-
Die
Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für Tretkurbel und Pedal aufweisende
Fahrräder
mit einem Träger
und einem Pedalhalter, der das zu haltende Fahrrad an einer Pedalachse
zwischen dem Pedal und der Tretkurbel hält, wobei der Pedalhalter aus
einem am Träger
angeordneten vertikal im Raum orientierten flächigen Element besteht und
eine V- oder U-förmige
Aufnahme für
die Pedalachse hat.
-
Eine
derartige Haltevorrichtung ist von der Firma Velopa AG, Limmatstraße 2, CH-8957
Spreitenbach, Schweiz bekannt. Die unter der Marke „PedalParc" angebotene Haltevorrichtung
weist einen horizontal und senkrecht zur Fahrradeinstellrichtung nahe
am Boden angeordneten Träger
auf, an dem ein flächiges
Element mit einer U-förmigen
Aufnahme für
eine Pedalachse des einzustellenden Fahrrades angebracht ist. Die Öffnung der
U-förmigen Aufnahme
ist schräg
nach vorn oben mit ca. 45° zur
Vertikalen orientiert. Durch das Halten des Fahrrades an der Pedalachse
zwischen Pedal und Tretkurbel in der U-förmigen Aufnahme des flächigen Elements
wird eine sichere und verwindungsfreie Fixierung des Fahrrades erreicht.
Zusätzlich
weist die bekannte Vorrichtung eine Führungsrille für das Vorderrad
auf. Nachteilig ist, dass zumindest das Vorderrad beim Einstellen
des Fahrrades den horizontal nahe am Boden angeordneten Träger überwinden
muss. Ferner ist das flächige
Element, in dem die Aufnahme für
die Pedalachse ausgebildet ist, relativ großflächig, womit Versteifungsvorkehrungen
erforderlich werden. Weiter besteht Verletzungsgefahr an dem schwertartig aufstehenden
Element.
-
Ferner
sind Pedalhalter bekannt, die aus einem U-förmig gebogenen Blechelement
bestehen, eine nach oben offene Aufnahme in einem Schenkel des Blechelements
zur Aufnahme der Pedalachse aufweisen und am anderen Schenkel beispielsweise an
einer Garagenwand angeschraubt werden können. Diese Pedalhalter, die
ein übliches
Baumarktprodukt sind, sind zum Fixieren von Fahrrädern, die mit
ihren Laufrädern
auf Konsolen an Garagenwänden
aufgestellt werden, vorgesehen.
-
Ferner
sind Fahrradabstellanlagen bekannt, die eine klauenartige Halterung
für eine
Tretkurbel des einzustellenden Fahrrades aufweisen. Diese Anlagen
weisen wiederum eine Führungsrille
mit einem Gefälleabschnitt
für das
Vorderrad auf, um das Fahrrad in Richtung der Klauenaufnahme vorzubelasten. Diese
Anlage ist ebenso wie die erstgenannte technisch relativ aufwendig.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, eine sichere und für das Fahrrad schonende Haltevorrichtung
anzugeben, die kostengünstig
auch an im öffentlichen Verkehrsbereich
bereits vorliegenden Trägerelementen
befestigt werden kann.
-
Gelöst wird
diese Aufgabe mit einer Haltevorrichtung gemäß Anspruch 1.
-
Dadurch,
dass der Träger
im wesentlichen vertikal im Raum orientiert ist und daran das in
seiner Flächenerstreckung
vertikal im Raum orientierte flächige
Element befestigt ist, wobei die V- oder U-förmige Aufnahme nach oben geöffnet ist,
können
an öffentlichen
Verkehrsflächen
vorhandene Strukturen für
das Bereitstellen von Fahrradstellplätzen genutzt werden. Durch
die von oben geöffnete
Aufnahme ist das Fahrrad an einer Pedalachse fixiert und gegen Vor-
oder Zurückrollen
gesichert.
-
Das
an dem Träger
zu befestigende flächige Element
ist bevorzugt um eine im wesentlichen vertikale Achse L-förmig gebogen,
wobei die sich dabei bildenden zwei Abschnitte einerseits die Aufnahme für die Pedalachse
und andererseits die Befestigung am Träger umfassen. Durch den zweiten
flächigen Abschnitt
wird ein definierter Abstand zum Träger geschaffen, um zu vermeiden,
dass vorstehende Bauteile des Fahrrades mit dem Träger und/oder
einem gegebenenfalls gegenüberliegenden
Fahrrad kollidieren.
