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Die
Neuerung betrifft ein Ziermauer-Schnellbau-System nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Die
Möglichkeiten
und Vorschläge
zum Errichten von Ziermauern, z.B. Gartenmauern mit Torsäulen, in
denen Briefkasten-Sprechanlage- und dergl. Einbauten vorgesehen
sind, sind zahlreich, die Realisierung scheitert in der Praxis jedoch
im wesentlichen daran, dass bei herkömmlicher, individueller Anfertigung
die Kosten, insbesondere, wenn die Mauer aus Naturstein hergestellt
werden soll, wegen der individuellen handwerklichen Leistungen außerordentlich
hoch sind, so dass hochwertige und repräsentative Naturstein-Mauern
in den meisten Fällen für den Privatbereich
nur in Ausnahmefällen
in Frage kommen.
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Aufgabe
der Neuerung ist, den Zeit- und Kostenaufwand zum Errichten von
Naturstein-Mauern
insbesondere im Gartenbereich dadurch entscheidend zu reduzieren,
dass derartige Mauerwerke, insbesondere Ziermauerwerke im Schnellbau-System
zeit- und kostengünstig
bei hoher Genauigkeit ohne wesentliche Vorkenntnisse errichtet werden
können.
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Gemäß der Neuerung
wird dies mit den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruches 1 erreicht.
Weitere Ausgestaltungen der Neuerung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das
neuerungsgemäße Schnellbausystem sieht
vor, einzelne Mauersteine oder Einheiten aus mehreren Mauersteinen
im Rastermaß und
als Fertigelemente in Form von Torsäulen-Steinen, Briefkastensäulen-Steinen,
Säulen-Abdeckplatten
und Sockelsteinen auf Vorrat zu fertigen, die einzelnen Steine zur
Errichtung eines Mauerwerks übereinander und
nebeneinander gesetzt mittels Kleber zu verbinden, und die Mauersteine
so auszubilden, dass sowohl bei übereinander
gesetzten als auch bei nebeneinander gesetzten Steinen wie auch
bei zu Gruppen zusammengefassten Steinen exakte Fugenbilder entstehen
sowie die Sichtseiten integrierte Vollstein-Verblendungen aufweisen.
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Die
Mauersteine des Schnellbausystems sind Natursteine, insbesondere
aus Granit, die in vorzugsweise zwei verschiedenen Größen hergestellt werden,
nämlich
in Längen
von 50 und 25 cm sowie in einheitlicher Breite von 20 cm, und sind
in Serienfertigung fugenvorgefräst
und lochvorgeschnitten, bestehen somit vollständig aus Naturstein und brauchen
nicht verblendet und nicht verfugt werden. Da alle stehenden und
liegenden Fugen maschinell vorgefräst werden, wird ein exakter
Fugenverlauf erzielt, der ein genaues Fugenbild der Mauer sicherstellt.
Die Natursteine werden zum Errichten der Mauer lediglich mittels
Schnellkleber miteinander verbunden, sodass durch das Verbindungsmaterial
zwischen zwei benachbarten Natursteinen das Fugenbild nicht nachteilig
beeinflusst wird, zumal die Klebedicke lediglich ca. 2 mm bei einer
Gesamtfugenstärke
von ca. 1 cm beträgt.
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Torsäulen-Steine,
Briefkastensäulen-Steine und
solche Mauersteine, die zur Aufnahme von Steckeisen, Zaunpfosten
oder dergleichen bestimmt sind, weisen Lochausschnitte auf, die
ausgeschnitten oder ausgefräst
werden und die, insbesondere im Falle von Säulen, in verbautem Zustand
deckend übereinander
angeordnet sind und zur Aufnahme von Betonverguss, Bewehrungseisen
und/oder Elektrokabeln bzw. Leitungsrohren ausgelegt sind. Die Säulen-Steine
sind z.B. in zwei verschiedenen Größen ausgelegt, nämlich aus
kleinen Säulen-Steinen in
Quadratform und großen
Säulen-Steinen
in Rechteck- bzw. Doppel-Quadratform. Die kleinen Steine weisen
einen kreisförmigen
Lochausschnitt auf, die großen
Steine zwei einander teilweise überlappende Lochausschnitte
in Form etwa einer liegenden „8". Vorzugsweise sind
die Lochausschnitte innenseitig in Richtung Außenwand verschoben. Des Weiteren sind
die Mauersteine, aus denen der Mauersockel erstellt wird, etwa alle
25 cm mit einer durchgehenden Lochöffnung ab Fundament bis zur
Maueroberkante versehen, sodass damit ein problemloses Einbetonieren
von Zaunpfosten oder das Hindurchführen von Eisenbewehrungen aus
dem Fundament auf einfache Weise möglich ist. Je Fertigteilelement
(Selbstverlegesockel) sind beidseitige Halbrundaussparungen vorgesehen,
die nach dem Verlegen beim Zusammenstoßen eine Öffnung voller Rundung ergeben.
