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Die
Erfindung betrifft eine Plombe für
eine Sterilisierverpackung, vorzugsweise für einen Sterilisiercontainer.
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Üblicherweise
werden Sterilisierverpackungen nach dem Packvorgang durch eine Einrichtung, vorzugsweise
einer Plombe, gegen unbeabsichtigtes oder fahrlässiges Öffnen gesichert. Hierdurch
wird sichergestellt, dass derjenige, der das sterilisierte Gut verwendet,
also beispielsweise der Chirurg, der die sterilisierten Instrumente
in einer Operation verwenden will, sicher davon ausgehen kann, dass
die Sterilisierverpackung im Zeitraum nach der Sterilisation bis
zur bestimmungsgemäßen Verwendung
nicht geöffnet
worden ist.
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Der
Verschluß wird
dadurch verplombt, dass bei bekannten Sterilisierbehältern als
Verschluß eine Verschlussklappe
dient, die eine entsprechende Öffnung
aufweist, in welche eine Plombe, die ein Einfädelelement enthält, eingefädelt wird.
Da dieses Einfädelelement
in aller Regel recht dünn
und damit fragil ausgeführt
ist, besteht die Gefahr, dass bei Anwendung höherer Kräfte durch die Betätigung beispielsweise
der Verschlußklappe,
die von der Plombe gesichert wird, die Plombe geschert oder durch
den Spalt der zu verplombenden Bauteile gezogen wird. Im Übrigen besteht
bei Plomben nach dem Stand der Technik das Problem, dass sie nach
ihrer Zerstörung
in mehrere Einzelteile zerfallen können, die beispielsweise bei
Verwendung der Sterilisierverpackung im Operationssaal den Operationsraum
verschmutzen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Plombe für eine Sterilisierverpackung
an die Hand zu geben, die einerseits einfach handhabbar und stabil
ausgeführt
ist, so dass ein versehentliches Brechen der Plombe verhindert wird
und zum anderen soll sichergestellt werden, dass sie beim Brechen nicht
in verlierbare Einzelteile zerfällt.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Kombination der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach
weist eine Plombe für
eine Sterilisierverpackung eine Verriegelungsplatte, eine einstückig an
diese anschließende
Griffzunge und ein einerseits an der Griffzunge und andererseits
an der Verriegelungselement angreifendes Verbindungselement auf.
Das Verbindungselement verhindert es, dass nach dem Brechen der
Plombe die Plombe in Einzelteile zerfällt und dadurch gegebenenfalls
den Operationsraum verschmutzt.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch
anschließenden
Unteransprüchen.
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Vorzugsweise
ist das Verbindungselement ein Bügel
aus einem zähelastischen
Material. Hierdurch wird das Einsetzen der Plombe in das entsprechend
zu verplombende Teil der Sterilverpackung vereinfacht. Aufgrund
des zähelastischen
Materials, das eine hinreichende Biegesteifigkeit aufweist, ist eine
Führung
für das
Einschieben und Sperren der Plombe in einer entsprechenden Raustausnehmung in
der Sterilisierverpackung gewährleistet.
Wesentlich ist es zusätzlich,
dass der Bügel
nach dem Brechen der Plombe eine Verbindung zwischen Griffzunge
und Verriegelungsplatte aufrechterhält. Damit lässt sich die aufgebrochene
Plombe auch sehr einfach aus der entsprechenden Ausnehmung im Verschlußbereich
der Sterilisierverpackung entfernen. Die ganze Handhabung der Plombe
ist wesentlich vereinfacht, da das Brechen der Plombe ausschließlich durch
eine Betätigung
an der Griffzunge erfolgt, über
die dann mit Hilfe des zähelastischen
Verbindungselements auch die Verriegelungsplatte herausgezogen werden
kann, da das Verbindungselement stabil genug ist, um die Verriegelungsplatte
gegen den Reibwiderstand aus der Ausnehmung im Verschluß der Sterilisierverpackung
herauszuziehen.
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Alternativ
kann das Verbindungselement aber auch aus einem flexiblen Verbindungsband
bzw. ein Verbindungsfaden bestehen. Hier ist immerhin noch gewährleistet,
dass die Teile der Plombe beim Zerbrechen zusammengehalten werden.
In ähnlicher Weise
kann dies über
eine Verbindungskette erfolgen.
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Vorteilhaft
ist am Übergangsbereich
von der Griffzunge zur Verriegelungsplatte eine Bruchkante angeordnet.