-
Wenn
der zweite Abschnitt in seiner Flächenerstreckung eine geschlossene Öffnung zur
Durchführung
eines Bügel-,
Draht- oder Kettenschlosses aufweist, kann das eingestellte Fahrrad
an der Haltevorrichtung mit einem entsprechend geeigneten Bügel-, Draht-
oder Kettenschloss angeschlossen werden.
-
Dadurch,
dass sich der zweite Abschnitt vom Träger über die vom ersten flächigen Abschnitt
aufgespannte Fläche
als Vorsprung erstreckt, wobei die geschlossene Öffnung bis in den Vorsprung
reicht oder im Vorsprung angeordnet ist, wird erreicht, dass die Öffnung zum
Durchgriff des Schlosses, insbesondere Bügelschloss möglichst
nahe an die durch die Laufräder
aufgespannte Ebene des Fahrrades heranreicht. Damit kann erreicht
werden, dass ein Bügelschloss
mit einer lichten Weite von 100 mm und einer lichten Länge von
200 mm gemäß der technischen
Richtlinie des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs zum Anschließen ausreicht,
wobei das Bügelschloss
die Öffnung
der Haltevorrichtung, den Fahrradrahmen und das hintere Laufrad
durchgreift.
-
Um
die Stellkapazität
zu erhöhen,
sind an einem Träger
zwei Pedalhalter zum Abstellen von zwei Fahrrädern vorgesehen, wobei die
L-förmigen
Elemente zur Längsachse
des Trägers
rotationssymmetrisch angeordnet sind. Dabei sind die beiden Pedalhalter
zueinander um 180° zur
Vertikalachse des Trägers
verdreht angeordnet. Zwei einzustellende Fahrräder können sowohl gegenläufig zueinander
wie auch gleichgerichtet an der Haltevorrichtung abgestellt werden.
Bevorzugt ist ein erster Versatz zwischen den zueinander parallel
ausgerichteten ersten flächigen
Abschnitten beider Pedalhalter ausgebildet, der größer gleich
der Dimension der Pedale in Pedalachsrichtung der einzustellenden
Fahrräder
ist, so dass das Pedal des gegenüberliegend
eingestellten Fahrrades nicht in den Abstellbereich des ersten Fahrrades
hineinragt. Entsprechend ist ein zweiter Versatz zwischen den Aufnahmen
der beiden Pedalhalter ausgebildet, der 10 cm bis 30 cm beträgt. Damit
wird vermieden, dass sich bei gleichgerichtet abgestellten Fahrrädern die
Lenker miteinander verhaken können.
-
Ergänzend oder
alternativ zur geschlossenen Öffnung
im flächigen
Element kann in der Ebene, die durch die Längsachse des Trägers führt und
parallel zum ersten flächigen
Abschnitt ausgerichtet ist, ein geschlossener Bügel am Träger angeordnet sein. Der Bügel kann
zum Anschließen
des Fahrrades und/oder zum kurzzeitigen Anlehnen verwendet werden.
Zudem kann der Bügel
die vorstehenden Pedalhalter schützen,
so dass die Gefahr von Verletzungen verringert wird.
-
Als
Träger
eignen sich grundsätzlich
alle vertikalen Strukturen an Verkehrsflächen, wie beispielsweise Poller,
Rundrohre, Vierkantrohre, Kegelstümpfe, Pyramidenstümpfe, Geländerpfosten,
Rahmenkonstruktionen sowie Masten für Lampen, Verkehrsschilder,
Ampeln oder dergleichen. Diese vorhandenen Träger können ebenso wie gesondert gesetzte Träger zur
Erstellung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung
verwendet werden.
-
Dadurch,
dass bei einem Träger
mit zwei senkrechten Schenkeln, insbesondere einem in umgekehrter
U-Form ausgebildeten Rahmen, der Pedalhalter zwischen den beiden
Schenkeln mit einem Z-förmig
gebogenen, flächigen
Element ausgestattet ist, wobei am Mittelteil des Z-förmigen Elements
beidseits Vorsprünge
ausgebildet sind und eine oder zwei geschlossene Öffnungen
darin vorgesehen sind, wird eine interessante Ausgestaltung der
Haltevorrichtung für
zwei Fahrräder
an einer Rahmenstruktur als Träger
angegeben.
-
Alternativ
oder ergänzend
zur geschlossenen Öffnung
kann auch an dem Träger
direkt eine Öse
zum Anschließen
der Fahrräder
vorgesehen werden.
