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Die
Erfindung betrifft einen Erdtank, insbesondere zur Aufnahme von
Regenwasser, Abwässern,
Chemikalien und anderen Flüssigkeiten,
mit einer Vorratskammer, wobei die Vorratskammer einen Wandbereich
und zwei Kammerflächen
umfasst, von denen die eine Kammerfläche als Kammerboden und die
andere Kammerfläche
als Kammerdecke ausgebildet ist.
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Zur
Lagerung von Regenwasser, Abwässern,
Chemikalien und anderen Flüssigkeiten
kommen Tankbehälter
zum Einsatz, die entweder oberirdisch aufgestellt oder aber unterirdisch
eingebaut sind. Aus Platzersparnisgründen hat sich hierbei die unterirdische
Lagerung als besonders vorteilhaft erwiesen. Ferner hat der unterirdische
Einbau von Sammelbehältern
den Vorteil der Lichtdichtigkeit und der Kühlung, der zum Beispiel hinsichtlich
der Hygiene bei der Lagerung von Regenwasser große Bedeutung hat. An derartige
unterirdische Tanks, so genannte Erdtanks, werden jedoch besondere
Anforderungen hinsichtlich der Dichtigkeit und Stabilität gestellt,
da sie einer erhöhten
Belastung aufgrund des sie umgebenden Erdreichs ausgesetzt sind.
Hinzu kommt, dass diese im Gegensatz zu oberirdischen Lagertanks
einer Sichtkontrolle nicht zugänglich
sind.
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Erdtanks
können
unterschiedliche Formen aufweisen; so sind beispielsweise annähernd kugelförmige Tanks
mit einer Einstiegsöffnung
im Bereich des obersten Punktes der Kugel bekannt sowie oval- oder
kastenförmige
Behälter.
Diese Tanksysteme weisen üblicherweise
relativ hohe vertikale Ausrichtungen auf, die zusätzlich der
Verbesserung der statischen Eigenschaften dienen. Aufgrund der Ab-
bzw. Umlenkung von Druckkräften
sowie aufgrund eines ökonomisch
günstigen
Verhältnisses
von Oberfläche zu
Volumen haben sich hierbei Erdtanks als liegende oder stehende Zylinder
oder auch in Kugelform als besonders vorteilhaft erwiesen. Kastenförmige Behälter sind
dagegen relativ selten. Sie sind, soweit sie Einsatz finden, mit
massiven inneren und äußeren Versteifungen
sowie mit Abschrägungen
versehen und weisen einen relativ schmalen Aufbau auf, um die horizontale
Angriffsfläche
des vertikalen Erddrucks zu reduzieren, und sind dadurch jedoch ökonomisch
relativ ungünstig.
Da solche Tanks beim unterirdischen Einbau tief in das Erdreich
eingesetzt werden müssen,
ergibt sich der Nachteil, dass bei Böden mit einem felsigen Untergrund
oder hohem Grundwasserspiegel der Einbau nur kostenintensiv und
mit hohem technischen Aufwand zu bewerkstelligen ist.
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Um
eine ausreichende Druckfestigkeit der unterirdisch verlegten Tanks
zur Verfügung
zu stellen, wurden insbesondere Erdtanks entwickelt, die an der
Wandung mit mehreren vertikal und horizontal über den Außenumfang des Tanks verlaufenden
und aus der Wandung nach außen
ausgeformten Verstärkungsrippen
versehen sind. Für
die notwendige Festigkeit müssen
derartige Großtanks
mit einem Fassungsvolumen von 3000 Litern und mehr dennoch zylindrische
Formen aufweisen.
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Von
Interesse ist es daher, flache Erdtanks mit hinreichender Stabilität zur Verfügung zu
stellen, die insbesondere in Gebieten mit hohem Grund- oder Schichtwasserstand
Einsatz finden können,
wie etwa lange dünne
Zylinder oder kreisförmige
Ringe, die jedoch bei einem ökonomisch
günstigen
Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen immer noch relativ große Einbautiefen erfordern.
