-
Die Erfindung betrifft ein mehrschichtiges Wandelement zur Erstellung von Trockenbauwänden sowie eine Trockenbauwand aufweisend wenigstens ein Wandelement.
-
Aus der
WO 94/26992 ist eine Verbindungsstruktur für Sandwich-Paneele bekannt. Die Sandwich-Paneele haben einen Mineralwollekern, welcher mit hautähnlichen Schichten auf beiden Flachseiten versehen ist. Stirnseitig ist in dem Mineralwollekern eine Nutfederstruktur eingebracht, so dass zwei derartige Paneele nach Art einer Nutfederverbindung zusammengesteckt werden können. Die Abmessungen der Nutfederverbindung sind derart gewählt, dass beim Zusammenstecken zweier solcher Paneele stirnseitig lokal eine Verdichtung des Mineralwollekerns erfolgt.
-
Aus der
DE 20 2009 001 212 U1 ist eine Wärmdämmplatte, insbesondere eine begehfeste, rechteckige Wärmedämmplatte bekannt, welche aus drei Platten zusammengesetzt ist. Eine Kernplatte ist als Polystyrol-Hartschaumplatte ausgebildet. Eine bodenseitige Platte ist ebenfalls als Polystyrol-Hartschaumplatte ausgebildet. Eine Abdeckplatte ist aus einer gegenüber den anderen Platten dünneren, insbesondere mineralisch gebundenen Abdeckplatte ausgebildet. Die Platten sind zueinander derart versetzt angeordnet, dass an zwei Seiten eine Nut und an zwei Seiten eine Feder gebildet ist.
-
Aus der
DE 20 2004 010 695 U1 ist ein Vakuumisolationspaneel bekannt, welches nach dem Nut-Feder-Prinzip mit anderen Vakuumisolationspaneelen verbindbar ist. Ein evakuierter Innenraum dient als Isolation zwischen zwei Deckschichten. Die Deckschichten sind mit einem Rahmen miteinander verbunden und beabstandet gehalten. Entstehende Lücken zwischen den Deckschichten beim Zusammenstecken von mehreren derartigen Paneelen können mittels Einlegeteilen überbrückt werden.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein leicht handhabbares Wandelement zur Erstellung von Trockenbauwänden anzugeben, welches über eine erhöhte Stabilität und über gute wärme- und/oder schalldämmende Eigenschaften verfügt.
-
Des Weiteren soll während des Aufbaus einer solchen Trockenbauwandung aus erfindungsgemäßen Wandelementen eine wenig aufwändige Vorfixierung wenigstens zweier Wandelemente miteinander ermöglicht sein.
-
Außerdem soll eine Außenseite einer zu erstellenden Trockenbauwand mit üblichen Werkzeugen/Materialien zur Erreichung ihres Oberflächenfinishs (fertige Oberflächen-güte) bearbeitbar sein.
-
Außerdem soll das mehrschichtige Wandelement in einer besonderen Ausführungsform in der Lage sein, vordefinierte Versorgungskanäle zur Verfügung zu stellen.
-
Außerdem sollen mit dem erfindungsgemäßen mehrschichtigen Wandelement Trockenbauwände abgesehen von Schrauben ohne zusätzliche Verbindungselemente aufbaubar sein.
-
Des Weiteren soll das erfindungsgemäße mehrschichtige Wandelement insbesondere im Heimwerkerbereich einfach und unkompliziert verarbeitbar sein.
-
Des Weiteren soll eine Trockenbauwand angegeben werden, welche einfach und kostengünstig errichtbar ist.
-
Obige Aufgaben betreffend das Wandelement werden mit einem mehrschichtigen Wandelement zur Erstellung von Trockenbauwänden mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Obige Aufgaben betreffend die Trockenbauwand werden mit einer Trockenbauwand mit den Merkmalen des Anspruchs 17 gelöst.
