DE202006010097U1

DE202006010097U1 - Brandschutzelement für Leichtbaudächer

Info

Publication number: DE202006010097U1
Application number: DE202006010097U
Authority: DE
Original assignee: Rigips GmbH
Current assignee: Saint Gobain Rigips GmbH
Priority date: 2005-07-16
Filing date: 2006-06-28
Publication date: 2006-09-07
Anticipated expiration: 2016-06-29

Abstract

Brandschutzelement (1) für Leichtbaudächer mit einer Dachfläche größer 2 500 m² mit einer quaderförmigen Flachdämmplatte (2) aus expandiertem Polystyrol oder Extruderschaum, die auf einer bauseitigen Fläche mit mindestens einer Gipskartonplatte (3) beschichtet ist und Seitenflächen der Flachdämmplatten (2) aufweist, die mit Stufenfalzen (6) versehen sind zur Anlage an weitere Flachdämmplatten (2).

Description

Die Erfindung betrifft ein Brandschutzelement für Leichtbaudächer und Leichtbaudächer, die aus derartigen Brandschutzelementen gebildet sind.
Leichtbaudächer werden überwiegend als einschalige, wärmegedämmte Stahltrapezprofildächer ausgeführt, die sich für Industrie- und Lagerhallen wie auch bei Sport- und Ausstellungshallen, Büro- und Verwaltungsbauten oder Supermärkten bewährt haben. Verbessertes Brandverhalten von Stahltrapezprofildächern kann gemäß DIN 18 234 erreicht werden. Dachflächen größer 2 500 m² sind so auszubilden, dass Brandausbreitung innerhalb eines Brandabschnitts über das Dach behindert wird, wobei u. a. Dächer aus nichtbrennbaren Baustoffen der DIN 18 234 genügen.
Bekannt ist es, dass den Anforderungen gemäß DIN 18 234 in Verbindung mit Styropor genügt wird durch Kiesauflast oder Styropor-Brandschutzverbundelemente wie Styropor/Fesco Board-Dämmplatten, Styropor/Holzwolleleichtbauplatten oder Styropor/Phenolharz-Hartschaum, jeweils mit umlaufendem Stufenfalz ≥ 20 mm. Nach DIN 18 234 dürfen expandierte Polystyrol-Hartschaumplatten (EPS) bei Dachflächen größer 2 500 m² nicht verwendet werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein wirtschaftliches, leicht und schnell zu verarbeitendes und sehr gut isolierendes Brandschutzelement für Leichtbaudächer zu schaffen, das den Anforderungen der DIN 18 234, insbesondere auch für Dachflächen größer 2 500 m² genügt.
Die Lösung erfolgt mit einem Brandschutzelement für Leichtbaudächer mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einem Leichtbaudach aus Brandschutzelementen mit den Merkmalen des Anspruchs 5. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
Gemäß der Erfindung ist für ein Brandschutzelement für Leichtbaudächer, insbesondere für Flachdächer mit einer Dachfläche größer 2 500 m², eine Flachdämmplatte aus expandiertem Polystyrol (EPS) vorgesehen, die auf einer bauseitigen Fläche mit einer Gipskartonplatte beschichtet ist. Vorteilhaft gemäß der Erfindung ist es, dass EPS wirtschaftlich, leicht und schnell zu verarbeiten ist und sehr gut isoliert. Laut Prüfbericht der Forschungsstelle für Brandschutztechnik der Technischen Hochschule in Karlsruhe hat ein Leichtbaudach mit erfindungsgemäßen Brandschutzelementen aus je einer Flachdämmplatte aus EPS, Anwendungstyp DAA, die auf der bauseitigen Fläche mit einer Gipskartonplatte beschichtet und mit Gipsfaserplatten an den Stoßfugen als Stecksystem von Dämm- und Verbindungselementen ausgestattet war, einen Brandversuch nach 6.7 DIN 18 234-1 bestanden.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Flachdämmplatte für das Stecksystem der Brandschutzelemente einseitig mit einer Nut am Umfang versehen, die zur Aufnahme von Dämm- und Verbindungselementen ausgebildet ist.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Nut einseitig von der Gipskartonplatte begrenzt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind Gipsfaserplatten vorgesehen, die in die Nut paarweise aneinanderliegender Brandschutzelemente einsteckbar sind.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein insbesondere als Flachdach ausgebildetes Leichtbaudach lückenlos zusammengesetzt aus Brandschutzelementen, bei denen Gipsfaserplatten im Bereich der Stoßfugen von mindestens einer Nut eines Brandschutzelements in mindestens eine Nut eines weiteren Brandschutzelements steckbar sind.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind für verbesserte Wärmedämmung eines Leichtbaudachs die Flachdämmplatten der erfindungsgemäßen Brandschutzelemente mit Stufenfalzen versehen in den zur Anlage an weitere Flachdämmplatten vorgesehenen Seitenflächen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bildet das Leichtbaudach aus zusammengesteckten Brandschutzelementen für verbesserte Montage je eine ebene Ober- und Unterfläche.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels dargestellt. Es zeigen:
1 eine Draufsicht auf ein Brandschutzelement gemäß der Erfindung,
2 einen Querschnitt durch ein Brandschutzelement gemäß der Erfindung,
3 eine Ansicht eines Zusammenbaus von Brandschutzelementen zu einem Leichtbaudach gemäß der Erfindung und
4, 4a Ansichten eines Zusammenbaus alternativer Brandschutzelemente zu einem Leichtbaudach gemäß der Erfindung.
1, 2: Ein Brandschutzelement 1 weist eine quaderförmige Flachdämmplatte 2 aus expandiertem Polystyrol EPS, Anwendungstyp DAA, auf, die auf ihrer größten planen Fläche mit einer Gipskartonplatte 3 mit einer Dicke von 12,5 mm kaschiert ist. Das Brandschutzelement 1 weist bevorzugt eine Länge von 1250 mm und eine Breite von 600 mm auf.
Das Brandschutzelement 1 ist mit einer in die Flachdämmplatte 2 am Umfang umlaufend eingefrästen Nut 4 versehen, die einseitig von der Gipskartonplatte 3 begrenzt ist. Die Nut 4 ist 11 mm hoch und 21 mm breit. Als Verbindungselemente vorgesehene Gipsfaserplatten 5 sind jeweils 40 mm breit, 10 mm hoch und bevorzugt 1208 mm lang.
3: Entsprechende Merkmale sind mit den Bezugszeichen aus 1, 2 bezeichnet. Zur Verbindung paarweise an ihren planen Längsseiten lückenlos anliegender Brandschutzelemente 1 sind im Bereich senkrechter Stoßfugen der Brandschutzelemente 1 nicht brennbare Gipsfaserplatten 5 als Abdeckstreifen in die der Flachdämmplatte 2 am Umfang umlaufend eingefrästen Nut 4 einsteckbar für ein Stecksystem zu einem Leichtdach. Die Gipsfaserplatten 5 verhindern im Brandfall das Heruntertropfen von EPS durch die Stoßfugen anliegender Brandschutzelemente 1.
4, 4a: Entsprechende Merkmale sind mit den Bezugszeichen aus 1–3 bezeichnet. Für verbesserte Wärmedämmung eines Leichtbaudachs sind die in 4 getrennt und in 4a zusammengeführt dargestellten Brandschutzelemente 1 mit Stufenfalzen 6 versehen in den zur Anlage an weitere Flachdämmplatten vorgesehenen Seitenflächen der Flachdämmplatten. Zur Verbindung paarweise an ihren planen Längsseiten lückenlos anliegender Brandschutzelemente 1 sind im Bereich der senkrechten Stoßfugen der Brandschutzelemente 1 die nicht brennbaren Gipsfaserplatten 5 als Abdeckstreifen in die der Flachdämmplatte 2 am Umfang umlaufend eingefrästen Nut 4 einsteckbar für ein Stecksystem zu einem Leichtdach. Die Gipsfaserplatten 5 verhindern im Brandfall das Heruntertropfen von EPS durch die Stoßfugen anliegender Brandschutzelemente 1.
Bauseitig sind die zum Leichtdach verbundenen Brandschutzelemente 1 vorgesehen zur Auflage auf Stahltrapezprofilen (nicht dargestellt). Zwischen Stahltrapezprofilen und Brandschutzelementen 1 ist eine Dampfsperre nach DIN 18234 (nicht dargestellt) vorgesehen. Nach oben ist auf den Brandschutzelementen 1 eine Dachabdichtung mit mechanischer Befestigung vorgesehen.
Der Rand des Leichtdachs aus aneinander liegenden Brandschutzelementen 1 ist begrenzt von einer Attika.
Beim Brandversuch entsprechend DIN 18234-1: 2003-09, Absatz 6.7 wurde ein Dachaufbau wie oben beschrieben durch unterseitigen Brand beansprucht und genügte den Kriterien für eine Klassifizierung des Dachs nach DIN 18234-1.

