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Die
Erfindung betrifft einen Schemel oder Hocker zur Bearbeitung oder
Nachbearbeitung von frischen Estrichflächen (im Folgenden kurz „Estrichschemel" genannt).
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Bekannt
sind Estrichhocker beispielsweise aus der WO 01/33012. Der Estrichschemel
ist zweistückig
ausgebildet, er hat ein Unterteil, das rechteckig, insbesondere
quadratisch aus vier Seitenteilen geformt ist, wobei die Seitenteile
vertikal so angeordnet sind, dass sie als Unterteil einen nach oben
offenen Sockel bilden. Seine vier vertikal angeordneten Seitenteile
haben an ihren auf der Bodenfläche
aufliegenden Kante Aussparungen, so dass sich vier Sockelfüße ergeben,
die sich über
jeweils zwei vertikal angeordnete Seitenteile erstrecken, also Ecken
bilden. Auf den nach oben hin offenen Sockel wird dann die Sitzfläche aufgesteckt,
so dass der aus dieser Schrift bekannte Estrichschemel gut stapelbar
ist und der Sockel von der Sitzfläche getrennt aufbewahrt werden
kann.
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Andere
Estrichschemel sind beispielsweise aus der FR 2 426 783 und der
FR 1 351 512 bekannt. Die Estrichschemel haben entweder, wie der
aus der eingangs erwähnten
WO 01/33012, Eckfüße oder Ecken
und durchgehende Kanten, die auf dem Boden aufgesetzt werden.
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Nachteilig
an allen bekannten Estrichschemel ist, dass der frisch gemachte
Estrich in allen Fällen
durch die Unterseite der Schemel und/oder die Schemelfüße stark
beschädigt
wird. Dies geschieht insbesondere durch die Gewichtsbelastung auf
den Estrichschemelfüßen, so
dass in der Regel die Füße durch
den frisch aufgetragenen Estrich durch auch noch auf die Dämmlage (meistens
2 Lagen Wärme- und
Trittschalldämmung)
unter dem Estrich aufsetzen und diese durchstoßen. Die Löcher werden dann nach dem Umsetzen
der Schemel mit dem Estrichschwert zugedrückt und mit dem Reibbrett verrieben. Durch
Estrich, der in die Schemellöcher
hineinfällt, können Schallbrücken entstehen,
die vor allem in Wohnanlagen zu nicht unerheblichen Schäden führen können und
ein bekanntes Problem darstellen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Estrichschemel zu
schaffen, der die Bildung von unerwünschten Schallbrücken, insbesondere
durch eine spezielle Geometrie der Schemelfüße unterdrückt und ein Durchstoßen der
Schemelfüße durch
die unter dem Estrich angeordnete Abdecklage der Dämmung (z.B.
eine PE-Folie mit 0,2mm) verhindert.
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Diese
Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen und abhängigen Ansprüche in Verbindung
mit der Beschreibung und den Figuren gelöst.
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Gegenstand
der Erfindung ist ein Estrichschemel mit drei oder vier Füßen, dessen
Sitzfläche ein
Rechteck bildet und der entsprechend vier Seitenflächen hat,
wobei Schemelfüße nur an
zwei der vier Seitenflächen
angeordnet sind, wobei die Seitenflächen so gewählt sind, dass die Seitenflächen mit Schemelfuß oder -füßen sich
gegenüberliegenden Seiten
sind.
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Überraschend
hat sich gezeigt, dass bei geeigneter Materialwahl extrem dünne Schemelfüße mit ganz
geringer Auflagefläche
auf dem – zu
bearbeitenden – Estrichboden
ausreichen, um einem Estricharbeiter bei der Nacharbeitung beispielsweise
eines herkömmlichen
Zement- oder Anhydritestrichs in dem Estrich zu halten, ohne dass
die Schemelfüße durch
die Estrichlage hindurch auf die Dämmlage stoßen.
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Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung haben die Schemelfüße eine
Breite von ca. 2 bis 17, insbesondere von 3 bis 12 und besonders
bevorzugt von 5 bis 10 mm, bei spielsweise bei einer Seitenlänge von
5 bis 15 cm, insbesondere von 6 bis 12 cm und besonders bevorzugt
von 7 bis 10 cm.
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Nach
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der Schemel aus einer leichten Metalllegierung, beispielsweise
einer Aluminiumlegierung wie einem 3 bis 7 mm, bevorzugt 3,5 bis
6 mm und insbesondere bevorzugt einem 4 bis 5mm dicken Alublech.
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Darüber hinaus
kann der Schemel auch aus einem Kunststoff und beispielsweise auch
aus Keramik geschaffen sein, je nach Ausführungsform. Die Erfindung ist
hinsichtlich des Materials in keiner Weise eingeschränkt.