-
Ein erfindungsgemäßes mehrschichtiges Wandelement zur Erstellung von Trockenbauwänden weist auf: eine Dämmlage mit zwei relativ zu Stirnseiten großflächigen Flachseiten aus wärme- und/oder schalldämmenden Material, wobei gegen jede Flachseite der Dämmlage eine Tragschicht mit einer inneren Flachseite der Tragschicht gesetzt ist, wobei gegen jede äußere Flachseite der Tragschicht eine Deckschicht gesetzt ist, wobei die Tragschicht entlang wenigstens zwei Richtungen R1, R2, die parallel zu einer Ebene E der Tragschicht und senkrecht zu Begrenzungskanten der Tragschicht ausgerichtet sind, um je einen Versatzbetrag V1; V2 bezüglich der Deckschicht versetzt ist, wobei die Tragschicht wenigstens entlang einer ersten Begrenzungskante eine Feder und entlang wenigstens einer gegenüberliegenden zweiten Begrenzungskante zusammen mit der Dämmlage und der Deckschicht eine Nut bildet.
-
Mit einem solchen erfindungsgemäßen mehrschichtigen Wandelement gelingt es in einfacher Art und Weise durch Ineinanderstecken einer Vielzahl von mehrschichtigen Wandelementen im Nut-Feder-Prinzip eine stabile und schnell zu errichtende Trockenbauwand realisieren zu können.
-
Des Weiteren können die Wandelemente, welche jeweils für sich bereits ein Stück komplett fertige Trockenbauwand bilden, ohne zusätzliche Verbindungselemente verarbeitet werden. Eine umständliche Errichtung einer Ständerkonstruktion, die dann im Wege des Verkleidens mit Gipsplatten und Ausfüllen des Hohlraums mit Dämmmaterialien zu einer Trockenbauwand komplettiert wird, kann entfallen.
-
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, derartige vorgefertigte mehrschichtige Wandelemente in praktisch handhabbaren Größen bereitzustellen, die auch an engen und schwer zugänglichen Baustellenabschnitten gut handhabbar und einsetzbar sind.
-
Mit dem erfindungsgemäßen mehrschichtigen Wandelement gelingt es somit, eine einfache und insbesondere im Heimwerker- und Do-It-Yourself-Bereich mit geringem Fachwissen zu realisierende Möglichkeit zur Verfügung zu stellen, Trockenbauwände ohne aufwändige Vorarbeiten errichtbar zu machen.
-
Besonders bevorzugt ist, dass der Versatzbetrag V1/V1' und der Versatzbetrag V2/V2' größer als Null sind, so dass wenigstens zwei Federn und wenigstens zwei Nuten ausgebildet sind.
-
Mit den Versatzbeträgen V1/V1' und V2/V2', die größer als Null sind, werden an jeweils zwei gegenüberliegenden Begrenzungskanten eines beispielsweise mehrschichtigen Wandelements je eine Nut und je eine Feder gebildet. Derartige Wandelemente sind somit in einfacher Art und Weise miteinander zusammensteckbar. Für den Beginn einer Trockenbauwand, also für die unterste Reihe von mehrschichtigen Wandelementen und/oder für die an einer vorhandenen Wand angrenzenden Elemente zur Errichtung einer Trockenbauwand kann es sinnvoll sein, zumindest einseitig einen solchen Versatz nicht vorzusehen, so dass bodennah eine Begrenzungskante der Trockenbauwand errichtbar ist, bei der sowohl die Deckschichten wie auch die Tragschichten und die Dämmschicht miteinander fluchten.
-
Alternativ kann natürlich auch ein mehrschichtiges Wandelement, welches in beiden Richtungen Versatzbeträge V1/V1' und V2/V2' aufweist, durch Beschneiden entsprechender Bereiche leicht zu einem einseitig bündigen Wandelement umgearbeitet werden.
-
In einer besonderen Ausführungsform ist der Versatzbetrag V1/V1' größer als der Versatzbetrag V2/V2'.
-
Bei einer Ausführungsform, bei der einer der Versatzbeträge V1/V1' oder V2/V2' größer ist als der andere Versatzbetrag, ergeben sich unterschiedlich lange Federn (ein Versatzbetrag mit größerem Betrag ergibt eine längere Feder als ein Versatzbetrag mit geringerem Betrag). Korrespondierend dazu sind die zu den entsprechenden Federn gegenüberliegenden Nuten auch unterschiedlich tief ausgebildet.
