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HANDGRIFF FÜR WERKZEUGE
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Die
Erfindung betrifft einen Handgriff für ein Werkzeug, insbesondere
für Hand-,
Schraub- oder Gartenwerkzeuge, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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STAND DER TECHNIK
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Eine
erste Weiterentwicklung eines Handgriffes für ein Werkzeug aus Hartkunststoff
zur Verbesserung des Haptik ist in US-PS 28 71 899 vorgeschlagen
worden. Demgemäß wird auf
einen Griffkern ein vorgefertigter Griffmantel aus Weichkunststoff
aufgezogen. Griffkern und Griffmantel sind zur Übertragung eines Drehmoments
in Umfangsrichtung formschlüssig über Profilierungen
miteinander verbunden. Der Einsatz des Weichkunststoffs verbessert
die Griffigkeit des Handgriffs. Bei einer praktischen Erprobung
des bekannten Handgriffs hat sich jedoch gezeigt, dass der weiche
Griffmantel bei schweren Beanspruchungen von dem harten Griffkern
abhebt und Falten bilden kann. Dieses „Walken" genannte Abheben des Griffmantels von
dem Griffkern führt
insbesondere bei Dauerbenutzung des bekannten Handgriffs zu einer
schmerzhaften Blasenbildung im Bereich der Handfläche des
Benutzers und zu einer Entzündungen
verursachenden überhöhten Belastung
der Handknochen.
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Zur
Vermeidung der vorgenannten Nachteile ist im Folgenden vorgeschlagen
worden, den Griffkern stoffschlüssig
mit dem Griffmantel zu verbinden, wobei der Weichkunststoff
- – hierbei
lediglich in Umfangsrichtung verteilte Teilbereiche des Griffmantels
bilden oder
- – in
Umfangsrichtung geschlossen den Griffkern umgeben
kann,
vgl. insbesondere DE
92 02 550 U1 , DE
43 04 965 A1 , DE
295 15 833 U1 , DE
195 39 200 A1 , DE 295
17 276 U1 , DE
299 00 746 U1 , DE
299 04 082 U1 . Griffe dieser Art werden heute überwiegend
aus Kunststoff im Spritzgießverfahren
hergestellt. Für Werkzeuge
höherer
Qualität
werden so eine gute ergonomische Gestaltung und Haptik der Griffe
angestrebt.
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Bei
derartigen Griffen aus zwei Kunststoff-Komponenten ist in einem
Griffkern aus Hartkunststoff, dem ersten Griffbereich, das Werkzeug verankert,
und dieser Griffkern wird mit einem Griffmantel aus Weichkunststoff
umspritzt, vgl. bspw.
EP 0
627 974 B1 , der als zweiter Griffbereich bezeichnet wird.
Der Griffmantel aus Weich kunststoff hat eine gewisse Elastizität und vermittelt
ein angenehmeres Greifgefühl
als ein Griff, der nur aus Hartkunststoff herstellt ist. Der Weichkunststoff
hat außerdem
u.U. einen höheren
Reibungskoeffizienten als Hartkunststoff. Deshalb können mit
einem derartigen „2-Komponenten-Griff" höhere Drehmomente übertragen werden
als mit einem Griff gleicher Größe aus Hartkunststoff.
Dies ist von Bedeutung bei Griffen für Schraubendreher, Schraubzwingen,
etc.
