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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Trachtenhose nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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STAND DER
TECHNIK
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Bayerische
Trachtenlederhosen sind seit langem bekannt und erfreuen sich beispielsweise beim
Oktoberfest, welches jährlich
als größtes Volksfest
der Welt in München
stattfindet, größter Beliebtheit.
Da es „in" ist dieses größte Volksfest
der Welt in landestypischer Tracht zu besuchen, erwerben viele Besucher
lediglich aus Anlass dieses Besuches eine entsprechende Lederhose.
Da diese Kleidungsstücke
jedoch im übrigen
Jahr nur selten genutzt werden besteht ein besonderer Bedarf an
günstig
herzustellenden Lederhosen.
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OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG AUFGABE DER ERFINDUNG
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Es
ist deshalb Aufgabe der Erfindung dem oben geschilderten Problem
abzuhelfen, und eine besonders günstig
herstellbare Trachtenhose bereitzustellen, die darüber hinaus
strapazierfähig
und vielseitig einsetzbar sein soll.
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TECHNISCHE
LÖSUNG
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Diese
Aufgebe wird gelöst
mit einer Trachtenhose mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die
Erfinder haben erkannt, dass eine besonders einfach und günstig herzustellende
Trachtenhose in Form einer bayerischen Lederhose nur dann wirklich
möglich
ist, wenn auf das Material Leder verzichtet wird. Stattdessen muss
ein anderes geeignetes Material eingesetzt werden, welches von den
optischen Eigenschaften dem Material Leder sehr nahe kommt, aber
gleichzeitig leicht verarbeitbar und strapazierfähig tragbar sein muss. Hier haben
die Erfinder herausgefunden, dass Filz diese Eigenschaften auf besonders
gute Weise erfüllt,
insbesondere naturbelassener, naturgrauer Filz, der sowohl sehr
strapazierfähig
als auch von seinen optischen Eigenschaften den Trachtenlederhosen
sehr nahe kommt. Entsprechend ist nach einer bevorzugten Ausführungsvariante
die Hose mit Ausnahme von Nähten,
Verschlüssen
und dergleichen ausschließlich
aus Filz gefertigt, der insbesondere naturbelassen ist und somit
durch Verzicht chemischer Zusätze oder
Behandlungsstoffe auch in der Herstellung sehr umweltfreundlich
ist.
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Vorzugsweise
wird die Hose zur Verringerung des Lageraufwands beim Hersteller
und/oder beim Handel lediglich in wenigen, insbesondere zwei, vorzugsweise
drei oder vier Größen hergestellt und
angeboten, so dass vorzugsweise zur Anpassung der Größen am Bund
und/oder an den Beinen Mittel zum Anpassen des Taillenumfangs und/oder der
Beinweite vorhanden sind.
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Vorzugsweise
werden hierfür
dreieckförmige,
insbesondere gleichschenklig-dreieckförmige Einsätze eingenäht und/oder Schlitze vorgesehen, wobei
an den zwei Schenkeln des entsprechenden Einsatzes oder an den Rändern zum
Schlitz Öffnungen,
insbesondere Ösen
vorgesehen sind, die zum Durchführen
eines Bandes, insbesondere Baumwollbandes dienen. Durch Anziehen
des Baumwollbandes können
so die Schenkel des dreieckförmigen Stoffeinsatzes
aufeinander zu gezogen werden oder durch Lösen des Bandes auseinanderklaffen,
so dass Beinweite bzw. Bundweite variabel einstellbar sind.
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Vorzugsweise
sind für
notwendige Verschlüsse
und/oder die Aufbringung von Applikationen, wie Identifikationsmitteln,
z.B. Fahnen und dergleichen, Klettverschlüsse vorgesehen, die einfach am
Filz anbringbar sind und einfach lösbare sowie sichere Verschlüsse darstellen.
