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Die
Erfindung betrifft eine Matratze mit einem Kern, wie sie beispielsweise
in Bettgestellen als Unterlage für
eine ruhende oder schlafende Person Verwendung findet. Derartige
Matratzen sind in vielfachen Ausführungsformen bekannt. Im einfachsten Falle
besteht der Kern aus einem Schaumstoffmaterial, welches von einer
textilen Hülle
umgeben ist. Zwar ist durch die Auswahl eines Schaumstoffmaterials
geeigneter Nachgiebigkeit in Abhängigkeit
des Gewichts der benützenden
Person ein passabler Schlafkomfort erzielbar, nachteilig ist jedoch,
dass die Eigenschaften einer derartigen Matratze nicht veränderbar
sind, sollten sich die Bedürfnisse
der Person ändern.
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Um
hier Abhilfe zu schaffen, ist bei der aus der
DE 296 07 945 U1 bekannten
Schaumstoffmatratze eine Mehrzahl von Hohlräumen vorgesehen, in die Federelemente
wahlweise in unterschiedlichen Härten
einsetzbar sind. Dabei können
in benachbarten Bereichen der Matratze Federelemente von unterschiedlichen
Federhärten
zum Einsatz kommen. Aufgrund dieser Möglichkeit ist es einer ruhenden Person
erlaubt, die Härte
der Matratze und die Härtenverteilung über die
Fläche
der Matratze an die Bedürfnisse
und den Körper
der ruhenden Person anpassen zu können.
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Zwar
ist der mit dieser Matratze erzielbare Liegekomfort insbesondere
aufgrund der Möglichkeit der
Schaffung von Zonen unterschiedlicher Federhärten besonders hoch und kann
an die Bedürfnisse von
Personen unterschiedlicher Anato mie angepasst werden, nachteilig
ist jedoch, dass der Austausch der Federelemente mit einem nicht
unerheblichen Aufwand verbunden ist. Darüber hinaus ist das Feuchtigkeitsaufnahmevermögen dieser
Matratze wegen des relativ hohen Schaumstoffanteils gering, so dass
insbesondere Personen, die nachts zum Schwitzen neigen, regelmäßig auf
einem unkomfortabel feuchten Untergrund liegen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Matratze mit einem
Kern zu schaffen, deren Eigenschaften auf einfache Weise veränderbar
sind und deren Feuchtigkeitsaufnahme bzw. Abführvermögen bedarfsweise erhöhbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiedergegebene Matratze gelöst.
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Dadurch,
dass an den Schmalseiten des Kerns der erfindungsgemäßen Matratze
ein zumindest teilweise den Kern umlaufender Teil eines Reißverschlusses
sowie ein Überzug
vorgesehen sind, der den anderen Teil des Reißverschlusses umfasst, so dass
der Kern und der Überzug
wahlweise miteinander verbindbar sind, können die Eigenschaften der Matratze
leicht verändert
werden, indem an dem Kern ein andere Eigenschaften aufweisender Überzug befestigt
wird. Wegen der Verwendung des zumindest teilweise umlaufenden Reißverschlusses kann
der Austausch in sehr kurzer Zeit und auf einfache Weise erfolgen.
Die austauschbaren Überzüge können flexible
Materialien in unterschiedlichen Härten aufweisen, um so die Nachgiebigkeit
der Matratze verändern
zu können.
Darüber
hinaus ist es möglich, Überzüge mit feuchtigkeitsableitenden
Maßnahmen,
wie beispielsweise Hohlfasern etc. vorzuhalten, um den Schlafkomfort
für stark
schwitzende Personen oder bedarfsweise im Sommer zu erhöhen. Es versteht
sich daher, dass mit „Überzug" nicht eine einfache,
flächenförmige Textilhülle zu verstehen
ist, sondern der Überzug
in der Liegeebene eine gewisse Dicke – mit anderen Worten: eine
räumliche
Ausdehnung – aufweisen
kann, die es ermöglicht,
die zur Anpassung der Eigenschaften notwendigen Bestandteile in
den Überzug
zu integrieren. Ferner sei darauf verwiesen, dass diese Überzüge nicht
nur die Nachgiebigkeit der Matratze und deren Fähigkeit des Flüssigkeitsabtransports
beeinflussende Mittel integriert sein kön nen, sondern auch beliebige
andere, beispielsweise Heiz-, Kühl-,
Massageeinrichtungen etc.
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Besonders
bevorzugt ist eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Matratze,
bei der der eine Teil des Reißverschlusses
ein Doppelreißverschluss ist.
Mit Doppelreißverschluss
ist hierbei gemeint, dass jeweils ein Teil von zwei Reißverschlüssen parallel
an den Schmalseiten der Matratze parallel zur Liegefläche verlaufen,
vorzugsweise jeweils mit etwa demselben Abstand zur näher liegenden
Flachseite der Matratze. Aufgrund dieser Maßnahme können Überzüge an beiden Flachseiten – d.h. der
Liegeseite und der Unterseite – vorgesehen
und im Falle etwa desselben Abstandes der Reißverschlüsse zu der jeweils näher liegenden
Flachseite auch ausgetauscht werden. Dabei ist es besonders bevorzugt,
wenn die beiden Teile des Doppelreißverschlusses gegensinnig öffnend bzw.
schließend
orientiert sind.
