-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Kunststoffteilen,
insbesondere aus mehreren Einzelteilen bestehenden Kunststoffteilen gemäss dem Oberbegriff
der unabhängigen
Patentansprüche.
-
Aus
dem Stand der Technik sind Vorrichtungen bekannt, die zur Herstellung
von Teilen geeignet sind, die aus einem oder mehreren Kunststoffkomponenten
bestehen.
-
Das
Europäische
Patent
EP1155802 derselben
Anmelderin zeigt eine Spritzgiessvorrichtung mit zwei Produktionsebenen
(Trennebenen) mit einem Wendesystem, das zwischen einem feststehenden und
einem beweglichen Formteil angeordnet ist und zur Halterung eines
mittleren Formteils dient. Das mittlere Formteil ist durch eine
untere und eine obere Traverse mittels Haltemitteln gehalten und
um eine vertikale Achse beweglich angeordnet. Die Traversen sind
an den Holmen einer Spritzgiessmaschine geführt. Um das Gewicht des mittleren
Formteils zu kompensieren ist die untere Traverse, falls erforderlich,
auf dem Maschinenbett der Spritzgiessmaschine abgestützt. Damit
das mittlere Formteil ausgewechselt werden kann, sind die Haltemittel
relativ zueinander verschiebbar angeordnet. In einer ersten Produktionsebene
wird eine erste Materialkomponente in eine Kavität gespritzt, so dass ein erstes
Teil entsteht. Das Teil aus der ersten Materialkomponente bleibt
beim Öffnen
der Form am mittleren Formteil haf ten und wird mit diesem durch
Drehen des mittleren Formteils in die zweite Produktionsebene gebracht,
wo es nach dem Schliessen der Form mit einer zweiten Materialkomponente
wirkverbunden wird. Das mittlere Formteil ist über Haltevorrichtungen an den
Holmen einer Spritzgiessmaschine abgestützt.
-
EP0895848 , von der Ferromatik
Milacron Maschinenbau GmbH, zeigt eine weitere Vorrichtung mit zwei
Trennebenen. Zwischen einer feststehenden und einer beweglich angeordneten
Formhälfte
ist ein mittleres Formteil angeordnet das in einer unteren und einer
oberen Traverse gelagert und auf einem Maschinenbett einer Spritzgiessvorrichtung
abgestützt
ist. Das Mittelteil ist um eine vertikale Achse um 180° drehbar
angeordnet und weist nur auf zwei Seiten Kavitäten auf. Das Lager im Bereich
der oberen Traversen kann geöffnet
werden, damit das Mittelteil entnommen werden kann.
-
EP1119449 (fortan EP'449), von der Krauss Maffei
Kunststofftechnik GmbH, zeigt eine Spritzgiessvorrichtung mit zwei
Produktionsebenen, mit einer feststehenden und einer beweglichen
Formhälfte. Zwischen
den beiden Formhälften
ist ein Formmittelteil angeordnet, das mittels einer im Maschinenbett einer
Spritzgiessmaschine eingelassenen Führung einseitig gehalten und
um eine Achse drehbar angeordnet ist. Die Spritzgiessmaschine ist
dafür diesen besonderen
Anforderungen gerecht angepasst. Die in EP'449 beschriebene Vorrichtung ist zur
Herstellung von Teilen aus mehreren Kunststoffkomponenten geeignet.
-
In
PCT/DK01/00699 (fortan PCT'699),
von Jes Gram, wird das Grundkonzept für ein Verfahren beschrieben,
bei dem in min destens einer Trennebene ein Zusammensetzen von zwei
identischen Teilen durch Verschweissen derselben miteinander, erfolgt. Die
für die
Umsetzung des Verfahrens vorgeschlagene Vorrichtung weist zwei je
um eine Achse drehbar angeordnete Mittelteile auf, die mit der Spritzgiessform
geöffnet
und geschlossen werden. PCT'699
beschreibt im Allgemeinen eine Vorrichtung zur Herstellung eines
einzelnen Hohlkörpers
indem eine erste Halbschale in einer ersten Spritzgiessebene und
eine zweite Halbschale in einer zweiten Spritzgiessebene hergestellt
und dann durch Drehen der Mittelteile bei gleichmässig geöffneter
Form, d.h. beide Trennebenen werden symmetrisch geöffnet, um
ihre Achsen um 180° und
anschliessendes Schliessen der Spritzgiessform miteinander materialschlüssig verbunden werden.
Die materialschlüssige
Verbindung zwischen den beiden Halbschalen erfolgt durch Zusammenfügen des
aufgeschmolzenen Grundmaterials infolge der Schliessbewegung der
Form. Zum Aufschmelzen wird eine Wärmequelle vorgesehen, die seitlich
neben der Vorrichtung platziert ist. Pro Zyklus entsteht ein einzelner
Hohlkörper.
Aus PCT'699 ist insbesondere
nicht zu entnehmen wie die Mittelteile in der Spritzgiessform gelagert
sein müssen,
damit ein einwandfreies Funktionieren gewährleistet werden kann. Die
in PCT'699 zur Durchführung des
Verfahrens vorgeschlagene Vorrichtung gibt keine Antwort auf Fragen,
welche zur Umsetzung des Verfahrens wesentlich sind. Aus PCT'699 kann ein Fachmann
u. a. aufgrund der sehr schematischen, ungenauen Beschreibung, keinen
Hinweis entnehmen, wie eine Vorrichtung zur erfolgreichen Durchführung des
Verfahrens im Detail auszusehen hat.
-
US4744741 (fortan US'741), John B. Glover et
al., zeigt eine Vorrichtung mit einer feststehenden ersten und einer
gegen über
dieser beweglich angeordneten zweiten Formhälfte. Zwischen diesen beiden
Formhälften
sind ein erstes und ein zweites je um eine Achse drehbares Mittelteil
angeordnet, die in der Mitte unmittelbar formschlüssig zusammenwirken
und den inneren Teil einer Kavität
bilden. Ein weiteres aus zwei Formhälften bestehendes Formteil
ist in geschlossenem Zustand um die drehbaren Mittelteile angeordnet
und bildet zeitweise einen äusseren,
ringförmigen
Teil einer Spritzgiessform. Im der Mitte wirken die beiden drehbaren
Mittelteile unmittelbar entlang einer mittleren Trennebene zusammen.
In einer ersten und einer dritten Trennebene werden simultan zwei
erste Teile hergestellt. Anschliessend wir die Vorrichtung gleichmässig geöffnet und
die beiden ersten Teile werden mittels der drehbaren Mittelteile
mit einem zweiten Teil zusammengefügt, das durch den mittleren
ringförmigen Formteil
gehalten wird. Gemäss
der Beschreibung befinden sich die beiden ersten Teile noch in teilplastischem
Zustand wenn sie mit dem ersten Teil verbunden werden, so dass die
ersten und der zweite Teil miteinander verkleben. Falls das Material
nicht mehr genügend
flüssig
ist, ist eine externe Heizvorrichtung vorgesehen um das Material
wieder aufzuschmelzen. Die in US'741
beschriebene Vorrichtung dient zur Herstellung von Rohrstutzen,
respektive Rohrverbindungsstücken,
welche über
die Enden der zu verbindenden Rohre gestülpt werden und Dichtungen aufweisen,
die in der selben Vorrichtung hergestellt und in der oben beschriebenen
Art und Weise mittels den drehbaren Mittelteilen mit dem Aussenteil verbunden
werden. Der genaue Aufbau der in US'741 beschriebenen Spritzgiessform, sowie
deren Koordination geht aus dem Dokument nicht hervor. Aus der Beschreibung
ist u. a. nicht zu entnehmen, welches die Anforderungen an eine
Spritzgiessmaschine sind.
-
Ein
wesentlicher Nachteil der aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen
besteht darin, dass Teile durch das Schliessen der Form über die Hauptwerkzeugbewegung
zusammengefügt
werden. Dies führt
zu einer geringen Präzision
und einer Verlangsamung des Prozesses, da der Schliessmechanismus
der Spritzgiessmaschine, der für
die Schliessbewegung zuständig
ist, nicht zur Montage geeignet ist. Ausserdem kann bei einer Vorrichtung mit
einer Vielzahl von Kavitäten
pro Schliessebene nicht individuell montiert werden.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung für die Herstellung
von komplexen Teilen, insbesondere Montagespritzguss von mehrteiligen
Produkten, zu zeigen, welche die Nachteile des Standes der Technik
vermeiden.
-
Ein
Ziel der Erfindung beruht auf der Umsetzung eines Spritzgiessverfahrens
bei dem zwei oder mehrere gleiche oder unterschiedliche Teile aus
derselben oder unterschiedlichen Materialkomponenten miteinander
direkt oder indirekt wirkverbunden werden. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
werden die einzelnen Teile vorzugsweise im Bereich einer ersten
und einer zweiten Trennebene einer erfindungsgemässen Spritzgiessvorrichtung
mit mehreren Formhälften
hergestellt und im Bereich einer dritten Trennebene derselben Spritzgiessvorrichtung, vorzugsweise
unter Ausnützung
der Schliesskraft, bzw. Schliessbewegung der Spritzgiessvorrichtung miteinander
wirkverbunden. Es ist bei Bedarf vorgesehen, dass in der Regel während dem
Wirkverbinden im Bereich der dritten Trennebene, in der ersten und
in der zweiten Trennebene weitere Teile gespritzt werden.
-
Alternativ
oder in Ergänzung
erfolgt die Wirkverbindung von mindestens zwei Teilen durch ein
separates Wirkverbindungsmittel, das vorzugsweise im Bereich von
Kavitäten
zumindest in eine der Formhälften/Formträger integriert
ist und in der Regel bei geschlossener, d.h. wenn die Trennebenen
der Spritzgiessvorrichtung geschlossen sind, oder bei schliessender
Spritzgiessvorrichtung in Aktion tritt. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist im Bereich der Kavitäten
ein Schieber angeordnet, der so ausgebildet ist, dass er bei in
der Regel geschlossener Spritzgiessvorrichtung durch eine Relativbewegung ein
erstes mit einem zweiten Teil in Wirkverbindung bringen kann. Ein
Vorteil dieses Wirkverbindungsmittels besteht darin, dass die Spritzgiessvorrichtung unabhängig vom
Wirkverbinden der mindestens zwei Teile geschlossen werden kann
und das Wirkverbinden von der Schliessbewegung der Spritzgiessvorrichtung
entkoppelt ist. Dadurch besteht die Möglichkeit den Vorgang besser
abzustimmen, respektive zu justieren (Weg und/oder Geschwindigkeit
und/oder Kraft), ohne den Maschinentakt nachteilhaft zu beeinflussen.
Je nach Anwendungsgebiet wäre
es sonst erforderlich die Arbeitsgeschwindigkeit zu reduzieren,
da sonst das optimale Zusammenfügen
der wirkzuverbindenden Teile nicht gewährleistet wäre, respektive die Teile Schaden
nehmen würden.
Ohne den erfindungsgemässen
Wirkverbindungsmechanismus wäre
demnach nur eine reduzierte Produktionsgeschwindigkeit möglich. Der
Wirkverbindungsmechanismus wird vorzugsweise hydraulisch oder elektrisch
angetrieben und weist bei Bedarf Sensoren auf, welche den Vorgang überwachen.
Der Wirkverbindungsmechanismus ist bei Bedarf so ausgestaltet, dass
eine kavitätengerechte,
d. h. auf jede oder eine Gruppe von Kavitäten abgestimmte, Montage möglich ist.
-
Die
Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemässen
Verfahrens ist vorzugsweise so ausgestaltet, dass sie zusammen mit
handelsüblichen
normierten, Spritzgiessmaschinen verwendbar ist. Die Spritzgiessvorrichtung
ist daher so ausgestaltet, dass sie zwischen Holmen einer Spritzgiessmaschine
Platz findet. Die beweglichen Teile der Spritzgiessvorrichtung sind
bevorzugt gegenüber
den Holmen der Spritzgiessmaschine oder dem Maschinenbett gelagert,
respektive abgestützt.
Die Bewegung der beweglichen Teile der Spritzgiessvorrichtung wird durch
mindestens einen Koordinationsmechanismus mit der Bewegung der Spritzgiessvorrichtung
abgestimmt. Bevorzugt ist ein Koordinationsmechanismus der die zurückgelegten
Wege der bewegten Teile abhängig
von der Trennebene so aufeinander abstimmt, dass die Mittelteile
effizient und bei Bedarf gleichzeitig gedreht werden.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemässen
Vorrichtung werden die einzelnen Teile vorzugsweise im Bereich von
vier Trennebenen hergestellt und/oder miteinander wirkverbunden.
Es ist vorgesehen, dass in der Regel während dem Wirkverbinden weitere
Teile gespritzt werden. Ein Wirkverbindungsmechanismus garantiert
die effiziente Montage.
-
Eine
bevorzugte Form des Wirkverbindens erfolgt durch Umspritzen des
ersten und des zweiten Teils. Zu diesem Zweck wird mittels einer
in der Regel seitlich oder oberhalb der Spritzgiessvorrichtung angeordneten
Plastifiziereinheit, Kunststoffschmelze in Kavitäten im Bereich der dritten
Trennebene eingebracht, so dass das mindestens eine erste und das mindestens
eine zweite Teil wirkverbunden werden. Die für ein Umspritzen erforderlichen
zusätzlichen Kavitäten im Bereich
einer dritten, mittleren Trennebene, werden zum Beispiel durch Rückziehen
eines Kerns oder durch speziell gestaltete konkave Formhälften gebildet,
die mit entsprechenden, konvex gestalteten Gegenseiten im Bereich
der ersten und zweiten Trennebene zusammenwirken.
