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Die
vorliegende Erfindung betrifft Systeme zur Herstellung von gedämmten Hohlwänden.
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Im
Stand der Technik ist es bekannt, vorgefertigte Hohlwände mit
zwei Wandschalen aus bewehrtem Beton herzustellen, wobei die Wandschalen durch
Systeme zur Aufnahme von Kräften
in mechanischer Wirkverbindung stehen. Damit ist gewährleistet,
dass die Hohlwand auf der Baustelle ihre Form behält, wenn
in den Hohlraum Frischbeton eingegossen wird. Bei diesen Hohlwänden werden
gesonderte Abstandhalter verwendet, die bei der Herstellung der Hohlwände den
gewünschten
Abstand zwischen den Wandschalen gewährleisten.
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Nach
dem Einbringen der Systeme zur Kraftaufnahme und der Abstandhalter
in die erste Wandschale werden nach dem Stand der Technik mehrere Wärmedämmplatten
auf die erste Wandschale aufgebracht, wobei die Wärmedämmplatten
an die Systeme zur Kraftaufnahme und die Abstandhalter, die sich
bereits in der Wandschale befinden und üblicherweise in einem Rechteckraster
zwischen den Wandschalen angeordnet sind, angepasst werden. Die
Wärmedämmplatten
werden also gestückelt
und teilweise ausgeschnitten, um sich den Systemen zur Kraftaufnahme
und den Abstandhaltern anzupassen. Im Ergebnis liegt jedoch keine
vollständige
Abdeckung der ersten Wandschale durch die Wärmedämmplatten vor. Es verbleiben
damit Schlitze bzw. Unterbrechungen zwischen den Wärmedämmplatten,
die beim Eingießen
von Frischbeton in den Hohlraum ebenfalls von dem Frischbeton ausgefüllt werden
und so zu unerwünschten
Wärmeübertragungen,
also Wärmebrücken führen.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Hohlwand bereitzustellen,
die auf einfachere und qualitativ hochwertigere Weise hergestellt werden
kann. Dabei sollen bevorzugt auch die Herstellungskosten reduziert
werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Hohlwand gemäß Anspruch
1 bzw. durch Anspruch 25 gelöst.
Die abhängigen
Ansprüche
betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung. Der Bewehrungsstab
gemäß Anspruch
10 und das System gemäß Anspruch
22 lösen
ebenfalls die Aufgabe, auf einfachere Weise eine Hohlwand herstellen zu
können.
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Die
erfindungsgemäße Hohlwand
weist eine erste Wandschale und eine zweite Wandschale auf, die
beabstandet von der ersten Wandschale angeordnet ist. Die erste
Wandschale und die zweite Wandschale sind durch Bewehrungsstäbe miteinander
verbunden. Erfindungsgemäß stellen
die Bewehrungsstäbe
jeweils eine mechanische Verbindung zwischen der ersten Wandschale
und der zweiten Wandschale her, und dienen gleichzeitig zur Festlegung
der Wandstärke
der Hohlwand. Dadurch werden diese beiden Funktionen durch die erfinderischen
Bewehrungsstäbe
erreicht im Gegensatz zum Stand der Technik, nach welchem für diese
Funktionen unterschiedliche Bauteile vorgesehen wurden.
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Die
Bewehrungsstäbe
sollten eine derartige mechanische Verbindung zwischen der ersten
Wandschale und der zweiten Wandschale schaffen, dass die Bewehrungsstäbe die Zugkräfte aufnehmen
können,
die entstehen, wenn Frischbeton in den Freiraum der Hohlwand im
stehenden Zustand eingegossen wird. Die aufzunehmenden Zugkräfte hängen dabei
von der Höhe
des Hohlraumes der Wand ab, da mit steigender Höhe der Innendruck den eingefüllten Frischbetons
auf die Wandschalen steigt. Die mechanische Verbindung sollte jedoch
auch Druckkräfte, die
im eingebauten Zustand von Außen
auf die Wand einwirken können,
z.B. im Falle von Wind-, Wasser- oder Erdlasten, aufnehmen können.