-
Wenn der Versatzbetrag V1/N1', also der im Rahmen dieser Anmeldung als vertikaler Versatzbetrag definierte Versatzbetrag größer ist als der horizontale Versatzbetrag, kann beispielsweise erreicht werden, dass eine tiefere Einschuhung und weitere Überlappung zweier übereinander gestapelter Wandelemente entlang deren Horizontalfuge erreicht werden kann. Eine solche verlängerte oder vergrößerte Einschuhungstiefe entlang der horizontalen Begrenzungskanten verursacht beim Errichter einer Trockenbauwand nur geringen Mehraufwand, da das Gewicht eines Wandelements das Fügen in vertikaler Richtung unterstützt. Dem gegenüber ist in Richtung vertikaler Fugen eine Gewichtskraftunterstützung nicht vorhanden, so dass dort gegebenenfalls eine niedrigere Einschuhungstiefe zweckmäßig ist, um die entsprechenden Fügekräfte gering zu halten.
-
Der Versatzbetrag V1/V1' kann auch kleiner als der Versatzbetrag V2/V2' sein.
-
Wählt man den Versatzbetrag V1/V1' kleiner als den Versatzbetrag V2/V2', d. h. den vertikalen Versatzbetrag kleiner als den horizontalen Versatzbetrag, so ist es möglich in horizontaler Richtung besonders ausbeulfeste Trockenbauwände aus derart modifizierten mehrschichtigen Wandelementen zu errichten.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Versatzbetrag V1/V1' gleich dem Versatzbetrag V2/V2'.
-
Bei einer gleichen Auswahl der horizontalen und vertikalen Versatzbeträge ist bei beispielsweise einem quadratischen oder rechteckigen mehrschichtigen Wandelement die Einschuhungstiefe insbesondere bei einem quadratischen Element umlaufend gleich, so dass nicht unbedingt auf die Ausrichtung der Wandelemente zueinander geachtet werden muss. Bei einem rechteckigen Wandelement kann es beispielsweise zweckmäßig sein, eines der Wandelemente hochkant zu stellen, wohingegen andere Wandelemente mit der Breitseite nach unten angeordnet sind. Da sämtliche Versatzbeträge V1'/V2' gleich sind, sind die Einschuhungstiefen überall gleich.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Dämmlage, die Tragschicht und die Deckschicht in einer Blickrichtung auf Flachseiten der Lagen/Schichten quadratisch oder rechteckig.
-
Mit einer derartigen Beschnittgeometrie der einzelnen Lagen/Schichten sind besonders gut handhabbare und verarbeitbare mehrschichtige Wandelemente realisierbar.
-
Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn wenigstens die Tragschicht und die Deckschicht in einer Draufsicht auf deren Flachseiten gleich groß sind.
-
Mit einer derartigen Ausgestaltung gelingt es beim Zusammenstecken mehrerer mehrschichtiger Wandelemente, Fugen sowohl zwischen den entsprechenden aufeinandertreffenden Tragschichten als auch zwischen den aufeinandertreffenden Deckschichten zu vermeiden.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Dämmlage in der Draufsicht auf deren Flachseite flächenmäßig gleich groß oder geringfügig größer als die Tragschicht, d. h. mit Übermaß. Damit wird ein Formschluss der Dämmlage beim Zusammenstecken angrenzender Dämmelemente erzielt, wodurch zuverlässig Schallbrücken durch fehlenden Kontakt der Dämmlagen vermieden werden. Das Übermaß ist dabei so zu wählen, dass in Abhängigkeit von der Rohdichte bzw. der Elastizität der Dämmlage ein Formschluss der Tragschicht erreicht wird. Abhängig von dem gewählten Kleber kann der Kleber einen kleinen Spalt von 1-2 mm überbrücken. Bevorzugt ist ein Übermaß von höchstens 5 mm, vorzugsweise von höchstens 3 mm.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Tragschicht als faserverstärkte Platte, insbesondere als Gipsfaserplatte ausgebildet.
-
Als Tragschicht hat sich insbesondere eine faserverstärkte Platte, eine insbesondere als Gipsfaserplatte ausgebildete Tragschicht bewährt. Eine derartige faserverstärkte Platte sorgt für eine ausreichend hohe Beulfestigkeit und Ausdehnfestigkeit. Zudem kann eine solche Platte eine ausreichende Festigkeit für weiter unten erläuterte Heft-Schraubverbindungen oder Vormontageschraubverbindungen zur Verfügung stellen.
-
Bevorzugter Weise ist die Deckschicht als papier- oder pappkaschierte Gipsplatte ausgebildet.
