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Die
Erfindung betrifft eine Kartoffelerntemaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Kartoffelerntemaschinen
bekannter Ausführung
sind mit einer zumindest ein Rodeaggregat aufweisenden Aufnahmevorrichtung
zum Aufnehmen des Kartoffeldamms versehen, wobei die am Maschinengestell
gehaltene Aufnahmevorrichtung durch zumindest ein Auflageelement
bodenseitig abstützbar ist.
Dazu ist gemäß
DE 32 00 924 A1 das
Maschinengestell einerseits über
Laufräder
abgestützt
und im Bereich der Aufnahmevorrichtung ist eine auf dem Kartoffeldamm
auflegbare Dammtrommel vorgesehen. Auch die Kartoffelerntemaschinen
gemäß
G 87 00 095.4 und
DE 199 47 484 A1 weisen
im Bereich der Rodeschare eine bodenseitige Dammrolle bzw. -trommel
auf. Bei einer Maschine gemäß
DE 32 07 288 C2 ist
bei einem einreihigen Kartoffelroder ein im Bereich des vorderen
Randes des Aufnahmeschares mitführbares
Tiefenrad vorgesehen. Dieses dient zur Tiefensteuerung und wird
gleichzeitig zum Abschneiden von Kartoffelkraut genutzt. Auch in
der Fachliteratur wird allge mein vorgeschlagen, zusätzlich zur Abtastung
mittels Dammtrommeln o. dgl. Bauteile eine Tiefenführung der
Rodeschar mit einem ohne Stützlast
in der Furche mitlaufenden Stützrad
zu verwenden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kartoffelerntemaschine
zu schaffen, deren Aufnahmevorrichtung eine für den Einstell- und Rodevorgang
der Schare optimale Abstützung
aufweist und dabei mit geringem technischen Aufwand eine Verbesserung
der Rodeleistung ermöglicht.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch eine Kartoffelerntemaschine mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Hinsichtlich weiterer Vorteile und Ausgestaltungen
wird auf die Ansprüche
2 bis 22 verwiesen.
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Die
Kartoffelerntemaschine weist im Bereich der mit zumindest einem
Rodeaggregat versehenen Aufnahmevorrichtung ein Auflageelement auf,
das erfindungsgemäß von zumindest
zwei entlang gegenüberliegender
Seitenränder
eines zwischenliegenden Kartoffeldamms verlagerbaren und als eine funktionale
Einheit zusammenwirkenden Rollrädern gebildet
ist.
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In
Abgrenzung zu an sich bekannten Dammtrommeln, Tasträdern o.
dgl. Auflageelementen zur Tiefenführung von Aufnahmevorrichtungen
bekannter Art ist die die beiden Rollräder aufweisende Führungseinheit
so konzipiert, daß in
den beiden Furchen neben dem zumindest einen Kartoffeldamm eine
die Gewichtskraft der Aufnahmevorrichtung aufnehmende Abstützung erreicht
ist. Mit geringem Aufwand sind die Rollräder auch für eine Tiefeneinstellung bzw.
-steuerung der Rodeschare nutzbar. Die einen auf die jeweilige Breite
des Kartoffeldamms abstimmbaren Querabstand aufweisenden Roderäder begrenzen
in der Rodephase den Kartoffeldamm nach Art eines Einzugskanals,
so daß mit
diesem das Rodematerial seitlich geführt wird, dieses einen stabilisierten
Gemischstrom bildet und damit die Zuführung des aufgenommenen Kartoffeldamms
in nachgeordnete Aggregate der Maschine verbessert ist.
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Diese
Rollräder
sind damit als kombinierte Stütz-,
Führungs-
und Steuerelemente wirksam, so daß die Aufnahmevorrichtung als
eine funktional verbesserte Baueinheit bereitgestellt wird. Durch
eine weitgehend variable Gestaltung der Verbindungsbaugruppen zwischen
den Rollrädern
und einem Traggestell der Aufnahmevorrichtung sind unterschiedliche
Antriebs- und Stützkonstruktionen
sowie jeweilige Höhen-
und Querverstellmöglichkeiten
der Rollräder
denkbar, so daß die
Konstruktion insgesamt ein an die jeweiligen Rodebedingungen variabel
anpaßbares
System bildet.
