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Die
Erfindung betrifft eine Halteeinrichtung für Gehstützen, mit welchem die Gehstützen im
waagerechten Kantenbereich von Einrichtungsgegenständen oder
Bauwerksvorsprüngen
sicher gehalten werden können.
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Gehstützen werden
von gehbehinderten Menschen benutzt. Wenn die Stützen, z. B. um Kleidungsstücke abzulegen
oder anzuziehen, vorübergehend
aus der Hand gelegt werden, sollten sie möglichst so abgelegt werden
können,
dass sie einerseits nicht zu Boden fallen und andererseits anschließend wieder
bequem ergriffen werden können.
Zu diesem Zweck sind z. B. an Krankenbetten Halterungen angebracht,
in welchen die Gehstützen
bei Nichtbenutzung verrastet und so vor dem Umfallen bewahrt werden.
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Außerhalb
von Krankeneinrichtungen sind aber solche Halterungen für Gehstützen kaum
zu finden, so dass, wenn die Stützen
vorübergehend
abgelegt werden müssen,
versucht wird, sie möglichst
in einer Raumecke aufzustellen oder an Möbelstücken anzulehnen. Oft rutschen
sie aber ab, richten beim Umfallen Schäden an, und es ist für die Gehbehinderten
oft schwierig, die Stützen
wieder aufzuheben.
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Es
wurde deshalb bereits versucht, das Problem durch Halteeinrichtungen
zu lösen,
die an der Gehstütze
befestigt sind und mitgeführt
werden und somit überall
zur Verfügung
stehen, um die Gehstützen
im Bereich waagerechter Kanten von Einrichtungsgegenständen oder
Bauwerksvorsprüngen
anzuhängen.
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So
beschreibt die
DE
199 55 246 C2 eine Krücke
mit Halteeinrichtung. Die Halteeinrichtung umfasst eine an der Krückenstange
durch Klemmverbindung befestigte Haltespange mit zwei rechtwinklig von
der Haltespange vorstehenden Haltezapfen. Die Haltezapfen können z.
B. auf eine Tischkante aufgelegt werden, so dass die Krücke während der
vorübergehenden
Nichtbenutzung in stehender Position verbleibt. Die Haltespange
lässt sich
an der Krückenstange
verschieben, so dass die hervorstehenden Zapfen auf die Höhe der waagerechten
Kante eingestellt werden können,
auf welche die Zapfen aufgelegt werden sollen. Dadurch kann die
Höhe der
Zapfen so eingestellt werden, dass die Krücke beim Auflegen der Zapfen
gerade steht und der Krückenfuß Bodenberührung hat.
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Diese
Lösung
hat jedoch verschiedene Nachteile. Zum einen lässt sich die Haltespange nur in
begrenztem Maße
zwischen Krückengriff
und dem unteren Ende der Krückenstange
verschieben, so dass, wenn die Zapfen z. B. auf die Kante einer
hohen Stuhllehne aufgelegt werden, der Krückenfuß keine Bodenberührung mehr
hat. Eine solche Position, bei welcher die Krücke frei an den aufgelegten beiden
Zapfen hängt,
ist relativ labil, so dass die Krücke leicht abrutschen und zu
Boden fallen, beim Fallen möglicherweise
Schäden
anrichten und vom Behinderten nur schwer wieder aufgehoben werden kann.
Eine ähnliche
labile Lage entsteht andererseits, wenn die Krücke an der Kante eines niedrigen Möbelstückes, z.
B. an einer Couchtischkante angehängt wird. In dieser Position
muss die Haltespange weit nach unten geschoben werden, wodurch die Haftwirkung
zwischen Zapfen und Tischkante bzw. zwischen Krückenfuß und Fußboden in einem sehr ungünstigen
Verhältnis
zu den Kräften
steht, die durch das Gewicht der oberhalb der Haltezapfen weit nach
oben aufragenden Krückenstange
und dem daran befestigen relativ schweren Griff und der Armstütze ausgeübt werden.
In einer solchen Position kann die Krücke deshalb ebenfalls leicht
abrutschen und umfallen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Halteeinrichtung
für Gehstützen zu
entwickeln, mit welcher diese im Bereich waagerechter Kanten von
Einrichtungsgegenständen
oder Bauwerksvorsprüngen
unterschiedlichster Höhe
sicher gehalten werden, und welche an vorhandenen Gehstützen leicht
nachrüstbar
ist.
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Die
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Schutzanspruches
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung bilden die Merkmale der Unteransprüche 2 bis 8.
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Die
Erfindung soll nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
und unter Bezugnahme auf die 1 und 2 näher erläutert werden.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Halteeinrichtung
in einer perspektivischen Darstellung.
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2 zeigt
eine Gehstütze,
welche mit der erfindungsgemäßen Halteeinrichtung
ausgerüstet und
im Kantenbereich eines Tisches abgelegt ist.
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Eine
erfindungsgemäße Halteeinrichtung 1, wie
sie in den 1 und 2 dargestellt
ist, umfasst ein mit einer Gehstütze 15 verbindbares
Halteelement 2, und ein mit dem Halteelement 2 durch eine Öse 5 verbundenes
Haftelement 3. In dem hier dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist das Halteelement 2 im Wesentlichen ringförmig ausgebildet
und besteht aus einem Elastomer. Das Halteelement 2 weist
eine Öffnung 18 auf,
die auf das Griffteil 19 der Gehstütze 15 von deren Unterseite
bei entferntem Gehstützenfuß 20 unter
Aufweitung aufgeschoben werden kann und sich durch die elastische
Aufweitung am Griffteil 19 der Gehstütze 15 festklemmt.