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Zum
besseren Verständnis
der Erfindung wird das Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Hohlwand
dargestellt. Zunächst
wird Frischbeton in eine Form bzw. Stahlpalette zur Herstellung
einer ersten Wandschale eingegossen. Es wird dann eine Wärmedämmschicht
auf die erste Wandschale aufgebracht, und zwar vorzugsweise in einem
Zustand, in dem der Frischbeton der ersten Wandschale noch nicht
abgebunden bzw. erstarrt ist. Anschließend werden die erfindungsgemäßen Bewehrungsstäbe durch
die Wärmedämmschicht
hindurch in den Frischbeton der ersten Wandschale eingebracht, wobei
die Bewehrungsstäbe
vorzugsweise so weit eingebracht werden, dass jeweils die Enden der
Bewehrungsstäbe
an dem Grund der Form bzw. der Stahlpalette zur Herstellung der
ersten Wandschale aufliegen. Dadurch wird – wie später erläutert wird – eine Abstandhalterfunktion
erfüllt.
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Das
so erhaltene Gebilde bestehend aus erster Wandschale, Wärmedämmschicht
und Bewehrungsstäben,
die aus der Wärmedämmschicht herausstehen,
wird dann abgebunden bzw. ausgehärtet
(das endgültige
Aushärten
kann Wochen später
erfolgen). Anschließend
wird wiederum Frischbeton in eine Form bzw. Stahlpalette eingegossen
zur Herstellung einer zweiten Wandschale. Die erste Wandschale wird
dann über
die zweite Wandschale angeordnet, wobei die herausstehenden Bewehrungsstäbe in Richtung
des Frischbetons der zweiten Wandschale weisen. Die erste Wandschale
wird abgesenkt, so dass die Bewehrungsstäbe auch mit ihren anderen Enden
in den Frischbeton der zweiten Wandschale eintauchen. Dabei liegen
die Bewehrungsstäbe
ebenfalls vorzugsweise an dem Grund der Form bzw. Stahlpalette auf.
Dadurch wird erreicht, dass die Länge der Bewehrungsstäbe die Gesamtstärke der
Hohlwand festlegt. Zuletzt wird auch die zweite Wandschale abgebunden,
so dass diese erstarrt. Es wird also eine vorgefertigte Hohlwand
erhalten, deren Hohlraum auf der Baustelle bzw. am Bestimmungsort
mit Frischbeton aufgefüllt
werden kann.
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Ein
erheblicher Vorteil des oben beschriebenen Verfahrens ist, dass
die Wärmedämmschicht
der erfinderischen Hohlwand – mit
Ausnahme der Durchtrittslöcher für die Bewehrungsstäbe – kontinuierlich ausgebildet
sein kann. Mit anderen Worten deckt die Wärmedämmschicht die anliegende Wandschale
annähernd
vollständig
ab, ohne dabei Unterbrechungen aufzuweisen (mit Ausnahme der Durchtrittslöcher für die Bewehrungsstäbe). Damit
dringt beim Einfüllen von
Frischbeton in den Hohlraum kein Beton in Unterbrechungen der Wärmedämmschicht,
die so zu unerwünschten
Wärmeleitungen
führen
können,
da die Wärmedämmschicht
unmittelbar und voll umschließend
an den Außenkonturen
der Bewehrungsstäbe
anliegt. Auf diese Weise wird eine qualitativ hochwertigere Hohlwand
mit einer deutlich besseren Wärmedämmeigenschaften
erhalten.
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An
dieser Stelle sei angemerkt, dass nach der vorliegenden Erfindung
statt einer Wärmedämmschicht
auch eine Schalldämmschicht
vorgesehen sein kann, falls die Wirkung der Schalldämmung einer
Wand im Vordergrund stehen soll.
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Um
das Einbringen der Bewehrungsstäbe
zu erleichtern, ist vorzugsweise vorgesehen, in die Wärmedämmschicht
Löcher
für den
Durchtritt von Bewehrungsstäben
einzuarbeiten, bevor die Wärmedämmschicht
auf die erste Wandschale aufgebracht wird. Diese Löcher können dann
auch als Führung
für die
Bewehrungsstäbe
dienen, damit diese möglichst rechtwinkelig
zu der ersten Wandschale angeordnet sind. Hierzu sind die Löcher vorzugsweise
etwas kleiner als die Bewehrungsstäbe ausgebildet, um einen Form-
bzw. Kraftschluss zwischen der Wärmedämmschicht
und den Bewehrungsstäben
zu gewährleisten.