Solche Aussparungen dienen z.B. zur Aufnahme von Zaunpfosten, Eisenbewehrungen
oder dergleichen. Nach dem Verlegen sind solche Halbrundausfräsungen nicht
mehr sichtbar.
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Die
Lochausschnitte an den großen
Torsäulen-Steinen
werden nach dem Doppelloch-Ausschneidprinzip
erstellt. Dadurch wird erreicht, dass bei den Rechteck-Steinformaten
sowohl an den Längs-
wie auch an den Breitseiten alle Ausschnitte innenseitig bis zu
5 cm in Richtung Außenrand
verschoben werden. Auf diese Weise ist für den Elektriker eine problemlose
Verkabelung am rechten oder am linken Seitenrand möglich, weil
die Briefkästen Lochdurchlässe vom
Torsäulenaußenrand
gerechnet nach ca. 6 cm beginnen. Ein mittiger Lochschnitt würde erforderlich
machen, dass der Granit bauseitig aufwendig nachgeschnitten werden
müsste,
um die Kabellöcher
zu erreichen, da andernfalls die Kabel zwischen den Steinen verklemmen
würden.
Durch den Doppelloch-Ausschnitt ergibt sich auch eine zusätzliche
Reduzierung des Steingewichtes.
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Eine
Gartenmauer wird aus großen
und kleinen Mauersteinen errichtet, die großen Mauersteine erhalten dabei
zwei voneinander beabstandete Löcher,
während
die kleinen Mauersteine ein Loch erhalten. Dadurch entsteht bei
um 50% verschobener Verlegung ein schönes, exaktes Fugenbild, ferner auch
eine durchgehende Lochöffnung
vom Fundament bis zur Maueroberkante im Abstand von jeweils 25 cm.
Mit derartigen durchgehenden Öffnungen
ist es möglich,
Zaunpfosten, Eisenbewehrungen und dergl. aus dem Fundament heraus
auf einfache Weise einzubetonieren.
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Teile
der Gartenmauer können
aus Einheiten, bestehend aus Selbstverlegesockeln mit Fugenbild
erstellt werden, wobei eine Einheit z.B. Abmessungen von 100 × 12 × 33 cm
hat. Ein derartiges Fertigteil hat ein exaktes Fugenbild und eine
kopfseitige Bearbeitung. Derartige Selbstverlegeelemente entsprechen
den Einzelmauersteinen mit Vorfräsfugen, wobei
diese Fertigelemente vorzugsweise je Element beidseitige Halbrundaussparungen
aufweisen, die nach dem Verlegen zu einer vollrunden Öffnung zusammengestoßen werden.
Eine solche Aussparung dient z.B. zur Aufnahme von Zaunpfosten einschließlich Verfüllbeton
oder für
Eisenbewehrungen und dergl. Beim Verlegen muss hierbei die oberseitige
3 cm dicke Granitüberdeckung
nachgeschnitten werden, während
das Element ansonsten unverändert
bleibt. Im Falle von Fertigteilelementen (mit den Abmessungen 100 × 3,5 × 22, 33
oder 44 cm), die voll und ganz den Maßen und Fugenbildern der Einzelsteine
entsprechend hergestellt werden, werden anstelle von Einzelverblendungen
komplette Verblenderelemente mit Fugenbild angeklebt oder angehängt. Für das Anhängen werden
herkömmliche
Trag- und Halteanker verwendet, wobei die Verblenderelemente Lochvorbohrungen
und Ausfräsungen
für derartige
Trag- und Halteanker
aufweisen, während
die Vorderseiten der Verblenderelemente mit bereits fertigem Fugenbild verziert,
geflammt oder gebürstet,
gestockt und gebürstet
oder entsprechend bearbeitet sind. Hierzu werden exakte Vorlochbohrungen
und exakte Lochumfräsungen
zur Aufnahme der Traganker erstellt.
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Mit
dem Ziermauer-Schnellbausystem nach der Neuerung wird eine außerordentlich
hohe Zeiteinsparung und damit Kostenersparnis erreicht, da in ca.
