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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Anschlagmittel für Betonfertigteile
und dergleichen nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein hülsenartiges
Element für
ein solches Anschlagmittel.
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Stand der
Technik
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Zum
Anheben schwerer Betonbauteile wie beispielsweise Betonfertigteilen
und dergleichen sind als Anschlagmittel sogenannte Transportanker
bekannt, die in das betreffende Betonbauteil einbetoniert werden
und Gewindehülsen
aufweisen, in welche zu Hebe- oder Transportzwecken Kranschlaufen oder
dergleichen eingeschraubt werden.
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Ein
Transportanker nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 ist beispielsweise
in der
EP 0 122 521
A2 offenbart. Der Transportanker umfasst eine Gewindehülse, die
zumeist aus einem Stahlrohr erzeugt, einseitig angefast und mit
einem Innengewinde versehen wird. Auf der dem Gewinde gegenüberliegenden
Seite wird die Gewindehülse
mit einem Ankerstab versehen, der zur Verankerung des Transportankers
im Beton dient. Der Ankerstab kann beispielsweise durch eine Öffnung der
Gewindehülse geschoben
oder mit der Gewindehülse
durch Kaltumformung verbunden werden.
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Derartige
Transportanker haben sich in der Praxis bewährt. Allerdings hat sich gezeigt,
dass die Transportanker häufig
in Bereichen mit dichter Bewehrung zum Einsatz kommen, so dass Kollisionen zwischen
den Transportankern und der Bewehrung nicht ausgeschlossen werden
können.
Dies verzögert
die Herstellung des Betonbauteils und kann dazu führen, dass
die Bewehrung und/oder der Transportanker nicht optimal in dem Betonbauteil
platziert sind.
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Darüber hinaus
können übermäßig große Transportanker
dazu führen,
dass insbesondere grobe Zuschlagkörner nicht in den oberflächenahen
Bereich des Betonbauteils eindringen können, so dass die Gefahr einer
Nestbildung besteht, die sowohl hinsichtlich des Erscheinungsbildes
und der Dauerhaftigkeit des Betonbauteils, aber auch im Hinblick
auf die Tragfähigkeit
des Transportankers unerwünscht ist.
Vor diesem Hintergrund besteht ein erhebliches Bedürfnis, die
Abmessungen der Transportanker möglichst
gering zu halten, ohne deren Tragfähigkeit und Sicherheit im praktischen
Gebrauch zu beeinträchtigen.
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Darstellung
der Erfindung
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Anschlagmittel
der eingangs genannten Art bereitzustellen, das bei weitgehend unveränderter oder
sogar erhöhter
Tragfähigkeit
verminderte Abmessungen besitzt.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung
durch ein Anschlagmittel nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei bekannten Anschlagmitteln
(„Transportankern") die Tragfähigkeit
des Verankerungselements im Beton, beispielsweise eines Bewehrungsstabes, stets
für die
Gesamttragfähigkeit
des Anschlagmittels maßgebend
ist. Die Tragfähigkeit
des Verankerungselements im Beton hängt insbesondere vom dessen Durchmesser
und Länge
ab. Vor diesem Hintergrund stellt die vorliegende Erfindung darauf
ab, das Anschlagmittel derart auszugestalten, dass bei unveränderten
Gesamtabmessungen größere Verankerungselemente
eingesetzt werden können,
bzw. bei verminderten Gesamtabmessungen des Anschlagmittels weiterhin
gleichartige Verankerungselemente zum Einsatz kommen können.
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Zu
diesem Zweck ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass das hülsenartige
Element im Unterschied zum Stand der Technik eine abgestufte Wandstärke besitzt,
bei welcher im Bereich des Hohlraums zumindest abschnittsweise eine
Wandstärke
vorhanden ist, die geringer ist als die maximale Wandstärke im Bereich
des Innengewindes. Durch die geringere Wandstärke im Bereich des Hohlraums
ergibt sich ein gegenüber
dem Stand der Technik vergrößerter Hohlraum,
so dass bei unveränderten
Gesamtabmessungen Verankerungselemente mit größerem Durchmesser eingesetzt
werden können,
bzw. bei unveränderten
Verankerungselementen deutlich kompaktere Anschlagmittel erzielt
werden.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung des
hülsenartigen
Elements wird ermöglicht,
dass deutlich kompaktere Anschlagmittel hergestellt werden können, ohne
deren Tragfähigkeit
zu beeinträchtigen,
oder die Tragfähigkeit
sogar gesteigert wird. Darüber
hinaus ergibt sich auch ein deutlich vermindertes Gewicht des erfindungsgemäßen Anschlagmittels.
