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Die Neuerung bezieht sich auf ein Schneegleitbrett gemäß Oberbegriff Schutzanspruch 1 sowie auf ein Schalenbauteil gemäß Oberbegriff Schutzanspruch 13.
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Schneegleitbretter sind in unterschiedlichster Art bekannt. Vorgeschlagen wurde auch bereits, bei einem Schneegleitbrett in Form eines Alpinskis im Gleitbrettkörper zwei sich in Gleitbrettkörperlängsrichtung erstreckende Ausnehmungen oder Kanäle vorzusehen, und zwar jeweils zur Aufnahme eines austauschbaren Trimmstabes, mit dem die mechanischen, insbesondere auch dynamischen Eigenschaften des betreffenden Skis an Wünsche bzw. Erfordernisse eines Benutzers angepasst werden können. Je nach verwendetem Material können durch die Trimmstäbe u. a. die Biegesteifigkeit, das Dämpfungsverhalten usw. des Gleitbrettkörpers eingestellt werden. Die Kanäle zur Aufnahme der Trimmstäbe erstrecken sich dabei über einen Großteil der Länge des Gleitbrettkörpers und reichen vom vorderen Bereich (Schaufelbereich) des Gleitbrettkörpers bis in den Bereich des rückwärtigen Gleitbrettkörperendes. Für eine rationelle Serienfertigung sind diese Schneegleitbretter allerdings nicht geeignet.
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Aufgabe der Neuerung ist es, ein Schneegleitbrett der gattungsmäßigen Art so weiterzubilden, dass es für eine rationelle Serienfertigung geeignet ist. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Schneegleitbrett, insbesondere Ski entsprechend dem Schutzanspruch 1 ausgebildet. Ein Schalenbauteil ist Gegenstand des Schutzanspruchs 13.
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Eine Besonderheit der Neuerung besteht darin, dass bei der Herstellung des Schneegleitbrettes ein Schalenbauteil verwendet wird, welches aus der die Oberseite des Schneegleitbrettkörpers, vorzugsweise aber auch zumindest teilweise die Längsseiten dieses Gleitbrettes bildenden Schale sowie aus wenigstens einem an der Innenseite der Schale vorbereiteten Hohl- oder Rohrprofil besteht, welches den wenigstens einen Kanal zur Aufnahme wenigstens eines Trimmstabes bildet. Bei der Fertigung des Schneegleitbrettes wird dieses mit dem wenigstens einen Hohl- oder Rohrprofil vorbereitete Schalenbauteil mit den anderen Komponenten oder Bauteilen des Gleitbrettkörpers in das für die Herstellung verwendete Formwerkzeug eingelegt und beispielsweise durch Verpressen mit Kunststoff zu dem Gleitbrettkörper verbunden.
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Weiterbildungen der Neuerung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Neuerung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen Querschnitt durch einen Ski gemäß der Neuerung;
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2 in Einzeldarstellung einen Schnitt durch die Schale des Skis der 1;
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3 in Teildarstellung einen Längsschnitt des Skis der 1 im Bereich eines Abstütz- oder Dämpfungselementes;
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4 und 5 Darstellungen ähnlich 3 bei weiteren möglichen Ausführungsformen.
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Der in den 1–3 allgemein mit 1 bezeichnete Ski weist – abgesehen von nachstehend noch beschriebenen Besonderheiten – den üblichen Aufbau auf, d. h. bestehend aus einem unteren Laufflächenbauteil 3 mit den beiden Stahlkanten 4 und mit dem die Lauffläche bzw. Unterseite des Skikörpers 2 bildenden Laufflächenbelag 5, aus dem Kern 6 aus einem für Schneegleitbretter bzw. Skier geeigneten Kernmaterial (z. B. Kunststoff-Schaum und/oder Holz), aus der die Oberseite des Skikörpers 2 sowie auch die Seitenflächen dieses Skikörpers bildenden Schale 7 sowie aus einer oberen und einer unteren gurtartigen Tragschicht 8 bzw. 9, die aus einem für derartige Tragschichten oder Gurte geeigneten Material, z. B. Metall (beispielsweise Titanal) und/oder faserverstärktem Kunststoff besteht und sich jeweils über die gesamte Länge des Skikörpers erstreckt.
