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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abschreckung und Vertreibung von Maulwürfen, Wühlmäusen, Schlangen und anderen das Erdreich bewohnenden oder am Boden lebenden Tieren, mit einer Energieversorgungseinheit, einem Energiewandler und einem Aktuator, von dem Störgrößen zur Beeinflussung des Verhaltens der Tiere erzeugt werden, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Anordnung zum Einsatz mehrerer Vorrichtungen gemäß Oberbegriff des Anspruchs 16.
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Es werden immer wieder Anstrengungen unternommen, Maulwürfe, Wühlmäuse und artverwandte Tiere von Nutzflächen und landschaftlich gestalteten Arealen fernzuhalten, ohne die Tiere einem zu starken Eingriff in ihre Lebensgewohnheiten auszusetzen. Daher sind Vorrichtungen zur Abschreckung dieser Tiere bereits hinreichend bekannt.
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So wird in der
DE 40 21 892 C2 ein Gerät zum Vertreiben von Wühlmausen und anderen Bodenschädlingen beschrieben, das einen über eine Steuereinrichtung intermittierend betriebenen Elektromotor enthält, der zur Erzeugung von Schallschwingungen im hörbaren Schallbereich mit einer unwuchtig gelagerten Schwungmasse zusammenwirkt. Der Elektromotor erzeugt dabei Vertikalschwingungen eines stabförmigen Körpers, die als Oberflächenwellen im Bereich einer Verbindungsstelle zu einem außenliegenden Rohrkörper in das Erdreich eingeleitet werden.
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Mit einer solchen Lösung soll die Einleitung der Schallenergie in das Erdreich weitgehend unabhängig von äußeren Einflüssen in Bereiche erfolgen, in denen die Tiere ihren Hauptaufenthalt haben, was jedoch nur begrenzt möglich ist, da die Einkopplung der Schallwellen auf den Bereich der Verbindungsstelle begrenzt bleibt.
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Des Weiteren ist aus der OS 23 52 987 ein Verfahren zur Bekämpfung von unterirdischen Gartenschädlingen, wie Wühlmäusen, Maulwürfen und dgl. bekannt, nach dem in Bodennähe oder unterirdisch Schall vorzugsweise in einem Frequenzbereich zwischen 100 und 300 Hertz ausgesendet wird. Die in dieser Schrift beschriebene Vorrichtung betrifft ein gegen Feuchtigkeit unempfindliches, vorzugsweise aus Kunststoff oder Metall bestehendes, rohrförmiges Gehäuse und einen in diesem Gehäuse untergebrachten Schallgeber, der gemäß dem vorgestellten Verfahren betrieben wird.
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Bei einer von dieser Vorrichtung ausgehenden, bodennah oder unterirdisch über eine bestimmte Zeitdauer erfolgenden Schalleinwirkung ist nicht auszuschließen, dass der Schall für die betreffenden Tiere als nicht ausreichend störend oder intensiv empfunden wird, als dass sie das betreffende Gebiet dauerhaft meiden würden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Abschreckung und Vertreibung von Tieren, insbesondere von Maulwürfen, dahingehend zu verbessern, dass die betreffenden Tiere vom zu schützenden Areal zuverlässig ferngehalten werden.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Vorrichtung ein für ein Einbringen unter die Deckschicht des Erdreiches geeignetes Gehäuse aufweist, in dem eine Energieversorgungseinheit, ein Aktuator und eine Steuerelektronik für ein zeitlich gesteuertes Ansprechen des Aktuators angeordnet sind. Der Aktuator verfügt über ein Betätigungselement, das mit einem, im Gehäuse vorgesehenen oder aus einem Teil des Gehäuses gebildeten Widerlager zusammenwirkt, von dem die Bewegungsenergie des Bestätigungselementes aufgenommen und als Einzelimpuls direkt oder indirekt an das umgebende Erdreich weitergegeben wird.
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Über die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung generierten Einzelimpulse wird eine vergleichsweise große Energiemenge während eines sehr kurzen Zeitintervalls in das Erdreich eingeleitet. Die von dem Gehäuse der Vorrichtung ausgehende und sich im Erdreich ausbreitende Druckwelle erreicht die Tiere unvorbereitet und stellt daher eine Bedrohung dar, der sie ausweichen.