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Gemäß einer
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass das
hülsenartige Element
im Bereich des Hohlraums zumindest abschnittsweise eine Wandstärke besitzt,
die geringer ist als die mittlere Wandstärke, bevorzugt als die minimale
Wandstärke,
im Bereich des Innengewindes. Diese Ausführungsformen ermöglichen
eine noch gleichmäßigere und
damit stärkere
Ausnutzung des Verankerungselements, was ein äußerst kompaktes Anschlagmittel
ergibt, das sich insbesondere auch für höherfeste Betone und/oder mittlere
bis größere Verankerungslängen des
Verankerungselements eignet.
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Bei
der Bestimmung der Abmessungen und Festigkeiten der einzelnen Bauteile
des erfindungsgemäßen Anschlagmittels
können
zahlreiche Parameter wesentlich sein, wie beispielsweise die Festigkeiten
der einzelnen Materialien des Anschlagmittels, die Festigkeit des
Verankerungsgrundes (Beton), die Verankerungslänge, die Einbausituation, etc.
Um unter Berücksichtung
dieser Parameter stets ein möglichst
kompaktes Anschlagmittel zu erhalten, ist gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung vorgesehen, dass die Tragfähigkeit des hülsenartigen
Elements im Bereich des Innengewindes um höchstens 20 %, bevorzugt um
höchstens
10 % von derjenigen im Bereich des Hohlraumes abweicht. Unter einer
Abweichung ist hier sowohl eine Unterschreitung als auch eine Überschreitung
zu verstehen. Durch diese Maßnahme
wird sichergestellt, dass in dem Anschlagmittel keine signifikanten Überdimensionierungen
vorhanden sind, welche die Abmessungen des Anschlagsmittels unnötig vergrößern.
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Darüber hinaus
haben die Erfinder festgestellt, dass sich ein besonders kompaktes
Anschlagmittel bei unveränderter
Gesamttragfähigkeit
ergibt, wenn gemäß einer
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung die Länge des Innengewindes geringer
ist als die Länge
des Hohlraumes, gemessen in der Erstreckungsrichtung des Innengewindes.
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Obgleich
der Hohlraum des hülsenartigen Elements
des erfindungsgemäßen Anschlagsmittels grundsätzlich beliebige
Abmessungen besitzen kann, ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen,
dass der Hohlraum zumindest abschnittsweise einen Durchmesser besitzt,
der größer ist
als der Kerndurchmesser des Innengewindes. Dies führt dazu,
dass in das hülsenartige
Element Verankerungselemente eingesetzt werden können, die einen größeren Durchmesser
besitzen als die in das hülsenartige
Element einzuschraubenden Gewinde von Seilösen oder dergleichen. Auf diese
Weise kann die Tragfähigkeit
des Anschlagmittels im Bereich des Verankerungselements entsprechend
erhöht
bzw. können
die Abmessungen des Anschlagmittels bei konstanter Gesamttragfähigkeit
vermindert werden.
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Im
Hinblick auf die Betriebssicherheit des Anschlagmittels ist gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass das Innengewinde ein metrisches
Gewinde mit Zollsteigung, ein Zollgewinde mit metrischer Steigung
oder ein Zollgewinde mit Zollsteigung ist. Durch diese Maßnahme wird
sichergestellt, dass Seilösen
oder dergleichen, die mit einem metrischen Gewinde mit metrischer
Steigung versehen sind und für
die bisherigen Anschlagmittel mit geringerer Tragfähigkeit
ausgelegt waren, nicht versehentlich bzw. durch Verwechslungen in
das erfindungsgemäße Anschlagmittel
eingeschraubt werden können,
so dass entsprechende Überlastungen der
eingebauten Bauteile vermieden werden können.