-
Eine
zur Durchführung
des Verfahrens geeignete Vorrichtung weist eine erste, feststehend
angeordnete Formhälfte
und eine zweite, gegenüber der
ersten entlang von Führungsmitteln
(Holmen, Führungsschienen)
beweglich angeordnete, Formhälfte
auf. Zwischen der ersten und der zweiten Formhälfte sind mindestens zwei je
um eine Drehachse drehbare Mittelteile angeordnet. Die Drehachsen
der beiden vorzugsweise prismatisch ausgebildeten Mittelteile sind
in der Regel parallel oder in einem 90°-Winkel zueinander ausgerichtet.
Die Mittelteile sind entlang von Führungsmitteln geführt. Je nach
Anwendungsgebiet dienen die Holmen der Spritzgiessmaschine oder
andere Führungsmittel, die
z. B. mit einem Maschinenbett einer Spritzgiessmaschine wirkverbunden
sind, zur linearen Führung der
Mittelteile. Bei einer weiteren Ausführungsform sind im Bereich
der äusseren
beiden Formhälften und/oder
den Maschinenplatten kragarmähnliche Elemente
angebracht, die zur Halterung und Lagerung der Mittelteile dienen.
Die Mittelteile sind um eine senkrecht zur Hauptbewegungsrichtung
der Spritzgiessmaschine stehende Achse drehbar und parallel dazu
verschiebbar angeordnet, so dass sie bei geöffneter Spritzgiessvorrichtung
um ihre Achse drehbar sind. Je nach Anwendungsgebiet können die Mittelteile
hängend
oder horizontal vorstehend angeordnet sein. Die Mittelteile weisen
in der Regel eine gerade Anzahl von zueinander paarweise parallel
angeordneten, korrespondierenden Seitenflächen auf.
-
Im
Bereich der dritten Trennebene werden die Teile aus der ersten und
die Teile aus der zweiten Trennebene vorzugsweise durch eine Reibverbindung,
Schnappverbindung, Pressverbindung, durch Umspritzen mit derselben
oder einer weiteren Kunststoffkomponente, Ultraschallschweissen
oder Reibschweissen lösbar
oder unlösbar
miteinander wirkverbunden. Je nach Anwendungsgebiet erfolgt die Wirkverbindung über einen
Wirkerverbindungsmechanismus der eingängig beschriebenen Art.
-
Bei
einer Vorrichtung können
zwischen zwei Mittelteilen ein oder mehrere weitere Formteile vorgesehen
werden, die in Verbindung mit den um eine Achse drehbaren Mittelteilen
zur Bildung von einer oder mehreren Kavitäten dienen. Dieses mindestens eine
weitere Formteil wird vorzugsweise entlang derselben Führungsmittel
wie die Mittelteile geführt.
Das Formteil ist ein- oder mehrteilig so ausgebildet, dass die wirkverbundenen
Teile entnehmbar sind. Die Formhälfte
und/oder die Mittelteile weisen bei Bedarf Schieber auf, welche
eine bessere Entformbarkeit der hergestellten Teile garantiert.
Die Kinematik der sich gegeneinander bewegenden Teile ist auf das
zusätzlich
Element abgestimmt, respektive trägt diesem Rechnung.
-
Das
in PCT'699 beschriebene
Verfahren kann mit herkömmlichen
Spritzgiessformen nicht realisiert werden. Es sind daher Spritzgiessformen
erforderlich, welche den besonderen Anforderungen gerecht werden.
Im Unterschied zu herkömmlichen Spritzgiessformen
weisen die zur Durchführung
des Verfahrens geeigneten Spritzgiessvorrichtungen wesentlich mehr
bewegliche Teile auf, die zueinander in präzise Koordination ge bracht
werden müssen,
so dass ein kollisionsfreies Öffnen
und Schliessen der Spritzgiessvorrichtung garantiert wird.
-
Die
erfindungsgemässe
Spritzgiessvorrichtung eignet sich zur Herstellung und Montage von mehrteiligen
Kunststoffteilen. Dabei werden im Bereich von mindestens zwei Trennebenen
Kunststoffteile durch Spritzgiessen gefertigt und im Bereich von mindestens
einer weiteren Trennebene montiert, respektive wirkverbunden. Alternativ
oder in Ergänzung
werden die Teile ausserhalb im Bereich der freien Seitenflächen der
Mittelteile bearbeitet und/oder montiert und/oder entnommen.
-
Die
Erfindung eignet sich unter anderem für die Herstellung von Verschlüssen für Getränkeverpackungen.
Zum Beispiel können
mehrteilige „Push-Pull"-Verschlüsse mit
einer Basis und einer gegenüber
der Basis verschiebbar angeordneten Kappe in einer Spritzgiessvorrichtung
hergestellt und montiert werden. Dabei können die einzelnen Teile je einzeln
aus einer oder mehreren Materialkomponenten bestehen. Die Montage
erfolgt entweder über
die Schliessbewegung der Spritzgiessvorrichtung oder über eine
separate Wirkverbindungsvorrichtung, welche die Teile wirkverbindet
nachdem die Spritzgiessvorrichtung geschlossen ist. Bei der separaten
Wirkverbindungsvorrichtung handelt es sich beispielsweise um mindestens
einen im Bereich der Kavitäten
angeordneten hydraulisch betätigten
Schieber, mittels dem die Teile eine Relativbewegung gegeneinander ausführen und
so montiert werden.
-
Beispielsweise
besteht die Möglichkeit
medizinische Spritzen oder ähnliche
Teile herzustellen, indem in einer ersten Trennebene ein Aussenteil
und in der zweiten Trennebene ein aus einer oder mehreren Materialkomponenten
bestehender Stempel mit Dichtung hergestellt wird. Nach dem Öffnen der Spritzgiessvorrichtung
und dem anschliessenden Drehen des ersten und des zweiten Mittelteils
wird der Stempel beim Schliessen der Spritzgiessvorrichtung in das
Aussenteil eingesetzt. Infolge der hohen Temperatur wird erreicht,
dass keine Keime vorhanden sind. Alternativ besteht die Möglichkeit
eine vierte Trennebene in die Produktion mit einzubeziehen und die
Montage ausserhalb vorzunehmen.
-
Die
Mittelteile der Spritzgiessvorrichtung sind vorzugsweise quaderförmig ausgestaltet
und weisen vier Seitenflächen
auf, wovon je zwei zueinander parallel angeordnet sind. Die Mittelteile
werden in der Regel bei jedem Arbeitsschritt um 90° oder 180° gedreht,
so dass im Bereich der ersten, respektive der zweiten, Trennebene
hergestellte Teile nach einem oder zwei Arbeitsschritten von der
ersten, respektive der zweiten, Trennebene in den Bereich der dritten
Trennebene gelangen, wo sie miteinander in Wirkverbindung gebracht
werden. In den Stationen zwischen den Trennebenen, den so genannten
Zwischen- oder Freienstationen, sind bei Bedarf weitere Verarbeitungsschritte,
die z.B. von Handlingrobotern ausgeführt werden, vorgesehen. Falls
gewünscht, besteht
die Möglichkeit
freie Kavitäten
oder am Mittelteil haftende Teile mit Etiketten zu versehen, die beim
nächsten
Einspritzvorgang mit neuen oder bestehenden Teilen verbunden werden.
Die Zwischenstationen werden bei Bedarf zum Kühlen von hergestellten Teilen
verwendet. Die Mittelteile sind gegenüber den feststehenden Teilen
der Spritzgiessvorrichtung vorzugsweise um eine Achse endlos drehbar.
Die Versorgung der um eine Achse drehbar angeordneten Mittelteile
mit Medien wie Wasser, Luft, Öl
und/oder Elektrizität,
sowie Sensorsignalen und Stellgrössen
erfolgt vorzugsweise koaxial über
eine untere und/oder obere Haltevorrichtung. Die Haltevorrichtungen
sind zu diesem Zweck so ausgestaltet, dass sie eine koaxiale Medienführung ermöglichen.
-
In
den Trennebenen hergestellte, respektive montierte Teile werden
zwischen den einzelnen Stationen vorzugsweise mittels den Mittelteilen
bewegt. Zu diesem Zweck weisen die Mittelteile aktive oder passive
Haltemittel auf. Die Mittelteile weisen in der Regel separate Zufuhren
für Energie,
Informationen und Betriebsstoffe wie Strom, Wasser, Hydrauliköl und -luft
auf. Energie und Medien werden vorzugsweise durch die Drehachsen
der Mittelteile geführt, so
dass diese endlos um ihre Achsen gedreht werden können.
-
Die
in PCT'699 beschriebene
Vorrichtung weist den Nachteil auf, dass beim Öffnen und beim Schliessen der
Spritzgiessform keine Zentrierung der Formhälften und/oder der Mittelteile
zueinander vorgesehen ist. Wie es sich gezeigt hat, ist es jedoch, insbesondere
bei grösseren
Spritzgiessformen, praktisch nicht möglich, die meist tonnenschweren
Bestandteile der Spritzgiessform so präzise zu positionieren, dass
sie beim Schliessen der Form immer genau aufeinander stimmen. Dies
hat zur Folge, dass die hochpräzisen
und empfindlichen Kavitäten
beschädigt
werden können,
so dass ein einwandfreies Funktionieren der Spritzgiessform nicht
gewährleistet werden
kann.
-
Beim Öffnen und
Schliessen einer erfindungsgemässen
Spritzgiessvorrichtung stellt die Zentrierung und Ausrichtung der
Formhälften
und der Mittelteile zueinander eine Schwierigkeit dar, die auf jeden
Fall garantiert sein muss. Da es sich bei den Bestandteilen der
Spritzgiessvorrichtung in der Regel um tonnenschwere Metallblöcke handelt,
die mit erheblicher Geschwindigkeit geöffnet und geschlossen werden,
kann eine Zentrierung der Form nicht über die Kavitäten alleine
erfolgen. Aus dem Stand der Technik sind Zentriermittel bekannt,
welche zur Zentrierung von herkömmlichen
Spritzgiessformen mit nur einer Trennebene verwendet werden. Es
handelt sich dabei in der Regel um einseitig entweder an der feststehenden
oder der fahrbaren Formhälfte
vorstehend angebrachte Zapfen, welche in dafür vorgesehene Öffnungen
der anderen Formhälfte
eingreifen. Da herkömmliche
Spritzgiessformen mit nur einer Trennebene in der Regel nur in einer
Richtung bewegt werden, stellt die Anordnung der Zentriermittel in
der Regel kein Problem dar. Bei Spritzgiessvorrichtungen mit zwei
drehbaren Mittelteilen, ist eine exakte Positionierung der Formhälften jedoch
nur möglich,
falls die Zentriermittel eine spezielle Anordnung und Ausgestaltung
aufweisen, welche eine exakte Vorzentrierung und Zentrierung der
beweglichen Formteile garantiert. Falls erforderlich weist eine
erfindungsgemässe
Vorrichtung eine zweistufige Zentrierung mit einer vorgeschalteten
Vor- und einer nachfolgenden oder überlagerten Feinzentrierung auf.
Mittels der Vorzentrierung werden die Formteile gefangen und anschliessen
mit der Feinzentrierung gegeneinander in präzise Ausrichtung gebracht.
-
Im
Unterschied zu herkömmlichen
Spritzgiessformen muss die Anordnung der Zentriermittel besonderen
Anforderungen genügen,
damit die Spritzgiessvorrichtung überhaupt geschlossen werden kann.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Anordnungen von Zentriermitteln
sind dafür
nicht geeignet, da ein Schliessen der Form nicht möglich wäre. Die
Zentriermittel müssen
so angeordnet sein, dass die Formhälften und die bei den Mittelteile
in den dafür
vorgesehenen unterschiedlichen Positionen schliessbar sind. Bei
der Verwendung von Zentrierzapfen bedeutet dies, dass z.B. die erste,
feststehende Formhälfte
im Bereich der vier Ecken vier vorstehende Zentrierzapfen aufweist,
welche mit vier an den entsprechenden Seitenflächen des ersten Formmittelteils
angebrachten Zentrierbuchsen korrespondieren. Das zweite Formmittelteil
weist wiederum an den entsprechenden Seitenflächen vier vorstehende Zentrierzapfen
auf, welche mit entsprechenden Zentrierbuchsen des ersten Mittelteils
und der zweiten, beweglich angeordneten Formhälfte beim Schliessen der Spritzgiessvorrichtung
wirkverbindbar sind. Die Zentrierzapfen und die Zentrierbuchsen
sind so ausgestaltet, dass sie ein Auffangen und Vorzentrieren der
beweglichen Teile bewirken, so dass diese im Fall einer gewissen
Fehlstellung beim Schliessen in die richtige Endposition zu liegen
kommen, ohne dass die empfindlichen Kavitäten Schaden nehmen. Die Zentrierzapfen
und die Zentrierbuchsen weisen bei Bedarf zumindest bereichsweise
eine gewisse Konizität
auf, welche das gegenseitige Ausrichten unterstützt. Aus diesem Grund sind
die Zentriermittel vorzugsweise so ausgebildet, dass sie eine Zentrierung der
Form garantieren bevor diese ganz geschlossen ist, respektive die
empfindlichen Bereiche der Kavitäten
miteinander wirkverbunden werden. Alternativ oder in Ergänzung weisen
die Mittelteile weitere Zentriermittel auf, welche zur Arretierung
der Drehbewegung der Mittelteile um ihre Drehachse in dafür vorgesehenen
Positionen geeignet sind. Bei den weiteren Zentriermitteln handelt
es sich in der Regel um Arretierstifte, welche in dafür vorgesehene
Arretieröffnungen
eingreifen und so ein Weiterdrehen der Mittelteile nach Erreichen
einer definierten Endposition verhindern. Die Arretierstifte sind
vorzugsweise hydraulisch oder elektrisch angetrieben und weisen einen
Einrastmechanismus auf. Bei einem quaderförmigen Mittelteil sind die
Arretieröffnungen,
in welche der oder die dafür
vorgesehenen Arretierstifte eingreifen in der Regel in einem 90°- oder einem 180°-Winkel angeordnet,
so dass das Mittelteil in einem 90°- oder 180°-Winkel feststellbar ist. Die weiteren
Zentriermittel dienen dazu, die Mittelteile beim Erreichen einer
Endposition festzustellen, damit Hauptzentriermittel, z.B. in Form
von Zentrierzapfen, die Feinzentrierung vornehmen können.