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In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung wirkt das Betätigungselement des Aktuators mechanisch auf das Widerlager ein, wonach diese Einwirkung vom Widerlager als Störbeeinflussung des Verhaltens der Tiere direkt oder indirekt über das Gehäuse in das Erdreich eingeleitet wird.
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Dabei kann das Betätigungselement des Aktuators in einer oder mehreren Führungen relativ zum Gehäuse verschiebbar oder drehbar angeordnet sein.
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Sind in der Vorrichtung zwei oder mehr Widerlager vorgesehen, die die Bewegung des Betätigungselementes des Aktuators begrenzen, besteht die Möglichkeit, durch Wechsel des jeweils aktiven Widerlagers eine Änderung der Ausbreitungsrichtung der im Erdreich erzeugten Druckwelle zu erreichen.
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Zur Sicherstellung einer effizienten Energieübertragung von der Vorrichtung in das Erdreich kann das Widerlager elastisch reversibel verformbar sein, dessen Verformung beim Abbau der Bewegungsenergie des Betätigungselementes eintritt.
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Auch liegt es im Rahmen der Erfindung mindestens einen, vorzugsweise ebenflächigen Wandungsbereich des Gehäuses als Widerlager auszubilden.
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Alternativ oder in Ergänzung hierzu kann im Gehäuse eine Gehäuseinnenwand vorgesehen sein, die als Widerlager wirkt oder das Widerlager aufnimmt.
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Erscheint der Einsatz eines auf das Zusammenwirken mit dem Gehäuse direkt abgestimmten Widerlagers zweckmäßig, so besteht in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Möglichkeit, das Widerlager an einer Seitenwandung des Gehäuses zur Anlage zu bringen und gegebenenfalls mit dieser staffschlüssig zu verbinden.
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Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist das Widerlager zur Verbesserung des Energieübertragungsverhaltens von der Vorrichtung auf das diese umschließende Erdreich als reversibel formänderbarer Resonanzkörper ausgebildet.
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Das Betätigungselement des Aktuators kann zweckmäßig eine auf das Widerlager gerichtete, relativ zur Fläche des Widerlagers kleine Wirkfläche aufweisen, wobei die Bewegung des Betätigungselementes auf das Zentrum des Widerlagers gerichtet ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung ist der Aktuator als eine von der Steuerelektronik angesteuerte Spule mit innen liegendem, translatorisch verschiebbarem Betätigungselement ausgebildet.
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Zur Vermeidung der Anpassung der Tiere an die Störeinflüsse weist die Steuerelektronik einen Taktgeber auf, der einen Impulsbetrieb mit variablen Taktzeiten größer als 1 Sekunde, vorzugsweise im Bereich von 10 Sekunden bis zu 3 Minuten, ermöglicht.
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Weiterhin besteht in Ausgestaltung der Erfindung die Möglichkeit, dass die Bereitstellung elektrischer Energie für die Vorrichtung über im Erdreich verlegte Kabel erfolgt.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird weiterhin durch eine Anordnung zur Abschreckung und Vertreibung von Maulwürfen, Wühlmäusen, Schlangen und anderen das Erdreich bewohnenden oder am Boden lebenden Tieren gelöst, mit mindestens zwei, teilweise oder vollständig im Erdboden befindlichen Vorrichtungen, die Energie in das Erdreich übertragen, vorzugsweise Vorrichtungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15.
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Erfindungsgemäß weisen mindestens zwei der Vorrichtungen jeweils einen Taktgeber auf, der eine Taktung mit unterschiedlich langen, willkürlich gewählten Zeitintervallen vorgibt, so dass die Vorrichtungen zeitlich entkoppelt einen Energieeintrag in das Erdreich ermöglichen.
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Durch den Wechsel der jeweils aktiven Vorrichtung und der Variabilität in den zwischen den einzelnen Aktivierungen liegenden Zeitintervallen einer bestimmten Vorrichtung wird ein besonders wirksames Beeinflussungsfeld erzeugt, dem die Tiere ausweichen.
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In zweckmäßiger Ausgestaltung der Anordnung ermöglichen die Vorrichtungen ein richtungsabhängiges Eintragen von Energie in das Erdreich, wobei die Richtung des maßgeblichen Energieeintrags in das Erdreich auf dem Gehäuse der jeweiligen Vorrichtung ausgewiesen ist. Auf einer solchen Grundlage erfolgt die Positionierung der Vorrichtungen zueinander derart, dass ein gerichtetes resultierendes Gesamt-Beeinflussungsfeld entsteht.