Am Rande des ringförmigen
Halteelementes 2 befindet sich eine Öffnung 21 zur Aufnahme
der Öse 5,
welche zur beweglichen Verbindung des Halteelementes 2 mit
dem Haftelement 3 dient.
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Das
Haftelement 3 umfasst ein etwa rechtwinklig geformtes Winkelteil 6,
das ein erstes Ende 7 aufweist, welches mit der Öse 5 beweglich
verbunden ist. Im darge stellten Ausführungsbeispiel ist das Winkelteil 6 aus
Federdraht gebogen, wobei das erste Ende 7 des Winkelteiles 6 durch
eine mittige spitzwinklige Biegung des Federdrahtes ausgebildet
wird. Die beiden von der spitzwinkligen Biegung ausgehenden Seiten
des Federdrahtes sind in ihren Endbereichen rechtwinklig und parallel
zueinander verlaufend abgebogen und bilden im dargestellten Ausführungsbeispiel
zwei zweite Enden 8 und 9. Diese zweiten Enden 8, 9 des
Winkelteiles 6 sind von der rechtwinkligen Abbiegung an
auf ihrer gesamten Länge von
je einem weichelastischen Körper 10 umhüllt. Diese
weichelastische Umhüllung
trägt wesentlich
zu einer guten Haftung der Halteeinrichtung 1 beim Auflegen
des Haftelementes 3 auf im Wesentlichen waagerechte Kantenbereiche
von Gegenständen
oder Bauwerksvorsprüngen
bei.
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Wie
aus 1 erkennbar ist, besitzt der weichelastische Körper 10 eine
kegelstrumpfförmige Grundgestalt,
deren Durchmesser von der rechtwinkligen Abbiegung zu den Enden 8, 9 hin
zunimmt. Auf diese Weise ist das Auflagegewicht des Haftelementes 3 an
den Enden 8, 9 und damit das Haftvermögen beim
Auflegen des Haftelementes 3 im Bereich von im Wesentlichen
waagerechten Kanten von Gegenständen
und Bauwerksvorsprüngen
wie Möbeln, Fensterbänken, Mauervorsprüngen usw.
in dem von der eigentlichen Kante abgelegenen Kantenflächenbereich
am größten, wodurch
dort die größte Haftung erzielt
wird und die Sicherheit gegen Abrutschen des Haftelementes 3 von
der Kante wesentlich erhöht wird.
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Schließlich lässt sich
eine weitere Erhöhung des
Haftvermögens
noch durch die Einbringung von Querrillen 11 in den weichelastischen
Körper 10 erzielen,
wie dies in 1 gut erkennbar ist. Die Querrillen 11 bewirken
ein Aufliegen des weichelastischen Körpers an mehreren Stellen des
Kantenflächenbereiches.
Diese Mehrfachhaftung des Haftelementes 3 erhöht nochmals
die Sicherheit gegen Abrutschen des Haftelementes 3 von
dem im Wesentlichen waagerechten Kantenflächenbereich.
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Die
bewegliche lose Verbindung zwischen dem Halteelement 2 und
dem Haftelement 3 mittels der Öse 5 gewährleistet,
gleichgültig
in welcher Stellung sich die Gehstütze 15 befindet, d.
h. ob sie frei und annähernd
senkrecht nach unten hängt
oder ob sie schräg
hängt,
während
sie mit dem Fuß aufliegt, immer
ein sattes Aufliegen des Haftelementes 3 auf der etwa waagerechten
Kantenfläche
von Gegenständen
oder Bauwerksvorsprüngen 16.
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Als
Materialien für
die erfindungsgemäße Halteeinrichtung 1 kommen
in Betracht: Für
das Halteelement 2 ein weichelastischer Kunststoff; für die Öse 5 und
das Winkelteil 6 des Haftelementes 3 ein korrosionsarmes
oder korrosionsgeschütztes
Metall, und für
den weichelastische Körper 10 des
Haftelementes 3 hat sich Weichgummi als besonders geeignet
erwiesen. Die verwendeten Materialien sind jedoch für die Erfindung
von untergeordneter Bedeutung. Entscheidender Gegenstand der Erfindung
ist die strukturelle Gestaltung mit der beweglichen Verbindung zwischen
dem Halteelement 2, welches zur Befestigung der Halteeinrichtung 1 an
der Gehstütze dient,
und dem Haftelement 3, welches eine hervorragende Haftung
an im Wesentlichen waagerechten Kantenflächen von Gegenständen oder
Bauwerksvorsprüngen 16 gewährleistet.
Von wesentlichem Einfluss auf die Haftung des Haftelementes 3 an
den Kantenflächen
ist auch die strukturelle Gestaltung des Winkelelementes 6 und
des oder der weichelastischen Körper(s) 10.
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Im
Unterschied zu den bekannten Halteeinrichtungen des Standes der
Technik ergibt sich damit eine wesentliche Erhöhung der Sicherheit gegen Abrutschen
der Gehstützen 15 von
den zur Auflage gewählten
Kantenflächen,
wodurch Schäden
vermieden werden und die Handhabung der Gehstützen für die körperbehinderten Benutzer wesentlich
verbessert wird.