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Die
Erfindung betrifft eine Wurf-/Sichtschutzvorrichtung sowie eine
Sperranlage insbesondere für Fahrbahnen.
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Wurf-/Sichtschutzvorrichtungen
werden meist stationär,
beispielsweise in Form von aufgespannten Netzen, eingesetzt. Es
gibt sie auch mobil oder teilmobil als Stellwände und ähnliches. Stationäre Wurf-/Sichtschutzvorrichtungen
sind bei Objekten, wo sie nicht dauerhaft benötigt werden, unschön und können störend sein.
Andererseits ist der Aufbau von mobilen Wurf-/Sichtschutzvorrichtungen
aufwendig und kann gegebenenfalls nicht schnell genug erfolgen,
wenn ein solcher kurzfristig benötigt
wird, um ein Objekt zusätzlich
abzusichern.
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Sperranlagen
sind in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt. Es gibt sie als Sperrschranke mit schwenkbarem Schrankenbaum
oder als Durchfahrtssperre mit vertikal verlagerbarem Schrankenbaum.
Der Schrankenbaum ist von einer Offenstellung in eine Sperrstellung
verlagerbar.
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Die
DE 197 23 315 C2 beschreibt
eine Durchlasssperrvorrichtung mit zwei vertikalen Längsträgern, die
in einer Versenkgrube angeordnet sind. Horizontal zwischen den beiden
Längsträgern sind ein
oberer und ein unterer Querträger
mit dazwischen eingegliederten Teleskopstäben vorgesehen. Bei der Bewegung
des oberen Querträgers
nach oben in die Sperrstellung werden die Teleskopstäbe unter
dem Einfluss des Gewichtes des unteren Querträgers auseinander gezogen und
sperren den zwischen den beiden vertikalen Längsträgern definierten Durchlass.
Die Auffahrhöhe
des oberen horizontalen Querträgers
ist so bemessen, dass der untere horizontale Querträger in der
Sperrstellung ebenerdig abschließt.
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Durch
die
DE 92 07 906 U1 zählt eine
kombinierte Absperrschranke zum Stand der Technik mit einem rechteckigen
Schrankenblatt, dass aus einem flexiblen Werkstoff besteht und über horizontale Kopf-
und Fußstangen
zwischen zwei seitlich aufgestellten Bodenstützen aufgespannt wird. Hierdurch wird
eine gewichts- und raumsparende mobile Absperrung geschaffen für stationäre Einsatzzwecke über einen
bestimmten Zeitraum, beispielsweise an einer Baugrube. Für sicherheitskritische
Anwendungen, insbesondere zur Gewährleistung einer hohen Durchbruchsicherheit,
ist diese Absperrschranke nicht geeignet.
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Die
bekannten Sperranlagen für
Fahrbahnen haben sich je nach Ausführungsform und Anwendungszweck
grundsätzlich
bewährt.
Insbesondere eine Sperranlage wie in der
DE 20 2005 011 336 U1 beschrieben
erfüllt
höchste
sicherheitstechnische Anforderungen. In verschiedenen Einsatzbereichen ist
jedoch ein zusätzlicher
Sicht-, Wurf- und Durchgangsschutz wünschenswert.
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Der
Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde,
eine zur Absicherung eines Objekts im Bedarfsfall flexibel einsetzbare Wurf/Sichtschutzvorrichtung
zu schaffen und eine Sperranlage für den praktischen Einsatz hinsichtlich eines
zusätzlichen
Sicht-, Wurf- und Durchgangsschutzes zu verbessern.
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Die
erfindungsgemäße Wurf-/Sichtschutzvorrichtung
gemäß Anspruch
1 weist ein flexibles Flächenelement
auf, welches in der Offenstellung verkleinert in einem Bodenkanal
angeordnet ist. Das Flächenelement
ist mit zumindest einem Schwenk arm gekoppelt, der über einen
Antrieb betätigbar
ist. Durch das Aufschwenken des Schwenkarms wird das Flächenelement
aufgespannt und nimmt seine Schutzstellung ein.