Außerdem
wird so sichergestellt, dass Frischbeton, der auf der Baustelle
in den Hohlraum eingegossen wird, nicht in eventuelle Lücken zwischen
Bewehrungsstäbe
und Wärmedämmschicht
eindringen kann. Insbesondere kann ein Eindringen von Beton bis
zur Wandschale zu einer erheblichen unerwünschten Wärmebrücke führen.
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Bei
der erfinderischen Hohlwand ist es besonders vorteilhaft, wenn die
Bewehrungsstäbe
aus einem Stabmaterial, das einem Vielfachen der Stärke der
Hohlwand entspricht, hergestellt werden. Das Stabmaterial kann für die Herstellung
der Hohlwand in einzelne Bewehrungsstäbe zerschnitten werden, nämlich vor zugsweise
mit einer Länge,
die der Stärke der
herzustellenden Hohlwand entspricht. Auf diese Weise können die
Herstellungskosten weiter gesenkt werden, da für verschiedene Wandstärken dasselbe Ausgangsmaterial
verwendet werden kann.
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Mit
dem Bewehrungsstab nach der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass
der Bewehrungsstab sowohl eine mechanische Verbindung zwischen der
ersten Wandschale und der zweiten Wandschale bereitstellt als auch
der Festlegung der Wandstärke
der Hohlwand dient, also eine Abstandhalterfunktion erfüllt. Wie
bereits ausgeführt,
muss der Bewehrungsstab ausreichende Zug- und gegebenenfalls auch
Druckkräfte
aufnehmen können.
Hierzu sollte die Zugfestigkeit vorzugsweise mindestens 250 N/mm2 und der Elastizitätsmodul vorzugsweise mindestens
15000 N/mm2 betragen, insbesondere mindestens
25000 N/mm2. Außerdem sollte eine Schubspannung
zwischen dem Bewehrungsstab und dem umgebenden Beton (die so genannte
Verbundspannung) vorzugsweise mindestens 1,5 bis 2,3 N/mm2 betragen.
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Um
eine möglichst
gute Wärmedämmung der
Hohlwand zu erreichen, sollte die Wärmeleitfähigkeit der erfindungsgemäßen Bewehrungsstäbe vorzugsweise
kleiner als 5, insbesondere kleiner als 1 Watt/(Meter × Kelvin)
sein. Außerdem
sind die erfindungsgemäßen Bewehrungsstäbe vorzugsweise korrosionsbeständig und
unterliegen keiner organischen Zersetzung.
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Diese
Eigenschaften können
erfüllt
werden, wenn als Material für
den Bewehrungsstab Faser verstärktes
Material verwendet wird, insbesondere Glasfaser verstärkter Kunststoff,
je nach Anforderung auch Faser verstärkter Beton. Als Fasermaterial kommen
neben Glasfasern jedoch auch Kohlefasern, Kunststofffasern und Stahlfasern
in Betracht.
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In
den Endbereichen des Bewehrungsstabes sind vorzugsweise Einrichtungen
vorgesehen, so dass Zug- und/oder Druckkräfte von den Bewehrungsstäben in die jeweilige
Wandschale eingeleitet werden können
zur Herstellung der mechanischen Verbindung zwischen den Wandschalen.
Diese Einrichtungen an den Enden des Bewehrungsstabes können als
Umfangsnuten, Gewinde, Ausbuchtungen, Rippen, Verkrallungen oder
Löcher
ausgebildet sein.
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Erfindungsgemäß ist mindestens
an einem Ende des Bewehrungsstabes mindestens eine Spitze vorgesehen
ist, die mit ihrem Endpunkt in Bezug auf die Mittelachse des Bewehrungsstabes
seitlich versetzt angeordnet ist und/oder mindestens ein Ende des
Bewehrungsstabes nicht rotationssymmetrisch ausgebildet ist.