-
Damit
die Spritzgiessvorrichtung in der Regel einfach zwischen die Holmen
einer Spritzgiessmaschine eingesetzt und entnommen werden kann, genügen die
Halterungen der Mittelteile und, falls vorgesehen, der weiteren
Formhälften
besonderen Anforderungen genügen.
Die Halterung weist zudem den Vorteil auf, dass sie für die Verwendung
mit konventionellen Spritzgiessmaschinen und Spritzgiessvorrichtungen
mit einem oder zwei Mittelteilen geeignet ist.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
einer Halterung weist eine untere Lagerung auf, die mit dem Maschinenbett
der Spritzgiessmaschine direkt oder indirekt wirkverbunden, auf
dieser abgestützt und/oder
entlang dieser geführt
ist. Eine obere Lagerung erfolgt mittels einer Traverse, die mit
einem oder zwei Holmen der Spritzgiessmaschine wirkverbunden und
entlang dieser geführt
ist. Die Traverse und/oder die untere Lagerung weist bei Bedarf
ein Arretiermittel auf, das zur Arretierung des drehbaren Formträgers in
dafür vorgesehenen
Positionen dient. Die Halterung ist so ausgebildet, dass die Mittelteile in
Richtung der Holmen der Spritzgiessmaschine verschiebbar sind. Im
unteren Bereich erfolgt die Lagerung zum Beispiel mittels auf dem
Maschinenbett der Spritzgiess maschine abgestützten Schienen. Im oberen Bereich
ist die Traverse über
Linearlager mit den Holmen wirkverbunden. Die Linearlager sind in der
Regel so ausgebildet, dass sie einfach von den Holmen gelöst werden
können,
zum Beispiel vorzugsweise indem die Lagerschalen in vertikaler Richtung
teilbar sind. Einer der Vorteile besteht darin, dass die Halterung
im unteren Bereich eine schmale Ausgestaltung aufweist, die eine
einfache und zeitsparende Entnahme zwischen den Holmen erlaubt.
Durch die zweiseitige Führung
wird garantiert, dass die Elemente der Spritzgiessvorrichtung mit
hoher Präzision
geführt
werden. Ausserdem besteht die Möglichkeit,
die Mittelteile sowohl unten als auch oben mit einem Antrieb, respektive
einem Koordinationsmechanismus zu versehen.
-
Die
Koordination der Komponenten einer erfindungsgemässen Spritzgiessvorrichtung
mit einer feststehenden ersten und einer beweglichen zweiten Formhälfte, zwischen
denen ein erstes und ein zweites, um ihre Achsen drehbares Mittelteil
hintereinander angeordnet sind, erfolgt vorzugsweise mittels einem
Koordinationsmechanismus. Eine bevorzugte Ausführungsform eines Koordinationsmechanismus weist
drei im wesentlichen parallel zueinander angeordnete Gewindespindeln
auf, welche die Komponenten der Spritzgiessvorrichtung miteinander
wirkverbinden. Der Koordinationsmechanismus weist eine erste Spindel
auf, welche die erste, feststehende Formhälfte mit der zweiten, fahrbaren
Formhälfte wirkverbindet.
Die Spindel ist zweigeteilt und weist eine erste Hälfte mit
einer ersten positiven Steigung und eine zweite Hälfte mit
einer negativen, zur ersten gegenläufigen Steigung auf. Die Spindel
ist mit den Formhälften über an den
Formhälften
angebrachte feststehende Spindelmuttern, respektive Axiallager wirkverbunden.
Wird nun die Spritzgiessvorrichtung geöffnet oder geschlossen dreht
sich die erste Spindel um ihre Längsachse.
Infolge der gegenläufigen Spindelsteigung
des ersten und des zweiten Teils der Spindel befindet sich die Spindelmitte
der ersten Spindel immer in der Mitte zwischen der ersten feststehenden
und der zweiten fahrbaren Formhälfte.
Alternativ besteht die Möglichkeit
die Spindel über
eine geeignete Abstützung
fest anzuordnen und dafür
die Spindelmuttern drehbar anzuordnen. Im Bereich der Mitte der
ersten Spindel befindet sich ein Spindelbock an dem eine zweite
und eine dritte zweigeteilte Spindel abgestützt sind, wobei die zweite
Spindel den Spindelbock mit der feststehenden Formhälfte und
die dritte Spindel den Spindelbock mit der beweglichen Formhälfte wirkverbindet.
Die zweite und die dritte Spindel sind so angeordnet, dass die Mitte der
zweiten Spindel mit halber Geschwindigkeit der ersten Spindel und
die Mitte der dritten Spindel mit der 1.5-fachen Geschwindigkeit
der Mitte der ersten Spindel bewegt werden. Mit Bezugnahme auf die
Geschwindigkeit der beweglichen zweiten Formhälfte bewegt sich die Mitte
der zweiten Spindel mit einem Viertel der Geschwindigkeit der beweglichen
Formhälfte
und die Mitte der dritten Spindel mit drei Vierteln der Geschwindigkeit
der beweglichen Formhälfte.
Die Mitten der zweiten und der dritten Spindel sind mit dem ersten
und dem zweiten Mittelteil der Spritzgiessform wirkverbunden und
koordinieren deren Bewegung mit Bezug auf die feststehende und die
beweglichen Formhälfte.
Der beschriebene Koordinationsmechanismus bewirkt, dass beim Öffnen der Spritzgiessvorrichtung
der Abstand zwischen den beiden Mittelteilen immer doppelt so gross
ist wie der Abstand zwischen der feststehenden Formhälfte und dem
ersten, respektive dem zweiten Mittelteil und der fahrbaren Formhälfte. Damit
wird dem Umstand Rechnung getragen, dass beim Drehen der Mittelteile
um ihre Achsen mehr Platz zwischen den Mittelteilen beansprucht
wird als in der ersten und der letzten Trennebene.
-
Je
nach Anwendungsgebiet erfolgt der Linearantrieb, respektive die
Koordination der beweglichen Teile in y-Richtung mittels einem aktiven
oder passiven ein- oder zweiseitigen Spindelantrieb, mittels einem
koordinierten Zahnstangenantrieb oder aktiv, mittels einem koordinierten
Hydraulikantrieb, z.B. über
Hydraulikzylinder. Bei Bedarf oder alternativ kann eine Zahnstange
in das Schienensystem integriert sein. Unter einem aktiven Antriebssystem wird
ein Antrieb verstanden der eine eigene Energieversorgung aufweist
und ein selbständiges
Bewegen der beweglichen Teile ermöglicht. Unter einem passiven
Antriebssystem wird ein Antrieb verstanden, der direkt oder indirekt
mit dem Hauptantrieb der Spritzgiessmaschine wirkverbunden ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform
eines passiven Antriebs weist koordinierende Spindeln auf.
-
Eine
weitere Ausführungsform
eines Koordinationsmechanismus weist sechs, in drei Gruppen paarweise
koordinierte Zahnstangen auf. Je zwei Zahnstangen sind über ein
Ritzel direkt oder indirekt miteinander Wirkverbunden, das zum Beispiel
an einer der Traversen drehbar abgestützt ist. Die einander paarweise
zugeordneten und im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten
Zahnstangen vollführen
beim Öffnen
und Schliessen eine Relativbewegung zueinander und sind über mindestens
ein Zahnrad, das zumindest in eine der beiden Zahnstangen eingreift,
miteinander wirkverbunden. Eine bevorzugte Ausführungsform ist so ausgebildet,
dass die Achse des koordinierenden Zahnrades sich in etwa mit der
halben Relativgeschwindigkeit bewegt. Das Teilungsverhältnis der
Geschwindigkeit und damit des zurückgelegten Weges wird für die Positionierung
der zwischen den äusseren
Komponenten angeordneten inneren Komponenten wie z.B. die Mittelteile
ausgenutzt. Andere Teilungsverhältnisse
können
durch mehrere, miteinander z.B. über
eine Achse wirkverbundene, Zahnräder
mit unterschiedlichem Durchmesser erreicht werden. Vorteile eines
Spindelantriebes bestehen im einfachen Aufbau und in der Verwendung
von normierten Komponenten.
-
Eine
weitere Ausführungsform
eines Koordinationsmechanismus weist miteinander wirkverbundene
Hydraulikzylinder auf. Durch eine entsprechende Wahl der Durchmesser
der Zylinder, respektive der ausgetauschten Ölvolumen wird erreicht, dass sich
die dazwischen liegenden Teile mit der gewünschten Geschwindigkeit bewegen.
Hydraulische Koordinationsmechanismen sind entweder aktiv über eine
Hydraulikpumpe oder passiv über
antreibende Hydraulikzylinder angetrieben. Bei Bedarf ist eine aktive Überwachung
der Position der mittleren Teile vorgesehen, um Fehlstellungen zu
vermeiden.
-
Ein
Verfahren zur Herstellung eines mehrteiligen Produktes in einer
Spritzgiessvorrichtung gemäss
der hier offenbarten Erfindung soll nachfolgend vereinfacht beschrieben
werden:
In einem ersten Verfahrensschritt werden im Wesentlichen
gleichzeitig mindestens ein erstes und ein zweites Teil in der ersten
und der dritten äusseren Trennebene
bei geschlossener Spritzgiessvorrichtung durch Einspritzen von flüssigem Kunststoff
in einander zugeordnete Kavitäten
hergestellt. Währenddem
wird im Wesentlichen gleichzeitig im Bereich der zweiten mittleren
Trennebene mindestens ein erstes und ein zweites Teil mittels einem
mindestens einen wirkverbindungsmittel wirkverbunden. Anschliessend
wird die Spritzgiessvorrichtung entlang der Trennebenen geöffnet und
die beiden Formträger je
um ihre Drehachse um einen Winkel von 90° oder 180° gedreht. Dabei bleiben die
soeben in der ersten und der dritten Trennebene hergestellten Teile
an den Formträgern
haften und werden mit diesen mitbewegt. Die in der mittleren Trennebene
wirkverbundenen Teile werden mittels einem der Formträger um einen
Winkel von 90° bewegt
und in dieser Position entnommen oder mittels separaten Auswerfern
ausgeworfen und unterhalb der Spritzgiessvorrichtung aufgefangen.
Anschliessen wir die Spritzgiessvorrichtung erneut geschlossen und
der Prozess beginnt wieder von vorne. In einer bevorzugten Variante
wird beim Öffnen
die zweite mittlere Trennebene in etwa doppelt so weit geöffnet wie
die erste und die dritte Trennebene. Dies ermöglicht ein effizientes, zeitsparendes
Drehen. Vorzugsweise erfolgt die Wirkverbindung der beiden ersten
Teile in der zweiten mittleren Trennebene unabhängig von der Bewegung der Spritzgiessmaschine.
Abhängig
vom Anwendungsgebiet erfolgt die Wirkverbindung der beiden ersten Teile
in der zweiten mittleren Trennebene in Gruppen von einander zugeordneten
Kavitäten
unabhängig voneinander.
-
Als
Antrieb für
die Drehung der in der Regel quaderförmigen Oberteile der Mittelteile
um ihre Drehachsen wird pro Mittelteil vorzugsweise ein Elektro-
oder ein Hydraulikmotor verwendet, der direkt oder indirekt mit
den Mittelteilen wirkverbunden ist.
-
Ausführungsformen
der Erfindung werden anhand von nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es
zeigen schematisch und stark vereinfacht:
-
1 eine
erste Ausführungsform
einer Spritzgiessvorrichtung mit einer Spritzgiessmaschine;
-
2 eine
zweite Ausführungsform
einer Spritzgiessvorrichtung;
-
3 eine
dritte Ausführungsform
einer Spritzgiessvorrichtung von schräg oben;
-
4 eine
vierte Ausführungsform
einer Spritzgiessvorrichtung von schräg oben;
-
5 eine
fünfte
Ausführungsform
einer Spritzgiessvorrichtung von schräg oben;
-
6 die
Ausführungsform
aus 5 von schräg
unten;
-
7 die
Ausführungsform
aus 5 von vorne;
-
8 die
Ausführungsform
aus 5 von oben;
-
9 zeigt
eine sechste Ausführungsform einer
Spritzgiessvorrichtung;
-
10 zeigt
eine geöffnete
Spritzgiessvorrichtung von oben;
-
11 zeigt
die Spritzgiessvorrichtung aus 10 geschlossen.