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Die
beiden Teile des Doppelreißverschlusses
können
jeweils aus einem Teil eines herkömmlichen Reißverschlusses
bestehen, wobei zwei Teile zusammengenäht werden. Es ist ebenfalls
möglich, einen
eigens für
die Verwendung im Zusammenhang mit der Erfindung vorgesehenen Reißverschluss
einzusetzen, bei dem die beiden Teile an den beiden Längsrändern eines
gemeinsamen Textilstreifens angeordnet sind.
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Sind – wie besonders
bevorzugt – dementsprechend
zwei Überzüge vorgesehen,
die wahlweise mit dem Kern verbindbar sind, so kann der eine Überzug beispielsweise
stärker
flüssigkeitsableitende
und weniger wärmende
Eigenschaften als der andere aufweisen. Die Matratze kann dann von „Sommer"- auf „Winter"-Einsatz umgestellt
werden, indem einfach die Überzüge ausgetauscht
werden. Ein Umdrehen der Matratze ist somit nicht erforderlich,
so dass der Kern eine Liegeseite und eine Unterseite aufweisen kann,
was seine Einsatzmöglichkeiten verbessert.
Beispielsweise ist es denkbar, an der Unterseite des Kerns Versteifungen
vorzusehen, so dass eine separate Untermatratze – beispielsweise ein Lattenrost – nicht
mehr erforderlich ist.
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Zur
Befestigung des einen Teils des Reißverschlusses weist der Kern
vorzugsweise eine flexible Basis auf, die zumindest teilweise von
einer Hülle beispielsweise
aus einem textilen Material umgeben ist, an welcher der eine Teil
des Reißverschlusses, beispielsweise
durch Vernähen,
befestigt ist. Diese Hülle
selbst kann wiederum von der flexiblen Basis abnehmbar ausgestaltet
sein, indem sie eine beispielsweise durch einen weiteren Reißverschluss verschließbare Öffnung umfasst,
durch welche sie über
die flexible Basis gestülpt
werden kann.
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Die
flexible Basis kann eine Spiralfederanordnung, insbesondere einen
Taschenfederkern umfassen. Darüber
hinaus kann die Basis aus einem Schaumstoffmaterial oder aus Latex
bestehen.
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In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Matratze
mit jeweils einem Überzug
an der Ober-(Liege-) und an der Unterseite ausschnittsweise in einer
perspektivischen Ansicht dargestellt. Es zeigen:
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1 dieses
Ausführungsbeispiel
der Matratze mit einem teilweise geöffneten Reißverschluss des oberen Überzugs
sowie
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2 dasselbe
Ausführungsbeispiel
in derselben Ansicht bei geschlossenem Reißverschluss.
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Die
erfindungsgemäße Matratze,
die in der Zeichnung als Ganzes mit 100 bezeichnet ist,
umfasst einen Kern 1, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eine aus einem Schaumstoffmaterial bestehende, in der Zeichnung
nicht im Einzelnen erkennbare Basis 2 umfasst, die von
einer Hülle 3 aus einem
textilen Material umgeben ist. An der Hülle 3 ist der eine
Teil 4 eines Doppelreißverschlusses 5 etwa
in der Mitte der Höhenausdehnung
H der Matratze 100 durch Vernähen befestigt.
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Ferner
umfasst die Matratze 100 einen oberen Überzug 6 und einen
unteren Überzug 7,
wobei die beiden Überzüge 6, 7 jeweils
den anderen Teil 8, 9 des Reißverschlusses 5 umfassen,
so dass die beiden Überzüge 6, 7 mittels
des Doppelreißverschlusses 5 an
der Hülle 3 und
somit an dem Kern 1 wahlweise befestigbar sind.
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In
dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist der obere Überzug 6 abgesteppt, wobei
in den durch das Absteppen erzeugten Kammern Hohlfasern vorgesehen
sind, die den Feuchtigkeitsabtransport unterstützen. Der obere Überzug 6 ist
daher insbesondere als „Sommerüberzug" geeignet. Der untere Überzug 7 weist
hingegen wärmende Eigenschaften
auf, was ihn insbesondere als „Winterüberzug" geeignet macht.
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Eine
Umstellung von „Sommerbetrieb" auf „Winterbetrieb" der Matratze ist
daher möglich,
indem der obere und untere Überzug
vertauscht werden.
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- 100
- Matratze
- 1
- Kern
- 2
- Basis
- 3
- Hülle
- 4
- Teil
- 5
- Doppelreißverschluss
- 6
- oberer Überzug
- 7
- unterer Überzug
- 8
- anderer
Teil
- 9
- anderer
Teil
- H
- Höhenausdehnung