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Dadurch
wird erreicht, dass durch Drehen der Bewehrungsstäbe beim
Einbringen in den Frischbeton der ersten Wandschale im Weg stehende
Hindernisse, wie beispielsweise Kieselsteine, Bewehrungsgitter und/oder
grobkörnige
Zuschlagsstoffe, zur Seite geschoben werden können. Auf diese Weise kann
gewährleistet
werden, dass der Bewehrungsstab an dem Grund der Form bzw. der Stahlpalette
aufliegt, um seine Abstandhalterfunktion zu erfüllen. Hierzu kann der Bewehrungsstab
beispielsweise an einem oder an beiden Enden des Bewehrungsstabes
mindestens eine schräge
Endfläche
aufweisen mit einem Winkel gegenüber
der Mittelachse des Bewehrungsstabes von 25° bis 85°, insbesondere 30° bis 45°.
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Um
auch beim Eindringen der Bewehrungsstäbe in den Frischbeton der zweiten
Wandschale trotz im Wege stehender Hindernisse zu ermöglichen,
kann vorgesehen sein, dass auch das zweite Ende asymmetrisch ausgebildet
ist, wobei eine außerdem
eine Verdrehbarkeit des zweiten Endes durch einen Gelenkmechanismus
im mittleren Bereich des Bewehrungsstabes erreicht werden kann. Das
zweite Ende kann so verdreht werden, um Hindernisse zur Seite zu
schieben, obwohl das erste Ende bereits in der ersten Wandschale
festgelegt ist. Vorzugsweise lässt
der Gelenkmechanismus keinen weiteren Bewegungsfreiheitsgrad zu
als eine Drehung um die Mittelachse des Bewehrungsstabes.
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Der
Gelenkmechanismus kann auf einfache Weise durch eine Hülse ausgebildet
werden, welche zwei Hälften
des Bewehrungsstabes – gegebenenfalls
mit Reibungsschluss miteinander verbindet. Wenn vor dem Aufsetzen
der ersten Wandschale auf die zweite Wandschale ein Klebstoff in
die jeweiligen Hülsen
eingebracht wird, so wird eine momentane Verdrehbarkeit der zweiten
Enden der Bewehrungsstäbe
erreicht, die jedoch nach Aushärten
des Klebstoffes nicht mehr gegeben ist. Der Klebstoff gewährleistet
so auch die Übertragung
von Kräften
zwischen den beiden Hälften
der jeweiligen Bewehrungsstäbe. Es
können
jedoch alternativ auch andere Gelenkmechanismen vorgesehen sein,
die grundsätzlich
dauerhaft verdrehbar sind und eine Übertragung von Zug- und Druckkräften ermöglichen,
wie z. B. Verrastungsmechanismen (Tannenbaumstruktur), Hülsen mit
umlaufenden Nuten, Male-Female-Verbindungen, Steckmechanismen und
dergleichen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein System bestehend aus einem
oder mehreren Bewehrungsstäben
und aus einer Montagehilfe, wobei die Montagehilfe derart ausgebildet
ist, dass sie mit einer Seite auf ein Ende eines Bewehrungsstabes aufgesetzt
werden kann, und wobei eine zweite Seite der Montagehilfe eine flache
oder rundliche Fläche aufweist.
Mit einer derartigen Montagehilfe ist es möglich, dass der Werker den
jeweiligen Bewehrungsstab in den Frischbeton und/oder in die Wärmedämmschicht
mit der Hand – gegebenenfalls
auch mit Hilfe eines Hammers – einbringen
kann.
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Vorzugsweise
ist die Montagehilfe im aufgesetzten Zustand gegenüber dem
Bewehrungsstab drehfest, um ein Beiseiteschieben von Hindernissen im
Frischbeton (bei asymmetrischem Ende des Bewehrungsstabes) durch
Drehen der Montagehilfe zu ermöglichen.
Das kann erreicht werden, indem der Bewehrungsstab an dem Ende,
auf welches die Montagehilfe aufgesetzt wird, eine in Bezug auf
die Mittelachse asymmetrische Form aufweist, und dass die Montagehilfe
dieser asymmetrischen Form wenigstens teilweise angepasst ist.