-
1 zeigt
eine erste Ausführungsform
einer erfindungsgemässen
Spritzgiessvorrichtung 1 mit einer Spritzgiessmaschine 2.
Die Spritzgiessvorrichtung 1 beinhaltet eine erste, feststehend
angeordnete Formhälfte 3 und
eine zweite, entlang von Führungsmitteln 4 verschiebbar
(y-Richtung) angeordnete zweite Formhälfte 5. Die erste
feststehende Formhälfte 3 ist
an einer feststehenden ersten Formaufspannplatte 42 und
die verschiebbare zweite Formhälfte 5 ist
an einer zweiten, entlang von Holmen 4 verschiebbaren zweiten
Formaufspannplatte 43 der Spritzgiessmaschine 2 befestigt.
-
Als
Führungsmittel 4 dienen
in der gezeigten Ausführungsform
die Holmen 4 der Spritzgiessmaschine 2. Die Holmen 4 im
vorderen Bereich sind nur teilweise (geschnitten) dargestellt, so
dass eine bessere Sicht auf die Spritzgiessvorrichtung 1 möglich ist.
Zwischen der ersten und der zweiten Formhälfte 3, 5 ist
ein erstes und ein zweites Mittelteil 6, 7 zu
erkennen. Das erste und das zweite Mittelteil 6, 7 weisen
je einen im wesentlichen quaderförmigen
Oberteil 12, 13 (Formträger) mit Kavitätenhälften (nicht
im Detail dargestellt, vgl. 2) auf,
die je um eine hier vertikal (z-Richtung) angeordnete Drehachse 8, 9 angetrieben
drehbar angeordnet sind. Das erste und das zweite Mittelteil 6, 7 sind
mittels Führungsmitteln, hier
in Form von zwei parallel zu den Holmen 4 und zwischen
diesen auf einem Maschinenbett 18 der Spritzgiessmaschine 2 angeordneten
Führungsschienen 11 gelagert.
Die Mittelteile 6, 7 weisen je eine Halterung 10 in Form
einer Basis 14, 15 auf, welche entlang der Führungsschienen 11 beweglich
angeordnet sind.
-
Je
nach Ausführungsform
sind die Formträger 12, 13 (Oberteile)
und die Basen 14 (Unterteile) über normierte Schnittstellen
(nicht näher
dargestellt) zur Übergabe
von Medien wie Wasser, Luft, Strom, Hydraulik und elektrische mechanische
Energie lösbar
wirkverbunden. Zumindest zur Übergabe
von flüssigen
und gasförmigen
Medien eignen sich handelsübliche,
selbstdichtende Schnellkupplungen besonders. Die Übergabe
von elektrischer Energie und digitalen Informationen erfolgt üblicherweise
mittels dafür
geeigneten Steckverbindungen.
-
Bei
der gezeigten Ausführungsform
erfolgt der Austausch von Medien und von Energie zwischen dem Oberteil 12, 13 und
dem Unterteil 14, 15 der Mittelteile 6, 7 vorzugsweise
koaxial durch die entsprechende Drehachse. Alle Medien- und Energieleitungen
(nicht näher
dargestellt) sind vorzugsweise mit dem Unterteil 14 wirkverbunden.
-
Bei
der gezeigten Ausführungsform
sind die Oberteile 13 nur einseitig gehalten. Die Basen 14, 15 der
Mittelteile 6, 7 weisen vorzugsweise je eine Dreheinheit 16, 17 auf,
die zum Drehen der Oberteile 12, 13, um ihre entsprechende,
hier vertikale Drehachse 8, 9 (z-Richtung) gegenüber ihrer
Basis 14, 15 dienen. Die Dreheinheiten 16, 17 sind
zwischen den Basen 14, 15 und den Oberteilen 12, 13 angeordnet und
weisen koaxiale Kanäle
und Öffnungen
auf, die zum Austausch von Medien und Energie zwischen den Unterteilen 14, 15 und
den Oberteilen 13 dienen. Die Spritzgiessvorrichtung 1 und
die Zentriermittel 26, 27 sind so ausgestaltet,
dass sie in 90° und/oder 180°-Schritten
geöffnet
und geschlossen werden können.
-
Je
nach Ausführungsform
sind die Führungsschienen 11 ein
Bestandteil der Spritzgiessmaschine 2 und sind vorzugsweise
mit dem Maschinenbett 18 derselben fest verbunden. Alternativ
sind die Führungsschienen 11 ein
Bestandteil der Spritzgiessvorrichtung 1 und werden, zum
Beispiel bei einem Formwechsel, mittels dieser aus der Spritzgiessmaschine 2 entnommen.
Die Führungsschienen 11,
respektive die Halterung 10 der Oberteile 12, 13 sind
vorzugsweise so ausgestaltet, dass sie in Winkel und Ausrichtung
justierbar sind, so dass eine präzise
Ausrichtung gegenüber
den Formhälften 3, 5 und
den Führungsmitteln 4, 11 möglich ist.
-
Die
zweite, beweglich angeordnete Formhälfte 5 wird über einen
erster Hydraulikzylinder 20 angetrieben, der gleichzeitig
zum Erzeugen der zwischen der ersten und der zweiten Formhälfte 3, 5 wirkenden
Schliesskraft der Spritzgiessmaschine 2 dient. Alternative
Ausführungsformen,
wie z.B. aus dem Stand der Technik bekannten Kniehebelmechanismen
sind möglich.
Abhängig
von der Ausführungsform,
ist ein über
die Holmen 4 realisierter Antrieb der zweiten Formhälfte 5 möglich. Die
beiden Mittelteile 6, 7 weisen einen Antrieb,
hier schematisch als Spindelantrieb 21 dargestellt, auf.
Der Spindelantrieb 21 wirkt in der gezeigten Ausführungsform im
Fussbereich der Mittelteile 6, 7, in der Nähe der Führungsschienen 11 und
dient zum Bewegen der Mittelteile 6, 7, respektive Öffnen und
Schliessen der Trennebenen 22, 23, 24,
in Koordination zur Bewegung der zweiten Formhälfte 5. In der Regel
ist der Spindelantrieb 21 so ausgebildet, dass das erste
Mittelteil 6 im Wesentlichen mit 1/3 und das zweite Mittelteil 7 im
Wesentlichen mit 2/3 der Geschwindigkeit der zweiten Formhälfte 5 bewegt
werden. Dadurch wird erreicht, dass im geöffneten Zustand zwischen den
Formhälften 3, 5 und
den Mittelteilen 6, 7 gleiche Abstände resultieren.
Andere Antriebsmittel, z.B. Hydraulikzylinder oder Elektroantriebe
sind je nach Ausführungsform
möglich.
Je nach Ausführungsform sind
andere Übersetzungsverhältnisse
als 1/4, 2/4, 1/4 bevorzugt, so dass beim Öffnen der Form die Abstände zwischen
den Teilen andere Masse aufweisen.
-
In
der gezeigten Darstellung ist die Spritzgiessvorrichtung 1 in
geöffnetem
Zustand dargestellt. Die in einer ersten, einer zweiten und einer
dritten Trennebene 22, 23, 24 angeordneten
Kavitäten (nicht
im Detail dargestellt) sind in dieser Position geöffnet. Die
Formhälften 3, 5 und
die Mittelteile 6, 7 sind so weit auseinander
gefahren, dass die Mittelteile um ihre Drehachsen 8, 9 gemeinsam
oder unabhängig
voneinander gedreht werden können.
-
Eine
erste Plastifiziereinheit 28, die hier auf dem Maschinenbett 18 hinter
der ersten Formhälfte 3 angeordnet
ist, dient zum Einspritzen von Kunststoffschmelze (nicht näher dargestellt)
in die im Bereich der ersten Trennebene 22 angeordneten
Kavitäten bei
der geschlossenen Spritzgiessvorrichtung 1. Eine zweite
Plastifiziereinheit 29 die hier hinter der Spritzgiessvorrichtung 1 und
im Wesentlichen in einem rechten Winkel zu dieser angeordnet ist,
dient zum Einspritzen von Kunststoffschmelze in Kavitäten, welche
im Bereich der zweiten Trennebene 23 angeordnet sind. Die
zweite Plastifiziereinheit 29 ist so ausgestaltet, dass
sie nur bei geschlossener Spritzgiessvorrichtung 1 mit
dieser wirkverbunden ist und ein Öffnen derselben nicht behindert.
Alter nativ oder in Ergänzung
besteht die Möglichkeit
eine mit der zweiten Formhälfte
dauernd wirkverbundene Einspritzvorrichtung vorzusehen, die z.B.
oberhalb des ersten Hydraulikzylinders 20 angeordnet ist.
-
Zentriermittel
hier in Form von Zentrierzapfen 26 und Zentrierbohrungen 27 dienen
zum Fangen und Zentrieren der Formhälften 4, 5 und
der Mittelteile 6, 7 nach dem Drehen der Mittelteile 6, 7 mittels
der Dreheinheiten 16, 17 um ihre Drehachsen 8, 9.
Die Zentriermittel verhindern, dass die Kavitäten in den Trennebenen 22, 23, 24,
z.B. infolge einer Fehlstellung beim Schliessen der Spritzgiessvorrichtung 1, Schaden
nehmen. Je nach Anwendungsgebiet sind die Zentrierzapfen 26 und/oder
die Zentrierbohrungen 27 ganz oder bereichsweise konisch
ausgebildet, so dass eine optimale Zentrierung erreicht wird. Damit
die beiden Formhälften 4, 5 und
die beiden Mittelteile 6, 7 der Spritzgiessvorrichtung 1 überhaupt geschlossen
werden können,
sind die Zentrierzapfen 26 und die Zentrierbohrungen 27 mit
Bezug auf die Drehachsen 8, 9 drehsymmetrisch
alternierend angeordnet. Im Unterschied zu einer Spritzgiessvorrichtung
mit keinem oder nur einem Mittelteil muss die Anordnung der Zentriermittel
einer besonderen Anordnung genügen.
Wie zu erkennen ist, sind die Zentriermittel 26, 27 hier
im Randbereich der Formhälften 4, 5,
respektive der Mittelteile 6, 7, angeordnet. Andere
Anordnungen sind möglich.
Die Zentriermittel 26, 27 können bei Bedarf so ausgestaltet
werden, dass sie bei geschlossener Spritzgiessvorrichtung 1 zur Entnahme
der Spritzgiessvorrichtung 1 aus der Spritzgiessmaschine 2 dienen.
-
2 zeigt
eine zweite Ausführungsform
einer Spritzgiessvorrichtung 1 in einer perspektivischen
Ansicht von schräg oben.
Die Nummerierung entspricht der von 1, so dass
hier nicht beschriebene Bereiche aus 1 hervorgehen.
Die gezeigte Spritzgiessvorrichtung 1 weist zwischen einer
feststehenden ersten und einer in Richtung von Holmen 4 (y-Richtung) beweglichen
zweiten Formhälfte 3, 5 eine
in Richtung der Holmen 4 beweglich angeordnete dritte Formhälfte 19 auf,
die zwischen dem einen ersten Mittelteil 6 und dem zweiten
Mittelteil 7 angeordnet ist und in der Regel auf zwei gegenüberliegenden
Seiten Kavitätenhälften aufweist.
Die Spritzgiessvorrichtung 1 weist zwischen der ersten
Formhälfte 3 und
dem ersten Mittelteil 6, respektive dem ersten Mittelteil 6 und
der dritten Formhälfte 19,
respektive der dritten Formhälfte 19 und
dem zweiten Mittelteil 7, respektive dem zweiten Mittelteil 7 und
der zweiten Formhälfte 5,
eine erste, eine zweite, eine dritte und eine vierte Trennebene 22, 23, 24, 25 auf.
Im Bereich der Trennebenen 22, 23, 24, 25 weisen
die Formhälften 3, 5, 19,
respektive die Mittelteile 6, 7 Kavitäten 38 auf,
in die bei geschlossener Spritzgiessvorrichtung mittels einer ersten
längs und
einer zweiten und einer dritten, seitlich angeordneten Plastifiziereinheiten 28, 29, 30 Kunststoffschmelze
in die Kavitäten 38 eingespritzt
wird. Die Plastifiziereinheiten 28, 29, 30 sind
bei der gezeigten Ausführungsform
stationär
angeordnet. Die zweite und die dritte, seitlich angeordneten Plastifiziereinheiten 29, 30 sind
so ausgestaltet, dass sie beim Öffnen
der Trennebenen 22, 23, 24, 25 abgekoppelt
werden. Je nach Anwendungsgebiet ist eine andere Anordnung der Plastifiziereinheiten
möglich.
-
Das
erste und das zweite Mittelteil 6, 7 sind je um
eine hier vertikale Drehachse 8, 9 drehbar angeordnet.