10 Minuten 1 Ifm Gartenmauer errichtet werden kann, zu der nach
herkömmlicher
Bauweise etwa fünf Stunden
durch Vormauer- und Verfugarbeiten notwendig sind. Ferner wird eine
lang anhaltende Materialsicherheit erreicht und vermieden, dass
Verblendelemente von der Mauer abfallen oder Fugen ausbrechen, wobei
gleichzeitig die Verlegevorgänge
besonders einfach sind. Des weiteren sind dadurch, dass alle Mauersteine,
Torsäulensteine
und Abdeckplatten aus massivem Naturstein bestehen, eine hohe Qualität und ein
repräsentatives
Aussehen einer derartigen Ziermauer gewährleistet. Schließlich wird
aufgrund der vorbereiteten Lochbohrungen eine exakte Arbeitsweise
erreicht.
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Nachstehend
wird die Neuerung in Verbindung mit der Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert.
Es zeigt:
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1 ein
Torsäulenfeld
in Frontansicht,
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2 das
Torsäulenfeld
nach 1 in Aufsicht,
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3 eine
Torsäule
mit Briefkastenanlage in rückseitiger
Ansicht,
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4 einen
Torsäulenstein
großer
Type in perspektivischer Ansicht,
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5 einen
Torsäulenstein
kleiner Type in perspektivischer Ansicht,
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6 einen
Mauerstein großer
Type in perspektivischer Ansicht,
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7 einen
Mauerstein kleiner Type in perspektivischer Ansicht,
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8 ein
Verblenderelement kleiner Ausführung
in perspektivischer Darstellung, und
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9 einen
Selbstverlegesockel in perspektivischer Ansicht.
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Ein
Torsäulenfeld 1 nach 1 weist
eine aus großen
Torsäulensteinen 2 und
kleinen Torsäulensteinen 3 aufgebaute
Torsäule
sowie aus großen und
kleinen Mauersteinen 4, 5 aufgebaute Verbindungsmauer
sowie eine große
Torsäulenabdeckung 6 und
eine kleine Torsäulenabdeckung 7 auf.
Auf die Mauersteine 4, 5 sind Mauerabdeckplatten 8 aufgesetzt.
Die große
Torsäule
enthält
eine Doppel-Briefkastenanlage 9 mit Sprech/Klingelfach
und seitlichen Blendleisten 10. Die Mauersäulensteine,
die Mauersteine und die Abdeckplatten bestehen aus Voll-Naturstein,
z.B. Granit, und werden mit einem Dünnbett-Schnellkleber mit den Nachbarelementen
verklebt. Des weiteren werden alle Torsäulensteine und Mauersteine
als integrierte und vorgefertigte Verblenderelemente hergestellt,
so dass ein exaktes Fugenbild entsteht und damit alle Sichtbearbeitungen
Bestandteil der Mauersteine sind.
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Die
Torsäulensteine 2 und 3 weisen
Aussparungen in Form von Ausschnitten 11, 12 auf,
wobei die großen
Torsäulensteine 2 ineinander übergehende
Kreisausschnitte 11 und die kleinen Torsäulensteine
kreisförmige
Ausschnitte 12 aufweisen. Diese Ausschnitte dienen einerseits
der Gewichtsreduzierung der Steine, andererseits zur Aufnahme von Steckeisen,
Pfosten, Bewehrungseisen, Elektrokabeln, Leitungsrohren sowie zum
Betonverguss. Die Aussparungen in den Torsäulensteinen werden nach dem
Doppelloch-Ausschneidprinzip erstellt. Dabei werden bei den Rechteck-Steinformaten
sowohl an der Längs-
wie auch an der Breitseite alle Ausschnitte innenseitig bis zu 5
cm in Richtung Außenrand
verschoben. Auf diese Weise ist es möglich, eine problemlose Verkabelung
am rechten oder am linken Seitenrand vorzunehmen, da ein mittiger
Lochschnitt zur Folge hätte,
dass die Kabel entweder zwischen den Steinen verklemmen oder der
Granit erst bauseits mühsam
nachgeschnitten werden müsste, um
die Kabellöcher
auszubilden.
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Ein
großer
Torsäulenstein 2 weist,
wie im einzelnen in 4 dargestellt, einen doppelten
Lochausschnitt 11, der etwa die Form einer liegenden 8 hat
und aus zwei symmetrischen Hälften 12 und 13 besteht,
auf. Er hat an seinen Längsseiten
eine große Verblendsteinausfräsung 14 und
eine kleine Verblendsteinausfräsung 15.
