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Die
Erfindung betrifft ein Steckmagazin einer Handfeuerwaffe, insbesondere
eines Repetiergewehrs, und eine Handfeuerwaffe mit einem derartigen
Steckmagazin.
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Bei
Repetiergewehren mit Zylinderverschluss ist das Patronenmagazin
in der Regel unterhalb des Verschlusses angeordnet. Besonders bei Repetiergewehren
in der Langbauweise ist das Magazin oftmals als Steckmagazin in
einem nach unten offenen Magazinschacht vor dem Abzugsbügel angeordnet,
so dass das Magazin auch nach unten ohne weiteres entnommen werden
kann. Das Magazin kann aber besonders bei kürzerer Bauweise auch in einem
von oben her zugänglichen
Magazinschacht oberhalb des Abzugsbügels untergebracht sein, wobei
hier das Magazin bei geöffnetem
Verschluss von oben in den Magazinschacht eingedrückt wird.
Um bei einer derartigen Magazinanordnung die Waffe vollständig zu
entladen, müssen
die Patronen nach dem Öffnen
des Verschlusses jedoch entweder mit den Fingern einzeln aus dem
Magazin entnommen oder durch Öffnen
und Schließen
des Verschlusses einzeln herausrepetiert werden. Dies erfordert
jedoch einen relativ hohen Aufwand beim vollständigen Entladen der Waffe,
was z.B. für
den Transport der Waffe innerhalb eines Fahrzeugs, beim Besteigen
und Verlassen eines Hochsitzes oder vor dem Betreten eines Gebäudes vorgeschrieben
ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Steckmagazin einer Handfeuerwaffe und
eine Handfeuerwaffe mit einem derartigen Steckmagazin zu schaffen, die
ein schnelles Entladen und Beladen der Handfeuerwaffe auch dann
ermöglichen,
wenn das Magazin über
dem Abzugbügel
angeordnet ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Steckmagazin mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und durch eine Handfeuerwaffe mit den Merkmalen des Anspruchs 14
gelöst.
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Zweckmäßige Weiterbildungen
und vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Beim
erfindungsgemäßen Steckmagazin
ist an seiner Unterseite eine Abzugseinheit mit Abzugbügel und
Abzug derart befestigt, dass die Abzugseinheit zusammen mit dem
Steckmagazin von der Handfeuerwaffe abgenommen werden kann. Eine Handfeuerwaffe
kann somit auch dann schnell entladen und mit der vollen Magazinkapazität beladen werden,
wenn das Magazin oberhalb der Abzugeinheit liegt. Das Magazin und
die Abzugseinheit bilden eine einfach abnehmbare Gesamtheit, die
getrennt von der Handfeuerwaffe aufbewahrt und transportiert, jedoch
bei Bedarf auch schnell wieder montiert werden kann. Damit kann
die Handfeuerwaffe nicht nur schnell und einfach entladen, sondern
z.B. nach dem Besteigen eines Hochsitzes auch schnell wieder mit
der gesamten Magazinkapazität
und voller Feuerbereitschaft beladen werden. Hierzu muss das Steckmagazin
mit der daran befestigten Abzugseinheit nur von unten in eine entsprechende
Aufnahme eines Verschlussgehäuses
eingesteckt werden.
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In
einer besonders zweckmäßigen Ausführung weist
das Steckmagazin einen mit dem Abzug gekoppelten Sperrmechanismus
zur lösbaren
Verriegelung des Steckmagazins in einer eingesetzten Stellung an
der Handfeuerwaffe auf. Durch die Kopplung des Sperrmechanismus
mit dem Abzug wird erreicht, dass das Magazin über den Abzug selbst dann verriegelt
wird, wenn das durch eine Druckfeder in eine Verriegelungsstellung
beaufschlagte Sperrelement aufgrund von Vereisung, Verschmutzung
oder dgl. klemmt.
