
Aufnahme eines Vorsprungs 51 eines Gleitklotzes bzw. einer
Gleitschiene 5 auf. Jede Strebe 30 kann als Hohlkörper ausgeführt werden,
in dem eine Vielzahl von Versteifungsrippen 4 angeordnet
sind. Die Rippen 4 sind untereinander durch eine Vielzahl
von Knoten 42 verbunden, um eine Versteifungsstruktur für die Streben 30 zu
bilden, die so besonders leicht und stabil sind.
-
Die
geneigten Flächen 31, 32, 33 und 34 der Streben 30 können gerade
ausgeführt
werden oder, wie in 12 gezeigt, nach innen gekrümmt, das heißt konkav
sein. Die letzte geneigte Fläche 34 kann auch
nach außen
hervorgewölbt
sein.