Außerdem
ermöglichen
Klettverschlüsse
durch entsprechendes Vorsehen von entsprechend langen Klettverschlussseiten, nämlich einerseits
Schlingenseite und andererseits Hakenseite auch eine Längenveränderbarkeit
des Verschlusses, welcher insbesondere beim Vorsehen von Klettverschlüssen an
den Hosenträgern und/oder
am Latz und/oder am Bund zur Längen- oder
Weiteneinstellung dienen können.
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Die
einfache Herstellbarkeit bei gleichzeitig starker Originaltreue,
wird auch dadurch erreicht, dass üblicherweise auf Trachtenlederhosen
aufgestickte Verzierungen in einfacher Weise auf den Filz aufgedruckt
werden können.
Selbstverständlich
sind jedoch auch gestickte Verzierungen oder Applikationen möglich.
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Darüber hinaus
ist die einfache Verarbeitbarkeit des Filzes auch dadurch gegeben,
dass die Schnittkanten der miteinander zu vernähenden Schnittteile nicht mit
einem Saum versehen werden müssen,
so dass hier Arbeitsschritte bei der Herstellung eingespart werden
können.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Weitere
Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden
bei der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
anhand der beigefügten
Zeichnungen deutlich. Die Zeichnungen zeigen hierbei in rein schematischer
Weise in
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1 eine
Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Filzlederhose;
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2 eine
Rückansicht
der erfindungsgemäßen Filzlederhose
aus 1;
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3 eine
Detaildarstellung eines dreieckförmigen
Einsatzes;
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4 eine
photographische Darstellung der Vorderseite einer weiteren Darstellungsform;
und in
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5 eine
photographische Darstellung der Rückseite der Ausführungsform
der 4.
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BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORM
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Die 1 zeigt
in einer Vorderansicht eine erfindungsgemäße Filzlederhose 1,
die im Aussehen einer bayerischen Trachtenhose gleicht. Allerdings ist
das Material aus dem die Trachtenhose hergestellt ist bis auf die
Bänder 19 und 20,
die Nähte
und die vorgesehenen Klettverschlüsse 25 und 26 vollständig aus
einem naturbelassenen und somit naturgrauen Filz oder Kunstfilz
hergestellt. Filz ist ein strapazierfähiges und zugleich angenehm
leichtes und behagliches Material, wobei durch die Herstellung ohne Verwendung
chemischer Zusätze,
also im naturbelassenen Zustand keine Umweltbelastung bei der Verarbeitung
auftritt. Darüber
hinaus ist das Naturprodukt Wolle, aus welchem der Filz bestehen
kann, knitterfrei und pflegeleicht. Insbesondere besitzt der Filz
aufgrund seiner optischen Beschaffenheit und Struktur eine Ähnlichkeit
mit den typischen Lederarten von traditionellen bayerischen Trachtenlederhosen,
so dass sich dieses Material hervorragend für die erfindungsgemäße Trachtenhose 1 eignet.
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Zudem
ist Filz ein kostengünstiges
Material, welches leicht verarbeitet werden kann. Insbesondere müssen die
Schnittkanten der Einzelteile bzw. Schnittteile der Trachtenhose 1,
aus denen die Trachtenhose 1 zusammengesetzt bzw. zusammengenäht wird
nicht versäumt
werden.
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Zur
kostengünstigen
Herstellung trägt
auch bei, dass die Applikationen 14, wie beispielsweise Edelweiß oder sonstige
Verzierungen durch einfaches Bedrucken aufgebracht werden können. Vorzugsweise
können
die Verzierungen aber aufgestickt werden.
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Die
in 1 dargestellte Trachtenhose bzw. Filzlederhose 1 weist
zwei kurze Beine 2 und 3 auf, die im Bereich der
Oberschenkel aufgedruckte Verzierungen 14 besitzen.