-
Mit einer derart papier- oder pappkaschierten Gipsplatte, die im Handel auch als Gipskartonplatten bekannt sind, kann in einfacher Art und Weise eine vom Oberflächenfinish gewohnte Erscheinung erreicht werden, die mit einer herkömmlich errichteten Trockenbauwand, die mit Gipsplatten verkleidet ist, vergleichbar ist.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Dämmlage aus einem Faserwerkstoff, insbesondere einem mineralischen Faserwerkstoff oder einem Glasfaserwerkstoff, und als plattenförmige Dämmlage ausgebildet, welche im nicht verbauten Rohzustand eine Rohdichte von 50 kg/m3 oder mehr, insbesondere von 60 kg/m3 und mehr, aufweist.
-
In dieser besonderen Ausführungsform wurde erkannt, dass die Dämmlage selbst nicht lediglich als Dämmlage funktioniert, sondern auch für eine festigkeitsstiftende, insbesondere in Dickenrichtung ausreichend druck- und/oder zugbeständige Schicht bereitstellbar ist.
-
Mit einer oben genannten Rohdichte von wenigstens 50 kg/m3 der Dämmlage gelingt es, ohne zusätzliche versteifende Elemente in der Dickenrichtung der zu errichtenden Trockenbauwand auszukommen, so dass eine Trockenbauwand mit Ausnahme von entsprechenden Verbindungschemikalien, wie weiter unten erläutert, z. B. Kleber, ohne zusätzliche Verbindungselemente auskommen kann.
-
Alternativ können als Materialien der Dämmlage auch Hartschaumdämmstoffe auf der Basis von expandiertem Polystyrol (EPS), extrudiertem Polystyrol (XPS), Polyurethan (PUR) oder Polyisocyanurat (PIR) eingesetzt werden.
-
In einer besonderen Ausführungsform ist die Dämmlage mit den Tragschichten vollflächig oder teilweise verklebt.
-
Zur Unterstützung der oben erwähnten Zugfestigkeit in Dickenrichtung ist die Dämmlage mit den Tragschichten z. B. vollflächig oder teilflächig verklebt. Dies kann insbesondere auch dazu beitragen, dass das mehrschichtige Wandelement als ein einziges handhabbares Bauteil verfügbar gemacht werden kann.
-
Vorzugsweise sind die Deckschichten mit den Tragschichten vollfächig oder teilweise verklebt. Eine vollflächige oder teilflächige oder punktuelle Verklebung der Deckschichten mit den Tragschichten kann sich besonders empfehlen, um insgesamt ein kompaktes Wandelement zu erhalten.
-
Alternativ können die Deckschichten mit den Tragschichten mechanisch verbunden sein. Besonders bevorzugt ist hierbei eine Klammerung.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform berühren und stützen sich Stirnseiten der Tragschicht im zusammengesteckten Zustand zweier mehrschichtiger Wandelemente gegenseitig ab.
-
Bei dieser bevorzugten Ausführungsform ist die Beschnittgeometrie derart gewählt, dass die Tragschichten die entstehenden Stauchkräfte insbesondere in vertikaler Richtung zu einem wesentlichen Teil abfangen und abstützen. Mit einer derartigen Maßnahme kann es auch gut gelingen, beispielsweise chemische Bindemittel zwischen den entsprechenden Tragschichten zur zusätzlichen Versteifung einer zu errichtenden Trockenbauwand einsetzen zu können.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform bilden Stirnseiten benachbarter Deckschichten im zusammengesteckten Zustand zweier Wandelemente zwischen sich einen Spalt.
-
Mit dieser Maßnahme gelingt es, bei einer aus erfindungsgemäßen mehrschichtigen Wandelementen zusammengesetzten Trockenbauwand auf deren sichtbarer Außenseite ein definiertes Fugenbild zu erzeugen, welches in bekannter Art und Weise mit entsprechenden Spachtelmassen und/oder deren Verarbeitungswerkzeuge, also mit bekannten Technologien und Materialien weiter verfeinert und gefinished werden kann. In definierten Fugen muss zwar mehr Spachtelmasse eingebracht werden, jedoch kann dies eine höhere Stabilität der Fuge fördern und somit eine längere Haltbarkeit des optischen Gesamteindrucks der Außenseite gewährleisten.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform berühren sich Stirnseiten der Dämmlagen im zusammengesteckten Zustand zweier Wandelemente.