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Die
erfindungsgemäße Wurf-/Sichtschutzvorrichtung
kann überall
dort vorgesehen werden, wo in bestimmten Situationen ein zusätzlicher
Wurf- oder Sichtschutz erforderlich sein kann, beispielsweise an Zufahrten
oder Gebäudeteilen,
wie Fenstern. Auch zur zusätzlichen
Absicherung von Wachhäuschen oder
Rednerpulten und ähnlichem
kann die Wurf-/Sichtschutzvorrichtung eingesetzt werden.
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Das
Flächenelement
besteht bevorzugt aus einem dünnwandigen
flexiblen Werkstoff, beispielsweise einem Netz, einem Gewebe oder
einer Folie.
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Der
Bodenkanal kann auf dem Boden, vorzugsweise jedoch im Boden versenkt
angeordnet sein. Zweckmäßigerweise
ist der Bodenkanal durch eine Abdeckung verschließbar, wie
dies Anspruch 2 vorsieht.
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Nach
den Merkmalen von Anspruch 3 ist das Flächenelement zweiflügelig ausgeführt und
kann von zwei Flächenelementflügeln gebildet
sein.
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Das
Flächenelement
ist an zumindest einem, vorteilhafterweise an zwei jeweils von einem
Antrieb verschwenkbaren Schwenkarmen befestigt. Die Schwenkarme
sind in der Offenstellung zusammen mit dem Flächenelement im Bodenkanal versenkt. Mittels
der Antriebe können
die Schwenkarme aufgestellt werden. Hierbei wird das Flächenelement
aufgespannt, so dass das Flächenelement
seine Schutzstellung einnimmt (Anspruch 4).
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Eine
den praktischen Einsatz weiter verbessernde Maßnahme sieht nach Anspruch
5 vor, dass jeder Antrieb ferngesteuert aktivierbar ist. So kann die
Wurf/Sichtschutzvorrichtung aus der Distanz, beispielsweise von
einem Sicherheitsleitstand aus, aktiviert werden.
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Der
auf eine Sperranlage gerichtete Teil der Aufgabe wird durch eine
Sperranlage gemäß den Merkmalen
von Anspruch 6 gelöst.
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Kernpunkt
hierbei bildet die Maßnahme,
dem Schrankenbaum zusätzlich
ein flexibles Flächenelement
zuzuordnen, welches in der Sperrstellung des Schrankenbaums parallel
hierzu eine Schutzstellung einnimmt, wobei sich das Flächenelement
in der Schutzstellung über
die Länge
des Schrankenbaums und zumindest in einen Bereich oberhalb des Schrankenbaums
erstreckt.
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Hierdurch
wird parallel zum Schrankenbaum ein zusätzlicher Sicht-, Wurf- und
Durchgangsschutz an der Sperranlage sichergestellt.
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In
der Offenstellung der Sperrschranke ist das Flächenelement so angeordnet,
dass keinerlei Beeinträchtigung
der Durchfahrt bzw. des Durchgangs der Sperranlage erfolgt. Das
Flächenelement kann
in der Offenstellung beispielsweise zusammengefaltet oder eingerollt
sein. In diesem Zusammenhang ist gemäß Anspruch 7 vorgesehen, dass
das Flächenelement
in der Offenstellung des Schrankenbaums verkleinert, insbesondere
zusammengefaltet oder eingerollt in einem Bodenkanal angeordnet
ist. Zur Gewährleistung
einer Überfahrt
von Fahrzeugen ist der Bodenkanal durch eine Abdeckung abgedeckt bzw.
verschließbar
(Anspruch 8).
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Gemäß den Merkmalen
von Anspruch 9 ist das Flächenelement
zweiflüglig
ausgeführt.
Dies ermöglicht
eine leichte in der Praxis gut handhabbare Ausführung mit kurzen Öffnungs-
und Schließzeiten.
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Nach
den Merkmalen von Anspruch 10 ist das Flächenelement mit zumindest einem
Schwenkarm gekoppelt. Mittels der Schwenkarme wird das Flächenelement
bewegt und in die Schutzstellung überführt sowie umgekehrt. Zur Bewegung
eines Schwenkarms ist diesem ein Antrieb zugeordnet. Der Antrieb
kann elektrisch, hydraulisch, elektro-hydraulisch oder auch pneumatisch
arbeiten und ferngesteuert aktiviert werden.