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Der
Sperrmechanismus umfasst in einer vorteilhaften Ausführung ein
mittels einer Druckfeder in eine Verriegelungsstellung beaufschlagtes
Sperrelement und ein Sperrstück
zur Verbindung des Sperrelements mit dem Abzug. Das Sperrelement
ist in einer bevorzugten Ausführung
als Sperrstift ausgeführt,
der durch eine Druckfeder in eine Verriegelungsstellung beaufschlagt
wird und durch ein Betätigungselement
in eine zurückgezogene
Lösestellung verschoben
werden kann. Über
das Sperrstück
wird das Sperrelement bei der Betätigung des Abzuges nicht nur
in seine Verriegelungsstellung gebracht, sondern auch der Abzug
bei der Betätigung
des Druckknopfs in eine vordere Ausgangsstellung gedrückt. Dadurch
wird erreicht, dass sich der Abzug erst nach dem vollständigen Verriegeln
des Steckmagazins an eine Abzugsstange im Verschlussgehäuse anlegen
kann. Somit kann ein in gedrückter
Stellung feststehender Abzug nicht zur ungewollten Schussauslösung führen.
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Das
Betätigungselement
zur Verschiebung des Sperrelements in eine Lösestellung kann direkt am Abzugbügel oder
auch an einem Verschlussgehäuse
der Handfeuerwaffe angeordnet sein.
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In
einer vorteilhaften Ausführung
besteht das Steckmagazin aus einem Magazinschacht und einem auswechselbaren
Magazineinsatz. Dadurch kann das Steckmagazin einfach an unterschiedliche Kaliber
angepasst werden. Das Steckmagazin kann aber auch einteilig ausgeführt sein.
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Eine
erfindungsgemäße Handfeuerwaffe, insbesondere
ein Repetiergewehr, zeichnet sich dadurch aus, dass es ein Steckmagazin
mit einer an dessen Unterseite befestigten Abzugseinheit enthält.
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Weitere
Besonderheiten und Vorzüge
der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. Es zeigen:
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1 ein
Verschlussgehäuse
eines Repetiergewehrs und ein zugehöriges Steckmagazin mit integrierter
Abzugseinheit;
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2 ein
erstes Ausführungsbeispiel
eines Steckmagazins mit integrierter Abzugseinheit in einer Explosionsdarstellung.
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3 ein
Steckmagazin mit integrierter Abzugseinheit in einer Seitenansicht;
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4 das
Steckmagazin von 3 in einer Draufsicht;
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5 eine
Schnittansicht des Steckmagazins mit integrierter Abzugseinheit
entlang der Linie A-A von 4;
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6 ein
zweites Ausführungsbeispiel
eines Steckmagazins mit integrierter Abzugseinheit und Verschlussgehäuse in einer
Explosionsdarstellung und
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7 eine
Schnittansicht des Verschlussgehäuses
und Steckmagazins von 6.
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In 1 ist
ein Verschlussgehäuse 1 bzw. ein
Systemkasten einer Handfeuerwaffe und ein Steckmagazin 2 mit
einer an dessen Unterseite befestigten Abzugseinheit 3 gezeigt.
Das Verschlussgehäuse 1 enthält eine
von der Unterseite zugängliche Aufnahme 4,
in die das Steckmagazin 2 eingeführt wird. An dem Verschlussgehäuse 1 sind
in an sich bekannter Weise ein nicht dargestellter Lauf, ein Vorderschaft
und ein Hinterschaft befestigt.
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Wie
besonders aus 2 hervorgeht, enthält das Steckmagazin 2 einen
Magazinschacht 5 und einen Magazineinsatz 6, der
an ein gewünschtes Kaliber
angepasst ist und bei Bedarf einfach ausgetauscht werden kann. An
der Unterseite des Magazinschachts 5 ist ein Abzugbügel 7 der
Abzugseinheit 3 befestigt. Hierzu weist der Abzugbügel 7 auf
seiner Oberseite mehrere Gewindebohrungen 8 für entsprechende
Schrauben auf, durch die der Abzugbügel 7 von der Innenseite
des Magazinschachts 5 her fest mit diesem verbunden ist.
Neben dem Abzugbügel 7 enthält die Abzugseinheit 3 einen
Abzug 9, der über Bohrungen 10 bzw. 11 und
einen nicht gezeigten Querstift drehbar am Abzugbügel 7 angeordnet
ist.