Hierdurch kann die Plombe durch einfaches Abknicken oder Abdrehen
der Griffzunge entlang der Bruchkante gebrochen werden.
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Die
Verriegelungsplatte weist vorteilhaft eine durch Formschluß wirkende
Sperre auf. Weiterhin kann die Verriegelungsplatte vorteilhaft im
wesentlichen aus einer Platte und einem senkrecht auf dieser angeformten
Steg bestehen. Durch den Steg kann die Verriegelungsplatte besser
in den Verschluß der Sterilisierverpackung
eingeführt
werden.
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Vorteilhaft
ist an der Griffzunge ein Anschlag ausgebildet. Dieser ermöglicht eine
definitionsgemäße Verriegelungsplombe.
Ist also – mit
anderen Worten – die
Plombe bis zum Anschlag in die entsprechende Ausnehmung der Sterilisierverpackung
eingeschoben, kann davon ausgegangen werden, dass die gewünschte Verriegelung über die
vorzugsweise an der Griffzunge angeordnete Sperre erfolgt ist. Durch
Einschieben der Plombe bis zum Anschlag kann auch visuell leicht
der korrekte Sitz der Plombe überprüft werden.
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Der
Anschlag kann vorzugsweise aus zwei angeformten Stegen bestehen.
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Vorteilhaft
kann die Plombe einen Sterilisationsbehandlungsindikator aufweisen.
Dabei kann an der Griffzunge oder einem anderen Teil der Plombe der
Sterilisationsbehandlungsindikator aufgenommen sein. Dieser zeigt
dem Betreiber, dass die Sterilisierverpackung einem Sterilisationsprozeß unterzogen
wurde. Alternativ können
auch Teile der Plombe aus einem Material ausgeführt sein oder mit einem entsprechenden
Material beschichtet sein, das die erfolgte Sterilisation anzeigt.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung eine Sterilisierverpackung mit einem Rastknopf
zum Öffnen
und Schließen
der Sterilisierverpackung, in der eine Aufnahme zum Einsetzen einer
Plombe ausgenommen ist. Die Ausnehmung ist dabei formangepaßt an die Verriegelungsplatte
der Plombe, wobei sie Rastausnehmungen zur Aufnahme und zum Blockieren
der Sperre entgegen der Einsteckrichtung der Verriegelungsplatte
aufweist.
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Vorteilhaft
ist im Rastknopf ein Schlitz zur Aufnahme des an der Verriegelungsplatte
angeformten Stegs ausgebildet. Durch diesen Rastknopf läßt sich
beim Einlegen der Plombe auch das Verbindungselement einfädeln, so
dass nach Einfädeln
des Verbindungselements die Plombe nur durch eine einfache Bewegung
bis zum Anschlag in die entsprechende Ausnehmung des Rastknopfes
gedrückt
bzw. gezogen werden kann.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigen:
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1:
eine Draufsicht auf eine Plombe nach einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung,
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2:
einen Schnitt entlang der Schnittlinie A-A in 1,
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3:
eine perspektivische Ansicht eines Teils eines Sterilisiercontainers
mit Rastknopf und eingesetzter Plombe,
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4:
einen Schnitt durch die 3,
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5:
eine Detailansicht der Plombe während
des Einsetzens am Sterilisiercontainer,
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6:
eine Ansicht gemäß 5 mit
eingesetzter Plombe und
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7:
eine Ansicht eines Teils des Sterilisiercontainers mit eingesetzter
Plombe von der Rückseite
der Containervorderwand.
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Die 1 zeigt
in der Draufsicht den Aufbau einer Plombe 10, die aus einem
zähelastischen Kunststoffmaterial
hergestellt ist. Sie weist eine Griffzunge 12 und eine
unmittelbar an diese anschließende
Verriegelungsplatte 14 auf. Am freien Ende der Verriegelungsplatte 14 setzt
ein bügelförmiges Verbindungselement 16 an,
das mit seinem anderen freien Ende an der Griffzunge angeformt ist.
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Die
Verriegelungsplatte 14 sowie die Griffzunge 12 sind
im wesentlichen plattenförmig
ausgebildet, wie sich aus der Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie
A-A gemäß 2 zeigt.
Auf der plattenförmigen
Verriegelungsplatte 14 ist mittig senkrecht abstehend ein
Steg 18 ausgebildet. Seitlich sind an der Verriegelungsplatte 14 zwei
Fortsätze 20 angeformt,
wobei diese jeweils einen Hinterschnitt aufweisen, der eine federnde
Bewegung der Fortsätze 20 erlaubt.