Um dem zu begegnen wurde ein Erdtank entwickelt, der einen ringförmig ausgebildeten
Tankraum aufweist, der eine einzige, mittig gelegene Öffnung umgrenzt,
und in horizontaler Ausrichtung eingebaut wird. Das umliegende Erdreich stützt dabei
nicht nur die Außenseite
des Rohrkörpers,
sondern auch den in der ringförmigen Öffnung liegenden
inneren Bereich, wodurch umgangen wird, dass Druckbelastungen auf
den mittigen, nicht gestützten
Bereich einwirken. Nachteilig ist jedoch, dass aufgrund der großen ringförmigen Öffnung das Fassungsvermögen des
Tanks im Verhältnis
zum Flächenbedarf
relativ gering ist.
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Erdtanks,
die eine geringe Höhe
bei vergleichsweise großer
Grundfläche
aufweisen, sind technisch aufgrund mangelnder Druckfestigkeit nicht zu
bewerkstelligen, da die von oben auf die Oberseite des in den Erdboden
eingesetzten Tanks einwirkenden Kräfte durch das Erdreich nicht
abgeleitet werden und so zu einem Kollabieren des Tanks führen. Je
flacher der Erdtank gestaltet wird, desto größer wird seine horizontale
Fläche
und damit das Problem des abzuleitenden vertikalen Erddrucks. Ferner
kann auch der Bodenbereich solcher Tanks starken Belastungen ausgesetzt
sein, wenn etwa diese Tanks in grundwassernahen Erdschichten platziert
werden und zeitweilig auf dem Grundwasser aufschwimmen, wodurch
der Tankboden hohen Auftriebskräften
ausgesetzt ist.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, einen flachen
Erdtank mit großem Fassungsvermögen zur
Verfügung
zu stellen, der besonders belastbar ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
eingangs beschriebenen Erdtank dadurch gelöst, dass die Vorratskammer
zumindest ein Druckkräfteableitelement
aufweist, das vom Wandbereich beabstandet und zumindest teilweise
hohl ausgebildet ist und durch eine nach innen gerichtete Stülpung der
dem Erdreich zugewandte Außenseite
des Erdtanks gebildet ist und sich vom Kammerboden bis zur Kammerdecke
hin erstreckt.
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Unter
der Beabstandung vom Wandbereich im Sinne dieser Erfindung ist eine
Anordnung zu verstehen, bei der das Druckkräfteableitelement mit dem Wandbereich
nicht direkt verbunden ist, sondern von diesem getrennt – beabstandet – vorliegt.
Die Stabilität
des besonders flachen Erdtanks wird dabei in der horizontalen Fläche durch
Ableitung des vertikalen Erddrucks über einen oder mehrere Druckkräfteableitelemente
realisiert. Infolge der zumindest teilweise hohlen Ausformung der
Druckkräfteableitelemente
und der Verbindung des sich daraus ergebenden Hohlraums mit dem
Erdreich kann das Drückkräfteableitelement
beim Einbau des Tanks im Inneren des Druckkräfteableitelements mit Erde
gefüllt werden,
so dass das Kräfteableitelement
auch von innen gestützt
wird und so an Stabilität
gewinnt. Der Erdtank wird somit nicht nur durch das den Wandbereich
umgebene Erdreich gestützt,
sondern zusätzlich
durch die den Hohlraum ausfüllende
Erdmasse. Weitere Stützelemente
sind daher nicht erforderlich. Belastungen können sich infolge von auf dem
Tank lastenden Erdmassen in Form von Druckkräften ergeben. Ferner können die
Druckkräfteableitelemente einer
Deformation der Bodenfläche
des Tanks entgegenwirken, die sich aufgrund von hohem Grundwasser,
Schichtwasser oder Stauwasser in Form von Auftriebskräften ergeben
kann.