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Weitere
Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Kartoffelerntemaschine
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung.
In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
perspektivische Prinzipdarstellung der Kartoffelerntemaschine im
Bereich der Aufnahmevorrichtung mit erfindungsgemäßen Rollrädern,
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2 eine
Seitenansicht der Kartoffelerntemaschine ähnlich 1 mit einer
Aufnahmephase eines der Kartoffeldämme,
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3 eine
Perspektivdarstellung der Aufnahmevorrichtung ähnlich 1 mit zusätzlichen Baugruppen
im Bereich der Rollräder,
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4 eine
Draufsicht der Aufnahmevorrichtung gemäß 3, und
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5 eine
Vorderansicht der Aufnahmevorrichtung gemäß 4.
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In 1 ist
eine insgesamt mit 1 bezeichnete Kartoffelerntemaschine
dargestellt, deren Aufbau nur schematisch angedeutet ist. Im vorderen
Bereich ist die Maschine 1 mit einer zumindest ein Rodeaggregat 2 aufweisenden
Aufnahmevorrichtung 3 zum Aufnehmen von Kartoffeldämmen 4 versehen.
Bei bekannten Kartoffelerntemaschinen 1 dieser Art wird die
ein oder mehrere Rodeschar(e) 5 aufweisende Aufnahmevorrichtung 3 durch
zumindest ein als Auflagetrommel o. dgl. ausgebildetes Auflageelement (nicht
dargestellt) bodenseitig, insbesondere im Bereich des Kartoffeldamms 4,
abgestützt.
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Die
Kartoffelerntemaschine 1 ist erfindungsgemäß mit einer
Aufnahmevorrichtung 3 versehen, die zumindest zwei entlang
gegenüberliegender
Seitenränder 6, 7 des
zwischenliegenden Kartoffeldamms 4 verlagerbare Rollräder 8, 8' aufweist, die nach
Art von Auflageelementen wirksam sind.
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Bei
der gemäß 1 bis 5 dargestellten Ausführung der
Kartoffelerntemaschine 1 ist die Aufnahmevorrichtung 3 als
eine mehrreihige Baugruppe vorgesehen. Bei dieser mehrreihigen,
vorzugsweise 4-reihigen, Aufnahmevorrichtung 3 ist die
Anzahl der paarweise zusammenwirkenden Rollräder 8 jeweils um eines
höher als
die Anzahl der aufzunehmenden Kartoffeldämme 4, so daß sich bei
dieser Ausführung zur
Rodung von vier Kartoffeldämmen 4 eine
Aufnahmevorrichtung 3 mit fünf quer zur Fahrtrichtung F
aneinandergereihten Rollrädern 8 (1, 3)
ergibt.
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Die
beiden jeweils zusammenwirkenden Rollräder 8, 8' bilden damit
eine zumindest einen Anteil der Gewichtskraft A des Rodeaggregates 2 abstützende,
zur Steuerung der Rodeschare 5 vorgesehene und am aufzunehmenden
Kartoffeldamm 4 als eine Einzugshilfe wirksame Führungseinheit
E. In der dargestellten Ausführung
mit fünf
Rollrädern 8 ist
die Gewichtskraft A entsprechend mehrreihig verteilt, so daß die bodenseitige
Flächenpressung
je Rollrad 8 durch entsprechende Verteilung reduziert ist.
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Aus
der Ansicht gemäß 1 ergibt
sich, daß die
Rollräder 8 im
Vergleich zu bekannten Tastrollen o. dgl. Auflageelementen einen
vergrößerten Durchmesser
D aufweisen, wobei dieser an die entsprechenden Rodebedingungen
(Arbeitshöhe
W, 1), insbesondere in Bezug auf die Höhe K der Kartoffeldämme 4 anpaßbar ist.
Die beiden Rollräder 8, 8' einer Führungseinheit
E weisen im Vergleich zur Höhe
K des Kartoffeldamms 4 einen um ein Vielfaches, insbesondere
das 2,5-fache, größeren Durchmesser
D auf. Dabei sind die Rollräder 8 der
mehrreihigen Aufnahmevorrichtung 3 in Querrichtung jeweils mit
dem gleichen Durchmesser D versehen. Die Ansichten gemäß 4 und 5 zeigen,
daß die
Rollräder 8 mit
unterschiedlicher Breite Z, Z' versehen sein
können.