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Aus
US-Patent 3,770,033 ist ein Griff für Hämmer bekannt. Bei diesem Griff
wird der harte Kern oder Stiel des Hammers von dem aus Struktur-Schaum
bestehenden eigentlichen Griffkörper (11)
umschlossen. Der Griffkörper
wird im Querschnitt aus einer am Kern anliegenden Schicht (13) und
einer äußeren Schicht
(14) mit relativ hoher Dichte und einer dazwischen liegenden
Schicht (15) mit geringer Dicke gebildet. Dieser Aufbau
des Griffes ermöglicht
eine elastische Querschnitts-Verformung des Griffes und dämpft die
Schlagstöße beim
Arbeiten mit dem Hammer. Zur Übertragung
höherer
Drehmomente, wie zum Beispiel bei Schraubendrehern, ist der Griff
jedoch nicht geeignet, weil der Kerngriff, auch in einer unrunden
Querschnittsform, einen zu kleinen Durchmesser beziehungsweise Drehmoment – Hebelarm
hat.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Beachtung der Fertigungsmöglichkeiten
und der mechanischen Eigenschaften einen Handgriff und ein Verfahren
zur Herstellung desselben vorzuschlagen, wobei der Griff nicht nur
eine ergonomisch gut ausgebildete, aber feste Form hat, wie nach
dem Stand der Technik, sondern sowohl die Ergonomie und Haptik des
Griffes verbessert sind und/oder die Anpassungsmöglichkeiten des Handgriffes
an die jeweilige Hand eines Benutzers und mit einem solchen Griff
Drehmomente übertragen
werden können.
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LÖSUNG
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird gelöst durch einen Handgriff gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 1. Weitere Ausgestaltungen des Handgriffs ergeben
sich gemäß den Merkmalen
der Schutzansprüche
2 bis 18.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei einer Gestaltung
eines Handgriffs entsprechend dem eingangs angeführten Stand der Technik ein
Zielkonflikt zu lösen
ist:
Einerseits wird die Anpassbarkeit des Griffmantels an die
Hand eines Benutzers und an Hände
unterschiedlicher Größen und
damit eine Vergrößerung der
Kontaktfläche
zwischen Hand und Griffmantel vergrößert, wenn die Steifigkeit
des den Griffmantel bildenden Materials verringert wird.
Andererseits
ist für
eine Übertragung
höherer
Drehmomente bei einem Schraubendreher – Griff eine Steifigkeit oder
Aussteifung des Griffmantels erforderlich.
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Diesem
Zielkonflikt wird gemäß der Erfindung
durch die im folgenden beschriebene Ausbildung des Griffes Rechnung
getragen:
In einem im Kerngriff aus Hartkunststoff, mit relativ kleinem
Querschnitt, dem ersten Griffbereich, ist der Schaft eines Werkzeuges
verankert. Um den Kerngriff herum ist ein zweiter Griffbereich aus
elastischem Kunststoff ausgebildet, der bei einer ersten Fertigungsweise
im wesentlichen eine poröse
Struktur aufweist, wobei jedoch an der Oberfläche des Griffes in einer relativ
dünnen
Schicht der zweite Griffbereich nahezu porenfrei ist und eine ebensolche
Schicht auch um den Kerngriff ausgebildet ist. Der poröse Griffbereich
ist mit dem Kerngriff zum einen stofflich verbunden und zum anderen
auch formschlüssig.
In einer ersten beispielhaften Ausführung weist der Kerngriff als
Basis einen runden Querschnitt auf, an den Kerngriff ist einstückig mindestens eine
Rippen angesetzt, die sich radial in den zweiten Griffbereich hinein
erstreckt. In einer zweiten beispielhaften Ausführung hat der Querschnitt die
Form eines Rechtecks, dessen Längserstreckung
deutlich größer ist
als die Erstreckung in Querrichtung und das Mitnehmerblatt des Schaftes
eines Werkzeuges vorzugsweise so in den Kerngriff eingebettet ist,
daß seine
Breitenrichtung in Richtung der Längserstreckung des Rechteckes
orientiert ist. In einer dritten beispielhaften Ausführung ist
das Querschnittsprofil des Kerngriffes ungefähr sternförmig. Während ein sternförmiger Querschnitt
des Kerngriffes die Übertragungsfläche für eine Drehmomentkraft
stark vergrößert, kann
bei einem rechteckigen Querschnitt die Erstreckung in die Längsrichtung
relativ groß gewählt werden,
etwa wie bei einer aufgesetzten Rippe, während in der Querrichtung der
Querschnitt klein bleibt. Dadurch bleibt Raum für ein ausreichend großes Polster
aus elastischem Kunststoff, um die Verformbarkeit zu gewährleisten.