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Besonders
vorteilhaft ist ferner eine Anordnung von mehreren domartigen Druckkräfteableitelementen,
die gleichmäßig über die
Grundfläche
verteilt sind. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Elemente
die von oben und unten einwirkenden Druck- bzw. Auftriebskräfte besonders
effizient aufnehmen und über
die Kammerflächen
in den sie umgebenden Erdbereich ableiten, so dass der Erdtank besonders stabil
und belastbar ist. Da der flach ausgebildete Erdtank in horizontaler
Ebene ausgerichtet ist, werden Belastungen, die auf der Tankgrundfläche angreifen,
homogen über
die gesamte Grundfläche
verteilt und über
die Kräfteableitelemente
durch die Vorratskammer hindurch geleitet. Die Kammerflächen verformen
sich somit nicht.
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In
einer weiteren zweckmäßigen Ausbildung weist
der Wandbereich des Erdtanks rinnenförmige Vertiefungen auf, so
genannte Versteifungssicken, die in Versteifungssicken im Kammerboden übergehen.
Günstig
ist es hierbei, wenn die Sicken in einer regelmäßige Rippenstruktur angeordnet
sind. Aufgrund einer solchen regelmäßigen Sickenanordnung wird
die Steifigkeit der Tankkonstruktion in besonders vorteilhaftem
Maße erhöht, wodurch
der Tank gleichmäßig höhere Druckbelastungen
aufnehmen kann und sich nicht verwindet.
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Ebenso
kann die Kammerdecke mit Versteifungssicken versehen sein, die zu
einer erhöhten Tragkraft
des Erdtanks beitragen. Die Versteifungssicken in der Kammerdecke
bieten den Vorteil, dass auf die Oberfläche des Tanks erhöhte Druckkräfte einwirken
können,
ohne dass Risse oder Verformungen entstehen, wie beispielsweise
bei einer Abdeckung mit schweren Böden oder bei Bepflanzungen.
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In
einer weiteren Ausbildungsform weist auch der Kammerboden Versteifungssicken
auf, die in Versteifungssicken der Druckkräfteableitelemente übergehen.
Günstig
ist hierbei, dass auch der Bodenbereich des Erdtanks stabilisiert
wird, so dass bei etwaigen Auftriebskräften keine Verformungen von
unten her eintreten.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn die Versteifungssicken an der zumindest
einen Kammerfläche von
dem zumindest einem Druckkräfteableitelement aus
sternförmig
in Richtung auf den Wandbereich zu verlaufen. Die von oben einwirkenden
Druckkräfte und
die etwaigen von unten auftretenden Auftriebskräfte werden von den Kammerflächen aufgenommen
und mittels der sternförmig
ausgerichteten Sicken zu den Kräfteableitelementen
und dem Wandbereich hin geleitet, von wo aus sie vom Bodenbereich
aufgenommen werden. Infolge der verbesserten Formstabilität kann der
Erdtank beim Einbau zusätzlich
sogar mit schweren Böden
abgedeckt werden, also mit Böden
einer hohen Dichte. Soll beispielsweise der Tank in lehmige Böden eingesetzt werden,
so kann er mit dem lehmigen Aushub abgedeckt werden, wodurch ein
mit weiteren Kosten verbundener Zukauf von Bodenmaterial geringerer Dichte
entfällt.
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In
einer anderen vorteilhaften Ausbildung sind die Längenausdehnungen
und die Breitenausdehnungen der Kammerflächen größer als die Höhe des Wandbereichs,
wodurch eine flache Tankbauweise zur Verfügung gestellt wird. Der Tank
weist somit eine geringe Einbautiefe auf und kann auch bei schwierig
auszuhebenden Böden
und problematischen Grundwasserverhältnissen eingesetzt werden. Schließlich umfasst
der Tank somit ein großes
Fassungsvolumen bei nur geringer Einbautiefe, da die Grundfläche größere Ausmaße annehmen
kann als bei herkömmliche
Erdtanks, ohne dass die Stabilität darunter
leidet. Herkömmliche
Tanksysteme ohne Kräfteableitelemente
würden
bei solch flacher Bauweise kollabieren oder zumindest so deformiert
werden, dass eine Beschädigung
des Tanks eintritt.