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Anstatt
einer Verdrehungsmöglichkeit
kann jedoch auch vorgesehen sein, dass der Bewehrungsstab in seinem
mittleren Bereich einen Querschnitt aufweist, der eine Verbiegung
des Bewehrungsstabes in eine erste Richtung, die senkrecht zur Mittelachse
verläuft,
möglich
ist. Dadurch wird erreicht, dass beim Einbringen des Bewehrungsstabes
in den Beton der zweiten Wandschale Hindernisse seitlich umfahren
werden können.
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Dabei
ist der genannte Querschnitt im mittleren Bereich vorzugsweise auch
derart ausgestaltet, dass eine Verbiegung des Bewehrungsstabes in
eine zweite Richtung, die sowohl zur Mittelachse als auch zur ersten
Richtung senkrecht verläuft,
gegenüber
einer Verbiegung in der ersten Richtung schwerer möglich ist.
Eine derartige Verbiegungsmöglichkeit
kann geschaffen werden, indem der mittlere Bereich allseitig bzw.
nur von zwei Seiten her verjüngt
wird.
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Obwohl
der Bewehrungsstab vorzugsweise in Frischbeton eingebracht wird,
ist es nach der vorliegenden Erfindung auch möglich, in abgebundenen bzw.
erstarrten Beton Löcher
einzubohren, und den jeweiligen Bewehrungsstab mit Klebstoff darin
festzulegen. Das Einbringen des erfindungsgemäßen Bewehrungsstabes in Frischbeton
ist also kein zwingendes Merkmal der vorliegenden Erfindung.
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Es
folgt nun eine Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung unter Bezug auf die beigefügte Zeichnung.
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1 zeigt
einen Querschnitt durch eine Hohlwand nach einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung,
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2 zeigt
einen mittleren Bereich eines Bewehrungsstabes nach einem Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung, bei dem eine Verdrehbarkeit zwischen zwei
Hälften
des Bewehrungsstabes möglich
ist,
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3 zeigt
einen mittleren Bereich eines Bewehrungsstabes nach einem weiteren
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, bei dem eine Verbie gungsmöglichkeit
zwischen den Enden des Bewehrungsstabes möglich ist, und
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4 zeigt
eine Montagehilfe nach einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung, um einen Bewehrungsstab in Frischbeton einzubringen.
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1 zeigt
einen Querschnitt durch eine Hohlwand 1 nach einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Die Hohlwand 1 weist eine ersten
Wandschale 2, eine zweite Wandschale 3 und eine
dazwischen liegende Wärmedämmschicht 4 auf.
Die Wandschalen 2, 3 stehen durch mehrere Bewehrungsstäbe 5 in
mechanischer Wirkverbindung (in 1 ist nur
ein Bewehrungsstab zu sehen). Die Wärmedämmschicht 4 wird durch
die Bewehrungsstäbe
ebenfalls festgelegt, so dass sie vorzugsweise an der ersten Wandschale 2 anliegt.
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Erfindungsgemäß stellen
die Bewehrungsstäbe 5 jeweils
eine mechanische Verbindung zwischen der ersten Wandschale 2 und
der zweiten Wandschale 3 her, und dienen gleichzeitig zur
Festlegung der Wandstärke
der Hohlwand. Dadurch werden diese beiden Funktionen durch die erfinderischen
Bewehrungsstäbe
erreicht im Gegensatz zum Stand der Technik, nach welchem für diese
Funktionen unterschiedliche Bauteile vorgesehen wurden.
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Die
Bewehrungsstäbe 5 schaffen
eine derartige mechanische Verbindung zwischen der ersten Wandschale 2 und
der zweiten Wandschale 3, dass die Bewehrungsstäbe 5 die
Zugkräfte
aufnehmen können,
die entstehen, wenn Frischbeton in den Freiraum 6 der Hohlwand
im stehenden Zustand eingegossen wird. Die aufzunehmenden Zugkräfte hängen dabei
von der Höhe
des Hohlraumes 6 der Wand ab, da mit steigender Höhe der Innendruck
den eingefüllten
Frischbetons auf die Wandschalen steigt. Die mechanische Verbindung
kann jedoch auch Druckkräfte,
die im eingebauten Zustand von Außen auf die Wand einwirken
können,
z.B. im Falle von Wind-, Wasser- oder Erdlasten, aufnehmen.