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Die
Konstruktion der Führungseinheit
E sieht vor, daß zwischen
den quer zur Fahrtrichtung F eine Reihe bildenden Rollrädern 8 (Stützachse
Q) ein variierbarer, insbesondere an den Abstand der Kartoffeldämme 4 anpaßbarer Stützabstand
B (1) vorgesehen ist. Die Rollräder 8 können entsprechend dem
Erntegut bzw. dem Profil des Kartoffeldamms mit unterschiedlichen
Stützabständen angeordnet werden
(nicht dargestellt). Denkbar sind auch nicht näher dargestellte Stellelemente
zur Verstellung der Rollräder 8 quer
zur Fahrtrichtung F, so daß die
Rollräder 8 durch
eine manuelle oder automatische Querverstellung jeweils optimal
in der Furche 9 zwischen den Kartoffeldämmen 4 abgestützt sind.
In jedem Fall wird am Kartoffeldamm 4 eine seitliche Führung bei 6, 7 erreicht
und das Gemisch G kann zwischen den beiden Rollrädern 8, 8' optimal auf
einer Trennstrecke T in die Maschine 1 geleitet werden (2).
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Die
Aufnahmevorrichtung 3 weist in Bewegungsrichtung F der
Maschine 1 drehbare Rollräder 8 (Pfeil C) auf,
wobei die Kartoffelerntemaschine 1 insgesamt mittels nicht
dargestellter Antriebsräder
in Fahrtrichtung F bewegt wird. Denkbar ist auch, die Rollräder 8 mit
einem nicht dargestellten separaten Antrieb zu versehen, so daß die in 1 und 2 beispielhaft
dargestellten Wirkungen der Rollräder 8, 8' als Einzugshilfe
(hier: seitliche Pressung des Dammes 4 gemäß Pfeil
S, S' und Mitnahmewirkung
gemäß Pfeil
P) aktiv unterstützbar
sind.
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Die
im Nahbereich der Rollräder 8 befindlichen
Rodeschare 5 können
durch die Führungseinheit
E bzw. eine höhenverstellbare
Abstützung
der Rollräder 8 optimal
auf die Höhe
K der Kartoffeldämme 4 und
damit den mehrreihigen Rodevorgang (2) eingestellt
werden.
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Aus 3 bis 5 ergeben
sich dafür
vorgesehene konstruktive Einzelheiten der Aufnahmevorrichtung 3,
wobei diese mit einer einerseits mit einem Maschinengestell 10 verbindbaren
und andererseits im Bereich der Rodeschare 5 die Rollräder 8 tragenden
Gestängebaugruppe 11 versehen
ist. Die Rollräder 8 sind
dabei in Fahrtrichtung F drehbar an einer Querachse 12 der
Gestängebaugruppe 11 gelagert. 3 zeigt,
daß die
im wesentlichen symmetrisch zur Längsmittelebene M der Maschine 1 aufgebaute
Gestängebaugruppe 11 als
ein zwei seitliche Lenker 13, 14 und einen vorderen
Querbalken 15 aufweisender Führungs- und Lenkrahmen ausgebildet
ist.
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Damit
kann die Aufnahmevorrichtung 3 mittels jeweiliger an den
Lenkern 13, 14 angreifender und insbesondere in
Form von Hubzylindern 16, 17 ausgebildeter Antriebselemente
betätigt
werden. Für eine
Hubbewegung gemäß Pfeil
H (2) ist die Aufnahmevorrichtung 3 im Bereich
der Lenker 13, 14 mittels jeweiliger Stützlager 18, 19 so
mit dem Maschinengestell 10 verbunden, daß die Hubbewegung H
eine Schwenkbewegung gemäß Pfeil
R (2) bewirkt. Damit kann die Aufnahmevorrichtung 3 insgesamt
abgehoben werden, z.B. am Rand eines Feldes oder bei der Fahrt.