-
Wenn sich die Stirnseiten der Dämmlagen im zusammengesteckten Zustand berühren, ist vorteilhaft, dass keine Schalldurchgangsbrücken in Form von Spalten zwischen den Dämmlagen gebildet werden.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das mehrschichtige Wandelement hinsichtlich seines Beschnittes derart angepasst, dass ein Einzelelement bevorzugt weniger als 25 kg, insbesondere bevorzugt weniger als 20 kg wiegt.
-
Mit einer derartigen Maßnahme gelingt es, insbesondere im Heimwerker- oder Do-It-Yourself-Bereich gut handhabbare einzelne mehrschichtige Wandelemente zur Verfügung zu stellen, die ohne aufwändige Hebezeuge gut transportiert oder positioniert werden.
-
Weiterhin kann es vorteilhaft sein, dass die Tragschicht und/oder die Dämmlage nutförmige Kanäle zur Aufnahme von Versorgungsleitungen, z. B. elektrische Versorgungsleitungen und/oder Wasser-/Heizungsversorgungsleitungen besitzen.
-
Mit derartigen Kanälen kann eine nachfolgende Installation von Versorgungsleitungen in einer mit erfindungsgemäßen Wandelementen errichteten Trockenbauwand erleichtert werden.
-
Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
- 1: schematisch eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen mehrschichtigen Wandelements in einer ersten Ausführungsform;
- 2: schematisch einen Querschnitt durch einen Trockenbauwandabschnitt erstellt aus zwei erfindungsgemäßen mehrschichtigen Wandelementen;
- 3: schematisch eine teilaufgebaute Trockenbauwand aus zwei erfindungsgemäßen mehrschichtigen Wandelemente gemäß 1.
-
Ein erfindungsgemäßes mehrschichtiges Wandelement 1 (1) dient zur Erstellung einer Trockenbauwand 2 (vgl. 2). Der Aufbau des erfindungsgemäßen Wandelements 1 wird nachfolgend anhand der 1 näher erläutert.
-
Das erfindungsgemäße Wandelement 1 ist in der Ausführungsform gemäß 1 mehrschichtig, insbesondere 5-schichtig ausgebildet und weist eine zentrale Dämmlage 3 auf. Gegen Flachseiten 4 der Dämmlage 3 ist jeweils eine Tragschicht 5 gesetzt, wobei eine innere Flachseite 5a der Tragschicht 5 der Flachseite 4 der Dämmlage 3 zugewandt ist.
-
Als Flachseiten werden allgemein Hauptseiten von plattenförmigen Elementen verstanden, deren Fläche gegenüber Stirnseiten 6 der plattenförmigen Elemente deutlich größer ist.
-
Gegen eine äußere Flachseite 5b der Tragschichten 5 sind jeweils Deckschichten 7 gesetzt. In 1 ist lediglich eine der Deckschichten 7 zeichnerisch dargestellt. Die andere ist aufgrund der perspektivischen Darstellung verdeckt.
-
Die Tragschicht 5 bzw. die Tragschichten 5 sind in wenigstens zwei Richtungen R1, R2 versetzt. Die Richtungen R1 und R2 verlaufen parallel oder parallel versetzt zu einer gedachten Ebene E der Tragschicht 5, welche wiederum zu einer der inneren Flachseite 5a oder der äußeren Flachseite 5b verläuft.
-
Des Weiteren seien die Richtungen R1 und R2 als senkrecht zu Begrenzungskanten 8 verlaufend definiert. Hieraus ergibt sich ein Versatzbetrag V1 entlang der Richtung R1 und ein Versatzbetrag V2 entlang der Richtung R2, um den die Tragschicht 5 bezüglich der Deckschicht 7 versetzt angeordnet ist. Im vorliegenden Beispiel liegt ein betragsmäßig gleicher Versatzbetrag V1V1' und ein betragsmäßig gleicher Versatzbetrag V2/V2' zwischen der Tragschicht 5 und der Dämmlage 3 vor. Durch eine derartige Anordnung bildet die Tragschicht 5 zusammen mit den übrigen Schichten (Dämmlage 3 und Deckschicht 7) jeweils an den in 1 gezeichneten Begrenzungskanten 8 eine Feder 10, da sie entlang der Begrenzungskanten 8 über die Dämmlage 3 und die Deckschicht 7 hervorsteht. An den jeweils (in 1 nicht gezeigten) gegenüberliegenden Begrenzungskanten zu den gezeigten Begrenzungskanten 8 ist die Tragschicht 5, welche wenigstens etwa die gleiche, insbesondere die gleiche flächenmäßige Ausdehnung hat, wie die übrigen Schichten (Dämmlage 3 und Deckschicht 7) jeweils um die Versatzbeträge V1, V1', V2, V2' gegenüber den anderen Lagen (Dämmlage 3 und Deckschicht 7) zurückgesetzt, so dass dort Nuten 11 (siehe 2) gebildet werden, in die Federn 10 eines anderen Wandelements einsteckbar sind.