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Zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Hohlwand
wird – wie
bereits ausgeführt
wurde – Frischbeton
in eine Form bzw. Stahlpalette zur Herstellung der ersten Wandschale 2 eingegossen.
Es wird dann die Wärmedämmschicht 4 auf
die erste Wandschale 2 aufgebracht, und zwar vorzugsweise in
einem Zustand, in dem der Frischbeton der ersten Wandschale noch
nicht abgebunden bzw. erstarrt ist. Anschließend werden die erfindungsgemäßen Bewehrungsstäbe 5 durch
die Wärmedämmschicht 4 hindurch
in den Frischbeton der ersten Wandschale 2 eingebracht,
wobei die Bewehrungsstäbe 5 in
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
so weit eingebracht werden, dass jeweils die Enden der Bewehrungsstäbe an dem
Grund der Form bzw. der Stahlpalette zur Herstellung der ersten
Wandschale aufliegen. Dabei wird angemerkt, dass die erste Wandschale 2 bei
seiner Herstellung zunächst
eine derartige Lage hat, dass ihre Außenseite nach unten weist (entgegengesetzt
zur dargestellten Lage in 1). Die
Bewehrungsstäbe 5 werden
also in dieser Herstellungsphase von oben nach unten in den Beton eingedrückt.
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Das
so erhaltene Gebilde bestehend aus erster Wandschale 2,
Wärmedämmschicht 4 und
Bewehrungsstäben 5,
die aus der Wärmedämmschicht herausstehen,
wird dann abgebunden bzw. ausgehärtet.
Anschließend
wird wiederum Frischbeton in eine Form bzw. Stahlpalette eingegossen
zur Herstellung der zweiten Wandschale 3. Die erste Wandschale 2 wird
dann über
die zweite Wandschale 3 angeordnet, wobei die herausstehenden
Bewehrungsstäbe
in Richtung des Frischbetons der zweiten Wandschale weisen (die
erste Wandschale wird also gegenüber
der ersten Herstellungsphase umgedreht). Die erste Wandschale 2 wird
abgesenkt, so dass die Bewehrungsstäbe auch mit ihren anderen Enden
in den Frischbeton der zweiten Wandschale 3 eintauchen.
Dabei liegen die Bewehrungsstäbe 5 ebenfalls
an dem Grund der Form bzw. Stahlpalette auf. Dadurch wird erreicht,
dass die Länge
der Bewehrungsstäbe 5 die
Gesamtstärke
der Hohlwand festlegt, so dass die Bewehrungsstäbe 5 auch eine Abstandhalterfunktion
erfüllen.
Zuletzt wird auch die zweite Wandschale 3 abgebunden, so
dass diese erstarrt. Es wird also eine vorgefertigte Hohlwand 1 erhalten,
deren Hohlraum 6 auf der Baustelle bzw. am Bestimmungsort
mit Frischbeton aufgefüllt
werden kann.
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Ein
erheblicher Vorteil des oben beschriebenen Verfahrens ist, dass
die Wärmedämmschicht 4 der
erfinderischen Hohlwand 1 – mit Ausnahme der Durchtrittslöcher für die Bewehrungsstäbe – kontinuierlich
ausgebildet ist. Mit anderen Worten deckt die Wärmedämmschicht 4 die anliegende
Wandschale 2 vollständig
ab, ohne dabei Unterbrechungen aufzuweisen (mit Ausnahme der Durchtrittslöcher für die Bewehrungsstäbe). Damit
dringt beim Einfüllen
von Frischbeton in den Hohlraum 6 kein Beton in Unterbrechungen
der Wärmedämmschicht 4,
die so zu unerwünschten
Wärmeleitungen
führen
können,
da die Wärmedämmschicht 4 unmittelbar
und voll umschließend
an den Außenkonturen
der Bewehrungsstäbe 5 anliegt.