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Durch
die beschriebenen Ausformungen des Kerngriff – Querschnittes wird die Torsionssteifigkeit des
zweiten Griffbereiches erhöht,
so daß über ihn ein
Drehmoment übertragen
werden kann, das von der Oberfläche
des Griffes über
den Kerngriff in den Schaft eines Werkzeuges oder anderen Gerätes übertragen
werden soll.
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Die
Zahl der Rippen, ihre Anordnung am Kerngriff und radiale Erstreckung
bei einem Kerngriff der ersten Ausführung, der sternförmige Querschnitt der
zweiten Ausführung
und der rechteckige Querschnitt der dritten Ausführung ist jeweils so gewählt, daß sich der
Griff unter Einwirkung von äußeren Kräften räumlich verformen
kann.
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Um
das zu ermöglichen,
wird bei der ersten Ausführung
zwischen den Rippen in Umfangsrichtung ein ausreichend großer Abstand
vorgesehen. Die zwischen den Rippen gebildeten Zwischenräume sind
vom Kerngriff bis zur Oberfläche
des Griffes durch den elastischen Kunststoff ausgefüllt, sodaß hier ein
relativ große
elastische Verformbarkeit gegeben ist. In radialer Richtung enden
die Rippen in einem so großen
Abstand von der Oberfläche,
daß auch
die Oberkanten der Rippen durch ein Polster aus dem elastischem
Kunststoff mit ausreichender Dicke überdeckt werden und auch hier
eine elastische Verformung des Griffes erfolgen kann. Dazu wird
in einer vorteilhaften Konstruktion der Verlauf der Oberkanten der
Rippe (– n)
in Längsrichtung
so gestaltet, daß die
Kontur der Oberkante ungefähr
der Außenkontur
des Griffes folgt. Ein solcher Verlauf der Oberkante ist auch für einen
Kerngriff mit Rechteck – Querschnittsprofil
vorgesehen. Außer
den beispielhaft beschrieben Querschnittsprofilen des Kerngriffes
sind auch andere Querschnittsprofil – Formen denkbar. Wichtig für die angestrebten
Funktionen ist einerseits, daß zwischen
Kerngriff und Griffoberfläche
genügend
Raum ist, um eine gute elastische Verformbarkeit des Griffkörpers aus
Weichkunststoff zu ermöglichen,
zum anderen der Kerngriff im Querschnitt so gestaltet ist, daß die in
der Praxis und durch die Normen für einen Schraubendreher – Griff geforderten
Drehmomente übertragen
werden können.
Werden diese Werte erreicht, so werden auch die Drehmomente übertragen,
die bei Verwendung eines solchen Griffes an anderen Werkzeugen oder Betätigungselementen,
zum Beispiel einem Griff für Schraubzwingen, übertragen
werden müssen.