-
Der Versatzbetrag V1 und der Versatzbetrag V2 und korrespondierend dazu die Versatzbeträge V1' und V2' sind bevorzugt größer als Null, so dass wenigstens zwei Fedem 10 und wenigstens zwei Nuten 11 pro mehrschichtigem Wandelement 1 ausgebildet sind.
-
Dabei kann betragsmäßig der Versatzbetrag V1 größer sein als der Versatzbetrag V2 (gleiches gilt für die korrespondierenden Versatzbeträge V1', V2'). Die vorgenannten Versatzbeträge V1, V1' können auch kleiner sein als die Versatzbeträge V2 und V2'. Ebenso können sie gleich sein.
-
Durch unterschiedlich hohe Versatzbeträge können unterschiedliche Einstecktiefen in Fügerichtungen in einer vertikalen und/oder horizontalen Fügerichtung zwischen zwei Wandelementen 1 erreicht werden. Beispielsweise kann durch einen größeren Versatzbetrag V1/V1' in vertikaler Fügerichtung der zu erstellenden Trockenbauwand 2 ein vertieftes Einschuhen der Federn 10 in die entsprechenden Nuten 11 erreicht werden, ohne dass ein Aufbau der Trockenbauwand 2 erschwert wird, da in vertikaler Richtung das Gewicht eines oberen Wandelements 1 gegenüber einem unteren Wandelement 1 deren vertikalen Fügung zueinander erleichtert. In waagerechter Richtung kann dies unter baustelligen Bedingungen gegebenenfalls schwieriger sein, so dass ein gegenüber den Versatzbeträgen V1, V1' (vertikale Richtung) in horizontaler Richtung geringerer vertikaler Versatz V2, V2' sinnvoll sein könnte. In waagerechter Fügerichtung existiert keine unterstützende Schwerkraft, so dass in dieser Fügerichtung eine geringere Einschuhung gegebenenfalls für eine Montageerleichterung beim Aufbau einer Trockenbauwand 2 sorgen kann.
-
Insbesondere bei gleichen Versätzen V1' = V2' und V1 = V2 und einem quadratischen Plattenbeschnitt der unterschiedlichen Schichten (Dämmlage 3, Tragschicht 5 und Deckschicht 7) ist eine vorbestimmte Orientierung der Platten unerheblich, so dass Positionieraufwand eines Wandelements beim Aufbau einer Trockenbauwand 2 vermieden wird. Es können stets passende Wandelemente aufeinander oder ineinander gesteckt werden.
-
Ein in vertikaler Richtung kleinerer Versatzbetrag (V1/V1') im Vergleich zum horizontalen Versatzbetrag V2 bzw. V2' kann beispielsweise bei einer in Horizontalrichtung vorgefügten Mehrzahl von Wandelementen 1 sinnvoll sein, so dass eine geringere Einschuhungstiefe in vertikaler Richtung das Aufsetzen einer „Wandelementzeile“ aus mehreren in Horizontalrichtung vorgefügten Wandelementen 1 einfacher ausgestaltet ist.
-
In einer Blickrichtung auf Flachseiten der Lagen/Schichten (3; 5; 7) sind diese bevorzugt rechteckig oder quadratisch ausgebildet. Theoretisch denkbar sind auch alle anderen Außenbeschnitte, die sich ohne Zwischenräume zu vollflächigen Wänden fügen lassen, so können beispielsweise auch 6-eckige Randbeschnitte denkbar sein, wohingegen quadratische oder rechteckige wohl die in der Praxis am besten handhabbaren Elemente sein dürften.