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Der
Abzugbügel 7 enthält an seiner
Vorderseite eine Ausnehmung 12, in der ein durch eine Druckfeder 13 nach
vorne beaufschlagtes Betätigungselement 14 verschiebbar
geführt
ist. Das als Druckkopf oder Schieber ausgebildete Betätigungselement 14 weist
an seinem in Schussrichtung vorderen Ende einen nach oben vorstehenden
Nocken 15 zum Eingriff in eine untere Nut 16 am
hinteren Ende eines stiftförmigen
Sperrelements 17 auf. Am hinteren Ende des Betätigungselements 14 ist
eine obere Nut 18 zum Eingriff eines nach unten vorstehenden Mitnehmers 19 am
vorderen Ende eines in dem Abzugbügel 7 verschiebbar
geführten
Sperrstücks 20 vorgesehen.
Das Sperrstück 20 enthält an seinem hinteren
Ende eine Schräge 21,
die mit dem Abzug 9 zusammenwirkt.
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Der
Abzug 9 weist an dem in Schussrichtung vorderen Ende seines
Abzugblatts 22 eine Stufe 23 für den Eingriff mit der Schräge 21 des
Sperrstücks 20 auf.
Auf der Oberseite des Abzugsblatts 22 ist zwischen der
Bohrung 11 und der Stufe 23 ein Sackloch 24 zur
Aufnahme einer Abzugsfeder 25 angeordnet. Am hinteren Ende
des Abzugsblatts 12 ist ein nach oben vorstehender Nocken 26 zum
Eingriff mit einer nicht gezeigten Abzugstange vorgesehen.
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Aus 5 geht
hervor, dass das stiftförmige Sperrelement 17 in
einem entsprechenden Führungsloch 27 einer
Bodenplatte 28 des Magazinschachts 5 axial verschiebbar
angeordnet ist. Das stiftförmige
Sperrelement 17 weist an seinem vorderen Ende eine Abschrägung 29 auf
und greift zur Verriegelung mit seinem vorderen Ende in eine in 1 dargestellte Öffnung 30
am Verschlussgehäuse 1 ein.
Das hintere abgerundete Ende 31 des Abzugbügels 7 steht
gegenüber
dem Magazinschacht 5 nach hinten vor und greift in eine
in 1 gezeigte Ausnehmung 32 an der Unterseite
des Verschlussgehäuses 1 ein. Über die
Druckfeder 13, die gemäß 5 zwischen
dem Abzugbügel 7 und
dem Betätigungselement 14 eingespannt
ist, wird das Betätigungselement 14 und
das mit ihm in Eingriff stehende Sperrelement 17 in eine
vordere Position gedrückt,
welche der verriegelten Stellung entspricht. Durch Verschiebung
des Betätigungselements 14 wird
das stiftförmige
Sperrelement 17 eingezogen und gelangt außer Eingriff
mit der Öffnung 30 am
Verschlussgehäuse 1, so
dass das Steckmagazin 2 zusammen mit der Abzugseinheit 3 abgenommen
werden kann.
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Beim
Einschieben des Steckmagazins 2 in das Verschlussgehäuse 1 wird
das über
die Druckfeder 13 nach vorne beaufschlagte Sperrelement 17 durch
die Abschrägung 29 zunächst eingedrückt und rastet
bei korrekter Einbaustellung des Steckmagazins 2 mit seinem
vorderen Ende in die Öffnung 30 des
Verschlussgehäuses 1 ein.
Sollte die Kraft der Druckfeder z.B. aufgrund einer Verschmutzung
oder Vereisung nicht ausreichen, wird das Sperrelement 17 bei
der Betätigung
des Abzugs 9 durch das Sperrstück 20 nach vorne verschoben.
Dies wird durch die Schräge 21 erreicht,
die in der zurückgeschobenen Stellung
des Sperrstücks 20 zur
Anlage an der unteren Stufe 23 des Abzugblattes 22 gelangt.
Wird die Stufe 23 am vorderen Ende des Abzugblatts 22 bei der
Betätigung
des Abzuges 9 abgesenkt, wird somit über die Schräge 21 das
in einer zurückgeschobenen Stellung
befindliche Sperrstück 20 und
mit diesem auch das Betätigungselement 14 und
das stiftförmige Sperrelement 17 nach
vorne geschoben. Damit ist sichergestellt, dass das Steckmagazin 2 vor
der Betätigung
der Handfeuerwaffe verriegelt ist.