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Es
wurde gefunden, daß die
Länge der
radialen Erstreckung mindestens eines Teiles oder Formelementes
des Kerngriffes, bezogen auf die Mittenachse des Griffes, im Verhältnis zum
Radius des Außendurchmesser
des Griffes mindestens den Wert 0,5 haben soll, um eine gute Übertragbarkeit
des geforderten Drehmomentes zu gewährleisten. Die radiale Erstreckung
des Teiles oder Formelementes des Kerngriffes wird in den folgenden
Beschreibungen mit R1 bezeichnet, der Radius des Außendurchmesser
des Griffes mit R2. Dies gilt für
den Längenbereich
L des Griffes, der bei der Benutzung im wesentlichen von der Hand
umfaßt
wird. Als Teil oder Formelement des Kerngriffes wird bei einem Kerngriff mit
rundem Querschnitt und Ansätzen
in Form von Rippen das Teilstück
des runden Querschnittes von der Längsachse aus zuzüglich der
radialen Erstreckung der Rippe von der Oberfläche des runden Kerngriffes
definiert, die radiale R1 Erstreckung wird also von der Mittenachse
bis zur Oberkante der Rippe gemessen. Bei einem Kerngriff mit Querschnitt
in Sternform gilt das gleiche Messprinzip, wobei bei der Sternform
die Länge
bis zur Kante des Strahles gemessen wird. Bei derartigen Querschnittsprofilen
genügt
es auch, wenn der Kerngriff nur einen rippenförmigen oder Sternstrahl – förmigen Ansatz
hat. Bei dem Beispiel eines Kerngriffes mit Querschnittsprofil in
Rechteckform gilt als Teil oder Element des Querschnittsprofil das
Teil, das sich von der Mittenachse aus in eine radiale Richtung
bis zur Oberkante des Profils erstreckt.
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Bei
einer zweiten Fertigungsweise hat der zweite Griffbereich keine
poröse,
sondern eine geschlossenen Struktur, ohne eine Ausbildung von Schichten
mit unterschiedlicher Dichte.
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Bei
der Beaufschlagung des Griffes durch Handkraft des Benutzers werden
erfahrungsgemäss durch
die Finger höherer
Normalkräfte
ausgeübt
als durch die Handfläche.
Infolge der elastischen porösen
Struktur des zweiten Griffbereiches kann dieser entsprechend der
auf seine Oberfläche
in den verschiedenen Oberflächen-Zonen unterschiedlich
stark wirkenden Normalkräfte
unterschiedlich nachgeben. Im Querschnitt gesehen, ist er durch
die Fingerkraft stärker
radial eingedrückt,
dagegen stärker
zur Handfläche
ausgewölbt,
da eine gewisse Verdrängung
des Volumens des zweiten Griffbereiches von der Fingerseite zur
Handflächenseite
erfolgt. Die angenommene Form ist weitgehend der Höhlung, wie sie
durch die den Griff umschließende
Hand gebildet wird, angepasst. Es wird auf diese Weise eine größere Kontaktfläche zwischen
Hand und Griff erreicht, als wenn die Anpassung nicht erfolgen würde, wie das
bei Griffen nach dem Stand der Technik der Fall ist. Die bedeutet,
dass die spezifischen Druckbelastungen der Hand gleichmäßiger verteilt
werden, beziehungsweise die aufzubringenden Kräfte mit geringerer Muskelanspannung
in den Griff eingeleitet werden können.
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Für den zweiten
Griffbereich werden vorzugsweise Thermoplastische Elastomere (TPE) – Kunststoffe
wie Thermoplastisches Polyurethan(TPU), Thermoplastische Polyolefine
(TPO), Polypropylen, EPDM- Kautschuk,, Styrol – Block-Copolymere verwendet.
Bei der ersten Fertigungsweise wird durch Schäumen mittels eines Treibmittels
oder durch Einarbeiten von Stickstoff in eine Schmelze die poröse Struktur
erzielt. Die Härte
des verwendeten Kunststoffes liegt vorzugsweise im Bereich von 30 bis
96 A bzw. 30 bis 60 D. Bei der zweiten Fertigungsweise ist es zweckmäßig, Kunststoff
mit einer Härte von
30 bis 75 Shore A zu verwenden, von besonderem Vorteil mit einer
Härte von
35 bis 55 Shore A.
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Durch
entsprechenden Steuerung im Verfahrensablauf wird bei der ersten
Herstellungsweise erreicht, daß die
in die Spritz – oder
Gießform
eingefüllte
Kunststoffmasse an der Oberfläche
des Fertigteiles eine dichte, kaum poröse Schicht oder Haut ausbildet.
