-
Die
Erfindung betrifft ein Türsystem
mit den oberbegrifflichen Merkmalen des Anspruches 1.
-
Beim
Renovieren, Sanieren und bei Umbauten in einzelnen Räumen eines
Hauses oder einer Wohnung kommt es insbesondere bei Maurer- und Sanitärinstallationsarbeiten
oft zu nicht unerheblicher Staubentwicklung. Um ein Übergreifen
dieser Verschmutzungen in die übrigen
Zimmer zu vermeiden, sollten die Arbeitsräume so weit als möglich gegen Staubaustritt
abgedichtet werden. Um in Wohnungen Beschädigungen und/oder Verschmutzungen
an den Türen
zu vermeiden, oder wenn im Zuge der Renovierung neue Türen eingebaut
werden sollen, werden diese in der Regel vor Beginn der Arbeiten
entfernt. Eine Abdichtung des Arbeitsraums gegen austretenden Staub
kann dann nur noch durch Einkleben oder Einspannen von Folien in
die Türrahmen
bzw. die Maueröffnung
erfolgen. Diese Folien müssen
vor jedem Betreten bzw. Verlassen der entsprechenden Räume abgenommen
bzw. neu befestigt werden.
-
Eine
Weiterentwicklung dieser Vorgehensweise liegt in der Ausstattung
dieser Folien mit einem Reißverschluss.
Nachteil dieser Lösung
ist es allerdings, dass der Reißverschluss
bereits nach kurzer Verwendungsdauer aufgrund von eindringendem Staub
und Schmutz nur bedingt verwendbar ist. Auch können durch die Zugbeanspruchung
des den Reißverschluss
umgebenden Folienmaterials nach wenigen Öffnungsvorgängen Risse auftreten, die den
gesamten Aufbau wirkungslos werden lassen. Eine weitere Möglichkeit
zum Abdichten von Arbeitsräumen besteht
darin, türblattähnliche
Kunststoffplatten, die als Türersatz
dienen sollen, an in der Zarge verspannten Stangen einzuhängen. Zur
Abdichtung gegen Staub ist ein Dichtprofil vorgesehen, das auf die Zarge
oder Kunststoffplatte geklebt wird. Nachteil dieses Aufbaus ist
es, dass für
unterschiedliche Türöffnungen
unterschiedliche Platten mit entsprechenden Abmessungen vorgehalten
werden müssen.
Außerdem
wird das Vorhandensein von Zargen vorausgesetzt, an denen die Dichtung
befestigt werden kann.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein leichtes Türsystem
mit einem an verschiedene Maueröffnungsgrößen anpassbaren,
demontierbaren Rahmen zum Anbringen einer Folie oder dergleichen
sowie ein Befestigungselement, insbesondere eine Schraubzwinge,
mit fest verbundener Aufnahme für
Scharnierelemente, zum Klemmen an Zargen bzw. am Mauerwerk, zu schaffen.
-
Diese
Aufgabe wird durch ein Türsystem
gemäß Anspruch
1 bzw. Anspruch 9 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Türsystem zur Verfügung, das
insbesondere zum staubdichten Verschließen eines Raumes, beispielsweise beim
Durchführen
staubintensiver Arbeiten Verwendung findet. Das Türsystem
weist einen Rahmen auf, an den ein, insbesondere aus platten- und/oder
folienförmigem
Kunststoff bestehendes Türblatt
angebracht werden kann. Eine ähnliche
Konstruktion ist mit einem Fensterflügel möglich. Dieser Rahmen weist
an einer Vertikalseite einen mit wenigstens einem Scharnierelement
versehenen Hauptwinkel auf und ist durch teleskopartig ineinander
geführte
Profile zweidimensional in Höhen-
und Breitenrichtung verstellbar. Der Rahmen kann somit mit wenigen Handgriffen
an verschiedenste Tür-
bzw. Wandöffnungsgrößen angepasst
und/oder darin eingepasst werden, um dadurch die Dichtwirkung zu
erhöhen. Bevorzugt
ist der Rahmen aus Vierkantprofilen aufgebaut. Diese Profile bestehen
bevorzugt aus einem Leichtmetall, insbesondere aus Aluminium oder Kunststoff.
Bedingt durch die leichte Bauweise, sind die Rahmen im demontierten
Zustand leicht transportabel und im montierten Zustand von einer
einzigen Person handhabbar.
-
Nach
Anpassung des Rahmens sind die teleskopierten Profile, bevorzugt
durch Spannelemente fixierbar. Zum Spannen können beispielsweise Flügel- oder
Rändelschrauben
verwendet werden, die durch Ausnehmungen im äußeren Profil auf das innere
Profil wirken und die Profile nach dem Spannen der Schraube klemmen.
Auf den Profilen sind bevorzugt Haftflächen angebracht, die zum Befestigen
des Türblattes
verwendet werden können.