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An
den unteren Rändern
der Beine 2 und 3 sind an den Seiten Dreiecke 15 und 16 eingenäht oder
Schlitze vorgesehen, deren Schenkel oder Ränder nicht näher dargestellte Öffnungen
bzw. Ösen aufweisen,
durch die jeweils ein Baumwollband 19 bzw. 20 in
der Weise hindurchgeführt
werden kann, dass die beiden Schenkel des dreieckförmigen Einsatzes
aufeinander zugeschnürt
oder bei entsprechendem Platzbedarf auseinander klaffen können. Damit
kann die Beinweite in einem gewissen Umfang, nämlich im Bereich der Hälfte der
Basis des gleichschenkligen Dreiecks des Stoffeinsatzes variiert
werden. Bei einer Schlitzausbildung kann auf die Ösen und
Bänder
auch verzichtet werden.
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An
der Vorderseite ist ferner ein nach unten klappbarer Latz 4 vorgesehen,
auf dem ebenfalls Applikationen in Form von Verzierungen, wie Edelweißabbildungen,
Blattdarstellungen und dergleichen vorgesehen sind. Der Hosenlatz
kann entweder als stilistische Attrappe vorgesehen sein, d.h. der
vorzugsweise abgenähte
Bund 22 kann unterhalb des Hosenlatzes 4 mit entsprechend
darunter liegendem Stoff durchgehend ausgebildet sein, oder der
Hosenlatz dient als Öffnung
der Hose im vorderen Bereich, wobei ein entsprechender Einschnitt
oder eine Aussparung im Bund 22 und dem darunter liegenden
Hosenbereich vorgesehen ist. Entsprechend kann über den Hosenlatz 4 auch
eine Weitenregulierung des Bundes 22 vorgenommen werden.
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Der
Hosenlatz 4 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel über Klettverschlüsse am Hosenbund 22 befestigt,
wobei zusätzliche
Klettverschlüsse
an den linken und rechten Rändern
des Hosenlatzes 4 vorgesehen sein können.
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Links
und rechts vom Hosenlatz 4 sind Taschen 23 und 24 vorgesehen,
die entweder als Imitationen, beispielsweise durch eine Aufdruck,
vorgesehen sein können,
als Durchgriffsöffnung
auf darunter liegende Kleidung, also lediglich durch eine Schlitzausbildung
in der Hose ohne daran anschließenden Taschensack
oder als richtige nach unten sackförmig geschlossene Taschen,
in denen Utensilien aufgenommen werden können.
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Am
Hosenbund 22 sind zwei Hosenträger 5 und 6 vorgesehen,
die sich im hinteren Bereich bei 11 kreuzen. Die vorderen
Enden 7 und 9 sind ebenfalls, wie die hinteren
Enden 8 und 10, wie in 2 zu sehen
sind, am Hosenbund 22 angenäht. Die Hosenträger 5 und 6 sind
zweiteilig ausgebildet, wobei die miteinander verbundenen Enden
jeweils Klettverschlüsse 25 und 26 aufweisen.
Dabei ist eine Seite des Klettverschlusses an dem einen Teil des
Hosenträgers
und die andere Seite des Klettverschlusses am anderen Teil des Hosenträgers angeordnet.
Die Teile mit den verschiedenen Seiten des Klettverschlusses, nämlich die
Schlingenseite und die Hakenseite weisen eine gewisse Mindestlänge auf,
um eine Längenverstellbarkeit
der Hosenträger 5 und 6 zu
gewährleisten.
Darüber
hinaus muss eine bestimmte Mindestlänge des aktiven Klettverschlusses
gegeben sein, um eine ausreichende Haftung der beiden Teile des
jeweiligen Hosenträgers 5 bzw. 6 sicherzustellen.
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Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist das Klettband am Hosenträger,
beispielsweise auch am Hosenlatz 4, 5 cm breit, wobei die
Schlingenseite des Klettbands am Hosenträger 30 cm lang ist, während die
Hakenseite 15 cm lang ist. Damit ergibt sich eine aktive Klettverschlussfläche von
150 cm2, die ausreichend ist, um den üblichen
Belastungen des Hosenträgers
Stand zu halten.