Die Dicke dieser Schicht kann durch den Verfahrensablauf gesteuert
werden. Bei großen
Griffen wird sie etwas dicker gehalten als bei kleinen Griffen. Bei
der Fertigung des Griffes wird der Kerngriff mit dem eingesetzten
Schaft eines Werkzeuges oder eines anderen Teiles in einem ersten
Arbeitsgang in einer ersten Spritzgießform hergestellt und in eine zweite
Gießform
eingelegt, die eine Kavität
entsprechend der Endform des Griffes aufweist. Der zwischen Kerngriff
und Wandung der Kavität
verbleibende Raum wird mit der Kunststoffmasse für den zweiten Griffbereich
ausgefüllt.
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Die
an der Oberfläche
kaum poröse
Schicht hat den Vorteil, dass an ihr beim Gebrauch des Griffes Fremdpartikel,
wie zum Beispiel Metallspäne, nicht
hängen
bleiben und Verletzungen der Hand verursachen können.
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Die
wenig poröse
Schicht im Bereich der Verbindung zum Kerngriff ist vorteilhaft,
weil eine nicht oder wenig poröse
Schicht eine höhere
Festigkeit hat als ein poröse
Schicht und dadurch die in den Griff eingeleiteten Kräfte besser
in den Kerngriff übertragen
werden können.
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Die
verschiedenen Schichten des zweiten Griffbereiches werden im folgenden
auch als Querschnitts-Zonen bezeichnet.
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Es
wurde gefunden, daß bei
der ersten Herstellungsweise für
den zweiten Griffbereich eine Dichte, beziehungsweise ein Raumgewicht
von etwa 0,2 gr/ccm bis 0,8 gr/ccm zweckmäßig ist.
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Bei
der zweiten Herstellungsweise wird, wie zuvor, zunächst der
Kerngriff in einer ersten Spritzgießform hergestellt, in eine
zweite Spritzgießform eingelegt
und der zwischen Kerngriff und Wandung der Kavität in der zweiten Spritzgießform verbleibende
Raum im Spritzgießverfahren
mit Kunststoff ausgefüllt.
Im Unterschied zur ersten Herstellungsweise wird jedoch so viel
Kunststoff eingespritzt, wie das zwischen Kerngriff und Wandung
gegebene Volumen, es verbleibt kein Raum für eine Ausdehnung unter Wirkung
eines Treibmittels. Die Dichte im zweiten Griffbereich ist deshalb
auch höher
und liegt zwischen 0,7 gr/ccm und 1,3 gr/ccm.
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Um
die gewünschte
Elastizität
des zweiten Griffbereiches bei der zweiten Herstellungsweise zu erreichen,
ist es erforderlich, daß der
den zweiten Griffbereich bildende Teilkörper des Griffes, er kann auch
als Mantel um den Kerngriff bezeichnet werden, eine ausreichende
Wanddicke hat. Es wurde als zweckmäßig gefunden, daß die Wanddicke
in dem Längenbereich
L, in dem Mittelfinger und Ringfinger sowie die Handfläche hauptsächlich am
Griff anliegen, mindestens 4 mm beträgt, mit besonderem Vorteil
größer als
6 mm ist. Die elastische Wanddicke kann auch durch das Verhältnis von
größtem Griffdurchmesser
zum Durchmesser des Kerngriffes beschrieben werden, es soll größer als
1,8, insbesondere größer als
2 sein. Bei einem ungefähr
birnenförmigen
Schraubendreher – Griff
nimmt die Dicke des Mantels aus Weichkunststoffes zum vorderen Ende des
Griffs ab und damit auch die Verformbarkeit. In dem Bereich des
kleinsten Griffdurchmessers liegen normalerweise nur Daumen und
Zeigefinger an und über
kleine Radialkräfte
aus, die geringere Verformbarkeit des Mantels ist deshalb von geringer
Bedeutung.