Darüber
hinaus können
an diesen Haftflächen
auch umlaufende Dichtprofile angebracht werden. Die Haftflächen können dabei
in Form von Aufnahmen für
Klettverschlüsse
oder als Klebstoffbeschichtungen ausgebildet sein. Eine weitere
Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass die Profile Bohrungen zum Befestigen des
Türblattes
aufweisen.
-
Um
eine zusätzliche
Verringerung des Staubaufkommens zu erreichen, sieht eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung vor, im Türblatt bzw. Fensterflügel wenigstens
eine Ausnehmung zum Anbringen eines Belüftungssystems vorzusehen. Je
nach Ausführung
des Belüftungssystems,
bei dem es sich selbstverständlich
auch um ein Luftreinigungssystem handeln kann, können zwei oder mehr Ausnehmungen
vorgesehen werden.
-
Besonders
günstig
ist es, wenn die Profile eine Skala zur Überprüfung des Verstellungsmaßes des
Rahmens aufweisen. Dadurch kann die Größe des Rahmens bei bekannten
Standard-Türgrößen bzw.
bei zuvor vermessenen Öffnungen
im Mauerwerk bereits vor der Montage entsprechend angepasst und
somit Zeit eingespart werden.
-
Von
eigenständiger
erfinderischer Bedeutung ist ein Befestigungselement, insbesondere
für das
oben beschriebene Türsystem.
Das Befestigungselement, das insbesondere als Schraubzwinge ausgebildet
ist, verfügt
zum Klemmen an einer Zarge und/oder einer Maueröffnung, über Klemmbacken. Eine der Klemmbacken
des Befestigungselements weist eine Aufnahme für ein Scharnierelement, insbesondere
eine Türangel,
auf. Die Aufnahme kann mit dem oben beschriebenen Scharnierelement,
das am Hauptwinkel des Rahmens vorgesehen sind, in Eingriff gebracht
und der Rahmen so in einer Türöffnung angebracht
werden. Das Befestigungselement wird, in Anpassung an die Position
der Scharnierelemente, an der Zarge bzw. der Maueröffnung angebracht.
Um Schäden
durch das Befestigungselement, wie beispielsweise Kratzer oder Druckstellen, an
der Zarge zu vermeiden, sind die Klemmflächen bevorzugt mit einem Kunststoff überzogen.
Darüber hinaus
kann als zusätzlicher
Schutz ein weiches Kunststoffmaterial daran angebracht, beispielsweise angeklebt,
sein.
-
An
der Klemmbacke, welche die Aufnahme für das Scharnierelement aufweist,
ist bevorzugt ein elastisches Dichtelement vorgesehen. Dieses erstreckt
sich zur Zarge und/oder dem Mauerwerk hin und verhindert dadurch
einen Staubaustritt im Bereich der Befestigungspunkte des Befestigungselements.
-
Weitere
Vorteile, Merkmale und Besonderheiten der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter, jedoch nicht beschränkender
Ausführungsformen
der Erfindung anhand der schematischen und nicht maßstabsgetreuen
Zeichnung. Es zeigen:
-
1 eine
bevorzugte Ausführungsform
des Rahmens eines erfindungsgemäßen Türsystems; und
-
2 eine
bevorzugte Ausführungsform
eines Befestigungselements.
-
In 1 wird
ein Rahmen 10 eines erfindungsgemäßen Türsystems dargestellt. Im hier
linken, unteren Eckbereich ist ein Hauptwinkel 13 zu erkennen,
an dem voneinander in Höhenrichtung
beabstandet zwei Scharnierelemente 12 angebracht sind. Bei
den Scharnierelementen 12 handelt es sich im Fall der Ausführungsform
der 1 um Türangeln, die
mit entsprechenden Scharnier-Aufnahmen 24 (vgl. 2)
in Eingriff gebracht ("eingehängt") werden, um ein
Scharnier zu bilden. In Höhen-
und in Breitenrichtung schließen
sich an den Hauptwinkel 13 Profile 14b und daran
(in rechten, oberen Eckbereich) ein Profil 14a an. Diese
Hohl-Profile bestehen bevorzugt aus Aluminium und sind im teilweise
teleskopierten, d.h. ineinander geschobenen Zustand dargestellt.
Um die Verstellung überprüfen, bzw.
um den Rahmen 10 an die vorher vermessene Mauer- oder Türöffnung anpassen
zu können,
weisen die Profile 14a und/oder 14b Markierungen
oder Maßskalen 16 auf.
-
Nach
Einpassung und Anbringung des Rahmens 10 an einer Tür- oder
Maueröffnung,
dienen die in der 1 sichtbaren Haftflächen 15 zum
Befestigen eines Türblattes 11.