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Durch
die zweiteilige Ausführung
der Hosenträger
und der damit geschaffenen Möglichkeit
die Hosenträger 5 und 6 zu öffnen sowie
in der Länge
zu verstellen, ist insbesondere bei einer zusätzlichen Bundweitenverstellbarkeit
durch den Hosenlatz 4 eine sehr einfache Möglichkeit
gegeben, die Filzlederhose 1 auch über Straßenkleidung anzuziehen und
an verschiedene Größen oder
Bedürfnisse
anzupassen.
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Die
Hosenträger 5 und 6 sind
im Bereich der Brust bzw. des Bauches mit einem Brustschild 12 verbunden,
welches an seinen Seiten mit den Hosenträgern 5 und 6 vernäht ist.
Auf dem Brustschild 12 sind wiederum Applikationen 14 aufgedruckt
oder aufgestickt. Zusätzliche
ist in der Mitte ein Feld 13 für Identifikationsmittel, wie
beispielsweise die US-Fahne, wie hier dargestellt, oder andere Länderfahnen vorgesehen.
Die Identifikationsmittel können
aufgestickt oder insbesondere austauschbar angeordnet sein, beispielsweise über Klettverschlüsse, so
dass je nach Nutzer unterschiedliche Identifikationsmittel in unterschiedlicher
Weise angebracht werden können.
Das Brustschild mit dem dafür
vorgesehenen Klettband kann beispielsweise ebenfalls eine Breite von
5 cm und eine Länge
sowohl auf der Schlingenseite als auch auf der Hakenseite von 8
cm aufweisen.
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Die 2 zeigt
die erfindungsgemäße Filzlederhose 1 von
hinten. Auch hier sind die bereits von der Vorderseite bekannten
Komponenten mit identischen Bezugszeichen versehen, so dass sich
hier eine erneute Beschreibung erübrigt. Vielmehr sei auf die
Details verwiesen, die nur von der Rückseite her erkennbar sind.
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Dies
ist insbesondere das Vorsehen einer Durchführungslasche am Kreuzungspunkt 11 der beiden
Hosenträger 5 und 6.
Außerdem
sieht man die Schlingenseiten 27 und 28 der Klettverschlüsse 25 und 26 der
zweiteiligen Hosenträger 5 und 6.
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Ferner
ist auf der Rückseite
ein dreieckförmiger
Stoffeinsatz 17 vorgesehen, die hier wiederum durch entsprechende
Bänder,
insbesondere ein Baumwollband 18 zur Regulierung der Bundweite 22 eingesetzt
werden kann.
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Eine
zusätzliche
Darstellung eines dreieckförmigen
Einsatzes ist am Beispiel des dreieckförmigen Einsatzes 17 in 3 gezeigt.
Diese Figur zeigt den Bund 22, in dem der dreieckförmige Einsatz 17 mit
den Öffnungen
bzw. Ösen
entlang der Schenkel des Einsatzes 17 vorgesehen ist. Durch
die Ösen kann
ein Band, wie beispielsweise ein Baumwollband geführt werden,
um durch entsprechende Anziehen die Schenkel des dreieckförmigen Einsatzes 17 aufeinander
zu zu ziehen oder beim entsprechenden Lösen des Bandes die Schenkel
auseianderklaffen zu lassen. Damit kann die Bundweite im Bereich
der Hälfte
der Basislänge 30 des
dreieckförmigen
Einsatzes 17 variiert werden.
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2 zeigt
ferner, dass entsprechend dem Vorbild bayerischer Trachtenlederhosen
an der Rückseite
der Beine 2 und 3 in deren Mitte eine über das
Gesäß laufende
Naht 21 eingenäht
oder aufgedruckt werden kann.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
in konkreter Weise detailliert beschrieben worden ist, ist für den Fachmann
selbstverständlich,
dass der Gegenstand im Rahmen des Schutzbereichs der beigefügten Ansprüche abgewandelt
werden kann. Insbesondere können
einzelne Merkmale fehlen oder unterschiedliche Kombinationen von
Merkmalen verwirklicht werden.