Im Unterschied zu der in 1 beschriebenen Ausführungsform
sind die Mittelteile 6, 7 der hier gezeigten Ausführungsform
nicht nur unten im Bereich des Maschinenbetts 18, sondern
mittels einer ersten und einer zweiten oberen Traverse 31, 32 auch
oberhalb gelagert. Die Halterung 10 und Führung der
Oberteile 12, 13 der Mittelteile 6, 7 umfasst je
eine auf dem Maschinenbett 18 abgestützte Basis 14, 15 und
je eine obere Traverse 31, 32. Die Vorrichtung
ist so ausgestaltet, dass sie einfach aus der Spritzgiessmaschine
entnehmbar ist.
-
Die
dritte Formhälfte 19 ist
im unteren Bereich auf den Führungsschienen 11 und
im oberen Bereich mittels einer dritten oberen Traverse 33 geführt. Die
Traversen 31, 32, 33 sind entlang der
Holmen 4 verschiebbar ausgebildet. Der Antrieb (nicht näher dargestellt)
der Mittelteile 6, 7 und der dritten Formhälfte 19 in
Holmrichtung (y-Richtung) ist in der Regel so ausgebildet, dass
beim Öffnen
und beim Schliessen der Spritzgiessvorrichtung 1 das erste Mittelteil 6 im
Wesentlichen mit 1/4, die dritte Formhälfte 19 im Wesentlichen
mit 2/4 und das zweite Mittelteil 7 im Wesentlichen mit
3/4 der Geschwindigkeit der zweiten Formhälfte 5 bewegt wird,
so dass die Spritzgiessvorrichtung im Bereich der Trennebenen 22, 23, 24, 25 gleichmässig geöffnet werden.
Andere Übersetzungsverhältnisse
sind möglich.
-
Der
Linearantrieb in y-Richtung erfolgt vorzugsweise mittels einem aktiven
oder passiven ein- oder zweiseitigen Spindelantrieb, mittels einem Zahnstangenantrieb
oder mittels Hydraulikzylindern. Bei Bedarf kann eine Zahnstange
in das Schienensystem integriert sein. Unter einem aktiven Antriebssystem
wird ein Antrieb verstanden der eine eigene Energieversorgung aufweist
und ein selbständiges Bewegen
der beweglichen Teile ermöglicht.
Unter einem passiven Antriebs system wird ein Antrieb verstanden,
der direkt oder indirekt mit dem Hydraulikantrieb 20 der
Spritzgiessmaschine 2 wirkverbunden ist. Eine bevorzugte
Ausführungsform
eines passiven Antriebs weist koordinierende Spindeln auf. Als Antrieb 40 für die Drehung
der hier quaderförmigen Oberteile 12, 13 der
Mittelteile 6, 7 um ihre Drehachsen 8, 9 wird
pro Mittelteil 6, 7 vorzugsweise ein Elektro-
oder ein Hydraulikmotor verwendet, der direkt oder über ein
Getriebe indirekt mit den Drehachsen der Mittelteile 6, 7 wirkverbunden
ist.
-
Die
zweiseitige Lagerung bietet unter anderem die Vorteile, dass eine
präzisere
Führung
und sowohl unten als auch oben ein Antrieb möglich ist, so dass die Massekräfte bei
grosser Beschleunigung reduziert sind. Zur Entnahme der Spritzgiessvorrichtung 1 aus
der Spritzgiessmaschine 2 sind die Traversen 31, 32, 33 der
gezeigten Ausführungsform vorzugsweise
so ausgestaltet, dass die Wirkverbindung mit den Holmen 4 der
Spritzgiessmaschine 2 gelöst werden kann. Ebenso ist
die untere Lagerung der Mittelteile 6, 7 und der
dritten Formhälfte 19 vorzugsweise
so ausgestaltet, dass die Wirkverbindung zu den Führungsschienen 11 gelöst werden
kann. Je nach Ausführungsform
erfolgt die Trennung der Wirkverbindung im Bereich der Dreheinheiten 16, 17 der Mittelteile 6, 7 oder
zwischen den Basen 14, 15 (Unterteile) und den
Führungsschienen 11.
Infolge der schlanken Ausgestaltung der Lagerung und der einfachen
Trennung der Wirkverbindungen besteht die Möglichkeit, die Spritzgiessvorrichtung 1 von
oben her aus der Spritzgiessmaschine 2 zu entnehmen und
bei Bedarf wieder in diese einzusetzen. Vereinfacht dargestellt
weist die Lagerung des Mittelteils im oberen Bereich eine Traverse
auf, die mit Holmen 4 einer Spritzgiessvorrichtung 2 wirkverbindbar
ist und im unteren Bereich ein Schienensystem, das auf dem Maschinenbett 18 der
Spritzgiessmaschine 2 gelagert ist. Bei einer Ausführungsform
dient das Oberteil als Form, Formhälfte oder Formträger. Damit
das Oberteil des Mittelteils um eine Drehachse drehbar ist, ist
im Bereich des Unterteils und im Bereich der oberen Traverse eine
untere und eine obere Dreheinheit vorgesehen, welche bei Bedarf
im Innern Kanäle aufweisen,
die für
die koaxiale Zufuhr von Medien für das
Oberteil dienen.
-
Die
hier gezeigte Ausführungsform
ist insbesondere zur Herstellung von mehrteiligen Kunststoffteilen
geeignet, die aus mehreren Kunststoffkomponenten bestehen. Ein Herstellungsverfahren
kann wie folgt aussehen. Bei geschlossener Spritzgiessvorrichtung 1 werden
im Bereich der vier Trennebenen 22, 23, 24, 25 im
Wesentlichen zeitgleich Kunststoffteile durch Einspritzen von Kunststoffschmelze
in Kavitäten 38 gebildet.
Anschliessend werden die Kavitäten 38 durch
Auseinanderfahren der ersten, der zweiten und der dritten Formhälfte 3, 5, 19 und
der Mittelteile 6, 7 geöffnet. Die in den Kavitäten 38 gebildeten
Teile bleiben an den Oberteilen 12, 13 der Mittelteile 6, 7 haften
und werden mittels diesen dem nächsten
Verarbeitungsschritt zu geführt.
-
Vereinfacht
dargestellt verläuft
ein Verarbeitungsprozess in der Regel wie folgt. Im Bereich der dritten
Trennebene 24 wird bei geschlossener Spritzgiessvorrichtung
eine erste Kunststoffkomponente in eine oder mehrere Kavitäten 38 eingespritzt,
so dass Teile aus der ersten Kunststoffkomponente ausgebildet werden.
Gleichzeitig werden Teile aus der ersten Kunststoffkomponente, die
vorgängig
mit dem ersten Oberteil 12 des ersten Mittelteils 6 in
zwei 90°-Schritten
im Gegenuhrzeigersinn um die Drehachse 8 in den Bereich
der erste Trennebene 22 transportiert wurden, im Bereich
der ersten Trennebene 22 mit einer zweiten Kunststoffkomponente
wirkverbunden. Im wesentlichen zeitgleich werden im Bereich der dritten
Trennebene 24 erneut Teile aus der ersten Kunststoffkomponente
gebildet. Die Teile aus der ersten Trennebene 22, bestehend
aus der ersten und der zweiten Kunststoffkomponente, werden anschliessend
durch Drehen des ersten Oberteils 12 um 90° um die erste
Drehachse 8 in den freien vorderen Bereich (gegenüber der
zweiten und der dritten Plastifiziereinheit 29, 30)
der Spritzgiessvorrichtung gebracht, wo sie einem weiteren Verarbeitungsschritt zugeführt werden.
Im Bereich der zweiten Trennebene 23 wird eine dritte Kunststoffkomponente
in Kavitäten 38 eingespritzt,
so dass Teile ausgebildet werden. Im Wesentlichen zeitgleich werden
Teile aus dieser dritten Kunststoffkomponenten im Bereich der vierten
Trennebene 25 mit einer vierten Kunststoffkomponente wirkverbunden,
indem diese in Kavitäten
eingespritzt wird, die teilweise durch die Teile aus der dritten
Kunststoffkomponente gebildet werden. Die Teile aus der dritten
Kunststoffkomponente werden vorgängig
bei geöffneter
Spritzgiessvorrichtung mittels dem zweiten Oberteil 13 in
den Bereich der vierten Trennebene 25 eingebracht. Eine
andere Reihenfolge der Verarbeitungsschritte ist bei Bedarf möglich.
-
Im
vorderen Bereich der Spritzgiessvorrichtung 1, gegenüber der
zweiten und der dritten Plastifiziereinheiten 28, 29,
werden die in den vier Trennebenen 22, 23, 24, 25 hergestellten
Kunststoffteile aus der Spritzgiessvorrichtung 1 entnommen
und/oder mittels einem Roboter (nicht näher dargestellt) zusammengesetzt.
Im hinteren Bereich der Spritzgiessvorrichtung 1 können weitere
Verarbeitungsschritte, beispielsweise das Beschriften der Kunststoffteile oder
eine Kühlphase,
vorgesehen sein. Bei Bedarf kann die Spritzgiessvorrichtung mehr
als zwei Mittelteile 6, 7 und/oder dritte Formhälften 19 aufweisen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist die dritte Formhälfte 19 wie die beiden
Mittelteile 6, 7 um eine dritte Drehachse (nicht
im Detail dargestellt drehbar) drehbar angeordnet. Die dritte Formhälfte 19 weist
zu diesem Zweck eine entsprechende Lagerung auf. Dies ermöglicht die
Herstellung von sehr komplizierten Kunststoffteilen in einer einzigen
Spritzgiessvorrichtung. Bei Bedarf besteht die Möglichkeit Mittelteile mit 2, 4 oder 6 Seiten
in derselben Spritzgiessvorrichtung zu kombinieren. weitere Verarbeitungsschritte
können
zum Beispiel durch Roboter realisiert werden.
-
3 zeigt
eine weitere Ausführungsform
einer Spritzgiessvorrichtung 1 in einer perspektivischen
Darstellung von schräg
oben. An einer feststehenden Formaufspannplatte 42 ist
eine feststehende erste Formhälfte 3 befestigt.
An einer zweiten entlang von Holmen 4.1, 4.2 einer
Spritzgiessmaschine (nicht näher
dargestellt) verschiebbar angeordneten Formaufspannplatte 43 ist
eine zweite Formhälfte 5 angebracht.
Zwischen der ersten und der zweiten Formhälfte 3, 5 sind
ein erstes und ein zweites Mittelteil 6, 7 angeordnet
mit einem bezüglich
einer Basis 14, 15 je um eine Drehachse 8, 9 drehbaren
Formträger 12, 13.
Die Basen sind bei der gezeigten Ausführungsform als Traversen 14, 15 ausgebildet,
welche in der gezeigten Ausführungsform
mit den unteren Holmen 4.1 der Spritzgiessmaschine in Wirkverbindung
stehen. Die Traversen 14, 15 sind entlang der
Holmen 4 angetrieben verschiebbar.
-
Damit
die Spritzgiessvorrichtung 1 einfach ein und ausgebaut
werden kann, ist die Wirkverbindung zwischen den Traversen 14, 15 und
den Holmen 4.1 einfach lösbar. Bei einer weiteren Ausführungsform
stehen die Traversen 14, 15 mit den oberen beiden
Holmen 4.2 in Wirkverbindung und die Mittelteile 6, 7 sind
hängend
angeordnet. Diese Ausführungsform
bietet den Vorteil, dass sie ein Wechsel der Spritzgiessvorrichtung
besonders einfach möglich
ist.
-
Die
Formträger 12, 13 sind
mittels Dreheinheiten 16, 17 um die Drehachsen 8, 9 drehbar
mit den Traversen 14, 15 wirkverbunden. Die Dreheinheiten 16, 17 sind
vorzugsweise so ausgestaltet, dass die Formträger 12, 13 endlos
um die Drehachsen 8, 9 drehbar sind. Die Dreheinheiten 16, 17 weisen
im Innern Kanäle
auf, die für
den Austausch von Betriebsstoffen und die Zufuhr von Energie zu
den Formträgern 12, 13 dienen.
Die Dreheinheiten 16, 17 sind mit einem Antrieb
für die
Drehbewegung der Formträger 12, 13 um
die Drehachsen 8, 9 versehen. Als Antrieb werden
vorzugsweise Elektro- oder Hydraulikmotoren verwendet. Bei Bedarf
werden die Traversen 14, 15 unterhalb auf dem
Maschinenbett (vgl. 1) abgestützt, um das Gewicht der Mittelteile
besser verteilen zu können.
Zwischen den Traversen 14, 15 und den Formträgern 12, 13 können Trennstellen
vorgesehen sein, die eine Trennung der Formträger 12, 13 von
den Unterteilen 14, 15 ermöglichen.