Auf der Rückseite
(in 1 vom Betrachter abgewandt) weist der Rahmen 10 ebenfalls
Haftflächen 15 auf,
an denen ein Dichtprofil befestigt werden kann. Das Türblatt 11 besteht
im Ausführungsbeispiel
aus einem weitgehend durchsichtigen, folienförmigen Material. Zusätzlich weist der
Rahmen 10 Bohrungen 19 in den Ecken auf. Bei Verwendung
eines plattenförmigen
Türblattes 11, z.B.
aus einer Polyacryl-Scheibe kann dieses über diese Bohrungen 19 mit
dem Rahmen 10 verbunden werden. Im Türblatt 11 sind zudem
Ausnehmungen 18a und 18b vorgesehen. Die obere
Ausnehmung 18a dient zum Anschluss eines Staubabsaugsystems,
das die Belastung der im Raum Arbeitenden reduziert. Eine der abgesaugten
Menge verschmutzter Luft entsprechende Menge an Frischluft muss dem
Raum wieder zugeführt
werden. Dies geschieht bevorzugt über die untere Ausnehmung 18b.
Je nach verwendetem Absaugsystem kann dabei auch ein aktiv Frischluft
zuführendes
Gerät angeschlossen werden,
oder die Frischluft durch den aufgrund der Absaugung im Raum entstehenden
Unterdruck passiv in den Raum gesaugt werden. Im letztgenannten Fall
sollte in der Ausnehmung 18b eine Klappe mit Ventilwirkung
eingesetzt werden, um nach Abschaltung des Absauggerätes, den
Staubaustritt durch die Ausnehmung 18b zu verhindern.
-
Nach
dem Einpassen des Rahmens 10 in eine Mauer- oder Türöffnung durch
zweidimensionales Verschieben der Profile 14a und 14b gegenüber dem
Hauptwinkel 13 in Höhen-
und Breitenrichtung, werden diese durch Spannelemente 17 fixiert.
Im Ausführungsbeispiel
der 1 sind diese Spannelemente 17 als Flügelschrauben
dargestellt, die durch Bohrungen im äußeren Profil 14a bzw.
dem Hauptwinkel 13 auf das darin geführte innere Profil 14b wirken,
um dieses mit dem Spannelement 17 zu klemmen. Es sei darauf
hingewiesen, dass auch das querschnittskleinere Profil 14b (z.B.
mit 25 × 25
mm) als Hauptwinkel 13 dienen kann, obwohl aus Stabilitätsgründen das
querschnittsgrößere Profil
(z.B. mit 30 × 30
mm) zu bevorzugen ist.
-
2 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Befestigungselements 20.
Das Befestigungselement 20 ist als Schraubzwinge ausgebildet,
die eine Zarge 23 umgreift und über die hier obere Klemmfläche 21a und
die untere Klemmfläche 21b der
Klemmbacken 22a bzw. 22b mit dem Mauerwerk 25 verspannt
ist. An der unteren Klemmbacke 22b ist eine Aufnahme 24 vorgesehen,
die mit dem als Türangel
ausgeformten Scharnierelement 12 (vgl. 1)
in Eingriff gebracht werden kann, um so ein Scharnier zur Führung des
Rahmens 10 zu bilden. Die Klemmflächen 21a und 21b sind
im Ausführungsbeispiel
aus einem weichen gummiartigem Kunststoff, z.B. sog. Moosgummi gefertigt,
um am Mauerwerk 25 bzw. der Zarge 23 keine Schäden, wie
beispielsweise Kratzer oder Druckstellen, zu verursachen.
-
Nach
Anbringung an der Zarge 23 bzw. dem Mauerwerk 25,
wird das Befestigungselement 20 durch die Spindel bzw.
Spannschraube 27 gespannt und ist unmittelbar danach einsatzbereit.
In der Regel ist am Rahmen 10 ein umlaufendes Dichtprofil,
das den Austritt von Staub aus dem Arbeitsraum unterbindet, an den
dafür vorgesehenen
Haftflächen 15 (vgl. 1)
angebracht. Da das Befestigungselement 20 die Zarge 23 umgreift,
und somit in die Türöffnung hineinragt,
wird durch dieses die Abdichtung unterbrochen. Um eine dennoch vollständige Abdichtung
des Arbeitsraumes zu erreichen, ist bevorzugt an der mit der Aufnahme 24 für das Scharnierelement 12 vorgesehenen
Klemmbacke 22b ein elastisches Dichtelement 26 vorgesehen,
das sich zur Zarge 23 oder dem Mauerwerk 25 hin
erstreckt.
-
- 10
- Rahmen
- 11
- Türblatt
- 12
- Scharnierelement
- 13
- Hauptwinkel
- 14a
- äußeres Profil
- 14b
- inneres
Profil
- 15
- Haftfläche
- 16
- Maßskala
- 17
- Spannelement
- 18a
- obere
Ausnehmung
- 18b
- untere
Ausnehmung
- 19
- Bohrung
- 20
- Befestigungselement
- 21a
- obere
Klemmfläche
- 21b
- untere
Klemmfläche
- 22a
- obere
Klemmbacke
- 22b
- untere
Klemmbacke
- 23
- Zarge
- 24
- Aufnahme
- 25
- Mauerwerk
- 26
- Dichtelement
- 27
- Spannschraube