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In
einer anderen Ausbildung kann der Erdtank monolithisch, das heißt nahtlos
aus einem Stück aufgebaut
sein. Vorteilhaft ist, dass hierdurch ein dauerhaft dichter Tank
ohne Schweißnähte zur
Verfügung
gestellt wird. Etwaigen Leckagen und eindringendem Wurzelwerk wird
effektiv entgegengewirkt. Ferner sind die Montagezeiten geringer
als bei einem aus mehreren Teilen aufgebautem Erdtank, wodurch Kosten
gesenkt werden.
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Insbesondere
ist der Erdtank durch seine strukturellen Merkmale derart angepasst,
um in lehmige Böden,
bei felsigem Untergrund, bei Grund-, Schicht- oder Stauwasser in
das Erdreich eingebaut zu werden. Kostspieliges Ausheben schwerer
Böden,
etwaige Sprengarbeiten und Trockenlegungsmaßnahmen können somit entfallen.
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Weitere
bevorzugte und vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der Beschreibung.
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Besonders
Vorteilhafte Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Erdtanks
sollen im Folgenden unter Zuhilfenahme der Zeichnungen erläutert werden.
Dabei zeigen:
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1:
eine perspektivische Ansicht der Oberseite einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
in monolithischem Aufbau;
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2:
eine perspektivische Ansicht der Unterseite der in 1 dargestellten
Ausführungsform;
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3:
eine Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform in modularem Aufbau;
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4:
eine perspektivische Ansicht der Oberseite einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform;
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5:
eine perspektivische Ansicht der Unterseite der in 4 dargestellten
Ausführungsform.
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Der
erfindungsgemäße Erdtank 1 umfasst eine
Vorratskammer 2, die aus einem Wandbereich 3 und
zwei Kammerflächen,
von denen die eine der Kammerboden 4 und die andere die
Kammerdecke 5 ist, gebildet wird. Insbesondere sind die
Längenausdehnungen
und Breitenausdehnungen der Kammerflächen größer als die Höhe des Wandbereichs 3,
um eine möglichst
geringe Einbautiefe verwirklichen zu können. Die Höhe des Wandbereichs 3 kann
beliebig sein, vorzugsweise liegt sie zwischen 50 und 150 cm. Besonders
günstig
ist es jedoch, wenn sie 100 cm beträgt. Dies bietet den Vorteil,
dass nur aus oberflächennahen
Bodenschichten Erde ausgehoben werden muss und die Baukosten minimiert
sowie der dafür
erforderliche technische Aufwand reduziert werden kann.
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Der
Umfang des Wandbereichs 3 des Erdtanks 1 kann
jede beliebige Form annehmen, beispielsweise im wesentlichen kreisförmig, oval,
quadratisch, rechteckig oder auch asymmetrisch ausgebildet sein.
Der Kammerboden 4 und die Kammerdecke 5 sind dabei
derart angepasst, dass sie den Wandbereich 3 von unten
bzw. von oben abdichtend umschließen. Vorliegend weist die Grundfläche des Erdtanks 1 eine
rechteckige Form auf, um bei besonders vielen unterschiedlichen
Bodengegebenheiten und Grundstücksgrößen Einsatz
finden zu können. So
können
diese Tanks 1 auch bei Grundstücken mit schlauchförmigen Grundriss
verwendet werden, die in der Breite nur sehr stark eingeschränkt bebaut werden
können.
Besonders bevorzugt ist eine Dimensionierung mit einem Verhältnis von
Länge zu Breite
und Höhe
von 2,4 : 1,2 : 1.