-
Nachfolgend
werden drei Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen detailliert beschrieben.
-
Darin
zeigt:
-
1 in
räumlicher
Ansicht eine erste Ausführungsform
der Haltevorrichtung,
-
2 in
räumlicher
Ansicht eine zweite Ausführungsform
der Haltevorrichtung und
-
3 in
räumlicher
Ansicht zwei Haltevorrichtungen in einer dritten Ausführungsform
mit einem eingestellten Fahrrad.
-
1 zeigt
in räumlicher
Ansicht eine erste Ausführungsform
der Haltevorrichtung für
Fahrräder bestehend
aus einem Träger 1 in
Form eines vertikal im Boden verankerten Pollers und zwei Pedalhaltern 2,
die zur Längsachse
des Trägers 1 rotationssymmetrisch
zueinander um 180° gedreht
angeordnet sind. Der als Poller ausgebildete Träger 1 weist an seinem
oberen freien Ende eine Öse 13 auf,
die bedarfsweise zur Durchführung
eines Bügel-,
Draht- oder Kettenschlosses dienen kann. Der Polier 1 ist
in einem nicht dargestellten Fundament oder durch Eintreiben in
den gewachsenen Boden fixiert.
-
Jeder
Pedalhalter 2 ist aus einem flächigen Element 20 gebildet,
das um eine im wesentlichen vertikale Achse L-förmig in zwei Abschnitte, einem ersten
Abschnitt 21 und einem zweiten Abschnitt 22, rechtwinklig
gebogen ist. Der zweite Abschnitt 22 ist am Träger 1 befestigt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Träger 1 in
zwei vertikal geteilte Hälften 11, 12 geteilt.
Zwischen den Trägerhälften 11, 12 sind
die flächigen
Elemente 20, nämlich
die zweiten Abschnitte 22, 22 zwischengefügt und durch
Schrauben verspannt. Fertigungstechnisch vereinfacht können die
beiden Pedalhalter 2 auch aus einem einzigen flächigen Element
gebildet sein, wobei die zweiten Abschnitte 22, 22 durchgehend
einstückig
ausgebildet. Der doppelte Pedalhalter weist dann Z-Form auf. Ferner
können
die Pedalhalter auch direkt an den jeweiligen Träger mit beliebigen Befestigungsmethoden,
beispielsweise angeschraubt, angeschweißt oder angeklemmt werden.
Eine Klemmhalterung hat den Vorteil, dass an einem bereits vorhandenen
Träger
keine baulichen Veränderungen
erforderlich sind.
-
Ferner
weist der zweite Abschnitt 22 in seiner Flächenerstreckung
eine geschlossene Öffnung 23 zur
Durchführung
eines Bügel-,
Draht- oder Kettenschlosses auf. Die geschlossene Öffnung 23 kann beliebige
Form aufweisen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel in 4 ist sie annähernd dreiecksförmig. Damit
wird das Durchführen
von starren Bügelschlössern erleichtert.
-
Ferner
weist der zweite Abschnitt 22 einen Vorsprung 24 auf,
in den die geschlossene Öffnung 23 hineinreicht.
Durch diesen Vorsprung 24 wird erreicht, dass die geschlossene Öffnung 23 in
ihrer vom Träger 1 entferntesten
Erstreckung möglichst nahe
an den Rahmen des einzustellenden Fahrrades heranreicht. Bei der
hier gegebenen Geometrie kann das Sattelrohr des Fahrradrahmens,
das hintere Laufrad und die geschlossene Öffnung 23 mit einem Bügelschloss
mit einer lichten Weite von 100 mm und einer lichten Länge von
200 mm gemäß der technischen
Richtlinie des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs zusammengeschlossen
werden. Es wird somit ein höher
Diebstahlschutz bei gleichzeitig guter Handhabung erreicht.