Claims

Brandschutzelement (1) für Leichtbaudächer mit einer Dachfläche größer 2 500 m² mit einer quaderförmigen Flachdämmplatte (2) aus expandiertem Polystyrol oder Extruderschaum, die auf einer bauseitigen Fläche mit mindestens einer Gipskartonplatte (3) beschichtet ist und Seitenflächen der Flachdämmplatten (2) aufweist, die mit Stufenfalzen (6) versehen sind zur Anlage an weitere Flachdämmplatten (2).
Brandschutzelement (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flachdämmplatte (2) für ein Stecksystem einseitig mit einer Nut (4) am Umfang versehen ist.
Brandschutzelement (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (4) einseitig von der Gipskartonplatte (3) begrenzt ist.
Brandschutzelement (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Gipsfaserplatten (5) oder Platten aus anderen nichtbrennbaren Materialien vorgesehen sind, die in die Nut (4) einsteckbar sind.
Leichtbaudach aus Brandschutzelementen (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Gipsfaserplatten (5) von mindestens einer Nut (4) eines Brandschutzelements (1) in eine Nut (4) eines weiteren Brandschutzelements (1) steckbar sind.
Leichtbaudach gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandschutzelemente (1) mit Stufenfalzen (6) versehen in den zur Anlage an weitere Flachdämmplatten (2) vorgesehenen Seitenflächen der Flachdämmplatten (2).
Leichtbaudach gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zusammengesteckte Brandschutzelemente (1) ebene Oberflächen bilden.