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1 zeigt
insbesondere in perspektivischer Ansicht die Oberseite eines monolithisch
aus Polyethylen gefertigten Erdtanks 1; die Unterseite
dieses Tanks ist in 2 dargestellt. Der Tank 1 umfasst eine
nahtlos geformte Vorratskammer 2, die von einem Wandbereich 3,
einem Kammerboden 4 und einer Kammerdecke 5 umgrenzt
wird. Die Längen-
und Breitenausdehnungen des Tanks 1 sind größer als die
Höhe des
Wandbereichs 3, wodurch die Konstruktion eine flache Geometrie
annimmt. Der Erdtank 1 weist eine quadratische Grundfläche mit
Seitenlängen
von je 240 cm und einer Wandstärke
von 8 mm auf. Die Höhe
des Wandbereichs 3 beträgt
93 cm.
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Ein
solcher Erdtank 1 kann ferner aus jedem beliebigen, für Tanksysteme
geeigneten Material gefertigt sein, wie beispielsweise aus Eisenwerkstoffen, Stahl,
Fiberglas und Kunststoffen. Besonders bevorzugt ist jedoch die Verwendung
von Polyethylen, da hierdurch eine besonders leichte Handhabung
gewährleistet
wird. Da Polyethylen ein Material mit geringem Gewicht darstellt,
ist ein derartiger Tank 1 besonders leicht zu transportieren
und in das Erdreich einzusetzen. Ebenso werden durch die leichte
Ausgestaltung die Transportkosten minimiert. Ferner treten bei diesem
Material keine nennenswerten Korrosionserscheinungen auf, die zu
einer Leckage und zum Eindringen von Wurzelwerk führen könnten. Eine
solche Ausführungsform
ist insbesondere grundwassertauglich und eignet sich somit besonders
gut für
den Einbau in grundwassernahe Bodenschichten. Zusätzlich weist
Polyethylen eine lange Lebensdauer auf, so dass der Erdtank 1 für einen langen
Zeitraum nicht ersetzt werden muss. Darüber hinaus kann eine glatte
Oberfläche,
insbesondere im Inneren des Tanks gewährleistet werden, so dass sich
kaum Ablagerungen an der Oberfläche
absetzen und die Wartungs- und Reinigungsintervalle somit reduziert
werden können.
Außerdem
lässt sich
infolge der geringen Menge an Ablagerungen und der Ungiftigkeit
des Polyethylens eine höhere
Wasserqualität erzielen.
Schließlich
stellt Polyethylen aufgrund seiner Recycelfähigkeit ein umweltfreundliches
Material dar.
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In
der Vorratskammer 2 sind mehrere, vorzugsweise neun regelmäßig angeordnete
Druckkräfteableitelemente 6 vorhanden.
Diese sind von dem Wandbereich 3 beabstandet ausgebildet,
und zwar in einer Anordnung von drei Reihen zu je drei Elementen 6.
Die Druckkräfteableitelemente 6 bestehen
aus einem vertikalen länglichen
Hohlkörper,
der unterschiedlich ausgeführt
sein kann, wie zum Beispiel konkav oder aus zwei schmalseitig miteinander
verbundenen Kegel- oder Pyramidenstümpfen. Die Druckkräfteableitelemente 6 durchdringen
den Erdtank 1 wie ein Loch mit Seitenwänden und werden im eingebauten
Zustand mit Verfüllmaterial
druckstabil verfüllt.
Die Druckkräfteableitelemente 6 können jedoch
auch nur teilweise hohl ausgebildet sein, indem beispielsweise ein
Steg oder Verfüllmaterial
an einer beliebigen Stelle des Elementes 6 die hole Ausbildung
unterbricht. Die hier vorliegenden walzenförmigen Druckkräfteableitelemente 6 erstrecken
sich vom Kammerboden 4 bis zur Kammerdecke 5 und
sind vollständig
hohl ausgebildet. Die Hohlräume
innerhalb der Druckkräfteableitelemente 6 sind über Öffnungen
mit dem Erdboden verbunden, der den Erdtank 1 im eingebauten
Zustand umgibt. Hierdurch können
die Hohlräume
der Kräfteableitelemente 6 bei
Einbau des Tanks 1 mit Erdmasse ausgefüllt werden, wodurch zum einen
die Steifigkeit der Kräfteableitelemente 6 erhöht wird
und zum anderen die von oben auf den Tank 1 einwirkenden
Druckkräfte
durch die Vorratskammer 2 direkt in das darunter liegende Erdreich
geleitet werden. Die insgesamt auf den Tank 1 einwirkende
Druckkraft wird somit nicht ausschließlich über den Wandbereich 3 auf
den Kammerboden 4 übertragen
und von dort in die unter dem Tank 1 liegenden Bodenschichten
abgeleitet, sondern außerdem über die
Druckkräfteableitelemente 6.