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Ebenfalls
im Hinblick auf die Sicherheit des erfindungsgemäßen Anschlagmittels ist es
im Rahmen der vorliegenden Erfindung ferner bevorzugt, dass das
Innengewinde und der Hohlraum des hülsenartigen Elements über einen
konischen und/oder ausgerundeten Abschnitt miteinander verbunden sind.
Hierdurch wird eine mögliche
Kerbwirkung im Übergangsbereich
zwischen Hohlraum und Innengewinde vermieden, was sich insbesondere
positiv auf die Ermüdungsfestigkeit
des Anschlagmittels auswirkt.
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Die
oben definierten Ausführungsformen
und Merkmale beziehen sich auf das erfindungsgemäße Anschlagmittel in seinem
fertiggestellten Zustand, in welchem das hülsenartige Element mit dem
Verankerungselement verbunden ist.
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Darüber hinaus
stellt die vorliegende Erfindung auch ein hülsenartiges Element nach Anspruch 9
bereit, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es zumindest im noch
nicht fest mit einem Verankerungselement verbundenen Zustand einen
Hohlraum mit einem Durchmesser besitzt, der größer ist als der Kerndurchmesser
des Innengewindes.
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Diese
Maßnahme
stellt eine vollständige
Abkehr von bekannten hülsenartigen
Elementen dar, bei denen der Durchmesser des Hohlraumes kleiner oder
gleich dem Kerndurchmesser des Innengewindes ist. Ferner eignet
sich das erfindungsgemäße, hülsenartige
Element hervorragend für
eine einfache und zügige
Herstellung der oben beschriebenen Anschlagmittel mit den entsprechenden
Vorteilen gegenüber
dem Stand der Technik.
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Dabei
ist es besonders bevorzugt, dass das hülsenartige Element einen im
Wesentlichen konstanten Außendurchmesser
besitzt, da es sich auf diese Weise besonders leicht aus einem Rohrabschnitt
oder dergleichen herstellen lässt.
Dabei ist zu beachten, dass das hülsenartige Element im Zuge der
Weiterverarbeitung zu einem erfindungsgemäßen Anschlagmittel umgeformt
werden kann, so dass der im Wesentlichen konstante Außendurchmesser zumindest
abschnittsweise nicht mehr vorhanden ist.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt
schematisch eine Perspektivansicht einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Anschlagmittels;
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2 zeigt
schematisch eine Schnittansicht der in 1 gezeigten,
bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Anschlagmittels;
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3 zeigt
schematisch eine Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform
eines hülsenartigen
Elements für
das in 1 gezeigte Anschlagmittel.
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Ausführliche
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend ausführlich unter
Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
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1 und 2 zeigen
schematisch eine Perspektiv- bzw. Schnittansicht eines Anschlagmittels 1 als
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Das Anschlagmittel 1 ist dazu
vorgesehen, in Betonbauteile 3 (vgl. 2)
wie Betonfertigteile und dergleichen einbetoniert zu werden und umfasst
ein hülsenartiges
Element 2 und ein Verankerungselement 10, das
fest mit dem hülsenartigen Element 2 verbunden
ist. Das hülsenartige
Element 2 ist an einem ersten Ende mit einem Innengewinde 4 versehen
und weist an einem dem ersten Ende gegenüberliegenden zweiten Ende einen
Hohlraum 6 mit einer Öffnung 8 auf.
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Das
Verankerungselement 10 ist mit dem hülsenartigen Element 2 verbunden,
in dem das Verankerungselement 10 durch die Öffnung 8 teilweise in
den Hohlraum 6 des hülsenartigen
Elements eingeführt
und anschließend
eine kraftschlüssige
Verbindung zwischen diesen hergestellt wird. Diese kraftschlüssige Verbindung
kann durch ein Verpressen (Kaltumformen) des hülsenartigen Elements erzielt
sein, kann jedoch auch durch Verschweißen oder andere geeignete Maßnahmen
herbeigeführt werden.