-
4 zeigt
eine weitere Ausführungsform
einer Spritgiessvorrichtung in einer perspektivischen Darstellung
von schräg
oben. Zwischen einer ersten feststehenden Formaufspannplatte 42 und
einer entlang von Holmen 4 beweglichen zweiten Formaufspannplatte 43 ist
eine erste und eine zweite Formhälfte 3, 5,
sowie ein erstes und ein zweites um eine hier vertika le Achse 8, 9 drehbares
Mittelteil 6, 7 angeordnet. Die Mittelteile 6, 7 weisen
hier quaderförmige
Formträger 12, 13 auf,
die zweiseitig durch eine untere und eine obere Traverse 48, 49 gegenüber den
Holmen 4 einer nicht näher
dargestellten Spritzgiessvorrichtung abgestützt sind. Die Traversen 48, 49 weisen
Haltemittel 50 auf, welche mit den Formträgern 12, 13 über Schnittstellen
lösbar
wirkverbunden sind. Die Haltemittel 50 sind relativ zueinander so
verschiebbar, dass die Formträger 12, 13 aus
der Spritzgiessmaschine entnommen werden können. Die Haltemittel 50 weisen
normierte Schnittstellen auf, die zur Übergabe von Medien an die Formträger 12, 13 dienen.
Zentriermittel, hier in Form von Zentrierzapfen 26 und
Zentrierbohrungen 27 sind rotationssymmetrisch so angeordnet,
dass sie beim Schliessen der Spritzgiessvorrichtung 1 in
Schliessstellungen der Formträger 12, 13 in
einander greifen. Die Zentriermittel 26, 27 sind
so ausgestaltet, dass sie sich zur Korrektur einer gewissen Fehlstellung
der Formträger 12, 13 infolge
einer Drehung um die Drehachsen 8, 9 gegeneinander,
respektive der Formhälften 3, 5 eignen.
Im Unterschied zu aus dem Stand der Technik bekannten Wendesystemen
spielt die genaue Vorzentrierung der drehbaren Teile bei der hier
offenbarten Erfindung eine besondere Rolle, da Fehlstellungen aufgrund
der vielen beweglichen Teile wesentlich wahrscheinlicher sind. Aus
diesem Grund sind die Zentriermittel in der Regel so ausgebildet,
dass sie eine Zentrierung der Form ermöglichen bevor diese ganz geschlossen
ist, respektive die empfindlichen Kavitäten ineinander eingreifen. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
weisen die Zentriermittel eine Länge
auf die in etwa dem doppelten Durchmesser des Zentriermittels entspricht.
-
5 und 6 zeigen
eine weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemässen
Spritzgiessvorrichtung 1 in einer perspektivischen Darstellung
von schräg
oben/vorne und von schräg
unten/hinten. Die 7 und 8 zeigen
die selbe Spritzgiessvorrichtung 1 frontal von vorne (7)
und von oben (8). Die Nummerierung in diesen
drei Figuren entsprechen einander. Nicht alle Referenzzeichen sind
in allen Figuren gleichzeitig vorhanden. Die Spritzgiessvorrichtung 1 ist
in geöffneter
Stellung gezeigt, d.h. mit geöffneten
Trennebenen 22, 23, 24.
-
Die
Spritzgiessvorrichtung 1 ist zwischen einer ersten feststehenden
Formaufspannplatte 42 und einer entlang von Holmen 4 (y-Richtung)
beweglichen zweiten Formaufspannplatte 43 einer Spritzgiessmaschine
(nicht näher
dargestellt) angeordnet. Die Spritzgiessvorrichtung 1 weist
eine erste Formhälfte 3 mit
Kavitätenhälften 38 auf,
die mit der ersten Formaufspannplatte 42 wirkverbunden
ist. Eine zweite Formhälfte 5 mit
Kavitätenhälften 38 ist
mit der beweglichen Formaufspannplatte 43 wirkverbunden. Zwischen
der ersten und der zweiten Formhälfte 3, 5 sind
ein erster und ein zweiter Mittelteil 6, 7 angeordnet,
die je um eine vertikale Achse 8, 9 (z-Richtung), die
im Wesentlichen senkrecht zu den Holmen 4 stehen, drehbar
sind.
-
Jedes
Mittelteil 6, 7 weist eine untere und eine obere
Traverse 48, 49 (x-Richtung) auf, die über Lager 51 auf
den Holmen 4 der Spritzgiessmaschine längsverschiebbar gelagert sind.
In der gezeigten Ausführungsform
sind die Lager 51 teilbar ausgestaltet, so dass sie zwecks
Entnahme der Spritzgiessvorrichtung 1 aus der Spritzgiessmaschine
einfach von den Holmen derselben gelöst werden können, indem untere Lagerschalen 52 entfernt
werden. Die Traversen 48, 49 jedes Mittelteils 6, 7 weisen
je ein Haltemittel 50 auf, das zur Halterung eines dazwischen
angeordneten hier quaderförmigen
Formträgers 12, 13 mit
Kavitäten 38 dient.
Die einander zugeordneten Haltemittel 50 jedes Mittelteils 6, 7 sind
zueinander ausgerichtet um Drehachsen 8, 9 drehbar
gegenüber den
Traversen 48, 49 gelagert. Die Haltemittel 50 sind
mittels um die Drehachsen 8, 9 drehbare Lagereinheiten 54 mit
den ihnen zugeordneten Traversen 48, 49 wirkverbunden.
Die Lagereinheiten 54 weisen bevorzugt vorgespannte Lager
auf, die eine präzise Führung garantieren.
Die Haltemittel 50 sind vorzugsweise über Schnellkupplungen mit den
Formträgern
verbunden, so dass die Formträger
einfach ein- und ausgebaut werden können. Bei gewissen Ausführungsformen
sind die Haltemittel 50 relativ zu einander in horizontaler
und/oder vertikaler Richtung verschiebbar angeordnet, so dass die
Formträger ohne
Entfernen zumindest einer der Traversen ein- und ausgebaut werden können. Die
Haltemittel 50 sind bei Bedarf so angeordnet, dass sie
zur Feineinstellung in vertikaler und/oder horizontaler Richtung individuell
in einem gewissen Bereich verstellbar sind.
-
Bei
der gezeigten Ausführungsform
dienen die Lagereinheiten 54 gleichzeitig zum Austausch von
Medien mit den Formträgern 12, 13.
Zu diesem Zweck weisen die Lagereinheiten 54 Anschlüsse 55 für Medienleitungen
wie z.B. Wasser, Hydrauliköl, usw.
auf. Weitere Schnittstellen für
den Austausch von Informationen und elektrischer Energie sind bei Bedarf
ebenfalls vorhanden. Der Austausch von Medien mit den Formträgern erfolgt
in der Regel koaxial durch innere Hohlwellen (nicht zu erkennen)
der Lagereinheiten 54 und über die Hal temittel 50.
Die koaxiale Medienübergabe
erfolgt vorzugsweise von der Unter- und/oder von der Oberseite her.
-
Der
Drehantrieb der Formträger 12, 13 um die
Drehachsen 8, 9 erfolgt bei der gezeigten Ausführungsform
von der Oberseite her über
die Lagereinheiten 54. Jedes Mittelteil 12, 13 weist
einen Servomotor 56 auf, der über einen Zahnriemen 57 mit
dem Formträger 12, 13 wirkverbunden
ist. Bei gewissen Ausführungsformen
ist der Servomotor in die Lagereinheiten 54 integriert. Über den
Servomotor 56 lassen sich die Formträger 12, 13 präzise um
die Drehachsen 8, 9 drehen. Infolge der koaxialen
Medienübergabe
besteht die Möglichkeit
die Formträger
endlos um ihre Drehachsen 8, 9 zu drehen.
-
Die
Mittelteile 6, 7 der Spritzgiessvorrichtung 1 sind
bei der gezeigten Ausführungsform
durch Linearlager 60 auf dem Maschinenbett der Spritzgiessmaschine
(nicht im Detail ersichtlich) zwischen den Holmen 4 abgestützt (vgl. 6).
Die Linearlager 60 dienen zur Kompensation des Gewichtes
der Mittelteile 6, 7 und zur teilweisen Entlastung
der Holmen 4. Sie dienen zudem als Ein- und Ausbauhilfen.
Die Linearlager 60 wirken mit Schienen 61 zusammen, die
auf dem Maschinenbett der Spritzgiessmaschine angeordnet sind. Bei
Bedarf sind sowohl die Lager 51 als auch die Linearlager 60 in
Winkel, Position und Ausrichtung mit Bezug auf die Hauptbewegungsrichtung
(y-Richtung), respektive die Richtung der Holmen 4 der
Spritzgiessvorrichtung einstellbar.
-
Bei
geschlossener Spritzgiessvorrichtung 1 werden im Bereich
der ersten und der zweiten Trennebene 22, 23 Teile
durch Einspritzen von Kunststoff in Kavitäten 38 hergestellt.
Das Einspritzen in die Kavitäten 38 im
Bereich der ersten Trenn ebene 22 erfolgt in der Regel durch
eine Einspritzöffnung 44 in der
feststehenden Formaufspannplatte 42. Das Einspritzen von
Kunststoff in Kavitäten 38 der
zweiten Trennebene 23 erfolgt vorzugsweise durch ein seitlich
neben oder oberhalb der Spritzgiessvorrichtung 1 angeordnetes
Einspritzaggregat das entweder nur temporär während dem Einspritzvorgang
mit der Spritzgiessvorrichtung wirkverbunden ist oder kontinuierlich
in Verbindung steht und mitbewegt wird. Das Einspritzen erfolgt
entweder direkt oder via der zweiten, beweglichen Formaufspannplatte 43.
Im Bereich der dritten Trennebene 24 werden vorgängig in der
ersten und zweiten Trennebene 22, 23 gefertigte Teile
(nicht näher
dargestellt) miteinander wirkverbunden. Die Teile bleiben zu diesem
Zweck beim Öffnen
der ersten und der zweiten Trennebene 22, 23 an den
formträgerseitigen 12, 13 Kavitätenhälften 38 haften
und werden durch Drehen der Formträger 12, 13 von
der ersten, respektive der zweiten Trennebene 22, 23 in
den Bereich der dritten Trennebene 24 gebracht. Die Formträger 12, 13 werden
dazu in der Regel um 90° oder
um 180° um
die Drehachsen 8, 9 rotiert. Im Fall von 90°-Schritten
werden die Teile in zwei Schritten in den Bereich der dritten Trennebene 24 transportiert,
so dass sie während
dem Zwischenschritt seitlich an der Spritzgiessvorrichtung angeordnet
sind. In dieser Position können
die Teile entweder auskühlen
oder einem weiteren Bearbeitungsschritt durch eine externe oder
eine in die Spritzgiessvorrichtung integrierte Vorrichtung unterzogen
werden.
-
Die
Spritzgiessvorrichtung 1 weist Koordinationsmittel 65 auf,
welche die Bewegung der beweglichen Teile beim Öffnen und beim Schliessen der Spritzgiessvorrichtung 1 koordinieren.
Die gezeigte Ausführungsform
weist vier Koordinations mittel 65 auf, wovon je zwei mit
der feststehenden Formaufspannplatte 42, den oberen beiden
Traversen 49 und der beweglichen Formaufspannplatte 43 und
je zwei mit der feststehenden Formaufspannplatte 42, den unteren
beiden Traversen 48 und der beweglichen Formaufspannplatte 43 wirkverbunden
sind. Die Koordinationsmittel 65 sind als Module ausgebildet
die im Wesentlichen auf der Höhe
der Holmen 4 angebracht sind und ein seitliches Verkanten
der Traversen 48, 49 beim Öffnen und beim Schliessen der Spritzgiessvorrichtung 1 verhindern.
Die Koordinationsmittel 65 sind über lösbare Verbindungen 66 an den
Formaufspannplatten 42, 43 und den Traversen 48, 49 befestigt.
Durch Entfernen der Koordinationsmittel 65 wird die Koordination
zwischen den beweglichen Teilen der Spritzgiessvorrichtung 1 aufgehoben,
so dass die Traversen 48, 49 z.B. beim Entnehmen
oder Einsetzen der Formhälften 3, 5 oder
der Formträger 12, 13 unabhängig von
einander entlang der Holmen 4 verschiebbar sind.
-
Jedes
der vier Koordinationsmittel 65 der gezeigten Ausführungsform
weist eine erste, eine zweite und eine dritte Spindel 67, 68, 69 auf,
die miteinander in Wirkverbindung stehen. Jede der Spindeln 67, 68, 69 ist
zweigeteilt und weist in der ersten Hälfte ein erstes Gewinde 70 mit
einer positiven Steigung und in der zweiten Hälfte ein zweites Gewinde 71 mit
einer negativen, der ersten Seite entgegen gesetzten Steigung auf.
In der Mitte sind die Spindeln über drehfreie
Axiallager 72 mit einem Spindelblock 73 (erste
Spindel) oder den Traversen 48, 49 des ersten, respektive
des zweiten Mittelteils 6, 7 (zweite, bzw. dritte
Spindel) wirkverbunden. Die Gewinde der ersten Spindel 67 stehen
mit entsprechenden feststehenden Spindelmuttern 74 in Wirkverbindung,
die an horizontal angeordneten Trägern 75 befestigt sind. Die
Träger 75 sind
wiederum an der ersten, respektive der zweiten Formaufspannplatte 42, 43 starr
befestigt. Wird nun die zweite Formaufspannplatte 43 relativ
zur ersten Formaufspannplatte 42 bewegt beginnt sich die
erste Spindel 67 infolge der beidseitigen gegenläufigen Gewinde
zu drehen. Die Drehgeschwindigkeit ist dabei abhängig von der Steigung der Aussengewinde 70, 71,
respektive der Innengewinde der Spindelmuttern 74. Bei
der gezeigten Ausführungsform
weisen die beiden Gewinde 70, 71 dieselbe, gegenläufige Gewindesteigung
auf so dass ein gleichmässiges
Einschrauben der ersten Spindel 67 in die Spindelmutter 74 ergibt.