Die Druckkräfteableitelemente 6 sind
zudem konisch ausgebildet, wodurch der aufgenommene Druck über die
Druckkräfteableitelementenfläche auch
direkt in den Boden abgeleitet wird, nämlich über die Erdmenge, die die Hohlräume ausfüllt.
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Wird
der Erdtank 1 in solche Böden eingelassen, die einen
besonders hohen Grundwasserpegel aufweisen, so können die von unten auf den
Kammerboden 4 einwirkenden Auftriebskräfte, wie auch die Flüssigkeit
selber, durch die Hohlräume
hindurch in oberflächennahe
Schichten geleitet werden, so dass auch der Kammerboden 4 nicht
die gesamten Druckkräfte
infolge des Auftriebs aufzunehmen hat.
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Zur
Erhöhung
der Dimensionsstabilität
des Erdtanks 1 weist der Wandbereich 3 Versteifungssicken 7a auf.
Die Versteifungssicken 7a im Wandbereich 3 zeichnen
sich dadurch aus, dass sie rinnenförmige Vertiefungen in dem Polyethylenwandmaterial
bilden, die einen Abstand von etwa 30 cm zueinander haben. Die Sicken 7a haben
eine höhere
Wandsteifigkeit zur Folge, weshalb auch bei einem leeren Regenwassertank 1 die
von außen
auf den Wandbereich 3 einwirkenden Druckkräfte sicher
aufgenommen werden können.
Ist der Tank 1 jedoch in Böden mit einer geringen Dichte
eingebaut und zudem mit Regenwasser gefüllt, so können ebenfalls die von innen
auf den Wandbereich 3 wirkenden Kräfte sicher aufgenommen werden,
ohne dass es zum Nachgeben des Erdbodens und zu einer Deformation
des Wandbereichs 3 nach außen kommt.
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Des
Weiteren umfassen der Kammerboden 4 und die Kammerdecke 5 Versteifungssicken 7b. Die
Kammerdecke 5 weist bogenförmige Versteifungssicken 7b auf,
die nach außen
aufgefaltet ausgebildet sind und sternförmig von den oberen Öffnungen
der Druckkräfteableitelemente 6 aus
in Richtung auf den Wandbereich 3 zu verlaufen. Der vertikale Erddruck
wird infolge der durch die Versteifungssicken 7b gebildeten
relativ großen
Kontaktflächen
am Auslauf der Druckkräfteableitelemente 6 in
diese Elemente 6 eingeleitet. Infolge dieser Struktur kann
der Erdtank 1 auch in Böden
eingesetzt werden, die besonders schwer sind, wie lehmige Böden, und
mit diesem Boden wieder abgedeckt werden. Ferner wird ermöglicht,
dass der Tank 1 im eingebauten Zustand auch mit schwereren
Fahrzeugen befahren werden kann, ohne dass der Tank 1 deformiert
wird oder Risse entstehen. Die auf die Kammerdecke 5 wirkenden
Kräfte
werden mittels der Versteifungssicken 7b gleichmäßig über die
Oberfläche
verteilt und dann zum Wandbereich 3 hin sowie über die
Druckkräfteableitelemente 6 in
den Erdboden abgeleitet.
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Zu
erkennen ist in 2 ferner, dass der Kammerboden 4 und
der Wandbereich 3 Versteifungssicken 7a, 7b aufweisen,
von denen die Versteifungssicken 7a des Wandbereichs 3 im Übergangsbereich
zwischen Wandbereich 3 und Kammerboden 4 einen
rechten Winkel bilden und sich am Kammerboden 4 noch über ca.