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Bei
Griffen für
andere Werkzeuge, wie sie in
EP
00 907 448.5 und
EP
01 915 000.2 beschrieben sind, sind die Querschnitts – Profile über die
Längserstreckung
des Griffes unsymmetrisch. Bei derartigen Griffen wird der Kerngriff
zweckmäßigerweise
in seiner Querschnitts – Kontur über die
Längserstreckung
im wesentlichen gleich gehalten. Es ist aber vorteilhaft, die Querschnitts – Kontur
unrund zu gestalten, entweder in der Grundform des Querschnitts oder
durch sich radial erstreckende Ansätze am Kerngriff., wie zuvor
beschrieben. Auch wenn mit solchen Griffen in der Regel nicht hohe
Drehmomente übertragen
werden müssen
wie bei einem Schraubendreher – Griff,
ist eine gewisse Aussteifung des Griffes in radialer Richtung zweckmäßig.
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Mit
der gewählten
Dichte, Härte
und Dicke des zweiten Griffbereiches entsprechend der Neuerung wird
einerseits die Übertragung
von Kräften
ermöglicht,
wie sie beim Benutzen eines Werkzeuges auftreten, wobei die Rippen
oder die anderen unrunden Querschnitts – Formen des Kerngriffes die Übertragung
eines Drehmomentes unterstützen,
andererseits ist die gewünschte
Anpassungsmöglichkeit
an die Handgröße oder – Form des
Benutzers gegeben.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Griffes
wird dem Kunststoff des zweiten Griffbereiches ein granulatartiger
Füllstoff, zum
Beispiel Korkgranulat oder Korkmehl oder Holzmehl, oder ein faserartiger
Füllstoff,
zum Beispiel Glasfaser, zugegeben. Durch diesen Füllstoff
wird zum einen erreicht, dass die Oberfläche des Griffes nicht ganz
glatt ist, sondern eine gute Rutschfestigkeit erzielt wird. Korkmehl
oder Holzmehl haben zum anderen den Vorteil, daß sie in gewissem Maße Handfeuchtigkeit
aufnehmen, wie sie beim Arbeiten mit einem Werkzeug entsteht. Dadurch
wird die Rutschfestigkeit weiter verbessert. Der Gewichtsanteil
des Füllstoffes
am Gesamtgewicht des zweiten Griffbereiches liegt unter 50%, vorzugsweise
zwischen 5 und 30%.
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Eine
gute Rutschfestigkeit wird außerdem dadurch
erreicht, dass die Wandung der Kavität für die Endform des Griffes mit
einer rauhen Erodierstruktur versehen wird, die sich auf der Oberfläche des
Griffes abbildet.
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Der
Aufbau des Griffes in zwei Griffbereichen ist zweckmäßig, weil
zum einen die direkte Einleitung größerer Kräfte, zum Beispiel eines Drehmomentes, direkt
in den Werkzeugschaft aus einem nur aus Elastomer – Kunststoff
bestehenden Griffkörpers nicht
möglich
ist, da dieser eine zu geringe Festigkeit hat, um das Drehmoment
bei dem durch den Werkzeugschaft gegebenen kleinen Hebelarm einzuleiten, zum
anderen am Ende des Kerngriffes eine Kappe ausgebildet sein kann,
die auch als Schlagkappe zu benutzen ist. Außerdem weist die Oberfläche der Kappe
einen kleineren Reibungskoeffizienten aufweist, als die Oberfläche des
Griffes im davor liegenden Bereich. Das ist vorteilhaft, weil beim
Drehen eines Schraubendrehers sich bei starker axialer Belastung
die Kappe in der Handfläche
abstützt,
sie soll sich deshalb mit möglichst
geringer Reibung auf der Handfläche
drehen.