Auf diese Weise wird eine qualitativ hochwertigere Hohlwand 1 mit
einer deutlich besseren Wärmedämmeigenschaften
erhalten.
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Um
das Einbringen der Bewehrungsstäbe 5 zu
erleichtern, ist nach dem dargestellten Ausführungsbeispiel vorgesehen,
in die Wärmedämmschicht 4 Löcher für den Durchtritt
von Bewehrungsstäben 5 einzuarbeiten,
bevor die Wärmedämmschicht 4 auf
die erste Wandschale 2 aufgebracht wird. Diese Löcher können dann
auch als Führung
für die
Bewehrungsstäbe 5 dienen,
damit diese möglichst
rechtwinkelig zu der ersten Wandschale 2 angeordnet sind.
Hierzu sind die Löcher
vorzugsweise etwas kleiner als die Bewehrungsstäbe 5 ausgebildet,
um einen Form- bzw.
Kraftschluss zwischen der Wärmedämmschicht
und den Bewehrungsstäben
zu gewährleisten.
Außerdem
wird so sichergestellt, dass Frischbeton, der auf der Baustelle
in den Hohlraum 6 eingegossen wird, nicht in eventuelle
Lücken zwischen
Bewehrungsstäbe 5 und
Wärmedämmschicht 4 eindringen
kann.
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Der
Bewehrungsstab 5 besteht in dem in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel
aus Glasfaser verstärktem
Kunststoff mit eine Zugfestigkeit von über 250 N/mm2 und
einem Elastizitätsmodul
von über
25000 N/mm2. Die Schubspannung zwischen dem
Bewehrungsstab 5 und dem umgebenden Beton (die so genannte
Verbundspannung) beträgt mehr
als 2,3 N/mm2. Das Material des Bewehrungsstabes 5 hat
eine Wärmeleitfähigkeit
unter 1 Watt/(Meter × Kelvin),
ist korrosionsbeständig
und unterliegt keiner organischen Zersetzung.
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In
den Endbereichen der Bewehrungsstäbe sind vorzugsweise Einrichtungen
vorgesehen, die eine Einleitung von Zug- und/oder Druckkräften von den
Bewehrungsstäben
in die jeweilige Wandschale ermöglichen.
Hierzu können
im Endbereich der Bewehrungsstäbe
Umfangsnuten, Gewinde, Ausbuchtungen, Rippen, Verkrallungen oder
Löcher
ausgebildet sein. In dem Ausführungsbeispiel
nach 1 ist der Bewehrungsstab 5 mit gewindeartig
verlaufenden Nuten versehen, um eine Einleitung von Zug- und/oder
Druckkräften
in die jeweilige Wandschale zu ermöglichen.
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Der
Bewehrungsstab 5 weist an beiden Enden jeweils eine Spitze 7 auf,
die mit ihrem Endpunkt in Bezug auf die Mittelachse 8 des
Bewehrungsstabes 5 seitlich versetzt angeordnet ist. Nach
anderen Ausführungsformen
reicht es aber aus, dass die Enden des Bewehrungsstabes nicht rotationssymmetrisch
ausgebildet sind. Dadurch wird erreicht, dass durch Drehen der Bewehrungsstäbe 5 beim
Einbringen in den Frischbeton der ersten Wandschale 2 im Weg
stehende Hindernisse, wie beispielsweise Kieselsteine, Bewehrungsgitter
und/oder grobkörnige Zuschlagsstoffe,
zur Seite geschoben werden können.
Auf diese Weise kann gewährleistet
werden, dass der Bewehrungsstab 5 an dem Grund der Form bzw.
der Stahlpalette aufliegt, um seine Abstandhalterfunktion zu erfüllen. Hierzu
kann der Bewehrungsstab an einem oder an beiden Enden des Bewehrungsstabes
mindestens eine schräge
Endfläche
aufweisen, deren Winkel α gegenüber der
Mittelachse 8 des Bewehrungsstabes im dargestellten Ausführungsbeispiel
etwa 30° bis
40° beträgt.