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Aus
der Seitenansicht gemäß 2 und
der Vorderansicht gemäß 5 wird
die Halterung der die Rollräder 8 zentral
tragenden Querachse 12 an der Gestängebaugruppe 11 deutlich.
Die Querachse 12 ist durch zumindest einen von dieser aus
radial verlaufenden Schwinghebel 20 mit dem vorderen Bereich
der Gestängebaugruppe 11 mittels
eines Stützlagers 25 verbunden.
Mit diesem Schwinghebel 20 kann die Querachse 12 gemeinsam
mit den Rollrädern 8 durch
zumindest ein weiteres Huborgan in Form eines Hubzylinders 21 verlagert
werden (Pfeil N). Die Bewegung des Hubzylinders 21 wird
am kurzen Arm 26 des Schwinghebels 20 eingeleitet,
durch dessen Traglager 27 umgelenkt und auf das Stützlager 28 übertragen,
so daß insbesondere
eine Lageänderung
der Baueinheit E relativ zur Gestängebaugruppe 11 erfolgt
(Pfeil N).
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Die
Zusammenschau von 3 bis 5 verdeutlicht,
daß die
Querachse 12 bei symmetrischem Aufbau der Vorrichtung 3 jeweils
endseitig im Bereich des Traglagers 27, 27' mit der Gestängebaugruppe 11 verbunden
ist und die jeweils als Verbinder vorgesehenen Huborgane in Form
von zwei parallelen Hubzylindern 21, 21' mit dem jeweiligen
Schwinghebel 20, 20' so
zusammenwirken, daß die
Schwenk- und Einstellbewegung gemäß Pfeil N möglich ist. Diese über eine
Steuerung der Maschine 1 beeinflußbare Schwenkbewegung N wird
in einfachster Ausführung
als Tiefensteuerung genutzt. Auch während dem Rodevorgang ist eine
weitgehend beliebige Verstellung der Hubzylinder 21, 21' denkbar. Die
Verlagerung der Rollräder 8 definiert
dabei den als Rodetiefe wirksamen Höhenabstand zu den Rodescharen 5.
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Die
Draufsicht gemäß 4 zeigt
eine zusätzliche
Tasteinheit 23, die als auf einem der Kartoffeldämme 4 auflegbare
Baugruppe zur Steuerung der Aufnahmevorrichtung 3 bzw.
der Rodeaggregate 2 im Bereich der Rollräder 8 vorgesehen
ist. Denkbar ist auch, daß im
Bereich der Rollräder 8 eine
Meßeinrichtung 22 vorgesehen
ist, mit der die Aufnahmetiefe der Aufnahmevorrichtung 3 kontrollierbar
und steuerbar ist.
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Die
Kartoffelerntemaschine 1 ist für den Einsatz in hangigem Gelände so ausgebildet,
daß die Aufnahmevorrichtung 3 weitgehend
unabhängig
vom Führerhaus,
dem Sammelbunker o. dgl. Baugruppen (nicht dargestellt) in Richtung
gemäß Pfeil
W' (3) um
die Mittellängsebene
M schwenkbar ist. Die Steuerung der Fahrtrichtung F entsprechend
dem Verlauf der Kartoffeldämme 4 kann
dabei manuell vom Fahrer der Maschine erfolgen. Mit der Meßeinrichtung 22 ist
auch eine Kontrolle oder Steuerung dieses Vorgangs möglich, so
daß die
Seitensteuerung der Maschine 1 durch ein entsprechendes
Meßsignal
der Einrichtung 22 optimiert werden kann. Für diese
weitgehend automatische Zentrierung auf dem Kartoffeldamm sind auch
die erfindungsgemäßen Rollräder 8 nutzbar.
Als Führungsgröße können dabei
die in Richtung S, S' (1)
wirksamen Kräfte
genutzt werden, wobei mittels jeweiliger Sensoren (nicht dargestellt)
im Bereich der seitlichen Schwinghebel 20, 20' jeweilige seitliche
Belastungen erfaßbar
sind und durch deren Minimierung wird die Aufnahmevorrichtung 3 optimal
entsprechend dem Verlauf der Kartoffeldämme 4 geführt.