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Die Erfindung betrifft ein Tischmöbel mit beliebiger Seitenzahl, in beliebiger geometrischer Grundform und in beliebiger Aufstellungsart nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Tische erfüllen zusätzlich zu ihrer Aufgabe als bloße Abstell- oder Arbeitsgelegenheit die Funktion eines zentralen Stilelementes innerhalb eines Raumes und tragen wesentlich zu einer gestalterischen Wirkung bei. Dies betrifft sowohl Aspekte des Designs, als auch der damit verbundenen Funktionalität. Die Form und Ausgestaltung eines Tisches muß daher den Eigenschaften der jeweiligen Räumlichkeiten angepaßt sein. Einschlägige Beispiele betreffen Schreibtische in Bürokomplexen, Eßtische in Wohnzimmern, Couchtische in einer Wohnzimmergarnitur und sonstige Tischanordnungen in stilvollem Ambiente.
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Um Tischanordnungen möglichst variabel und anpassungsfähig zu gestalten, sind aus dem Stand der Technik vielfältige Ausgestaltungen und Verbesserungen bekannt. Diese zielen insbesondere darauf ab, die Auflagefläche eines Tisches mit einem minimalen Aufwand an die jeweiligen Gegebenheiten anzupassen.
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In der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 89 09 409 U1 ist hierzu ein Aufbau für einen Ausziehtisch offenbart, bei dem über zwei gleiche übereinanderliegende Längsverbindungsteile im Tischgestell eine Gleitführung und Lagerung für Ausziehplatten erfolgt. Die Ausziehplatten können aus dem Tischgestell teilweise oder ganz herausgezogen werden, wobei sich die Größe der Abstellfläche des Tisches beliebig variieren lässt.
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In der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 70 16 910 U ist ein Tisch mit einer Zarge offenbart. Die Zarge verbindet eine Anordnung aus Tischbeinen und enthält u-förmige Führungen mit Nuten, in welche mindestens eine Arbeitsplatte verschiebbar eingepasst ist. Die mindestens eine Arbeitsplatte kann seitlich aus der Tischkonstruktion in einer beliebigen Richtung herausgezogen werden.
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Neben die rein funktionelle Form derartiger Tische tritt jedoch zunehmend auch ein zusätzlicher künstlerischer Aspekt, der aber teilweise die Funktionalität des Tisches beeinträchtigt oder aber auch mit den aus dem Stand der Technik bekannten Modellen nicht zufriedenstellend befriedigt werden kann. Funktion und Design sollten harmonisch miteinander vereint werden, wobei stil- und geschmackvolle Designelemente zweckmäßigerweise die Gebrauchsfähigkeit eines derartigen Möbelstückes fördern sollten.
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Es besteht somit die Aufgabe der Erfindung, ein Tischmöbel anzugeben, bei dem Design und Gebrauchsfähigkeit in möglichst einfacher Weise miteinander sowie kostengünstig kombiniert sind.
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Diese Aufgabe wird mit einem Tischmöbel nach Anspruch 1 gelöst, wobei die Unteransprüche zweckmäßige Ausgestaltungen des Hauptanspruchs beinhalten.
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Der erfindungsgemäße Tisch enthält eine Tischplatte in Form einer kombinierten Anordnung auswechselbarer Plattenkörper. Entgegen üblicher Ausführungsformen von Tischen ist somit eine starre Tischplatte durch eine Kombination einzelner Tischplatten ersetzt, die nach Zweckmäßigkeitsgründen und ästhetischen Ansprüchen zusammengestellt werden können, wobei die Ablagefläche der Tischplatte variiert werden kann.
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Zweckmäßigerweise wird dies durch einen Tischplattenrahmen ermöglicht, der eine Reihe seitlich angeordneter Einschübe enthält, in welchen die einzelnen Platten stapelförmig gelagert sind. Die einzelnen Platten weisen variable Materialeigenschaften auf, sie sind insbesondere in verschiedenen spektralen Absorptionsbereichen lichtdurchlässig und/oder weisen eine unterschiedliche Oberflächenstruktur auf.
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Bei der Ausführungsform lichtdurchlässiger Platten entstehen durch Lichteinfall auf die Plattenanordnung und damit verbundene Reflexions- und Absorptionsvorgänge Mischfarben der Plattenkombinationen, die zu einer hohen Variabilität der ästhetischen Wirkung des Tisches führen. Gleichzeitig können die einzelnen Platten beliebig über die Einschübe seitlich aus dem Tischrahmen herausgezogen werden, wobei die Gesamtoberfläche der Tischplatte variiert werden kann. Der Tisch dient somit als stilbildendes, künstlerisches Element in einem Raum und kann entsprechend der Raumnutzung zweckmäßig in seinen Ausmaßen an eine aktuell erforderliche Nutzung angepaßt werden.
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Der Tisch soll im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und Figuren näher erläutert werden. Es werden für gleiche Bestandteile die selben Bezugsziffern verwendet. Im einzelnen zeigt:
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1 eine Prinzipskizze eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Tisches,
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2a, b Darstellungen einer beispielhaften Ausführungsform in verschiedenen Ansichten,
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3a, b Darstellungen verschiedener Ausgestaltungsmöglichkeiten des Tisches und
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4a, b Darstellungen weiterer Ausgestaltungsmöglichkeiten des Tisches.