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles und zugehöriger Zeichnungen näher beschrieben werden.
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Es zeigen
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1 eine Explosivdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem, aus zwei Kammern gebildeten Gehäuse und einem, zum Einbau in eine der Kammern vorgesehenen Aktuator und
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2 einen, in einer Kammer des Gehäuses montierten, auf einen Resonanzkörper wirkenden Aktuator.
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Gemäß der in 1 gewählten Explosivdarstellung der Vorrichtung besteht diese im Wesentlichen aus einem Gehäuse 1, einer im Gehäuse 1 befindlichen Spannungsversorgung 2, einer Steuerelektronik 3 und einem Aktuator 4, dessen Betätigungselement 5 translatorisch gegen einen im Gehäuse 1 anzuordnenden Resonanzkörper 6 bewegbar ist.
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Das Gehäuse 1 weist einen Gehäuseboden 7 und senkrecht zu diesem verlaufende Seitenwandungen 8 auf, zwischen denen eine Zwischenwandung 9 vorgesehen ist, die das Gehäuse 1 in zwei Kammern 10 und 11 teilt. Die Kammer 10 nimmt die Spannungsversorgung 2 und die Steuerelektronik 3 auf, in Kammer 11 befinden sich, wie in 2 dargestellt, der Aktuator 4 mit Betätigungselement 5 und der Resonanzkörper 6.
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Der Resonanzkörper 6 ist gemäß der Darstellung in 2 in Führungsstegen 12 derart angeordnet, dass von den Führungsstegen 12, dem Resonanzkörper 6 und der Seitenwandung 8 ein Resonanzraum umschlossen wird, der auf der dem Gehäuseboden 7 abgewandten Seite durch eine Abschlussplatte 13 begrenzt ist.
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Auch besteht die Möglichkeit, einen Wandungsbereich des Gehäuses 1 als Resonanzkörper 6 auszubilden oder den Resonanzkörper 6 direkt an einem Wandungsbereich des Gehäuses 1 zur Anlage zu bringen. In letzterem Fall kann es von Vorteil sein, in ein geeignetes Kunststoffgehäuse einen metallischen Resonanzkörper einzusetzen und diesen vorzugsweise stoffschlüssig mit einem Wandungsbereich des Gehäuses 1 zu verbinden.
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Die Art der Anordnung des Resonanzkörpers 6 im Gehäuse 1 ist vorrangig danach auszuwählen, wie effizient die kurzzeitige Anregung des Resonanzkörpers 6 durch das Betätigungselement 5 in eine Energieweitergabe an das Erdreich umgesetzt wird.
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Bevorzugt erstreckt sich die Abschlussplatte 13 über die Gesamtfläche der Kammer 11, so dass die Kammer 11 und damit die aus Aktuator 4, Betätigungselement 5 und Resonanzkörper 6 gebildete Wirkeinheit zum Schutz vor äußeren Einflüssen verschlossen werden kann. Um insbesondere ein Eindringen von Feuchtigkeit in das Gehäuse 1 sicher zu vermeiden, ist die Abschlussplatte 13 von einer Vergussmasse bedeckt, die auch die Kammer 10 zum Schutz von Spannungsversorgung 2 und Steuerelektronik 3 nach außen verschließt.
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Der Aktuator 4 ist gemäß 2 derart in im Gehäuse 1 befindliche Aufnahmen 14 eingesetzt, dass das Betätigungselement 5 des Aktuators 4 bei translatorischer Bewegung relativ zum Aktuator 4 im zentralen Bereich des Resonanzkörpers 6 anschlagen kann, wodurch dieser eine jeweils reversible Formänderung erfährt. Auf einer solchen Grundlage ist eine dauerhaft funktionssichere Impulsübertragung vom Resonanzkörper 6 über das Gehäuse 1 in das Erdreich gewährleistet.
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Zum Betrieb der Vorrichtung wird der Spannungsversorgung 2 im Gehäuse 1 über ein im Erdreich verlegtes Kabel elektrische Energie für die Steuerelektronik 3 bereitgestellt. Als Energiequelle für die Spannungsversorgung 2 kann jedoch auch ein vorzugsweise in der Kammer 10 des Gehäuses 1 angeordneter, aufladbarer Energiespeicher dienen.