-
Bei einer bestimmungsgemäßen Stapelung mehrerer Wandelemente 1 (vgl. 2) sind die Abmessungen der einzelnen Schichten (5, 7) und Lagen (Dämmlage 3) derart abgestimmt, dass die Tragschichten 5 zweier benachbarter Wandelemente 1 sich sowohl in horizontaler wie auch in vertikaler Richtung berühren, wobei zum Errichten einer Trockenbauwand 2 bevorzugt eine stoffschlüssige Verbindung, insbesondere eine Klebung 12 vorgesehen ist.
-
Sowohl in horizontaler wie auch in vertikaler Richtung kann es zweckmäßig sein, dass zwischen den Deckschichten 7 benachbarter Wandelemente 1 ein Spalt 13 vorgesehen ist, so dass die Abmessungen der Deckschichten 7 zum Erreichen dieses Zieles zweckmäßiger Weise etwas kleiner ausgewählt sind als die flächenmäßige Erstreckung der Tragschichten 5. Der Spalt 13 kann zweckmäßig sein, um beispielsweise bei einem Verfugen der Trockenbauwand 2 zum Erreichen der gewollten fertigen Oberflächengüte mit einem Spalt etwas leichter von der Hand geht, bzw. das Verfugungsmaterial im Spalt 13 besser gehalten wird. Zwischen den Dämmlagen 3 zweier benachbarter Wandelemente 1 kann ebenfalls ein Spalt 13a vorgesehen sein. Bevorzugt ist jedoch, dass sich benachbarte Dämmlagen 3 benachbarter Wandelemente 1 berühren, um gegebenenfalls Schallbrücken durch entstehende Spalten 13a zu vermeiden.
-
Als Materialien für die oben erwähnten Lagen/Schichten kommen in Frage:
- - Für die Dämmlage 3 in besonders bevorzugter Art und Weise ein Faserwerkstoff, insbesondere ein mineralischer Faserwerkstoff oder ein Glasfaserwerkstoff. Insbesondere um erforderliche Beulsteifigkeiten von errichteten Trockenbauwänden 2 zu erreichen und auch in einer Dickenrichtung der zu erstellenden Trockenwand 2 ausreichend steife Ausbildung zu erreichen, ist es besonders zweckmäßig, derartige Faserwerkstoffe, insbesondere mineralische Faserwerkstoffe oder Glasfaserwerkstoffe im Rohzustand mit einer Rohdichte von 50 kg/m3 oder mehr, insbesondere von 60 kg/m3 oder mehr auszuwählen. Unter der Rohdichte ist dabei die Rohdichte zu verstehen, die üblicherweise für die Faserlagen im Auslieferungszustand angegeben wird.
-
Sofern es beim Bau der erfindungsgemäßen Wandelemente 1 zu geringfügigen
Verpressungen (in Dickenrichtung) oder Ausweitungen (in Dickenrichtung) kommen kann, kann die in einem fertigen Wandelement 1 vorliegende Dichte des Fasermaterials sowohl nach oben als auch nach unten abweichen. Bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen Wandelements 1 ist es jedoch Ziel, die Dämmlage 3 sowohl in Dickenrichtung wie auch in flächigen Richtungen der Dämmlage 3 möglichst unverspannt, d. h. möglichst in der Rohdichte unverändert, im Wandelement 1 einzubauen, so dass üblicherweise die angegebene Rohdichte von beispielsweise 50 kg/m3 oder 60 kg/m3 oder mehr näherungsweise erhalten bleibt.
-
Die Dämmlage 3 ist an ihren Flachseiten 4 mit den Tragschichten 5 verklebt. Insbesondere, wenn, wie oben erwähnt, die geforderten Mindestrohdichten der Fasermaterialien eingesetzt werden, ist es überraschend, dass eine solche Verklebung zwischen den Tragschichten und der Dämmlage bei einem geeignet ausgewählten Dämmmaterial (Faserwerkstoff) eine zusätzliche Versteifung des Wandelements 1 in Dickenrichtung nicht erforderlich macht. Die Tragfähigkeit der Dämmlage 3 selbst ist in einem solchen Fall bereits ausreichend, um in Dickenrichtung im geforderten Maß ein unerwünschtes Zusammendrücken zu vermeiden.
- - Die Tragschichten 5 sind insbesondere als faserverstärkte Platten, insbesondere als Gipsfaserplatten ausgebildet und weisen gegenüber den anderen Schichten/Lagen die höchste Druckfestigkeit und/oder Zugfestigkeit und/oder Biegefestigkeit auf.