1/10 der Seitenlänge
des Tanks 1 erstrecken. Weitere Versteifungssicken 7b des
Kammerbodens 4 sind in den Innenbereich der Vorratskammer
hinein ausgestülpt
und verlaufen sternförmig,
jedoch zueinander versetzt, von den bodenseitigen Öffnungen
der Druckkräfteableitele mente 6 aus
auf den Wandbereich 3 zu. Die in die Flächen auslaufenden Versteifungssicken 7b weisen also
eine durch von der rechtwinkliger Grundorientierung abweichende
Drehung erzeugte Verzahnung auf. Da die Versteifungssicken 7b nicht
durchlaufen, sondern in die Fläche
auslaufen, enthält
der Kammerboden 4 annähernd
kein Totvolumen. Die Sicken 7b im Kammerboden 4 bewerkstelligen,
dass der Regenwassertank 1 auch in Böden mit schwierigen Bodenwasserbedingungen – etwa bei
hohem Grund-, Schicht- oder Stauwasser – besonders gut verwendet werden
kann. Die von unten auf den Tank 1 wirkenden Auftriebskräfte werden
hier einerseits mittels der Sicken 7b gleichmäßig über den
Kammerboden 4 verteilt, zum Wandbereich 3 hin
geleitet und an den den Tank 1 umfassenden Erdboden abgegeben
und zum anderen über
die Druckableitelemente 6 durch die Vorratskammer nach
oben abgeführt.
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Durch
Abschrägungen
im Übergangsbereich von
horizontaler Kammerdecke 5 zum vertikalen Wandbereich 3 wird
der vertikale Erddruck, der aufgrund der gewölbten Versteifungssicken 7b starke horizontale
Kraftanteile enthält,
zu einer Gegenkraft zum horizontalen Erddruck. Umgekehrt wird ein
horizontaler Erddruck aus dem Wandbereich 3 zu einer Gegenkraft
zum vertikalen Erddruck. Dies geschieht in der Erfindung durch die
winklig angeordneten Versteifungssicken 7a, 7b,
deren horizontaler Anteil in den Kammerboden 4 und deren
vertikaler Anteil in den Wandbereich 3 integriert ist.
Ein tendenzielles Hineindrücken
einer Fläche
durch den Erddruck wird über
die winkligen Versteifungssicken 7a, 7b in eine Hebelkraft
umgesetzt, die die andere Fläche
tendenziell herausdrückt,
was durch den Widerstand des Erdreichs jedoch verhindert wird.
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Des
Weiteren kann der Erdtank 1 zumindest ein Öffnungselement
umfassen, über
das das Tankinnere des Erdtanks 1 mit der Erdoberfläche verbunden
wird, wie eine Einstiegsöffnung,
eine Einlass- oder Auslassöffnung
oder auch eine Kombination dieser Öffnungselemente. Die Einlass-
oder Auslassöffnungen
können
Verbindungsschächte
sein, über die
eine Wasserentnahme sowie eine Wasserzufuhr erfolgen kann. Über einen
Domschacht 8 als Einstiegsöffnung wird zusätzlich noch
der Einstieg zu Wartungszwecken oder ein Reinigen des Tanks 1 ermöglicht.
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Vorliegend
ist in einer Ecke des Regenwassertanks 1 ein Domschacht 8 angeordnet,
der einen Zugang für
etwaige Wartungsarbeiten ermöglicht.
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Darüber hinaus
weist der Kammerboden 4 unterhalb der Öffnung des Domschachtes 8 eine nach
unten gerichtete längliche
Ausbuchtung 10 auf, die Vorrichtungen aufnehmen kann, die
zum Fördern und
Aufbereiten des Regenwassers dienen, wie zum Beispiel Pumpen oder
Filter.
