-
Die
Erfindung betrifft ein Kanalreinigungsfahrzeug mit vorne angeordnetem
Motor und Hinterradantrieb über
eine Kardanwelle sowie mit einem im Fahrzeug gelagerten Wassertank
und einer Hochdruckpumpe, deren Antrieb mittels eines schaltbaren Zwischengetriebes
und eines Gelenkwellenstrangs von der Kardanwelle abgeleitet ist.
-
Kanalreinigungsfahrzeuge
werden normalerweise durch Um- und Ausbau von Serienfahrzeugen hergestellt.
Da es sich um Nutzfahrzeuge handelt, die für vielfältige Zwecke eingesetzt werden,
hat bei einigen Fahrzeugtypen bereits das Schaltgetriebe einen Nebenabgang,
an den bei einem Ausbau des Fahrzeugs als Kanalreinigungsfahrzeug
eine Gelenkwelle zum Antrieb der Hochdruckpumpe angeschlossen werden
kann. Die Gelenkwelle erstreckt sich neben der Kardanwelle unter
dem Fahrzeugboden bis zum hinteren Bereich, wo der Antriebsstrang
durch den Fahrzeugboden hindurch nach oben zur Hochdruckpumpe geführt wird.
-
Bei
größeren Fahrzeugen,
die ausreichende Bodenfreiheit und genügend Platz neben der Kardanwelle
haben, kann man, wenn das Hauptgetriebe keinen Nebenabgang hat,
hinter dem Hauptgetriebe ein Zwischengetriebe einsetzen, das einen
Nebenabgang hat und vom Antrieb der Hinterräder auf den Nebenabgang mit
angeschlossener Gelenkwelle zum Antrieb der Hochdruckpumpe umschaltbar
ist.
-
Beide
vorbekannten Antriebsvarianten sind ungeeignet, wenn bei einem Fahrzeug,
wie dem Typ "VITO" der Firma Daim lerChrysler,
unter dem Fahrzeugboden weder ausreichende Bodenfreiheit zur Anbringung
eines Zwischengetriebes noch genügend
Freiraum vorhanden ist, um neben der Kardanwelle eine Gelenkwelle
zum Antrieb der Hochdruckpumpe lagern zu können. Die genannten Hindernisse haben
bisher den Ausbau des Fahrzeugtyps "VITO" zum
Kanalreinigungsfahrzeug blockiert, obgleich Bedarf auch nach solchen
kleinen Kanalreinigungsfahrzeugen besteht.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine weitere Variante
für den
Antrieb der Hochdruckpumpe zur Verfügung zu stellen, die es gestattet,
selbst Fahrzeuge mit beengten Platzverhältnissen unter dem Fahrzeugboden
zu Kanalreinigungsfahrzeugen auszubauen.
-
Vorstehende
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß das
Zwischengetriebe in einer Lage montiert ist, in der sich sein mit
dem die Hochdruckpumpe antreibenden Gelenkwellenstrang verbundener
Abgang über
dem mit der Kardanwelle verbundenen Abgang befindet und sich der
Gelenkwellenstrang bereits unmittelbar hinter dem Zwischengetriebe
oberhalb des Fahrzeugbodens erstreckt.
-
Die
vorgeschlagene besondere Hochkant-Lage des Zwischengetriebes in
einer Durchbrechung des Fahrzeugbodens bringt drei wesentliche Vorteile
mit sich. Zunächst
ist festzustellen, daß die Bodenfreiheit
größer sein
kann als bei der normalen Lage eines Zwischengetriebes mit horizontal
nebeneinander angeordneten Abgängen.
Außerdem
ist der Platzbedarf für
das Zwischengetriebe unter dem Fahrzeugboden minimiert. Drittens
schließlich
gelangt der Nebenabgang des Zwischengetriebes in den Bereich oberhalb
des Fahrzeugbodens, wo genügend
Platz für
einen Gelenkwellenstrang zum Antrieb der Hochdruckpumpe vorhanden
ist. Selbst ein vor der Hochdruckpumpe auf dem Fahrzeugboden gelagerter,
großer
Wassertank stellt hierbei kein Hindernis dar, weil er auf einem
Untergestell gelagert werden kann, durch das der Gelenkwellenstrang
hindurchgeführt
werden kann.
-
Damit
der oberhalb des Fahrzeugbodens freiliegende Gelenkwellenstrang
nicht stört
und keine Verletzungsgefahr darstellt, empfiehlt es sich, ihn durch
einen umgekehrt U-förmigen
Tunnel zu überdecken.
Das hintere Ende des Gelenkwellenstrangs treibt dann z. B. über einen
die Antriebsdrehzahl reduzierenden Riementrieb und eine schaltbare
Magnetkupplung die Hochdruckpumpe an.
-
Im übrigen sind
im hinteren Bereich des Fahrzeuginnenraums zweckmäßigerweise
eine Schlauchhaspel zur Aufnahme eines an die Hochdruckpumpe angeschlossenen
Hochdruckschlauchs und eine weitere Schlauchhaspel zur Aufnahme
eines an den Wassertank angeschlossenen Füllschlauchs untergebracht,
so daß sie
nach dem Öffnen
der Heckklappe des Fahrzeugs griffbereit zur Verfügung stehen.
