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Die
vorliegende Erfindung betrifft Sitzversteller eines Kraftfahrzeugsitzes
mit einer Schienenentriegelung und einer Memory-Funktion, wobei
die Schienenentriegelung durch ein beweglich gelagertes Betätigungsmittel
betätigbar und die Memory-Funktion durch ein beweglich
gelagertes Auslösemittel auslösbar ist, wobei
das Betätigungsmittel und das Auslösemittel von
einer Aktivierung antreibbar sind, die mit einem Bowdenzug betätigbar
ist, wobei die Aktivierung ein Aktivierungsmittel und ein Verbindungsmittel
aufweist, die über ein Federelement winkelveränderlich
miteinander verbunden sind, wobei der Bowdenzug endseitig mit dem
Verbindungsmittel verbunden ist.
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Stand der Technik
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Derartige
gattungsmäßige Sitzversteller sind aus dem Stand
der Technik, beispielsweise dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 202 10 895 U1 und der
Offenlegungsschrift
DE
103 10 016 A1 bekannt. In diesen beiden Schriften wird
ein Kraftfahrzeug mit einem Sitzgestell beschrieben. Das Sitzgestell
weist eine Rückenlehne auf, die schwenkbar an dem Sitzgestell
gelagert und in Richtung auf die Sitzfläche des Sitzgestells
vorklappbar ist. Der Sitz weist eine Längsführung
auf, mit der das Sitzgestell zur Einstellung der Längsposition
in Sitzrichtung bewegbar ist. Mit einer Feststellvorrichtung wird
das Sitzgestell in einer zuvor eingestellten Sitzlängsposition
arretiert. Ein Koppelmechanismus, der auf die Feststelleinrichtung
einwirkt, entriegelt diese Feststellvorrichtung, wenn die Rückenlehne
in Richtung auf die Sitzfläche vorgeklappt wird. Mit einer
Memory-Einrichtung ist das Sitzgestell bei einer Bewegung in Schienenlängsrichtung
in einer als Memory-Position definierten Sitzlängsstellung
rückführtbar. Die Feststellvorrichtung und die
Memory-Einrichtung werden durch einen Bowdenzug, der mit der Rücklehne
verbunden ist, aktiviert. Da diese Bowdenzüge immer Toleranzen
aufweisen, kommt es häufig dazu, dass über die Entriegelungs-
bzw. Memory-Position hinaus Zug von dem Bowdenzug auf die Aktivierungselemente ausgeübt
wird. Dieses Phänomen wird in der Kraftfahrzeugtechnik
als „Überhub” bezeichnet. Der Überhub
führt häufig zu einem vorzeitigem Versagen der Entriegelungsvorrichtung
bzw. der Memory-Einrichtung oder zu einer Beschädigung
an dem Bowdenzug. Weiterer Stand der Technik sind die
DE 101 27 067 A1 sowie
die
DE 102 56 514 .
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Aufgabe
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Es
war deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Sitzversteller
für einen Fahrzeugsitz mit einer Easy-Entry-Funktion zur
Verfügung zu stellen, der zuverlässig und komfortabel
in der Bedienung ist, eine kompakte Bauform hat und weniger Teile
aufweist.
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Lösung
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Gelöst
wird die Aufgabe mit einem Sitzversteller eines Kraftfahrzeugsitzes
mit einer Schienenentriegelung und einer Memory-Funktion, gemäß Patentanspruch
1.
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Es
war für den Fachmann überaus erstaunlich und nicht
zu erwarten, dass bei einem Überhub die Position des Aktivierungsmittels
nicht mehr verändert wird, so dass keine überhöhten
Kräfte auf die Schienenentriegelung bzw. die Memory-Funktion einwirken.
Der erfindungsgemäße Sitzversteller ist einfach und
kostengünstig herzustellen und zu montieren, da wesentlich
größere Toleranzen bei der Bowdenzugeinstellung
möglich sind als dies bisher der Fall war.