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Bei der in 1 in einer Draufsicht und einer Vorderansicht dargestellten Prinzipskizze und bei den behandelten Ausführungsbeispielen wird von einem Tisch mit einer Tischplatte 1 in einer quadratischen Grundfläche ausgegangen, die eine Anordnung von Platten 2 enthält, die innerhalb eines einfassenden Tischplattenrahmens 3 verschiebbar gelagert sind. In den hier behandelten Ausführungsbeispielen sind sowohl die Tischplatte, als auch die Platten und der Tischplattenrahmen quadratisch ausgeführt. Im Rahmen fachmännischen Handelns ist es jedoch ohne weiteres möglich, die quadratische Grundform durch eine rechteckige Form zu ersetzen. Ebenfalls sind dreieckige Formen oder Formen mit mehr als vier Ecken möglich. Die Platten und der Tischplattenrahmen müssen außerdem nicht die gleiche geometrische Grundform aufweisen. Denkbar ist es beispielsweise, einen dreieckigen Tischplattenrahmen zu fertigen, in welche geeignet bemessene viereckige Platten gelagert sind. Auch vollständig oder teilweise abgerundete geometrische Formen sind möglich. Desweiteren kann der Tisch in beliebiger Aufstellungsart, beispielsweise als Hängetisch, Wandtisch oder Klapptisch gefertigt sein.
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In 1 ist eine beispielhafte Ausführungsform gezeigt, in der im Tischplattenrahmen drei bewegliche Platten und eine transparente, obere, starre Platte angeordnet sind, von denen eine momentan mittig im Tischplattenrahmen angeordnet ist, während die beiden anderen nach jeweils verschiedenen Richtungen ein Stück weit aus dem Tischplattenrahmen herausgezogen sind, wie aus einem Vergleich der Ansichten hervorgeht.
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Die 2a und 2b zeigen eine Ausführungsform mit einer ebenfalls quadratischen Form der Tischplatte 1 und insbesondere der Platten 2 und des Tischplattenrahmens 3, bei denen vier Platten innerhalb des Tischplattenrahmens verschiebbar gelagert sind. In dem in 2a gezeigten Bild ist eine Platte mittig innerhalb des Tischplattenrahmens angeordnet, während die drei verbleibenden Platten nach drei Seiten herausgezogen sind. Über den verschiebbar gelagerten Platten befindet sich auch hier eine fest auf dem Tischplattenrahmen montierte transparente Deckplatte 2a. Die Platten 2 und die Deckplatte 2a bestehen aus einem Glaswerkstoff oder einem Kunststoff, beispielsweise Acryl. Der Tischplattenrahmen kann aus Holz, Metall, Kunststoff oder einem anderen zweckmäßigen Material gefertigt sein.
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2b zeigt in einer Detailansicht den Tischplattenrahmen 3, einen Teil der Deckplatte 2a und zwei herausgezogene Platten 2. Weiterhin ist eine Anordnung von Einschüben 4 zu erkennen, die die bewegliche Lagerung der Platten gewährleisten. Diese Einschübe zeigen sich am Tischplattenrahmen in dessen Seitenbereichen als Schlitze und setzen sich innerhalb des Rahmens als Führungsschienen fort, die mit geeigneten Mitteln zu einem reibungsgeminderten Verschieben (beispielsweise Rollen, Filzstreifen und dergleichen) ausgestattet sein können. Im eingeschobenen Zustand der Platten schließen diese bündig mit der Außenfläche des Rahmens ab.
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Die 3a, 3b sowie die 4a und 4b zeigen verschiedene beispielhafte Formgestaltungen des Tisches, insbesondere in Hinblick auf die verschiebbaren Platten 2 und deren unterschiedliche farbliche Gestaltung. Wie den Figuren zu entnehmen ist, sind die oberen Platten transparent ausgeführt und lassen jeweils unterschiedliche Spektralbereiche des sichtbaren Lichtes hindurch. Daraus resultieren verschiedene Farbmischungen bei übereinander liegenden farbigen Plattenanordnungen, insbesondere innerhalb des Tischplattenrahmens 3 und unterhalb der Deckplatte 2a.
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3a zeigt einen Tisch, bei welchem alle vier Platten 2 in die Einschübe 4 des Tischplattenrahmens eingeschoben sind und demzufolge innerhalb des Rahmens übereinander liegen. Der als Ablage verwendbare Teil der Tischplatte 1 wird in dieser Ausgestaltung nur durch die Deckplatte 2a gebildet, die vom Tischplattenrahmen 3 getragen wird und weist eine minimale Größe auf. In 3b sind eine hellere und eine dunklere transparente Platte 2 seitlich aus dem Tischplattenrahmen herausgezogen, wobei deren herausragenden Abschnitte zusätzliche Abstellmöglichkeiten im Vergleich zu 3a bieten. Weiterhin ergibt sich unterhalb der Deckplatte 2a eine im Vergleich zu 3a verschiedene Mischfarbe, durch eine im Vergleich zu 3a differierende Lichtabsorption.
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Weitere Ausgestaltungen sind den 4a und 4b zu entnehmen. Bei 4a sind drei Platten 2 seitlich aus dem Tischplattenrahmen 3 herausgezogen und bilden zusätzliche Ablagemöglichkeiten, während unterhalb der Deckplatte 2a Bereiche 5 mit unterschiedlichen Farbmischungen ausgebildet sind. 4b zeigt eine Variante, bei der alle vier Platten 2 aus dem Tischplattenrahmen herausgezogen sind, wobei die Ablagefläche maximal vergrößert wird und die Bereiche 5 unterschiedlicher Farbmischung unter der Deckplatte 2a noch variantenreicher ausfallen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tischplatte
- 2
- verschiebbare Platte bevorzugt farbig
- 2a
- Deckplatte, fest
- 3
- Tischplattenrahmen
- 4
- Einschub
- 5
- Bereich einer Farbmischung