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Der Ski 1 ist als sogenannter 3D-Ski ausgeführt, d. h. der Skikörper 2 ist an seiner von der Schale 7 gebildeten Oberseite mit zwei wulstartigen Vorsprüngen 10 versehen, die sich über einen größeren Teil der Länge des Skikörpers erstrecken, und zwar insbesondere auch über den mittleren Bereich bzw. Bindungsbereich des Skikörpers 2, an dem (Bindungsbereich) die Bindung bzw. die Elemente der Bindung befestigt werden. Die Vorsprünge 10, die sich jeweils entlang einer Längsseite des Skikörpers 2 erstrecken, laufen im Bereich des vorderen und im Bereich des hinteren Skikörperende jeweils aus, d. h. bilden dort auslaufende Enden 10.1, wie dies in der 3 dargestellt ist. Zwischen den beiden Vorsprüngen 10 weist der Skikörper 2 an seiner Oberseite eine muldenförmige Vertiefung 11 auf.
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Im Bereich jedes Vorsprungs 10 ist im Kern 6 und unterhalb der Schale 7 ein Kanal 12 gebildet, der sich ebenso, wie der zugehörige Vorsprung 10 entlang der jeweiligen Längsseite des Skikörpers 2 erstreckt. Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Kanäle 12 jeweils beidendig offen ist, und zwar jeweils am Ende bzw. am Auslauf 10.1 des betreffenden Vorsprunges 10. Jeder Kanal 12 ist von dem Innenraum eines Kunststoff-Rohrprofils 13 gebildet, welches im Kern 6 eingebettet ist, und zwar z. B. durch Umschäumen beispielsweise mit einem den Kern 6 zumindest teilweise bildenden Kunststoffschaum (z. B. PUR-Schaum) oder durch Einbinden in den Kern 6 mit einem bei der Herstellung des Skikörpers 2 verwendetem Kunstharz.
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Das Rohrprofil 13 ist bei dieser Ausführungsform an dem jeweiligen Ende bzw. Auslauf 10.1 des zugehörigen Vorsprunges 10 mit dem jeweiligen Ende 13.1 durch die Schale 7 hindurch nach Außen geführt, sodass das dort aus der Schale 7 vorstehende Ende 13.1 des Rohrprofils die Kanalöffnung 12.1 des Kanals 12 bildet.
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Im Kanal 12 ist austauschbar ein Trimmstab 14 aufgenommen, dessen Außendurchmesser gleich oder kleiner ist als der Innendurchmesser des Kanals 12, sodass sich dieser Trimmstab 14 mit einem gewissen Spiel axial relativ zum Rohrprofil 13 bewegen kann. Der Trimmstab 14 besteht bei der dargestellten Ausführungsform aus einem faserverstärktem Kunststoff, beispielsweise aus glasfaserverstärktem Kunststoff oder aus kohlefaserverstärktem Kunststoff und ist hierdurch so ausgebildet, dass er durch Biegen elastisch verformbar ist. Die Länge des Trimmstabes 14 ist so gewählt, dass er nach dem Einführen in den Kanal 12 mit seinen Enden 14.1 aus den Kanalöffnungen 12.1 vorsteht, wie dies in der 3 für ein Ende 14.1 dargestellt ist. Mit jedem Ende 14.1 stützt sich der Trimmstab 14 an einem Lager- oder Abstützelement 15 ab, welches an der Oberseite des Skikörpers 2 der jeweiligen Kanalöffnung 12.1 gegenüberliegend in geeigneter Weise befestigt ist. Zumindest das Abstützelement 15 für das eine Ende 14.1 jeder Trimmstange 14 ist so am Skikörper 2 vorgesehen, dass beispielsweise nach dem Entfernen oder Wegschwenken dieses Abstützelementes 15 ein Einführen oder Entnehmen der Trimmstangen 14 in den bzw. aus dem Kanal 12 möglich ist.
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Mit den Trimmstangen 14 kann u. a. die Biegesteifigkeit des Skikörpers 2 beim Flexen (Durchbiegen) beeinflusst, d. h. z. B. an die Wünsche und Erfordernisse des jeweiligen Benutzers angepasst werden, und zwar durch Verwendung von Trimmstäben 14 mit unterschiedlicher Biegesteifigkeit, was beispielsweise durch entsprechende Materialwahl und/oder durch einen entsprechenden Querschnitt für die Trimmstangen 14 erreichbar ist. Um die durch den unterschiedlichen Biegeradius beim Flexen Skikörpers 2 auftretenden Längendifferenzen auszugleichen, sind die von den Abstützelementen 15 gebildeten Lager- oder Abstützflächen für die Enden 14.1 elastisch oder federnd ausgebildet, d. h. bei der dargestellten Ausführungsform sind diese Anlageflächen von einem Einsatz 16 aus einem dauerelastischen Kunststoffmaterial gebildet. Durch entsprechende Materialwahl wird zugleich auch eine Dämpfung erreicht. Eine weitere Dämpfungswirkung kann dadurch erreicht werden, dass der jeweilige Trimmstab mit einem elastischen, dämpfenden Material ummantelt ist.