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Eine
weitere Funktion des Sperrstücks 20 ist die
Verdrehung des Abzugs 9 in seine vordere Ausgangsstellung
bei der Betätigung
des Betätigungselements 14.
Dadurch wird erreicht, dass sich der Abzug 9 mit seinem
hinteren Nocken 26 beim Einsetzen des Steckmagazins 2 erst
dann an die nicht dargestellte Abzugstange anlegen kann, wenn das
Steckmagazin 2 vollständig
verriegelt ist. Somit kann ein in gedrückter Stellung feststehender
Abzug 9 nicht zur ungewollten Schussauslösung führen.
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In
den 6 und 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Steckmagazins 2 gezeigt. Der Grundaufbau entspricht
der vorstehend beschriebenen Ausführungsform, so dass einander
entsprechende Teile auch mit denselben Bezugszeichen versehen sind.
Das hier dargestellte Steckmagazin 2 enthält ebenfalls
einen Magazinschacht 5, an dessen Unterseite ein Abzugbügel 7 befestigt
ist. Der Abzugbügel 7 weist
an seiner Oberseite auch mehrere Gewindebohrungen 8 für entsprechende
Schrauben auf, durch die der Abzugbügel 7 von der Innenseite des
Magazinschachts 5 fest mit diesem verbunden wird. In dem
Abzugbügel 7 ist
ein Abzug 9 über
Bohrungen 10 bzw. 11 und einen nicht gezeigten
Querstift drehbar angeordnet.
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Auch
hier ist in dem Abzugbügel 7 ein
Sperrstück 20 verschiebbar
angeordnet. Das Sperrstück 20 enthält an seinem
hinteren Ende ebenfalls eine Schräge 21, die mit einer
Stufe 23 am vorderen Ende eines Abzugblatts 22 des Abzugs 9 in
Eingriff steht. Auf der Oberseite des Abzugblatts 22 ist
ebenso ein Sackloch 24 für eine Abzugsfeder 25 vorgesehen.
Im Unterschied zur ersten Ausführungsform
enthält
das Sperrstück 20 jedoch
einen nach oben ragenden Zapfen 33, der in die untere Nut 16 am
hinteren Ende des auch hier in der Bodenplatte 28 des Magazinschachts 5 verschiebbar
geführten
stiftförmigen Sperrelements 17 eingreift.
Auch dieses Sperrelement 17 enthält an seinem vorderen Ende
eine Abschrägung 29 und
greift gemäß 7 in
eine dazugehörige
Bohrung 30 des Verschlussgehäuses 1 ein. Im Gegensatz
zur ersten Ausführung
greift die Druckfeder 13 zur Beaufschlagung des Sperrelements 17 in
eine Verriegelungsstellung jedoch nicht an einem Betätigungselement,
sondern direkt am Sperrstück 20 an.
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Die
Verschiebung des stiftförmigen
Sperrelements 17 in seine zurückgezogene Lösestellung
erfolgt bei der in 5 und 6 gezeigten
Ausführung
durch ein als winkelförmiger
Schieber ausgebildetes Betätigungselement 34,
das im Gegensatz zur ersten Ausführungsform
nicht im Abzugbügel 7,
sondern über
einen Einsatz 35 in einer Ausnehmung 36 an der
Unterseite des Verschlussgehäuses 1 verschiebbar
angeordnet ist und über
einen Bolzen 37 mit dem Sperrelement 17 in Verbindung
steht. Zur verschiebbaren Führung
weist das Betätigungselement 34 an
seinen gegenüberliegenden
Seitenflächen
nach außen
vorstehende Ansätze 38 auf,
die in entsprechende Führungsnuten 39 an
der Oberseite des Einsatzes 35 eingreifen. Der Bolzen 37 ist
in eine Bohrung 40 an der hinteren Stirnseite des Schiebers 34 eingesteckt
und steht durch eine Öffnung 41 des Einsatzes 35 nach
hinten vor.
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Wird
das Betätigungselement 34 nach
hinten verschoben, wird auch das Sperrelement 17 über den
Bolzen 37 zurückgeschoben
und gibt damit das Steckmagazin 2 zur Entnahme mit der
gesamten Abzugseinheit frei.