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Um
auch beim Eindringen der Bewehrungsstäbe in den Frischbeton der zweiten
Wandschale trotz im Wege stehender Hindernisse zu ermöglichen,
ist in dem Ausführungsbeispiel
nach 2, welche eine Alternative zu dem Detail A in 1 zeigt,
vorgesehen, dass eine Verdrehbarkeit des zweiten Endes durch einen
Ge lenkmechanismus 9 im mittleren Bereich des Bewehrungsstabes
erreicht werden kann. Das zweite Ende kann so verdreht werden, um
Hindernisse zur Seite zu schieben, obwohl das erste Ende bereits
in der ersten Wandschale festgelegt ist.
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Der
Gelenkmechanismus kann – wie
in 2 dargestellt ist – auf einfache Weise durch
eine Hülse 10 ausgebildet
werden, welche zwei Hälften des
Bewehrungsstabes – gegebenenfalls
mit Reibungsschluss miteinander verbindet. Wenn vor dem Aufsetzen
der ersten Wandschale 2 auf die zweite Wandschale 3 ein
Klebstoff in die jeweiligen Hülsen eingebracht
wird, so wird eine momentane Verdrehbarkeit der zweiten Enden der
Bewehrungsstäbe
erreicht, die jedoch nach Aushärten
des Klebstoffes nicht mehr gegeben ist. Der Klebstoff gewährleistet so
auch die Übertragung
von Kräften
zwischen den beiden Hälften
der jeweiligen Bewehrungsstäbe.
Es können
jedoch alternativ auch andere Gelenkmechanismen vorgesehen sein,
die grundsätzlich
dauerhaft verdrehbar sind und eine Übertragung von Zug- und Druckkräften ermöglichen,
wie z. B. Verrastungsmechanismen (Tannenbaumstruktur), Hülsen mit
umlaufenden Nuten, Male-Female-Verbindungen,
Steckmechanismen und dergleichen.
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4 zeigt
eine Montagehilfe 11 nach einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung, um einen Bewehrungsstab 5 in Frischbeton einzubringen.
Die Montagehilfe 5 ist derart ausgebildet, dass sie mit
einer Seite auf ein Ende eines Bewehrungsstabes aufgesetzt werden
kann, und wobei eine zweite Seite der Montagehilfe 11 eine
flache oder rundliche Fläche 12 aufweist.
Mit einer derartigen Montagehilfe ist es möglich, dass der Werker den
jeweiligen Bewehrungsstab in den Frischbeton und/oder in die Wärmedämmschicht
mit der Hand – gegebenenfalls auch
mit Hilfe eines Hammers – einbringen
kann.
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Vorzugsweise
ist die Montagehilfe 11 im aufgesetzten Zustand gegenüber dem
Bewehrungsstab 5 drehfest, um ein Beiseiteschieben von
Hindernissen im Frischbeton (bei asymmetrischem Ende des Bewehrungsstabes)
durch Drehen der Montagehilfe 11 zu ermöglichen. Das kann erreicht
werden, indem der Bewehrungs stab an dem Ende, auf welches die Montagehilfe
aufgesetzt wird, eine in Bezug auf die Mittelachse asymmetrische
Form aufweist, und dass die Montagehilfe dieser asymmetrischen Form
wenigstens teilweise angepasst ist, wie das bei den Flächen 13 in 4 der
Fall ist.
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3 zeigt
einen mittleren Bereich eines Bewehrungsstabes 5 nach einem
weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, bei dem eine Verbiegungsmöglichkeit
zwischen den Enden des Bewehrungsstabes möglich ist. Anstatt einer Verdrehungsmöglichkeit
ist vorgesehen, dass der Bewehrungsstab 5 in seinem mittleren
Bereich einen Querschnitt aufweist, der eine Verbiegung des Bewehrungsstabes 5 in
eine erste Richtung, die senkrecht zur Mittelachse 8 verläuft, möglich ist.
Dadurch wird erreicht, dass beim Einbringen des Bewehrungsstabes
in den Beton der zweiten Wandschale 3 Hindernisse seitlich
umfahren werden können.
Eine derartige Verbiegungsmöglichkeit
kann geschaffen werden, indem der mittlere Bereich allseitig bzw.
nur von zwei Seiten her verjüngt
wird.