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Die Schale 7 besteht aus einem einlagigen, bevorzugt aber aus einem mehrlagigen Kunststoffflachmaterial, und zwar bei mehrlagiger Ausbildung aus einer äußeren, die Außenfläche des Skikörpers 2 bildenden Kunststoffschicht (z. B. Oberflächen- oder Dekorfolie) und aus einer inneren tragenden Schicht z. B. aus einem faserverstärktem Kunststoffmaterial. Wie die 2 zeigt, ist die Schale 7 als 3D-Schale mit zwei die Seiten der Schale 7 und des Gleitbrettkörpers 2 bildenden Abschnitten 7.1, mit zwei die späteren Vorsprünge 10 bildenden, an der Schaleninnenseite rinnenartigen Abschnitten 7.2 und mit einem mittleren, die Vertiefung 11 des Gleitbrettkörpers 2 bildenden Abschnitt 7.3 vorgefertigt. Die Schale 7 ist weiterhin Bestandteil eines Schalenbauteils 7a, und zwar zusammen mit dem am Abschnitt 7.3 an der Innenseite der Schale 7 vorgesehenen oberen Gurt 8. Eine Besonderheit der Neuerung besteht darin, dass das Schalenbauteil 7a mit den Rohrprofilen 13 vorgefertigt wird, d. h. jeweils ein Rohrprofil 13 ist in dem rinnenartigen Abschnitt 7.2 aufgenommen, dort in geeigneter Weise befestigt und mit seinen Enden 13.1 an den Enden des jeweiligen rinnenartigen Abschnitts 7.2 durch Öffnungen der Schale 7 herausgeführt. Die Rohrprofile 13 sind beispielsweise durch Verkleben mit einem geeigneten Kunststoffmaterial an der Innenseite der Schale 7 gehalten.
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Bei der dargestellten Ausführungsform sind auch die Abstützelemente 15 jeweils an der Schale 7 bzw. an dem Schalenelement 7a vorbereitet und sind mit einem Verankerungsabschnitt 15.1 durch die Schale 7 hindurchgeführt und stehen mit diesem Abschnitt über die Innenseite der Schale 7 vor. Mit den Verankerungsabschnitten 15.1 werden die Abstützelemente 15 durch Einschäumen oder auf andere Weise, beispielsweise durch Verkleben mit Kunstharz im Kern 6 verankert.
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Das mit den Rohrprofilen 13 und dem oberen Tragelement bzw. Gurt 8 vorbereitete Schalenbauteil 7a wird dann zusammen mit den übrigen, den Skikörper 2 bildenden Bauteilen in die für die Herstellung des Skikörpers 2 verwendete Vorrichtung bzw. Form eingebracht. Um beim Herstellen bzw. Verpressen des Skikörpers 2 ein Eindringen insbesondere von Kunststoff oder Kunstharz in die von den Rohrprofilen 13 gebildeten Kanäle 12 zu vermeiden, sind die Rohrprofile 13 beidendig verschlossen, und zwar derart, dass sie mit einem geeigneten Werkzeug oder durch einfaches Durchstoßen geöffnet werden können. Der entsprechende Verschluss ist beispielsweise von einer Membran oder einem lösbaren Verschlussstopfen gebildet.
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Vorstehend wurde davon ausgegangen, dass die Trimmstäbe 14 sich jeweils beidendig an einem Abstützelement 15 abstützen. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, den Trimmstab 14 nur an einem Ende an einem am Skikörper 2 befestigten Halte- oder Lagerelement einzuspannen.
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Vorstehend wurde weiterhin davon ausgegangen, dass die Trimmstäbe 14 jeweils beidendig aus dem Kanal 12 herausgeführt sind. Auch andere Ausführungen sind möglich. So besteht z. B. die Möglichkeit, dass jeder Kanal 12 bzw. jedes Rohrprofil 13 an einem Ende verschlossen ist. Dieses verschlossene, vorzugsweise nicht durch die Schale 7 herausgeführte Ende des betreffenden Rohrprofils 13 bildet dann beispielsweise ein Abstützlager für ein Ende 14.1 des betreffenden Trimmstabes 14, oder aber der an seinem anderen Ende eingespannte Trimmstab 14 ist im Kanal 12 vom verschlossenen Ende beabstandet aufgenommen.