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In
einer Ausführungsvariante
der ersten Herstellungsweise wird die Oberfläche des Griffes durch eine
Folie gebildet, die stoffschlüssig
mit der die äußere Schicht
des Handgriffes bildenden Querschnitts – Zone verbunden ist. Bei der
Herstellung des Griffes wird eine solche Folie in die Gieß – oder Spritzgießform eingelegt
und verbindet sich beim Ausfüllen
der Form mit der den Griffkörper
bildenden Kunststoff – Masse.
Eine solche Folie kann eine bestimmte Oberfläche oder selbst Eigenschaften
haben, die für
den Gebrauch des Griffes zweckmäßig und
vorteilhaft sind, daß die
Folie zum Beispiel besonders Öl – und/oder
chemikalienbeständig
oder ihre Oberfläche rutschhemmend
ist.
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In
den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielhaft dargestellt.
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1 zeigt
einen Längsschnitt
entlang der Linie II – II
in 2 durch einen erfindungsgemäßen Schraubendreher – Griff
nach der ersten Herstellungsweise, bei dem der Kerngriff einen runden Querschnitt
hat und mit dem Kerngriff einstückig
verbundene Ansätze
in Form von Rippen aufweist. Der rippenförmige Ansatz ist in der oberen
Hälfte
der Darstellung nicht geschnitten, in der unteren Hälfte im Konturverlauf
gestrichelt dargestellt.
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2 zeigt
einen Querschnitt durch den Griff gemäß 1 entlang
der Linie I – I.
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3 zeigt
einen Längsschnitt
entlang der Linie IV – IV
in 4 durch einen Griff, bei dem der Querschnitt des
Kerngriffes rechteckig ausgebildet ist,
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4 zeigt
einen Querschnitt durch den Griff gemäß 3 entlang
der Linie III – III
in 3,
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5 zeigt
einen Querschnitt durch einen Griff, bei dem der Kerngriff eine
sternförmige
Querschnittskontur hat.
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6 bis 10 zeigen
die gleichen Griffe wie in 1 bis 5 dargestellt,
jedoch in der Ausführung
nach der zweiten Herstellungsweise, wobei sich keine Schichten (5a, 5b, 5c)
bilden, sondern der zweite Griffbereich (5) eine einheitliche
Struktur hat.
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Griffe
der beschriebenen Ausführung
eignen sich für
Schraubendreher, Schraubzwingen, Sägen, Kellen, Stechbeitel, Hand-Gartengeräte und andere Werkzeuge
und Geräte.
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Wie
die 1 und 2 zeigen, ist bei dem Griff
(1) in den Kerngriff (3) der Schaft (2)
eines Werkzeuges oder Gerätes
eingesetzt. Der Kerngriff weist im Beispiel eine Kappe (4)
auf. Der Kerngriff kann aber auch ohne Kappe ausgebildet sein, sein
hinteres Ende kann also innerhalb des zweiten Griffbereiches (5a, 5b, 5c)
liegen. Um den Kerngriff (3) ist der zweite Griffbereich,
der die Griff-Form gestaltet, ausgebildet. Der zweite Griffbereich
besteht aus den Querschnitts-Zonen (5a, 5b, 5c).
Die kaum poröse oder
nicht poröse
Querschnitts-Zone (5a) bildet die Oberflächenschicht
des Griffes, an sie schließt
sich nach innen die stärker
poröse
Querschnitts-Zone (5b) an. Diese beiden Querschnitts-Zonen
(5a, 5b) ermöglichen
die räumliche
Verformbarkeit des Griffes. An der Oberfläche des Kerngriffes (3)
liegt die dritte Querschnitts-Zone (5c) an, eine wiederum
gering oder nicht poröse
Schicht. Die Querschnitts-Zonen (5a, 5c) sind
von relativ geringer Dicke, beziehungsweise radialer Erstreckung
im Verhältnis
zur Dicke der zweiten Querschnitts-Zone (5b), zumindest
im Bereich der Längserstreckung
(L) des Griffes, an dessen Oberfläche die Handfläche und
die Finger hauptsächlich
anliegen. Ausgehend vom Kerngriff (3) erstrecken sich – im Beispiel
zwei – Rippen
radial durch die Querschnitts-Zone (5c) hindurch in die Querschnitts-Zone
(5b) hinein. Der Radius des Kerngriffes (3) mit
der angesetzten Rippe (6), als Teil oder Element des Kerngriffes,
ist mit (R1) bezeichnet. Der Radius des ganzen Griffkörpers mit
(R2). Die Rippe (6) erstreckt sich im wesentlichen auf
der Länge
(L), das ist der Längenbereich,
in dem der Griff im zumeist von der Hand und Mittel – bis Ringfinger
umfaßt wird.