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In die Steuerelektronik 3 zur stochastischen Ansteuerung des Betätigungselementes 5 sind ein Taktgeber 15 zur Vorgabe variabler Taktzeiten und ein Ansteuermodul 16 für den Aktuator 4 integriert. Die Generierung unterschiedlich langer Zeitintervalle erfolgt in einem Zufallsgenerator, der als Prozessor mit in diesem gespeicherten Zeitintervallen, die willkürlich abgerufen werden, realisiert sein kann.
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Vom Taktgeber 15 ergeht eine Information über den Ablauf eines Zeitintervalls an die Steuerelektronik 3, die den Ansteuermodul 16 freischaltet, im Ergebnis dessen eine im Aktuator 4 befindliche Spule mit Strom beaufschlagt wird. Im hierdurch aufgebauten Feld bewegt sich das in der Spule angeordnete Betätigungselement 5 translatorisch in Richtung des Resonanzkörpers 6, der gemäß 2 in einer Gehäuseinnenwand 17 gelagert ist, und schlägt an diesem unter Energieabgabe an, worauf der Stromfluss in der Spule unterbrochen und das Betätigungselement 5 federbelastet in die Ausgangslage zurückgeführt wird. Dieser Vorgang wiederholt sich in unterschiedlichen Zeitabständen, vorzugsweise unregelmäßig nach Ablauf von ca. 10 Sekunden bis zu mehr als 3 Minuten.
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Die beim Auftreffen des Betätigungselementes 5 auf den Resonanzkörper 6 von diesem aufgenommene Energie wird impulsartig auf das Gehäuse 1 übertragen und an das Erdreich als Druckbelastung weitergegeben. Eine solche nur sehr kurzzeitig auftretende und nach unterschiedlicher Zeitdauer wiederkehrende Beeinflussung des Lebensraumes der Tiere wird von den Tieren, wie sich gezeigt hat, im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten, länger andauernden Schalleinwirkungen, als Bedrohung wahrgenommen, so dass die Tiere den Wirkbereich einer solchen Vorrichtung verlassen und ihn selbst dann meiden, wenn die Vorrichtung für eine gewisse Zeitdauer nicht in Betrieb gesetzt wird.
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Die Bereitstellung einer ausreichend hohen Energie zur Beschleunigung des Betätigungselementes 5 kann durch Entladung eines Kondensators im Spulenstromkreis des Aktuators 4 erfolgen. Der Kondensator wird im Zeitintervall zwischen zwei aufeinanderfolgenden Aktivierungen des Betätigungselementes 5 von der Spannungsversorgung 2 aufgeladen. Das dafür benötigte Zeitintervall ist dabei vom Taktgeber 15 als Zeitminimum für zwei aufeinander folgende Aktivierungen des Betätigungselementes 5 vorgegeben.
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Die Taktzeiten für die Aktivierung des Betätigungselementes 5 können bevorzugt willkürlich über einen Zufallsgenerator ausgewählt werden, sodass die Möglichkeit für die Tiere entfällt, sich auf die Einwirkung von außen nach einiger Zeit als lebensraumimmanent einzustellen.
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Da der Resonanzkörper 6 einer Seitenwandung 8 zugeordnet ist, erfolgt auch über diese vorrangig der Energieeintrag in das Erdreich, so dass über eine entsprechende Markierung am Gehäuse 1, beispielsweise in Form eines Pfeils, auf eine bevorzugte Einbaulage hingewiesen werden kann.
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Um eine Ortung der Störquelle durch die Tiere zu erschweren, kommen mehrere erfindungsgemäße Vorrichtungen zum Einsatz. Diese werden vorzugsweise in Hauptwirkungsrichtung entsprechend der am Gehäuse 1 vorgesehenen Markierung leicht nach unten geneigt im Erdboden positioniert und unabhängig voneinander getaktet.
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Damit wechseln sowohl die Häufigkeit des Ansprechens einer bestimmten Vorrichtung als auch die zum Zeitpunkt aktive Vorrichtung selbst, wodurch die Tiere von dem zu schützenden Areal sicher ferngehalten werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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