Der Nutzraum vor dem Wassertank kann z. B. Regale enthalten und
ist vorzugsweise durch gegenüberliegende
Schiebe- oder Schwenktüren
zugänglich.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 eine
vereinfachte Seitenansicht eines Kanalreinigungsfahrzeugs mit oberhalb
des Fahrzeugbodens gelagertem Gelenk wellenstrang zum Antrieb einer
Hochdruckpumpe;
-
2 eine
schematische Ansicht des Fahrzeugs nach 1 von hinten,
welche die relative Lage der Hochdruckpumpe und der wesentlichen Teile
ihres Antriebsstrangs zeigt.
-
Der
in der Zeichnung beispielhaft dargestellte Fahrzeugtyp "VITO" hat vorne einen
serienmäßigen, nicht
dargestellten Motor und ein ebenfalls nicht gezeigtes, schaltbares
Hauptgetriebe, das eine nur in ihrem vorderen Bereich angedeutete
Kardanwelle 10 antreibt, die ihrerseits über ein
Hinterachsgetriebe die Hinterräder
des Fahrzeugs antreibt.
-
Das
gezeigte Fahrzeug ist zu einem Kanalreinigungsfahrzeug ausgebaut.
Es enthält
daher die übliche
Ausrüstung,
u. a. einen Wassertank 12 mit im Beispielsfall 600 l Inhalt
sowie dahinter eine Hochdruckpumpe 14, die über einen
Hochdruckschlauch 16 mit Austrittsdüse Wasser aus dem Tank 12 in
einen zu reinigenden Abwasserkanal pumpen kann. Ein weiterer Schlauch 18 dient
zum Nachfüllen
von Wasser in den Behälter 12.
Während
des Transports sind beide Schläuche 16 und 18 jeweils
auf einer Schlauchhaspel 20 bzw. 22 aufgewickelt.
Die Schlauchhaspeln 20, 22 befinden sich unmittelbar hinter
der Heckklappe des Fahrzeugs und sind daher gut zugänglich.
-
Die
Besonderheit des beispielhaft gezeigten Fahrzeugs besteht darin,
daß ein
Zwischengetriebe 24, mit dessen Hilfe der Antrieb der Hochdruckpumpe 14 von
dem Antrieb der Hinterräder,
d. h. von der Kardanwelle 10, abgezweigt wird, in aufrechter Stellung
derart in das Fahrzeug eingebaut ist, daß sich sein Eingang 26,
an den der vordere Abschnitt der Kardanwelle 10 angeschlossen
ist, unterhalb des mit 28 bezeichneten Fahrzeugbodens befindet,
die beiden Getriebeabgänge 30, 32 senkrecht übereinander angeordnet
sind und sich dabei der obere Abgang 32 oberhalb des Fahrzeugbodens 28 befindet.
Zu diesem Zweck erstreckt sich das Zwischengetriebe 24 durch
eine Öffnung
im Fahrzeugboden 28.
-
Während der
nicht gezeigte hintere Abschnitt der Kardanwelle 10 den
unteren Abgang 30 des Zwischengetriebes 24 mit
dem Differential an der Hinterachse des Fahrzeugs verbindet und
sich dabei weiterhin unterhalb des Fahrzeugbodens 28 befindet,
ist der an den oberen Getriebeabgang 32 angeschlossene,
mit 34 bezeichnete Gelenkwellenstrang, der die Hochdruckpumpe 14 antreibt,
auf dem Fahrzeugboden 28 gelagert. An seinem hinteren Ende
ist der Gelenkwellenstrang 34 über einen Riementrieb 36 und
eine Magnetkupplung mit der Hochdruckpumpe 14 verbunden.
Der Riementrieb reduziert die Drehzahl des Gelenkwellenstrangs 34 z.
B. von 1.900 auf 1.000 Upm. Im Zwischengetriebe 24 findet
bei dem Ausführungsbeispiel
keine Überoder
Untersetzung statt. Das Zwischengetriebe 24 dient lediglich
dazu, den Antrieb wahlweise auf einen der beiden Abgänge 30 oder 32 umzuschalten.
Während
die Hochdruckpumpe 14 angetrieben wird, wird der Fahrzeugmotor so
geregelt, daß er
mit vorbestimmter, konstanter Drehzahl läuft. Das Ein- und Ausschalten
der Hochdruckpumpe während
ihres Betriebs erfolgt mittels der steuerbaren Magnetkupplung.
-
Das
Zwischengetriebe 24 ist vor dem mit 38 bezeichneten
Nutzraum des Fahrzeugs montiert, weil dort unterhalb und oberhalb
des Fahrzeugbodens genügend
Raum für
das Getriebe 24 zur Ver fügung steht. Weil sich im Nutzraum 38 vor
der Hochdruckpumpe 14 der Wassertank 12 befindet,
ist dieser, wie in 1 gezeigt, auf einem Gestell 40 gelagert,
das es erlaubt, den Gelenkwellenstrang 34 unter dem Wassertank 12 hindurchzuführen.
-
Zur
Vereinfachung der Zeichnung sind eine tunnelförmige Abdeckung des Gelenkwellenstrangs 34,
Regale im Nutzraum 38 vor dem Wassertank 12 und
die auf beiden Seiten des Fahrzeugs vorhandenen Türen zum
Nutzraum 38 nicht gezeigt. Die Aufteilung des Gelenkwellenstrangs 34 in
mehrere Abschnitte erfolgte im Ausführungsbeispiel zur Vermeidung
von Schwingungen. Bei anderer Auslegung könnte auch eine einzige Gelenkwelle
zur Verbindung des Zwischengetriebes 24 mit dem Riementrieb 36 an
der Hochdruckpumpe 14 genügen.