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Eine
für die
Praxis besonders vorteilhafte Sperranlage zeigt Anspruch 11. Die
Sperranlage weist in bekannter Ausführung einen Schrankenbaum auf,
der jeweils mit seinen Enden in seitlichen Führungen von Antriebssäulen vertikal
von einer unteren Offenstellung in eine obere Sperrstellung verlagerbar
ist und umgekehrt. In der Offenstellung ist der Schrankenbaum in
einer in die Fahrbahn eingelassenen Auf nahmerinne angeordnet ist.
Das den zusätzlichen
Sicht-, Wurf- und Durchgangsschutz sicherstellende flexible Flächenelement
ist an zwei von einem Antrieb verschwenkbaren Schwenkarmen befestigt
ist. Die Schwenkarme liegen in der Offenstellung des Schrankenbaums
mit dem zusammengefalteten Flächenelement
kompakt in einem Bodenkanal, welcher sich parallel zur Aufnahmerinne
erstreckt. In dieser Durchfahrtsstellung ist der Bodenkanal durch eine
Abdeckung verschlossen und kann problemlos überfahren werden. Sobald der
Schrankenbaum in die Sperrstellung überführt wird, wird parallel die
zusätzliche
Sicherungsvorrichtung mit dem Flächenelement über entsprechende
Steuersignale aktiviert. Die Schwenkarme werden aufgeklappt und
das daran befestigten Flächenelement
aufgespannt, so dass das Flächenelement
seine Schutzstellung einnimmt.
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Optional
kann das Flächenelement
von zwei Flächenelementflügeln gebildet
sein, wobei jeder Flächenelementflügel an einem
von einem Antrieb verschwenkbaren Schwenkarm befestigt ist.
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Durch
das Flächenelement
wird sowohl der Bereich unterhalb des Schrankenbaums als auch ein Bereich
oberhalb des Schrankenbaums abgedeckt. Hierdurch wird sowohl ein
Unter- als auch ein Überqueren
des Schrankenbaums durch Personen verhindert bzw. erschwert. Insbesondere
leichte aber auch schwerere Wurfgeschosse können durch das Flächenelement
abgefangen werden. Gleichzeitig bietet das Flächenelement einen Sichtschutz
für das dahinter
befindliche Gelände.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher beschrieben.
Es zeigen technisch vereinfacht:
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1 eine
erfindungsgemäße Sperranlage in
der Durchfahrtsstellung;
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2 die
Sperranlage mit in Sperrstellung befindlichem Schrankenbaum und
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3 die
Sperranlage mit in Sperrstellung befindlichem Schrankenbaum und
in die Schutzstellung aufgespanntem Flächenelement.
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Anhand
der 1 bis 3 ist eine Sperranlage 1 für Fahrbahnen 2 erläutert. Die
Sperranlage 1 weist einen Schrankenbaum 3 auf,
der mit seinen Enden in seitlichen Führungen von Antriebssäulen 4, 5 vertikal
verlagerbar ist. Die Antriebssäulen 4, 5 sind als
Kastenkonstruktion ausgeführt
und auf bzw. in stabilen nicht näher
dargestellten Fundamenten verankert.
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In
den Antriebssäulen 4, 5 sind
jeweils hier ebenfalls nicht dargestellte Antriebskomponenten, beispielsweise
in Form von Hydraulikzylindern zur vertikalen Verlagerung des Schrankenbaums 3 angeordnet.
Mittels der Antriebskomponenten kann der Schrankenbaum 3 von
einer unteren Offenstellung O in eine obere Sperrstellung S1 (2) überführt werden.
In der Offenstellung O, wie in 1 dargestellt, ist
der Schrankenbaum 3 in einer in die Fahrbahn 2 eingelassenen
Aufnahmerinne 6 versenkt. Die Antriebssäulen 4, 5 sind
untereinander mit der Aufnahmerinne 6 verbunden.
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Die
Sperranlage 1 ist mit einer zusätzlichen Wurf-/Sichtschutzvorrichtung
W ausgerüstet.
Die Wurf-/Sichtschutzvorrichtung W umfasst ein flexibles Flächenelement 7,
welches von einer Offenstellung O in eine Schutzstellung S2 verlagerbar
ist. Das Flächenelement 7 ist
einteilig ausgeführt
und kann aus einem Netz, einem Gewebe oder einer Folie bestehen.