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Bei
dem Verankerungselement 10 handelt es sich in der vorliegenden
Ausführungsform
um ein stabförmiges
Bauteil, das beispielsweise aus geripptem Betonstabstahl hergestellt
ist und verschiedene Formen besitzen kann, wie beispielsweise geradlinig, gekrümmt, mit
Endhaken oder dergleichen.
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Wie
in 2 am besten zu erkennen ist, besitzt das hülsenartige
Element 2 im Bereich des Hohlraums 6 eine Wandstärke t, die
geringer ist als die maximale Wandstärke smax im
Bereich des Innengewindes 4. Bei besonders bevorzugten
Ausführungsformen
gilt ferner, dass die Wandstärke
t geringer ist als die mittlere Wandstärke s bzw. die minimale Wandstärke smin im Bereich des Innengewindes 4. Die
minimale, mittlere und maximale Wandstärke im Bereich des Innengewindes
berechnet sich dabei unter Berücksichtigung
des Nenndurchmessers M, Flankendurchmessers bzw. Kerndurchmessers
dk des Innengewindes 4.
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Wie
ebenfalls in 2 am besten zu erkennen ist,
ist bei der vorliegenden Ausführungsform
der Durchmesser D des Hohlraums 6 größer als der Kerndurchmesser
dK des Innengewindes 4, und die Länge L4 des
Innengewindes 4 ist geringer als die Länge L6 des Hohlraumes 6,
gemessen in der Erstreckungsrichtung des Innengewindes 4.
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Bei
dem Innengewinde 4 kann es sich um ein metrisches Gewinde
mit Zollsteigung, ein Zollgewinde mit metrischer Steigung oder ein
Zollgewinde mit Zollsteigung handeln, obgleich die vorliegende Erfindung
nicht hierauf beschränkt
ist.
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Zwischen
dem Innengewinde 4 und dem Abschnitt des hülsenartigen
Elements 2 im Bereich des Hohlraums 6 ist ein konischer
Abschnitt 12 vorgesehen, um einen sanften Übergang
zwischen diesen Bereichen zu erzielen.
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3 zeigt
schematisch eine Schnittansicht eines hülsenartigen Elements 2,
das sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders zur Herstellung
des oben beschriebenen Anschlagmittels 1 eignet. Das in 3 gezeigte,
hülsenartige
Element 2 ist durch einen Rohrabschnitt gebildet, das an
einem ersten Ende mit einem Innengewinde 4 versehen ist und
an einem dem ersten Ende gegenüberliegenden zweiten
Ende einen Hohlraum 6 mit einer Öffnung 8 besitzt.
Dabei besitzt der Hohlraum 6 einen Durchmesser D der größer ist
als der Kerndurchmesser dK des Innengewindes 4.
Hierdurch wird ermöglicht, dass
in den Hohlraum 6 des hülsenartigen
Elements 2 Verankerungselemente 10 eingeführt werden
können,
die einen größeren Durchmesser
besitzen als der Kerndurchmesser dK des
Innengewindes 4. Ferner ist in 3 zu erkennen,
dass das hülsenartige Element 2 einen
im Wesentlichen konstanten Außendurchmesser
Da besitzt.
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Zur
Herstellung des in 1 und 2 gezeigten
Anschlagmittels 1 wird zunächst ein hülsenartiges Element 2 hergestellt,
beispielsweise entsprechend der in 3 gezeigten
Ausführungsform. Anschließend wird
das Verankerungselement 10 mit einem Ende in den Hohlraum 6 des
hülsenartigen Elements 2 eingefügt, um anschließend das
hülsenartige
Element 2 im Bereich des Hohlraumes 6 derart zu
verformen, dass das Verankerungselement 10 fest mit dem
hülsenartigen
Element 2 verbunden wird. Diese Verformung kann, wie bereits
oben erwähnt,
beispielsweise durch ein radiales Verpressen des hülsenartigen
Elements 2 mit dem Verankerungselement 10 im Bereich
des Hohlraumes 6 erfolgen, so dass der Außendurchmesser
des hülsenartigen
Elements 2 im Bereich des Hohlraumes 6 entsprechend
vermindert wird und das hülsenartige
Element im Bereich des Hohlraumes an dem Verankerungselement 10 kraftschlüssig anliegt
(vgl. 1 und 2).