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In der 4 ist in einer vereinfachten Teildarstellung als weitere mögliche Ausführungsform der Neuerung ein Ski 1a dargestellt, bei dem die von den Rohrprofilen 13 gebildeten Kanäle 12 jeweils an einem Ende in der vorbeschriebenen Weise verschlossen sind und hierfür mit einem Abschlussstück 17 ausgebildet bzw. versehen sind. Die z. B. als Form- oder Spritzgießteil aus Kunststoffteil hergestellten Abschlusstücke 17 sind an die innere Form des rinnenartigen Bereichs 7.2 am Auslauf 10.1 der Vorsprünge 10 angepasst und in geeigneter Weise, beispielsweise durch Verkleben an der Innenfläche der zumindest im diesen Bereich geschlossenen Schale 7 gehalten.
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Die 5 zeigt als in Teildarstellung weitere mögliche Ausführungsform einen Ski 1b, bei dem die Rohrprofile 13 an wenigstens einem Ende mit einem Abschlussstück 18 ausgebildet bzw. versehen sind. Die Abschlussstücke 18, die wiederum beispielsweise Formteile oder Spritzgießteile aus Kunststoff sind, bilden mit Ihren Öffnungen 18.1 bei dieser Ausführungsform die Kanalöffnungen 12, und sind an der Innenfläche der Schale 7 am Abschnitt 7.2 beispielsweise durch Verkleben oder Verschweißen befestigt, und zwar im Bereich des Auslaufs 10.1. Das jeweilige Abschlussstück 18 ist insbesondere auch so befestigt, dass die jeweilige die Kanalöffnung 12.1 bildende Öffnung 18.1 jedes Abschlussstückes 18 durch die Schale 7 dicht verschlossen ist und somit bei der Herstellung des Skis 1b Fremdmaterial, insbesondere auch Kunststoff nicht in den Kanal 12 eindringen kann. Erst nach der Herstellung des Skis 1b wird die Schale 7 im Bereich der Kanalöffnung 12.1 geöffnet, und zwar beispielsweise mit einem geeigneten Werkzeug und/oder dadurch, dass die Schale 7 dort mit einem leicht entfernbaren Bereich versehen ist, z. B. durch eine Perforation und/oder durch eine reduzierte Materialdicke der Schale 7 usw. Nach dem Öffnen des jeweiligen Kanals 12 kann dann in diesen durch die Kanalöffnung 12.1 der Trimmstab 14 eingeführt werden. Wird beispielsweise kein Trimmstab benötigt, so bleibt die Schale 7 im Bereich der Abschlussstücke 18 verschlossen.
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Die Neuerung wurde voranstehend an verschiedenen Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen möglich sind, ohne dass dadurch der der Neuerung zugrunde liegende Neuerungsgedanke verlassen wird. So können beispielsweise die Trimmstäbe 14 auch hinsichtlich ihrer mechanischen Eigenschaften abweichend von den vorstehend beschriebenen Eigenschaften ausgeführt sein, beispielsweise derart, dass diese Trimmstäbe auf ihrer gesamten Länge oder auf einem Teil ihrer Länge aus einem beim Durchbiegen des jeweiligen Skis verformbaren, dämpfenden Material, z. B. weichelastischen Material bestehen.
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Weiterhin besteht die Möglichkeit, die verwendeten Abschlussstücke, beispielsweise das Abschlussstück 18 so auszuführen, dass dieses Abschlussstück zugleich das Abstützelement oder Lagerelement für den betreffenden Trimmstab bildet.
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Weiterhin ist es auch möglich, dass jeder Trimmstab aus einem Bündel von Einzelstäben mit gleichen oder unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften besteht. Allen Ausführungsformen ist aber gemeinsam, dass für die Herstellung des Skis ein Schalenbauteil 7a verwendet wird, an dessen Schale 7 bereits wenigstens ein Kanal zur Aufnahme wenigstens eines Trimmstabes vorbereitet ist, sodass hierdurch eine rationale Fertigung des jeweiligen Skis bzw. Schneegleitbrettes gewährleistet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1a, 1b
- Ski
- 2
- Skikörper
- 3
- Laufflächenbauteil
- 4
- Stahlkante
- 5
- Lauffläche
- 6
- Kern
- 7
- Schale
- 7.1, 7.2, 7.3
- Abschnitt der Schale 7
- 8, 9
- Tragschicht bzw. Gurt
- 10
- Vorsprung
- 10.1
- auslaufendes Ende des Vorsprunges 10
- 11
- muldenartige Vertiefung
- 12
- Kanal
- 12.1
- Kanalöffnung
- 13
- Rohrprofil
- 13.1
- Ende des Rohrprofils 13
- 14
- Trimmstab
- 14.1
- Ende des Trimmstabes
- 15
- Abstützelement
- 16
- Einsatz
- 17, 18
- Abschlussstück
- 18.1
- Öffnung des Abschlussstückes 18