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Zwischen
der Verriegelungsplatte 14 und der Griffzunge 12 ist
eine Bruchkante 22 als Sollbruchstelle vorgesehen. Entlang
dieser Bruchkante 22 kann durch entsprechendes Abbiegen
der Griffzunge 12 die Plombe aufgebrochen werden.
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Die
Griffzunge 12 weist zwei als Anschlag 24 dienende
angeformte Fortsätze
auf.
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Mittig
auf der Griffzunge 12 ist eine Fläche 26 zur Aufnahme
eines Sterilisationsindikators 26, der hier in Form eines
Chemoindikators aufgetragen wird, vorgesehen.
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Anhand
der 3 bis 7 wird gezeigt, wie die Plombe 10 in
einem Rastknopf 30 eines Sterilisiercontainers, von dem
hier nur die Vorderwand 28 dargestellt ist, eingreift.
Insbesondere in dem Schnitt gemäß 4 wird
deutlich, dass der Rastknopf 30 eine an die Verriegelungsplatte 14 der Plombe 10 angepaßte Ausnehmung 32 aufweist,
in welche die Verriegelungsplatte einschiebbar ist. Weiterhin weist
der Rastknopf 30 einen Schlitz 34 auf, in welchem
der Steg 18 der Verriegelungsplatte nach Einschieben der
Verriegelungsplatte liegt.
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Wie
insbesondere aus dem Schnitt gemäß 4 deutlich
wird, ist der Druckknopf 30 nach Einschieben der Plombe
und insbesondere der Verriegelungsplatte 14 in die Ausnehmung 32 blockiert. Das
bedeutet, dass er nicht mehr eingedrückt werden kann, so dass die
Verschlußklappe
des Sterilisationscontainers nicht geöffnet werden kann. Um diese
zu Öffnen,
muss die Plombe entlang der Sollbruchlinie 22 zerbrochen
und herausgezogen werden.
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In 5 ist
dargestellt, wie die Plombe 10 in die entsprechende Aufnahmeausnehmung
des Druckknopfs 30 eingeschoben wird. Aus dieser Darstellung
wird deutlich, dass hier zunächst
das entsprechend formangepaßte
bügelartige
Verbindungselement 16 in den Schlitz 34 des Druckknopfs 30 eingefädelt, das
heißt
seitlich eingeführt,
wird, bevor die Verriegelungsplatte 14 in die entsprechende
Ausnehmung des Druckknopfs 30 eingeschoben wird. Dabei ist
eine Handhabung der Plombe 10 über die Griffzunge 12,
aber auch gegebenenfalls durch Ziehen an dem Verbindungselement 16 möglich.
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In 6 ist
die Plombe 10 in ihrer eingeschobenen und eingerasteten
Position im Druckknopf 30 gezeigt. Die korrekte Positionierung
der Plombe ist anhand der Anschläge 24 visuell
einfach zu überprüfen. In
der Position gemäß 5 sind
die Anschläge 24 noch
nicht in ihrer Endposition, während
sie in der Darstellung gemäß 6 hier
in ihrer Endposition am Druckknopf 30 liegen.
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Die
Ansicht der 7 zeigt in einer Hinteransicht
der Vorderwand des Sterilisiercontainers 28, dass in der
Ausnehmung 32 zusätzliche
Ausbuchtungen 36 angeordnet sind, in die die Sperre bildenden Arme 20 beim
Einschieben der Verriegelungsplatte einfedern können. Wie die Formgebung der
Ausbuchtungen 36 und der die Sperre 20 bildenden Arme
zeigt, wird die Plombe 10 durch das Zusammenwirken der
Sperre 20 und der Ausbuchtungen 36 wirksam an
einem Herausziehen entgegen der Einsteckrichtung gehindert.
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Aufgrund
der erfindungsgemäßen Plombe wird
im wesentlichen der Vorgang des Einsetzens einer Plombe in den Verschluß einer
Sterilisierverpackung erleichtert, da der Einsetzvorgang nur aus
dem Einschieben des schmalen Teils, nämlich des Verbindungselements 16,
in den Schlitz besteht. Anschließend erfolgt das Einschieben
der Plombe 10 bis zum Anschlag. Dieser Vorgang kann wesentlich
einfacher und schneller ausgeführt
werden als es beim Einfädeln
einer offenen Plombe möglich
ist, die dann im eingefädelten
Zustand noch verschlossen werden muss.