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Erfindungsgemäß weist
der erfindungsgemäß Sitzversteller eine Schienenentriegelung
auf. Diese Schienenentriegelung bewirkt, dass die Unter- und die
Oberschiene, die relativ zueinander verschiebbar gelagert sind,
um den Kraftfahrzeugsitz in Längsrichtung in eine ganz
bestimmte Position überführen zu können,
in der der Kraftfahrzeugsitz dann verriegelt wird, zu ver- bzw.
entriegeln. Das Wort Schienenentriegelung wird für die
Ent- und Verriegelung gleichermaßen verwendet. Die Schienenentriegelung
wird jedoch auch bei der sogenannten Easy-Entry-Funktion benötigt,
bei der durch das Vorklappen der Rückenlehne das Einsteigen
des Passagiers oder das Einschieben eines Gegenstandes in die Fond
des Kraftfahrzeuges erleichtert werden soll. Durch das Vorklappen
der Rückenlehne wird die Schienenentriegelung betätigt,
so dass die Oberschiene frei auf der Unterschiene nach vorne gleiten kann,
was den Raum hinter dem jeweiligen Kraftfahrzeugsitz zum Einsteigen
vergrößert.
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Des
weiteren weist der erfindungsgemäße Sitzversteller
erfindungsgemäß eine Memory-Funktion auf. Derartige
Memory-Funktionen sind aus dem Stand der Technik bekannt und haben
die Aufgabe, dass der Fahrzeugsitz, nachdem er in die Easy-Entry-Position
gebracht worden ist, anschließend wieder mit weiterhin
entriegelter Feststellvorrichtung nach hinten verschoben werden
kann bis er mittels der Memory-Einrichtung automatisch in einer
als Memory-Position definierten Sitzposition angehalten wird. Hierdurch
befindet sich der Sitz nach dem Zurückschieben und dem
Anhalten der Memory-Position automatisch in einer Sitzlängsposition,
in der ein Passagier auf dem Fahrzeugsitz Platz nehmen kann. Der Sitz
wird also mittels der Memory-Einrichtung während seiner
Rückwärtsbewegung automatisch in einer als Memory-Position
definierten Sitzlängsposition angehalten.
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Sowohl
die Schienenentriegelung als auch die Memory-Funktion werden von
einer Aktivierung angetrieben, die wiederum mit einem Bowdenzug verbunden
ist, dessen eines Endes mit der Aktivierung zusammenwirkt und dessen
anderes Ende mit der Rückenlehne des Kraftfahrzeuges zusammenwirkt.
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Erfindungsgemäß weist
die Aktivierung ein Aktivierungsmittel auf. Diese Aktivierungsmittel
betätigt zum einen ein Auslösemittel, beispielsweise
einen Hebel, der die Memory-Funktion betätigt. Vorzugsweise
weist das Aktivierungsmittel dafür eine Nockenbahn auf,
die das Auslösemittel bewegt bzw. in bestimmten Positionen
fixiert. Des weiteren wird mit dem Aktivierungsmittel auch ein Betätigungsmittel,
beispielsweise ein Hebel, angetrieben, der wiederum die Schienenentriegelung
betätigt, d. h. die Unterschiene mit der Oberschiene ver-
oder entriegelt. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Betätigungsmittel
um einen Hebel, der drehbar gelagert ist.
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Weiterhin
erfindungsgemäß weist die Aktivierung ein Verbindungsmittel
auf, das mit dem Bowdenzug verbunden ist. Dieses Verbindungsmittel
ist des weiteren über ein Federelement winkelveränderlich
mit dem Aktivierungsmittel verbunden, wobei die Kraft, die zur Aktivierung
des Betätigungsmittel bzw. des Auslösemittels
benötigt wird, kleiner ist als die Federkraft des Federelementes.
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Bei
dem Federelement kann es sich um jedes beliebige dem Fachmann geläufige
Federelement handeln. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Federelement
jedoch um eine Spiralfeder, deren eines Ende mit dem Aktivierungsmittel
und dessen anderes Ende mit dem Verbindungsmittel zusammenwirken.
Vorzugsweise ist dieses Federelement vorgespannt, um beispielsweise
Klappergeräusche im Bereich der Aktivierung zu vermeiden.
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Vorzugsweise
weist die Aktivierung einen Anschlag auf, der eine Winkelveränderung
zwischen dem Aktivierungsmittel und dem Verbindungsmittel in einer
Drehrichtung begrenzt. Dieser Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird insbesondere dafür benötigt, um
das Federelement unter einer ständigen Vorspannung zu halten.
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Erfindungsgemäß überführt
bei Betätigung des Bowdenzuges das Aktivierungsmittel das
Auslösemittel in eine Betätigungsstellung und
hält es dort.