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Die 3 und 4 zeigen
den Griff (1) in Längs – und Querschnitt
mit einem Kerngriff (7), dessen Querschnitts – Profil
ein langgestrecktes Rechteck ist. Dieses Querschnitts – Profil
erstreckt sich ebenfalls ungefähr über die
Länge (L).
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5 zeigt
schließlich
den Querschnitt durch einen Griff (1), in dem der Kerngriff
(8) ein sternförmiges
Querschnitts – Profil
hat.
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Bei
dem Griff (1) in einer Ausführung nach der zweiten Herstellungsweise,
ist in 6 zu erkennen, daß der zweite Griffbereich (5)
nicht in Schichten (5a, 5b, 5c) unterteilt
ist, sondern eine einheitliche Struktur hat. Im Punkt (M) hat der
Griff seinen größten Durchmesser
(D2). Der Kerngriff (3) hat den Durchmesser (d). Das Verhältnis (D2)
zu (d), erkennbar in 7, ist eine Kenngröße für die Dicke
des zweiten Griffbereiches an dieser Stelle, beziehungsweise dessen
größte Verformbarkeit.
Der Unterschied der Radien von (D2) und (d) ergibt die Wanddicke
des zweiten Griffbereiches oder des Mantels um den Kerngriff. Die
Wanddicke ist unterschiedlich von Griffgröße zu Griffgröße – wobei
die Griffgröße üblicherweise
auf die Grifflänge
bezogen wird. Bei einem größeren Griff
ist die Wanddicke in der Regel größer als bei einem kleineren
Griff. Weiterhin wird die Wanddicke von der Stelle des größten Griff – Durchmessers
zu der Stelle des kleinsten Durchmessers hin abnehmen.
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Die 8 bis 9 zeigen
die unterschiedlichen Querschnitts – Formen von Kerngriffen (7, 8). Sie
entsprechen denen der 3, 4 und 5, jedoch
ist auch hier der zweite Griffbereich nicht in Schichten unterteilt,
sondern hat eine einheitliche Struktur.
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- 1
- der
Handgriff
- 2
- der
Schaft des Werkzeuges
- 3
- der
Kerngriff
- 4
- die
Kappe des Kerngriffes
- 5a
- die
kaum poröse
Querschnitts – Zone
an der Oberfläche
- 5b
- die
stärker
poröse
mittlere Querschnitts – Zone
- 5c
- die
wenig poröse
Querschnitts – Zone
am Kerngriff
- 6
- der
Ansatz am Kerngriff in Form einer Rippe
- 7
- der
Kerngriff mit rechteckiger Querschnitts – Kontur
- 8
- der
Kerngriff mit sternförmiger
Querschnitts – Kontur
- L
- die
Länge des
Griffes, in deren Bereich Hand und Finger im wesentlichen anliegen
- M
- die
Stelle des größten Griffdurchmessers
- R1
- der
Radius der radialen Erstreckung von mindestens einem Teil oder Querschnitts – Element
des Kerngriffes
- R2
- der
Radius der radialen Erstreckung des Griffkörpers
- D2
- der
größte Griffdurchmesser
- d
- der
Durchmesser des Kerngriffes (3, 7, 8)