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In
einer anderen zweckmäßigen Ausführungsform
ist es auch möglich,
dass der erfindungsgemäße Erdtank 1 modulartig
aufgebaut ist. Die einzelnen Module können über beliebige Verbindungsmittel
lösbar
oder unlösbar
abdichtend miteinander verbunden sein, etwa durch Schweißnähte, Verklebungen,
Verbindungsschellen oder auch Steckverbindungen. Vorteilhaft ist,
dass bei einem modularen Aufbau der Transport, der Einbau sowie
der Austausch defekter Teile des Tanks 1 vereinfacht wird. Bevorzugt
ist die Verwendung von abdichtenden Steckverschlüssen. Diese Steckverschlüsse können auf
einfache Weise miteinander verbunden und wieder gelöst werden,
wodurch es möglich
wird, einzelne Elemente des Erdtanks 1 bei einer Beschädigung auszutauschen.
Ein solcher Tank 1 kann besonders einfach zusammengebaut
werden, also ohne Hilfsmittel wie etwa Kleber, Schweißgeräte oder
Schellen.
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Aus
der Explosionsdarstellung in 3 ist eine
Ausführungsform
zu erkennen, bei der der Erdtank 1 zweimodular, nämlich aus
einem Behälter
und einem Deckel, aufgebaut ist. Die zwei aufeinander zu setzenden
Module werden hier miteinander abdichtend verschweißt. Grundsätzlich umfasst
diese Ausführungsform
die gleichen Elemente wie die in 1 und 2 gezeigte
Ausführungsform.
Die Versteifungssicken 7b des Kammerbodens 4 werden
von den Druckkräfteableitelementen 6 aufgenommen und
bilden in den Druckkräfteableitelementen 6 ihrerseits
Versteifungssicken 7c, die über einen Abschnitt von ca.
2/3 der Kräfteableitelementhöhe verlaufen. Die
Versteifungssicken 7c der Druckkräfteableitelemente 6 dienen
zum einen einer erhöhten
Steifigkeit und verteilen zum anderen die auf sie einwirkenden Druckkräfte über die
Fläche
der Elemente 6. Eine von Hebelkräften aus dem vertikalen Erddruck
verursachte Drehung der winkligen Versteifungssicken 7b, 7c und
damit ein Nachgeben der Bodenfläche
wird von der Geometrie des hohl ausgebildeten Druckkräfteableitelements 6 und
der druckstabilen Verfüllung
des Hohlraums verhindert.
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Ferner
sind seitlich des Domschachtes 8 in dem Wandbereich 3 zwei
nach innen versetzte Flächen 9 integriert,
in die Öffnungen
eingelassen werden können,
um Zu- bzw. Ableitungen für
hinein- und heraus fließendes
Regenwasser aufzunehmen.
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4 und 5 zeigen
zwei perspektivische Ansichten einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Erdtanks 1,
der die gleichen Elemente wie in 1 und 2 umfasst.
Vorliegend weist der Tank 1 jedoch keine quadratische,
sondern eine rechteckige Grundfläche
auf. Dementsprechend ist in der Vorratskammer 2 nur eine
Druckkräfteableitelementen-Reihe
mit drei Elementen 6 angeordnet. Diese Ausführungsform
zeigt, dass auch mit unterschiedlichen Größen und Bauformen die gleichen vorteilhaften
Wirkungsweisen erzielt werden.
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Bei
allen Ausführungsformen
ist der erfindungsgemäße Erdtank 1 derart
angepasst, dass er im eingebauten Zustand auch von schwereren Fahrzeugen
befahren, also auch unter Fahrwegen eingebaut werden kann, ohne
dass der Tank 1 beschädigt oder
in seiner Funktion und Lebensdauer eingeschränkt wird. Diese Befahrbarkeit
kann mittels beliebiger geeigneter Strukturmerkmale gewährleistet werden,
wie zum Beispiel durch die Anordnung von Versteifungssicken, die
Wahl eines günstigen
Verhältnisses
von Höhe
zu Breite und Tiefe und durch die Kombination von bestimmten Materialien.