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Weiterhin
bevorzugt überführt bei Betätigung des
Bowdenzuges das Aktivierungsmittel das Betätigungsmittel
in eine Betätigungsposition.
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Erfindungsgemäß wird
die Betätigungsstellung vor der Betätigungsposition
erreicht.
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Vorzugsweise ändert
sich bei einem Überhub des Bowdenzuges die Lage des Verbindungsmittels
zu der Lage des Aktivierungsmittels. Weiterhin bevorzugt übersteigt
bei einem Überhub des Bowdenzugs die Zugkraft des Bowdenzugs
die Federkraft des Federelementes.
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Figuren
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand der 1 bis 5 erläutert.
Diese Erläuterungen sind lediglich beispielhaft und schränken
den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein.
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1 zeigt
den erfindungsgemäßen Sitzversteller in Design-Position,
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2 zeigt
den erfindungsgemäßen Sitzversteller mit aktivierter
Memory-Funktion,
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3 zeigt
den erfindungsgemäßen Sitzversteller mit aktivierter
Memory-Funktion und gelöster Schienenverriegelung,
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4 zeigt
den erfindungsgemäßen Sitzversteller bei Überhub
und
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5 zeigt
eine Vergrößerung der Aktivierung bei dem Überhub
gemäß 4.
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1 zeigt
den erfindungsgemäßen Sitzversteller 1,
der eine Oberschiene O und eine Unterschiene U aufweist. Die Unterschiene
U ist fest mit der Karosserie verbunden. Die Oberschiene O ist verschieblich
auf der Unterschiene angeordnet und kann in einer ganz bestimmten
Position durch die Schienenverriegelung an der Unterschiene fixiert werden.
Die Schienenent- bzw. -verriegelung 4 wird durch den Betätigungshebel 9 aktiviert,
der drehbar um das Drehgelenk 15 gelagert ist. Des weiteren weist
der erfindungsgemäße Sitzversteller eine Memory-Funktion 2 auf,
die bewirkt, dass der Sitz in eine ganz bestimmte Position automatisch
rückführbar ist, nachdem er in eine Easy-Entry-Position
verbracht worden ist. Diese Memory-Funktion wird durch den Auslösehebel 7 betätigt.
Sowohl der Betätigungshebel 9 als auch der Auslösehebel 7 werden
durch die Aktivierung 11 angetrieben, die im wesentlichen
ein Aktivierungsmittel 8, ein Verbindungsmittel 5 und eine
Spiralfeder 10 aufweist. Sowohl das Aktivierungsmittel 8 als
auch das Verbindungsmittel 5 sind drehbar um die Achse 16 gelagert
und mittels der Spiralfeder 10 miteinander verbunden, wobei
ein Ende der Spiralfeder mit dem Verbindungsmittel 5 und
ein Ende mit dem Aktivierungsmittel 8 zusammenwirkt. Spiralfeder 10 bewirkt,
dass das Aktivierungsmittel 8 und das Verbindungsmittel 5 winkelveränderlich
miteinander verbunden sind. Die Spiralfeder ist vorgespannt, so
dass sie das Verbindungsmittel 5 gegen den Anschlag 12,
der an dem Aktivierungsmittel 8 angeordnet ist, drückt.
Der Bowdenzug 3 ist mit dem Verbindungsmittel 5 verbunden.
In 1 ist die sogenannte Design- oder Betriebsposition
dargestellt. In dieser Position sind die Ober- und die Unterschiene
miteinander verriegelt und die Memory-Funktion deaktiviert.
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2 zeigt
den Zustand, in dem die Memory-Funktion aktiviert wird. Der Einfachheit
halber sind in dieser Darstellung die Spiralfeder 10 und
das Verbindungsstück 5 weggelassen. Durch ein
Umklappen der Rücklehne des Kraftfahrzeugsitzes wird auf
den Bowdenzug 3 eine Zugkraft ausgeübt, die auf
das Verbindungsmittel 5 übertragen wird. Durch
die Spiralfeder 10 wird die Zugkraft auf das Aktivierungsmittel 8 übertragen
und induziert dort ein Drehmoment, das bewirkt, dass sich das Aktivierungsmittel 8 gegen den
Uhrzeigersinn dreht. Das Aktivierungsmittel 8 weist eine
Nockenbahn 6 auf, die mit dem Auslösemittel 7 zusammenwirkt
und die Memory-Funktion auslöst, indem es den Auslösehebel 7 nach
unten in die Betätigungsstellung drückt und in
dieser Stellung hält. Da die Federkraft der Spiralfeder 10 größer
ist als die Kraft, die benötigt wird, um das Auslösemittel 7 nach
unten zu drücken, verändert sich die relative Lage
zwischen dem Verbindungsmittel und dem Aktivierungsmittel bei der
Auslösung der Memory-Funktion nicht. In dieser Stellung
liegt das Aktivierungsmittel auch schon an dem Betätigungshebel 9 an,
ohne diesen zu bewegen.