- - Die Deckschicht 7 ist als papier- oder pappkaschierte Gipsplatte ausgebildet und bildet die äußerste Schicht des Wandelements 1. Durch eine derartige Materialauswahl ist für eine weitere Oberflächenversiegelung bzw. Oberflächenverbiegung (z. B. Verspachteln der Oberfläche) üblicher Spachtelwerkstoff wie auch übliches Werkzeug, welches im Trockenbau zum Einsatz kommt, ohne Weiteres verwendbar. In anderen Worten verhält sich eine mit den erfindungsgemäßen Wandelementen 1 aufgebaute Trockenwand hinsichtlich der Weiterverarbeitungsschritte wie eine konventionell in Ständerbauweise aufgebaute Trockenbauwand mit äußeren papier- oder pappkaschierten Gipsplatten.
-
Es empfiehlt sich, den Beschnitt der Wandelemente 1 derart zu wählen, dass ein einzelnes Bandelement nicht mehr als 25 kg, bevorzugt nicht mehr als 20 kg wiegt, um dessen Handhabbarkeit auf einer Baustelle, insbesondere auch in beengten Umgebungen, wie z. B. bei Altbaurenovierungen oder dergleichen gut handhabbar zu machen.
-
Auch ist es oftmals im Heimwerker- oder Do-It-Youself-Bereich zweckmäßig, kleinere, dafür mehrere gut handhabbare Einzelelementen zur Verfügung zu stellen, da gerade im Heimwerkerbereich oftmals für große Elemente erforderliche Hebezeuge nicht vorhanden sind.
-
Da sich die Stirnseiten 8 der Tragschichten 5 zweier benachbarter Wandelemente 1 berühren, kann die vorgesehene Klebung 12 einen erheblichen Beitrag zu der Gesamtstabilität der errichteten Trockenbauwand 2 leisten.
-
Bis zum Aushärten eines gegebenenfalls aufgetragenen Klebstoffes, welcher beispielsweise ein Epoxidharzkleber, Acrylkleber oder ein anderer geeigneter, insbesondere für Faserplatten geeigneter Klebstoff sein kann, ist es zweckmäßig beim Errichten einer Trockenbauwand 2 für eine Vormontage zu sorgen. Hierzu bietet es sich an, beispielsweise mit geeigneten Trockenbauverbindungselementen, wie z. B. Schrauben 15, zwei benachbarte Wandelemente 1 in deren Nut-Feder-Bereich miteinander zu verbinden, wobei die Schrauben 15 in höherfesten Material der Tragschicht 5 gegenüber dem Material der Deckschicht 7 einen guten Halt bieten.
-
Insbesondere 3 zeigt eine derartige Montagesituation beispielhaft an einer in Horizontalrichtung (Versatz V1) verlaufenden Richtung.
-
Beispielhaft ist ebenfalls in 3 eine Ausführungsform gezeigt (oberes Wandelement 1), in der der Versatzbetrag V2 in horizontaler Richtung kleiner ist als in vertikaler Richtung.
-
Des Weiteren ist in 3 eine Ausführungsform gezeigt, bei der beispielsweise in einer der Dämmlagen 3 ein Kanal 16 eingeformt ist, welcher beispielsweise zur Verlegung von Kabeln oder anderen Versorgungsleitung (z. B. Wasserleitungen) vorgesehen sein kann.
-
Selbstverständlich kann ein derartiger Kanal 16 auch in anderen Lagen, beispielsweise in der Tragschicht 5 vorgesehen sein, was jedoch in den Figuren nicht dargestellt ist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Wandelement
- 2
- Trockenbauwand
- 3
- Dämmlage
- 4
- Flachseite
- 5
- Tragschicht
- 5a
- innere Flachseite
- 5b
- äußere Flachseite
- 6
- Stirnseite
- 7
- Deckschicht
- 8
- Begrenzungskante
- 10
- Feder
- 11
- Nut
- 12
- Klebung
- 13, 13a
- Spalt
- 15
- Schraube
- 16
- Kanal
- E
- Ebene
- R1, R2
- Richtungen
- V1, V2
- Versatzbetrag
- V1', V2'
- Versatzbetrag
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- WO 9426992 [0002]
- DE 202009001212 U1 [0003]
- DE 202004010695 U1 [0004]