Dadurch befindet sich der Spindelblock 73 beim Öffnen, respektive Schliessen
der Spritzgiessvorrichtung 1 (mit Bezugnahme auf die zurückgelegte
Strecke) immer in der Mitte zwischen der ersten, respektive der
zweiten Formhälfte 3, 5.
Bei der gezeigten Ausführungsform bewegt
sich der Mittelblock mit der halben Geschwindigkeit mit Bezug auf
die relative Geschwindigkeit zwischen der feststehenden ersten Formaufspannplatte 42 und
der beweglichen zweiten Formaufspannplatte 43.
-
Die
zwischen der ersten Formaufspannplatte 42 und dem Spindelblock 73 angeordnete
zweite Spindel 68, respektive die zwischen dem Spindelblock 73 und
der zweiten Formaufspannplatte 43 angeordnete dritte Spindel 69 weisen
im Wesentlichen denselben Aufbau auf wie die erste Spindel 67.
Die zweite, respektive die dritte Spindel 68, 69 sind
im Bereich ihrer Mitte über
ein Axiallager 72 mit den Traversen 48, 49 wirkverbunden.
Die Relativgeschwindigkeit der Traversen des ersten Mittelteils 6 wird
daher durch die relative Geschwindigkeit zwischen der feststehenden
ersten Formaufspannplatte 42 und dem Spindelblock 73 und
die Geschwindigkeit der Traversen 48, 49 des zweiten
Mittelteils 7 durch die Relativge schwindigkeit zwischen
dem Spindelblock 73 und der zweiten Formaufspannplatte 43 bestimmt. Durch
den beschriebenen Koordinationsmechanismus 65 wird erreicht,
dass das erste Mittelteil 6 beim Öffnen und beim Schliessen der
Spritzgiessvorrichtung 1 mit einem Viertel und das zweiten
Mittelteil 7 mit drei Vierteln der Geschwindigkeit der
zweiten Formaufspannplatte 43 bewegt wird, so dass der
Abstand y2 zwischen den beiden Mittelteilen 6, 7,
respektive den beiden Formträgern 12, 13 im
Bereich der dritten Trennebene 24 im Wesentlichen doppelt so
gross ist wie die Abstände
y3 und y4 zwischen der ersten Formhälfte 3 und dem ersten
Formträger 12, respektive
dem zweiten Formträger 13 und
der zweiten Formhälfte 5 im
Bereich der ersten und der zweiten Trennebene 22, 23.
Durch diese Bewegung der Mittelteile 6, 7 mit
Bezug zu den Formaufspannplatten 42 43 wird erreicht,
dass die Formträger 12, 13 viel
früher
um die Drehachsen 8, 9 bewegt werden können ohne
dass sie miteinander. kollidieren als wenn die Spritzgiessvorrichtung 1 gleichmässig geöffnet würde so dass
die Abstände
y2, y3, y4 gleich gross wären.
-
Durch
die Wahl der Steigungen der Spindeln 67, 68, 69 besteht
die Möglichkeit
den Abstand y1 zwischen den Drehachsen 8, 9, respektive
die Abstände
y2, y3, y4 weitgehend frei einzustellen. Durch die Wahl unterschiedlicher
Steigungen der beiden zugeordneten Gewinde einer Spindel kann das
Verhältnis
so beeinflusst werden, dass z.B. das im Bereich der Spindelmitte
mitgeführte
Teil sich mit einer definierten Geschwindigkeit gegenüber der
zweiten Formaufspannplatte 43 mitbewegt. Die beschriebenen
Koordinationsmittel 65 können in geeigneter Weise auch
mit Spritzgiessvorrichtungen 1 verwendet werden, bei denen
die Mittelteile 6, 7 eine andere Lagerung/Abstützung gegenüber den
Holmen aufweisen. Der Mit telblock 73 kann zur Führung einer dritten
Formhälfte,
wie z.B. in 2 gezeigt, verwendet werden.
-
Bei
der Entnahme der beschriebenen Spritzgiessvorrichtung 1 aus
einer normierten Spritzgiessmaschine 1 werden die vier
Koordinationsmittel 65 entfernt, so dass die Mittelteile
relativ zueinander frei bewegbar sind. Bei geöffneter Spritzgiessvorrichtung werden
die Lagerschalen 52 der Lager 51 der oberen Traversen 49 gelöst. Nach
dem Lösen
der unteren Haltemittel 50 und aller Medienzuführleitungen
und Kabelverbindungen können
die Formträger 12, 13 zusammen
mit den oberen Traversen 49 entnommen werden. Je nach Ausführungsform
werden zuerst nur die oberen Haltemittel 50 gelöst und zuerst
nur die oberen Traversen 49 und dann erst die Formträger 12, 13 entnommen.
Anschliessend können
die Lager 50 der unteren Traversen geöffnet werden und die unteren
Traversen 48 entnommen werden. Bevorzugt ist ein Koordinationsmechanismus
der die zurückgelegten
Wege der bewegten Teile abhängig
von der Trennebene so aufeinander abstimmt, dass die Mittelteile
effizient und bei Bedarf gleichzeitig gedreht werden können (vgl. 8,
hier schematisch angedeutet durch Kreise k1 und k2 auf denen die äusseren
Punkte der Formträger 12, 13 drehen).
-
Im
Bereich der dritten Trennebene 24 werden die Teile aus
der ersten und der zweiten Trennebene 22, 23 miteinander
wirkverbunden. In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt dies durch
Umspritzen mit einer Materialkomponente, die zum Beispiel seitlich
oder von oben in weitere Kavitäten
(nicht näher
ersichtlich) eingespritzt wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
ergeben sich diese weiteren Kavitäten entweder durch ein Zusammenwirken der
Kavitäten 38 des
ersten und des zweiten Formträgers 12, 13 oder
alternativ oder in Ergänzung durch
Verschieben eines Teils der Spritzgiessform, z.B. eines Schiebers
(nicht im Detail ersichtlich), in einem Formträger 12, 13.
Das Einspritzen in die weiteren Kavitäten erfolgt vorzugsweise durch
ein separates Einspritzaggregat der beschriebenen Form.
-
Alternativ
oder in Ergänzung
werden die Teile der ersten und der zweiten Trennebene 22, 23 im Bereich
der dritten Trennebene 24 durch eine Relativbewegung mechanisch
zusammengefügt,
respektive direkt oder indirekt wirkverbunden. In einer ersten Ausführungsform
erfolgt dies durch die Schliessbewegung der Spritzgiessvorrichtung 1,
was aber unter Umständen
den Nachteil nach sich zieht, dass die Spritzgiessvorrichtung nicht
mit der maximal möglichen
Geschwindigkeit geschlossen werden kann, respektive die Gefahr besteht,
dass die Teile und/oder die Spritzgiessform beschädigt werden.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Relativbewegung in dieser
Variante aufgrund der hohen Masse der bewegten Teile nur sehr schwer
kontrollierbar und justierbar ist. In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist eine separate Wirkverbindungsvorrichtung vorhanden,
die zum Zusammenfügen
der Teile geeignet ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist
zumindest einer der Formträger 12, 13 mit
einer separaten Wirkverbindungsvorrichtung ausgestattet, die losgelöst von der
Schliessbewegung der Spritzgiessvorrichtung 1 funktionsfähig ist.
Die Wirkverbindungsvorrichtung ist in der Regel zumindest teilweise im
Innern angeordnet und befindet sich in Wirkverbindung mit Teilen
die sich in den Kavitätenhälften 38 des
ersten und/oder des zweiten Formträgers 12, 13 angeordnet
sind. Bei Bedarf weist die Wirkverbindungsvorrichtung einen Aufbau
auf, der eine Jus tierung der Kraft und/oder des Weges pro Kavität oder Gruppe
von Kavitäten
ermöglicht.
Die Wirkverbindungsvorrichtung ist so ausgestaltet, dass die miteinander
zu verbindenden Teile der entsprechenden Kavitäten 38 bei geschlossener
Spritzgiessvorrichtung 1 zusammengefügt werden können. Die Wirkverbindungsvorrichtung
ist vorzugsweise hydraulisch, mechanisch und/oder elektrisch angetrieben
und kann bereichsweise als Teil einer Kavität ausgebildet sein. In einer
Ausführungsform
ist die Wirkverbindungsvorrichtung als Wirkverbindungsschieber ausgestaltet, der
ein oder mehrteilig ausgebildet ist. Bei Bedarf kann jede Kavität 38 mit
einer separaten Wirkverbindungsvorrichtung ausgestaltet sein. Die
Wirkverbindungsvorrichtung kann so ausgestaltet sein, dass sie nur
bei geschlossener Spritzgiessvorrichtung zum Einsatz kommt. Alternativ
oder in Ergänzung
kann die Wirkverbindungsvorrichtung so ausgestaltet sein, dass eine Überlagerung
oder Ausnutzung der Schliessbewegung der Spritzgiessvorrichtung 1 für das Fügen der
zu verbindenden Teile erfolgt.
-
Je
nach Anwendungsgebiet werden die zu verbindenden Teile mittels der
Wirkverbindungsvorrichtung in einem Schritt oder in mehreren Einzelschritten
zusammengefügt.
Beispielsweise besteht die Möglichkeit
zumindest die Teile einer Seite in eine bestimmte Position zu bringen,
respektive freizustellen, bevor der eigentliche Wirkverbindungsvorgang erfolgt.
Falls erforderlich können
die Teile nach dem in Aktion Treten der Wirkverbindungsvorrichtung
einem weiteren Verarbeitungsschritt unterzogen, z.B. indem sie zumindest
bereichsweise umspritzt oder verschweisst werden.
-
Einer
der Vorteile einer separaten Wirkverbindungsvorrichtung besteht
darin, dass die miteinander zu verbindenden Teile sehr viel präziser und schonender
zu verarbeiten sind. Insbesondere bei Spritzgiessvorrichtungen die
in einer Trennebene eine Vielzahl von Kavitäten aufweisen, ist ein Zusammenfügen nur
durch die Schliessbewegung der Spritzgiessvorrichtung meist ungenügend.
-
9 zeigt
eine weitere Ausführungsform
einer Spritzgiessvorrichtung 1 in einer perspektivischen
Darstellung von schräg
oben. An einer feststehenden Formaufspannplatte 42 ist
eine feststehende erste Formhälfte 3 befestigt.
An einer zweiten entlang von Holmen 4 einer Spritzgiessmaschine
(nicht näher
dargestellt) verschiebbar angeordneten Formaufspannplatte 43 ist
eine zweite Formhälfte 5 angebracht.
Zwischen der ersten und der zweiten Formhälfte 3, 5 sind
ein erstes und ein zweites Mittelteil 6, 7 angeordnet
mit je einem um eine erste, resp. zweite Drehachse 8, 9 drehbaren
Formträger 12, 13.
-
Das
erste und das zweiten Mittelteil 6, 7 sind hier
je mittels einem unteren und einem oberen Kragarmen 36, 37 gegenüber den
Formhälften 2, 3,
resp. den Formaufspannplatten 42, 43 gelagert.
Die Kragarme 36, 37 dienen als Basis und als Linearführung. Die
Kragarme 36 des ersten Mittelteils 6 sind mit
der ersten Formhälfte 2 feststehend
angeordnet. Im Unterschied dazu sind die Kragarme 37, welche
zur Halterung des zweiten Mittelteils 3 dienen, mit der
zweiten Formhälfte 5,
resp. der zweiten Formaufspannplatte 3, wirkverbunden und
bewegen sich mit diesen mit.
-
Die
Formträger 12, 13 sind
mittels Dreheinheiten 16, 17 um die Drehachsen 8, 9 drehbar
mit den Kragarmen 36, 37 wirkverbunden. Die Dreheinheiten 16, 17 sind
vorzugsweise so ausgestaltet, dass die Formträger 12, 13 endlos
um die Drehachsen 8, 9 drehbar sind und weisen
im Innern Kanäle auf,
die für
den Austausch von Betriebsstoffen und die Zufuhr von Energie zu
den Formträgern 12, 13 dienen.
Die Dreheinheiten 16, 17 sind mit einem Antrieb
für die
Drehbewegung der Formträger 12, 13 um die
Drehachsen 8, 9 versehen. Als Antrieb werden vorzugsweise
Elektro- oder Hydraulikmotoren verwendet. Die Kragarme sind vorzugsweise
so ausgebildet, dass sich die Mittelteile unabhängig von einander mit Bezug
auf die erste, respektive die zweite Formhälfte bewegen lassen.