Das Flächenelement 7 ist
an Schwenkarmen 8, 9 befestigt.
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Das
Flächenelement 7 liegen
in der Offenstellung O zusammen mit den Schwenkarmen 8, 9 gefaltet
in einem sich parallel zur Aufnahmerinne 6 erstreckenden
Bodenkanal 10. In der Offenstellung O ist die gesamte Durchfahrt
der Sperranlage freigegeben. Im Bodenkanal 10 liegend sind
das Flächenelement 7 und
die Schwenkarme 8, 9 durch eine überfahrbare
Abdeckung 11 beispielsweise aus Riffelblech abgedeckt.
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Zum
Versperren der Durchfahrt wird der Schrankenbaum 3 in die
Sperrstellung S1 überführt. Dies
wird durch entsprechende Steuersignale aktiviert. Gleichzeitig werden
die Schwenkarme 8, 9 aufgeklappt. Hierzu ist jeder
Schwenkarm 8, 9 mit einem Antrieb 12, 13 ausgerüstet. Die
Drehpunkte der Schwenkarme 8, 9 sind in der 3 mit 14 bzw. 15 gekennzeichnet.
Die Schwenklinien der Schwenkarme 8, 9 sind in
den 1 und 2 mit L8 bzw.
L9 angedeutet.
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Das
unter den Schwenkarmen 8, 9 befestigte Flächenelement 7 wird
beim Aufschwenken der Schwenkarme 8, 9 entfaltet
und im geöffneten
Zustand aufgespannt. Hierdurch nimmt das Flächenelement 7 eine
Schutzstellung S2 ein, wobei sich das Flächenelement 7 über die
Länge des
Schrankenbaums 3 sowie unterhalb und in einem Bereich oberhalb
des Schrankenbaums 3 erstreckt. Die Höhe des Flächenelements in der Schutzstellung
S2 beträgt etwa
die Hälfte
der Durchfahrtsbreite der Sperranlage 1 zwischen den Antriebssäulen 4, 5.
Das Flächenelement 7 gewährleistet
in der Schutzstellung S2 einen Sicht-, Wurf- und Durchgangsschutz.
Der Durchgang für
Personen wird erschwert. Wurfgeschosse können durch das aufgespannte
Flächenelement 7 abgefangen
werden. Ferner bietet das Flächenelement 7 einen
Sichtschutz für
das dahinter liegende Gelände.
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Das Öffnen der
Sperranlage 1 erfolgt in umgekehrter Arbeitsweise. Der
Schrankenbaum 3 wird signalgesteuert eingefahren. Gleichzeitig
werden die Schwenkarme 8, 9 eingeklappt. Das unter
den Schwenkarmen 8, 9 befindliche Flächenelement 7 faltet
sich im Bodenkanal 10 unterhalb der Schwenkarme 8, 9 zusammen
und wird durch die Abdeckung 11 verschlossen. Die Sperranlage 1 ist
nun in Offenstellung O und für
eine Durchfahrt frei.
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Die
vorstehend im Zusammenhang mit der Sperranlage 1 beschriebene
Wurf/Sichtschutzvorrichtung W kann auch selbständig, also ohne Sperranlage 1 zur
zusätzlichen
Absicherung von Objekten wie Zufahrten, Gebäudeteilen, beispielsweise Fenstern
sowie Wachhäuschen
oder Rednerpulten eingesetzt werden.
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- 1
- Sperranlage
- 2
- Fahrbahn
- 3
- Schrankenbaum
- 4
- Antriebssäule
- 5
- Antriebssäule
- 6
- Aufnahmerinne
- 7
- Flächenelement
- 8
- Schwenkarm
- 9
- Schwenkarm
- 10
- Bodenkanal
- 11
- Abdeckung
- 12
- Antrieb
- 13
- Antrieb
- 14
- Drehpunkt
- 15
- Drehpunkt
- W
- Wurf-/Sichtschutzvorrichtung
- O
- Offenstellung
- S1
- Sperrstellung
- S2
- Schutzstellung
- L8
- Schwenklinie
v. 8
- L9
- Schwenklinie
v. 9