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Die übrigen Maße sind
beliebig zu wählen, so
dass die jeweilige Funktionalität
durch die Wahl der Maße
in geeigneter Form unterstützt
ist. Beispielsweise werden als Seitenlänge der Sitzfläche des
Schemels Maße
wie 40 bis 80cm, insbesondere 50 bis 70 cm angegeben.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform hat
die Sitzfläche
des Schemels einen integrierten Griff, der beispielsweise als einfaches
schmales ellipsoides Loch ausgebildet ist, hat, damit der Schemel praktisch
und einfach mit beispielsweise einer Hand hochgehoben und transportiert
werden kann.
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Nach
einer Ausführungsform
ist der gesamte Schemel einstückig
ausgebildet, so dass der Schemel im Ganzen aus beispielsweise einem
Stück Blech
herstellbar ist.
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Im
Folgenden wird die Erfindung noch anhand von Figuren, die zwei Ausführungsformen
von verschiedenen Blickwinkeln zeigen, näher erläutert:
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1 bis 3 zeigen
den Schemel nach der Erfindung mit vier Schemelfüßen und die 4 bis 7 die
Ausführungsform
mit drei Schemelfüßen.
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In 1 sieht
man den vierfüßigen Schemel in
der Ansicht auf eine Seitenfläche,
die ohne Schemelfüße ist.
Zu erkennen ist oben die Sicht auf die Sitzfläche 1 mit einer kurzen,
also beispielsweise weniger als ein Fünftel der senkrechten Seitenlänge reichenden
Kante 2 entlang der beiden Seitenflächen, die sich gegenüberliegend
jeweils identisch sind. Die Aufsicht auf die Schemelfüße 3 zeigt,
dass die Seiten, auf die man sieht, keinen Schemelfußansatz
haben.
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Bei
der in den 1 bis 3 gezeigten Ausführungsform
sind die beiden Seitenflächen,
an denen sich die Schemelfüße befinden,
die kürzeren Seiten
des vierseitigen Rechtecks, das die Schemelgrundfläche bildet.
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In 2 sieht
man auf die Seitenfläche
des Schemels, an der die Schemelfüße 3 angebracht sind.
Die Form der Schemelfüße kann
selbstverständlich
variieren, hier ist lediglich eine einfache und optisch klare Version
der Schemelfüße 3 gezeigt.
Die Schemelfüße befinden
sich an den äußeren Enden zweier
sich gegenüberliegender
Seitenflächen.
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3 schließlich zeigt
den vierfüßigen Schemel
in perspektivischer Ansicht, wobei die gestrichelten Linien die
Teile des Schemels zeigen, die bei einer nicht transparenten Ausführung des
Schemels aus der Perspektive nicht sichtbar wären.
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In 3 ist
die Sitzfläche 1 mit
ellipsoidem Loch 4 zum Tragen des Schemels zu erkennen.
Zudem sind die beiden Seitenteile 2 zu sehen und schließlich die
Anordnung und Gestalt der Schemelfüße 3 auf zwei sich
gegenüberliegenden
Seitenflächen
des Schemels.
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4 schließlich zeigt
eine Ansicht wie 2 nur für die Ausführungsform des Schemels mit drei
Schemelfüßen. Nachdem
bei der dreifüßigen Ausführungsform
nicht jeweils zwei Seitenflächen identisch
sind, ergibt es sich, dass bei dieser Anordnung der drei Schemelfüße 3 in
der Ansicht alle drei Schemelfüße 3 sichtbar
sind. In 4 ist die Seitenfläche, auf der nur ein Schemelfuß angeordnet
ist, vorne zu sehen und die gegenüberliegende Seitenfläche, an
der zwei Schemelfüße angeordnet
sind, liegt hinten. Das Pendant dazu ist in 6 zu sehen, wo
die gleiche Ansicht wie in 4 gezeigt
wird, mit dem Unterschied, dass hier die Seite mit den zwei Schemelfüßen in Vordergrund
zu sehen ist.
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Die
Darstellung der 5 entspricht genau der Darstellung
der 1, weil hier die Seitenfläche zu sehen ist, an der keine
Schemelfüße angebracht sind
und die daher mit der Ansicht des vierbeinigen Schemels, wie in 1 gezeigt,
identisch ist.
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7 zeigt
schließlich
die perspektivische Ansicht des dreifüßigen Schemels, wieder mit
einer Sitzfläche 1 mit
Handgriff 4 in der Mitte.
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Durch
die Erfindung wird ein Estrichschemel geschaffen, der die Probleme
der Beschädigung,
insbesondere der Dämmlage
unterhalb des Estrichs, durch geschickte Geometrie der Schemelfüße verhindert.