-
Bei
der gezeigten Ausführungsform
sind die Mittelteile 2, 3 gegenüber den
Kragarmen 36, 37 in Längsrichtung verschiebbar angeordnet
(schematisch dargestellt durch Pfeile y5, y7). Dabei werden sie
mittels Linearantrieben 41 entlang der Kragarme 36, 37 verschoben
und positioniert. Die Bewegung ist während der Produktion auf die
Bewegung (Pfeil y7) der zweiten Formhälfte so abgestimmt ist, dass
keine Zykluszeit verloren geht und ein möglichst zeitsparendes Drehen
der Mittelteile möglich
ist. Die Trennebenen werden zwecks effizientem Drehen der Formträger 12, 13 um
die Drehachsen 8, 9 vorzugsweise ungleichmässig geöffnet. Bei
Bedarf kann das Gewicht der Mittelteile durch zusätzliches
Abstützten, z.B.
auf dem Maschinenbett der Spritzgiessmaschine (nicht näher dargestellt)
oder über
die Holmen 4, kompensiert werden. Die Zentrierung und Ausrichtung
der einzelnen Teile erfolgt in der beschriebenen Weise. Als Linearantriebe
sind z. B. Spindel-, Zahnriemen-, Zahnstangen- oder Hydraulikzylinder
denkbar. Passive Lösungen
können
eine mechanische Kopplung mit der beweglichen Formhälfte 3 aufweisen.
Die Kragarme sind als Linearführungen
ausgebildet oder mit solchen wirkverbunden.
-
Die
Formträger 12, 13 weisen
im Bereich ihrer Seitenflächen
korrespondierende Kavitäten
(nicht näher
dargestellt) auf, in die bei geschlossener Spritzgiessvorrichtung 1 Kunststoff
eingespritzt wird. Die Formträger 12, 13 sind
mit Wirkverbindungsmitteln ausgestattet, die bei geschlossener Spritzgiessvorrichtung
zur Montage von Spritzgiessteilen in der mittleren Schliessebene
dienen. Ein Wirkverbindungsmittel ist einer oder mehreren Kavitäten zugeordnet
und lässt
sich bei Bedarf individuell ansteuern. Die gezeigte Ausführungsform
eignet sich u. a. für kleinere
Vorrichtungen.
-
Die 10 und 11 zeigen
schematisch eine Spritzgiessvorrichtung 1 in geöffneter
(10) und geschlossener Position (11).
Dargestellt sind die feststehende und die beweglichen Formaufspannplatte 42, 43 einer
Spritzgiessmaschine (nicht näher
zu erkennen) an denen eine feststehende erste und eine bewegliche
zweite Formhälfte 2, 3 angebracht
sind. Zwischen der ersten und der zweiten Formhälfte 2, 3 sind
ein erster und ein zweiter Formträger zu erkennen, die um hier
senkrecht zur Zeichenebene stehende Drehachsen 8, 9 drehbar
angeordnet sind.
-
In 10 ist
dargestellt in welcher Position die Formhälften 2, 3 vorzugsweise
um die Drehachsen 8, 9 gedreht werden. Die Abstände y1,
y2, y3 und y4 sind durch die Drehradien R gegeben, welche den äusserten
Punkt der Formträger 12, 13 andeuten.
Die Diagonalposition in der die Formträger 12, 13 die
maximale Ausdehnung einnehmen ist durch Quadrate 12', 13' angedeutet.
Bei der gezeigten Ausführungsform
erfolgt die Drehung am effizientesten wenn die Abstände y3 und
y4 in etwa halb so gross sind wie der Abstand y2 und die Abstände y3 und
y4 so gewählt
sind, dass die Drehradien R nicht die erste, resp. die zweite Formhälfte 2, 3 berühren.
-
In
den 10 und 11 sind
Wirkverbindungsmittel 46 dargestellt, die bei geschlossener Spritzgiessvorrichtung 1 zur
Montage von Teilen im Bereich der mittleren (zweiten) Trennebene 23 dienen.
Im Wesentlichen gleichzeitig werden in der ersten und der dritten
Trennebene 22, 24 weitere Kunststoffteile hergestellt.
-
In
der gezeigten Ausführungsform
weisen beide Formträger 12, 13 Wirkverbindungsmittel 46 auf,
welche zum Zusammenfügen
von Teilen aus zwei einander zugeordneten Kavitäten gleichzeitig dienen. Je
nach Anwendungsgebiet besteht die Möglichkeit nur einen Formträger 12, 13 oder
beide alternierend mit Wirkverbindungsmitteln 46 auszustatten, so
dass in der mittleren Trennebene 23 das Zusammenfügen von
Teilen nur in einer Richtung erfolgt. Bei Bedarf können auch
mehrere Wirkverbindungsmittel vorgesehen sein, die sequentiell oder überlagert
eine mehrstufige Bearbeitung vornehmen. Bei Bedarf sind Bearbeitungsschritte
und/oder Manipulationen bei geöffneter
Vorrichtung möglich.
In 11 sind die Wirkverbindungsmittel 46 der
mittleren Trennebene zusammengefahren (vgl. Pfeile y8) dargestellt,
was vereinfacht einen Wirkverbindungsprozess darstellt. Einer der
Vorteil der gezeigten Vorrichtung besteht darin, dass die Wirkverbindung
von Teilen von der Hauptmaschinenbewegung der Spritzgiessmaschinen
entkoppelt werden kann.
-
Bei
den Wirkverbindungsmitteln handelt es sich vorzugsweise um einzelne
oder mehrere einzeln oder gemeinsam ansteuerbare Schieber, Rechen oder
Umlegemittel oder einer Kombination davon die gleichzeitig oder
sequentiell zum Einsatz kommen. Die Wirkverbindungsmitteln werden
je nach Funktion parallel oder senkrecht zur Hauptbewegungsrichtung der
Spritzgiessmaschine bewegt oder rotiert. Andere Bewegungsformen
sind möglich.
Die Wirkverbindungsmittel werden vorzugsweise über Hydraulik oder Elektromotoren,
oder mittels einer mechanischen Kopplung mit anderen Teilen der
Vorrichtung angetrieben. Komplexe Bewegungen können z.B. mittels Evolventen
realisiert werden. Bei Bedarf werden die Bewegungen und die Kräfte mittels
Sensoren pro Kavität
oder einer Gruppe von Kavitäten überwacht.
Bei Bedarf dienen die Wirkverbindungsmittel zum Auswerfen der fertigen
Teile bei geöffneter Spritzgiessvorrichtung.
-
Für den Fachmann
ergeben sich weitere Ausführungsformen
durch Kombination der Merkmale der beschriebenen Vorrichtungen.
-
Die
Erfindung betrifft eine Spritzgiessvorrichtung (1) mit
einer feststehenden ersten Formhälfte (3),
einer in Richtung (y) von Holmen (4) einer Spritzgiessmaschine
(2) verschiebbar angeordneten zweiten Formhälfte (5),
einem ersten und einem zweiten zwischen den Formhälften (3, 5)
angeordneten und in Richtung der Holmen (4) verschiebbaren
Mittelteil (6, 7) mit je einem bezüglich einer
Halterung (10) um eine Drehachse (8, 9)
drehbaren Formträger
(12, 13), wobei im Bereich von mindestens einer
Seitenfläche eines
Formträgers
(12, 13) mindestens ein Wirkverbindungsmittel
(46) vorhanden ist, das zum Wirkverbinden von Teilen im
Bereich der mittleren Trennebene (23) dient.
-
Die
Spritzgiessvorrichtung kann fortgebildet werden, indem das mindestens
eine Wirkverbindungsmittel (46) so ausgebildet ist, dass
es Teile von einem oder mehreren Paaren von einander zugeordneten
Kavitäten
miteinander wirkverbindet.
-
Die
Spritzgiessvorrichtung kann weiter fortgebildet werden, indem das
mindestens eine Wirkverbindungsmittel (46) einen separaten
Antrieb aufweist mittels dem es unabhängig bewegbar ist.
-
Die
Spritzgiessvorrichtung kann weiter fortgebildet werden, indem das
mindestens eine Wirkverbindungsmittel (46) ein Rechen,
ein Schieber oder ein Umlegemittel aufweist.
-
Die
Spritzgiessvorrichtung kann weiter fortgebildet werden, indem die
Wirkverbindungsvorrichtung zumindest teilweise im Innern eines Formträgers (12, 13)
angeordnet ist.
-
Die
Spritzgiessvorrichtung kann weiter fortgebildet werden, indem Zentriermittel
(26, 27), welche zum Zentrieren der Mittelteile
(6, 7) bezüglich
der Formhälften
(3, 5) beim Öffnen
und beim Schliessen der Spritzgiessvorrichtung (1) dienen,
drehsymmetrisch angeordnet sind, derart, dass die Spritzgiessvorrichtung
in 90° und/oder
180°-Schritten
geschlossen werden kann.
-
Die
Spritzgiessvorrichtung kann weiter fortgebildet werden, indem eine
Basis (14, 15) oder ein Kragarm (36, 37)
einen Arretierstift und ein Formträger (12, 13)
eine Arretieröff nung
aufweist, in welche der Arretierstift in vordefinierten Positionen
eingreift.
-
Die
Spritzgiessvorrichtung kann weiter fortgebildet werden, indem die
Formträger
(12, 13) über eine
Dreheinheit (16, 17) mit einer Basis (14, 15, 36, 37)
lösbar
wirkverbunden sind.
-
Die
Spritzgiessvorrichtung kann weiter fortgebildet werden, indem die
Mittelteile (6, 7) bezüglich einem Maschinenbett (18)
der Spritzgiessmaschine (2) oder einem Kragarm (36, 37)
mittels einer Linearführung
(11, 36, 37) gelagert sind.
-
Die
Spritzgiessvorrichtung kann weiter fortgebildet werden, indem die
Mittelteile (6, 7) mittels einer unteren und/oder
einer oberen Traverse (14, 15, 31, 32)
an den unteren und/oder den oberen beiden Holmen (4) der
Spritzgiessmaschine (2) abgestützt sind.
-
Die
Spritzgiessvorrichtung kann weiter fortgebildet werden, indem die
Mittelteile (6, 7) in Winkel und Ausrichtung gegenüber der
ersten und der zweiten Formhälfte
(3, 5) justierbar sind.
-
Die
Spritzgiessvorrichtung kann weiter fortgebildet werden, indem die
relative Bewegung der Formhälften
(3, 5) und der Formträger (12, 13)
durch mindestens einen Koordinationsmechanismus (66) koordiniert
wird.
-
Die
Spritzgiessvorrichtung kann weiter fortgebildet werden, indem der
Koordinationsmechanismus (66) so ausgestaltet ist, dass
die Trennebenen im Verhältnis
1/4, 2/4, 1/4 (y3, y2, y4) geöffnet
werden.
-
Die
Spritzgiessvorrichtung kann weiter fortgebildet werden, indem der
Koordinationsmechanismus (66) drei miteinander wirkverbundene
Spindeln (67, 68, 69) aufweist, die je
einen ersten Bereich mit einer ersten positiven Steigung und einen
zweiten Bereich mit einer zweiten, negativen Steigung aufweist.
-
Die
Spritzgiessvorrichtung kann weiter fortgebildet werden, indem die
Spindeln im Bereich ihrer Mitte mittels einem Axiallager (72)
mit einem Spindelblock (73) oder einer Traverse (48, 49)
wirkverbunden sind.
-
Die
Spritzgiessvorrichtung kann schließlich noch weiter fortgebildet
werden, indem die Spindeln (67, 68, 69)
im Bereich ihrer Enden mittels einer Spindelmutter (74)
mit einer Formaufspannplatte (42, 43) oder einem
Spindelblock (73) wirkverbunden sind.
-
Die
erfindungsgemäße Spritzgiessvorrichtung
arbeitet vorzugsweise nach einem Verfahren zur Herstellung eines
mehrteiligen Produktes in einer Spritzgiessvorrichtung (1)
das folgende Verfahrensschritte aufweist:
- i)
Im Wesentlichen gleichzeitiges Herstellen von mindestens einem ersten
und einem zweiten Teil in einer ersten und einer dritten äusseren
Trennebene (22, 24) einer geschlossenen Spritzgiessvorrichtung
(1) durch Einspritzen von flüssigem Kunststoff in Kavitäten (38)
während
dem im Wesentlichen gleichzeitig im Bereich einer zweiten mittleren
Trennebene (23) mindestens ein erstes und ein zweites Teil
mittels einem Wirkverbindungsmittel (46) wirkverbunden
werden;
- ii) Öffnen
der Spritzgiessvorrichtung (1) entlang der Trennebenen
(22, 23, 24) und drehen eines ersten
und eines zweiten Formträgers
(12, 13) je um eine Drehachse (8, 9)
um einen Winkel wobei die in der ersten und der dritten Trennebene
(22, 24) hergestellten ersten und zweiten Teile
mittels dem ersten und dem zweiten Formträger (12, 13) an
diesen haftend mitbewegt werden;
- iii) Schliessen der Spritzgiessvorrichtung (1) und wiederholen
der Schritte a bis c.
-
Das
Verfahren kann fortgebildet werden, indem die zweite mittlere Trennebene
(23) in etwa doppelt so weit geöffnet wird wie die erste und
die dritte Trennebene (22, 24).
-
Das
Verfahren kann weiter fortgebildet werden, indem die Wirkverbindung
der beiden ersten Teile in der zweiten mittleren Trennebene (23)
unabhängig
von der Bewegung der Formaufspannplatten (42, 43)
der Spritzgiessmaschine (2) erfolgt.
-
Das
Verfahren kann weiter fortgebildet werden, indem die Wirkverbindung
der beiden ersten Teile in der zweiten mittleren Trennebene (23)
in Gruppen von einander zugeordneten Kavitäten unabhängig erfolgt.
-
Das
Verfahren kann schließlich
noch weiter fortgebildet werden, indem die Teile mittels den Wirkverbindungsmitteln
ausgeworfen werden.