-
Im
ersten Abschnitt 21 des in L-Form gebogenen flächigen Elements 20 des
Pedalhalters 2 ist eine nach oben geöffnete V- oder U-förmige Aufnahme 25 für die Pedalachse
des einzustellenden Fahrrads angeordnet. Das Fahrrad wird darin
so eingestellt, dass die Aufnahme 25 und damit der erste
Abschnitt 21 des Pedalhalters 2 zwischen Pedale
und Tretkurbel liegt und die Pedalachse von der Aufnahme 25 umfasst
ist. Bei einem größeren Tretkurbeldurchmesser
des Fahrrades wird die Tretkurbel von der 12-Uhr-Stellung so weit verstellt, bis die
Höhe der Pedalachse
mit der Höhe
der Aufnahme 25 übereinstimmt,
damit beide Laufräder
des Fahrrades auf dem Boden aufstehen. Es ist somit gewährleistet, dass
auch Fahrradtypen mit verschiedener Rahmenhöhe und insbesondere Kurbeldurchmesser
und Tretlagerhöhen
in der Haltevorrichtung sicheren Halt erhalten.
-
In 2 ist
in einer zweiten Ausführungsform
eine Haltevorrichtung in räumlicher
Ansicht dargestellt, die neben den bisher beschriebenen Elementen,
die mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind, einen kreisringförmigen Bügel 14 aufweist,
der am Träger 1 in
einer zentralen Ebene parallel zu den beiden durch die Laufräder der
einzustellenden Fahrräder
fallenden Ebenen angeordnet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der kreisringförmige
Bügel 14 zweiteilig
ausgebildet, wobei jeder Halbbogen jeweils einen Pedalhalter „umhüllt", so dass der Bügel 14 einerseits
zum Anschließen
des eingestellten Fahrrades mit einem Bügel-, Draht- oder Kettenschloss
dienen kann. Andererseits schützt
der Bügel Passanten
vor Verletzungen am vom Träger 1 vorstehenden
Pedalhalter 2, insbesondere bei leerstehenden Haltevorrichtungen.
Diese Ausführung
ist daher bevorzugt für
freistehende Träger,
insbesondere Poller anzuwenden.
-
Der
Pedalhalter 2' gemäß 2 weist
im Gegensatz zum Pedalhalter 2 gemäß Ausführungsbeispiel nach 1 keinen
Vorsprung 24 und keine geschlossene Öffnung 23 auf. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
der 2 übernimmt
der Bügel 14 die Funktion
zum Anschließen.
-
In 3 sind
in einer räumlichen
Ansicht zwei Haltevorrichtungen in einer dritten Ausführungsform
dargestellt. Zu den vorgenannten Ausführungsformen funktionsgleiche
Bauteile weisen gleiche Bezugszeichen auf.
-
Die
Haltevorrichtung gemäß 3 weist
einen Träger 1' in Form eines
Rahmens in umgekehrter U-Form auf. Der Rahmen weist zwei Vertikalträger 101, 102 und
einen die beiden Vertikalträger 101, 102 verbindenden
Verbindungsträger 103 auf.
Zwischen dem ersten Vertikalträger 101 und
dem zweiten Vertikalträger 102 ist
ein Pedalhalter 2'' befestigt,
der aus einem flächigen
Element 20' gebildet
ist und um wenigstens zwei Vertikalachsen zu einer Z-Form gebogen
ist. Ein Mittelteil 26 des Z-förmigen Elements 20' beinhaltet
dabei über
die vom jeweiligen ersten Abschnitt 21, 21 aufgespannten
Flächen
vorragende Vorsprünge 24, 24 auf,
die eine gemeinsame geschlossene Öffnung 23 (annähernd trapezförmig) aufspannen.
Diese geschlossene Öffnung 23 dient wiederum
zum Anschließen
eines angestellten Fahrrades F, wie dies in 3 am hinteren
Rahmen 1' anschaulich
dargestellt ist. Wie aus der Figur ersichtlich, ragt der Vorsprung 24 mit
der darin ausgebildeten geschlossenen Öffnung 23 nahe an
das Sattelrohr des angestellten Fahrrades F heran, so dass ein relativ
kleines Bügelschloss
B, um Rahmen und hinteres Laufrad mit der geschlossenen Öffnung 23 zu verbinden.
-
- 1,
1'
- Träger, Poller,
Rahmen
- 101
- erster
Vertikalträger
- 102
- zweiter
Vertikalträger
- 103
- Verbindungsträger
- 11
- Trägerhälfte
- 12
- Trägerhälfte
- 13
- Öse
- 14
- Bügel
- 2,
2', 2''
- Pedalhalter
- 20,
20'
- flächiges Element
- 21
- erster
Abschnitt
- 22
- zweiter
Abschnitt
- 23
- geschlossene Öffnung
- 24
- Vorsprung
- 25
- Aufnahme
- 26
- Mittelteil
- B
- Bügelschloss
- F
- Fahrrad