Die Verblendsteinausfräsungen sind
in Umfangsrichtung mit liegenden Fugenkerben 16 und stehenden
Fugenkerben 17 ausgebildet und in den Torsäulenstein
integriert, d.h. einstückig
mit dem Säulenstein
ausgebildet, so dass bei der Verlegung der Torsäulensteine ein einwandfreies, exakt
versetztes Fugenbild entsteht, das bei übereinander angeordneten Torsäulensteinen
durch eine dünne
Klebeschicht zum Verkleben der einzelnen Steine übereinander beibehalten wird.
Der kleine Torsäulenstein
hat quadratischen Querschnitt mit kreisrundem Lochausschnitt, ist
im übrigen
aber analog ausgebildet.
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Die
zum Errichten der Gartenmauer verwendeten Mauersteine sind, wie
in 6 gezeigt, große Mauersteine 19 mit
einer Länge
von z.B. 50 cm und einer Breite von z.B. 20 cm, sowie, wie in 7 dargestellt,
kleine Mauersteine 24 mit einer Länge von z.B. 25 cm und einer
Breite von z.B. 20 cm. Die großen
Mauersteine 19 weisen im Abstand voneinander angeordnete
durchgehende Löcher 20, 21 bzw. 25 auf,
die durchgehende Lochöffnungen
zwischen Fundament und Maueroberkante sind, in die Zaunpfosten,
Eisenbewehrungen oder dergl. aus dem Fundament betoniert werden.
Aufgrund des verschobenen Lochprinzips entsteht dabei bei um 50%
verschobener Verlegung ein exakt versetztes Fugenbild. Die Mauersteine
weisen an den Längsseiten
liegende Fugenkerben 23 bzw. 23' und stehende Fugenkerben 27 bzw. 27' mit Verblendsteinausfräsungen 22 bzw. 26 auf,
so dass ein einwandfreies Fugenbild von einem Stein zum horizontal
oder vertikal benachbarten nächsten
Stein sicher gestellt ist.
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Eine
neuerungsgemäße Gartenmauer
kann jedoch auch durch Verblenderelemente mit Fugenbild erstellt
werden. Wie in 8 gezeigt, sind derartige Verblendereinheiten
so ausgebildet, dass im Falle von kleinen Einheiten zwei Reihen
von Verblendsteinausfräsungen übereinander
und bei großen
Einheiten z.B. vier Verblendsteinreihen übereinander vorgesehen sind.
In 8 ist ein Verblenderelement 28 dargestellt,
das zur Errichtung eines Verblendmauerwerkes eingesetzt und das
anstelle einer Verblendung in Einzelsteinen als Fertigteileinheit
angeklebt oder angehängt
wird. Die Einheit nach 8 besteht aus fünf Steinausfräsungen mit
zwei kleinen und einem großen
oberen Abschnitt 29, 30, 31 und zwei
unteren großen
Abschnitten 32, 33, ferner Ausfräsungen 34, 35, 36 und 37 für Trag-
und Halteanker. Die Vorderseite der Verblenderelemente 28 ist
bossiert oder geflammt und gebürstet,
oder gestockt und gebürstet
und entsprechend dem Fugenbild der Gesamtmauer ausgelegt. Die Rückseite
und alle Kanten sind gesägt.
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Ein
weiteres Fertigteil für
eine Gartenmauer ist ein Selbstverlegesockel 38 nach 9,
der auf seiner Vorderseite 39 mit Fugenbild und auf seiner Rückseite 40 ohne
Fugenbild ausgeführt
ist und jeweils zwei überdeckte
Kopfseitenaussparungen 41 in Form von Teilrundausfräsungen,
die in zusammengesetztem Zustand eine im wesentlichen zylinderförmige Gesamtausfräsung ergeben,
und der ohne langwierige Vormauer- und Verfugarbeiten ein außerordentlich
schnelles und kostengünstiges
Errichten einer Gartenmauer ermöglicht.
Zum Beispiel lässt sich
damit ein Ifm einer Gartenmauer in ca. zehn Minuten errichten, während das
Vormauern und Verfugen in herkömmlicher
Arbeitsweise bis zu ca. fünf Stunden
erfordert.
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Als
besonders zweckmässig
hat sich herausgestellt, dass dann wenn die Höhe der Briefkästen, die
Höhe der
Blendleisten und Fugenkleber und die Höhe der Torsäulen-Steine im Normmaß ausgeführt sind, ein einheitliches,
exaktes Fugenbild der Ziermauer und damit ein hervorragendes optisches
Aussehen erreicht wird.