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3 zeigt
die Entriegelung der Schienenverriegelung 4. Durch ein
weiteres Ziehen des Bowdenzuges, d. h. ein weiteres Klappen der
Rücklehne des Kraftfahrzeugsitzes in Richtung auf die Sitzfläche wird
das Aktivierungsmittel 8 weiter gegen den Uhrzeigersinn
gedreht und drückt den Betätigungshebel 9,
der mit der Schienenentriegelung 4 verbunden ist, nach
unten in die Betätigungsposition 14 und entriegelt
somit die Oberschiene und die Unterschiene, so dass die Oberschiene
frei beweglich nach vorne in die Easy-Entry-Position verschoben
werden kann. Auch in dieser Stellung des Aktivierungsmittels 8 wird der
Auslösehebel 7 in der Betätigungsstellung 13 gehalten.
Da die Federkraft der Spiralfeder 10 größer
ist als die Kraft, die benötigt wird, um den Betätigungshebel 9 in
die Betätigungsposition zu verschieben und dort zu halten
und um das Auslösemittel 7 in der Betätigungsstellung 13 zu
halten, verändert sich die relative Lage zwischen dem Verbindungsmittel
und dem Aktivierungsmittel bei der Auslösung der Entriegelungsfunktion
nicht.
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4 zeigt
die Situation des sogenannten Überhubes. Wird der Rücksitz
nun noch weiter in Richtung der Sitzfläche gedrückt,
wird ein weiterer Zug auf den Bowdenzug ausgeübt, obwohl
sich sowohl der Betätigungshebel 9 als auch das
Auslösemittel 7 bereits in ihren Endpositionen
befinden. In dieser Situation wird die Zugkraft des Bowdenzuges 3 größer
als die Federkraft der Spiralfeder 10, so dass das Verbindungsmittel 5 gegen
den Uhrzeigersinn von dem Anschlag 12 weg bewegt wird.
Eine Veränderung der Lage des Aktivierungsmittels 8 erfolgt
jedoch nicht, so dass nicht unnötig hohe Kräfte auf
den Betätigungshebel 9 bzw. das Auslösemittel 7 ausgeübt
werden.
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5 zeigt
eine vergrößerte Darstellung der Aktivierung gemäß 4.
Es ist deutlich zu erkennen, dass sich beim Überhub das
Verbindungsmittel 9 von dem Anschlag 12, der an
dem Aktivierungsmittel 8 angeordnet ist, weg bewegt und
somit den Überhub kompensiert.
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Sobald
die Rückenlehne wieder von der Sitzfläche weg
bewegt wird, bewegt sich zunächst einmal das Verbindungsmittel 5 im
Uhrzeigersinn gegen den Anschlag 12. Sodann wird das Aktivierungsmittel 8 im
Uhrzeigersinn in die Design-Position zurück bewegt.
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- 1
- Sitzversteller
- 2
- Memory-Funktion
- 3
- Bowdenzug
- 4
- Sitzver-/-entriegelung
- 5
- Verbindungsmittel
- 6
- Nockenbahn
- 7
- Auslösemittel
- 8
- Aktivierungsmittel
- 9
- Betätigungsmittel,
Betätigungshebel der Ver- bzw. Entriegelung
- 10
- Spiralfeder
- 11
- Aktivierung
- 12
- Anschlag
- 13
- Betätigungsstellung
- 14
- Betätigungsposition
- 15
- Drehpunkt
- 16
- Achse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 20210895
U1 [0002]
- - DE 10310016 A1 [0002]
- - DE 10127067 A1 [0002]
- - DE 10256514 [0002]