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Die
Erfindung betrifft eine modulare Kabine, insbesondere eine mobile
Sanitärkabine,
als Toilette, Dusche oder Umkleideraum oder dergleichen, die einen
modularen Aufbau aus mehreren modular zusammenfügbaren Segmenten aufweist,
die zu einer im Wesentlichen geschlossenen Kabine verbindbar sind.
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Aus
mehreren Segmenten zusammensetzbare Kabinen, zum Beispiel ausgestaltet
als transportable Toilettenkabinen, die je nach Bedarf kurzfristig
aufstellbar sind, sind bekannt. Diese bestehen im Wesentlichen aus
vier Wandplatten, einer Boden- und einer Deckenplatte, wobei diese
Teile zumeist unter Bildung einer quaderförmigen Kabine miteinander vernietet
werden.
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Die
Herstellung und auch der Zusammenbau derartiger Kabinen erfolgt
mit speziellen Werkzeugen, beispielsweise Nietwerkzeugen. Die Segmente der
bekannten Kabinen bestehen oft aus im Wesentlichen ebenen Kunststoffplatten
und sind deshalb in ihren Eckverbindungen nicht sehr verwindungssteif und
stabil.
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Um
insbesondere eine ausreichende Stabilität zu erreichen, werden die
miteinander zu verbindenden Teile zudem mit Verbindungselementen
versehen. Aus der
DE
295 20 098 U1 ist bereits bekannt, bestimmte Bereiche einer
Sanitärkabine
mit Eckverbindern untereinander zu verschrauben.
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Diese
Lösung
gewährleistet
zwar eine bestimmte gewünschte
Festigkeit, jedoch ist das äußere Erscheinungsbild
durch die sichtbaren Schraubverbindungen eingeschränkt. Um
ein ansprechendes Erscheinungsbild zu erreichen, sind weitere Lösungen bekannt.
Aus den Druckschriften
US
6,472,256 B1 und der US 2004/0093664 A1 gehen ebenfalls Sanitärkabinen
hervor, deren Segmente über
Eckverbindungen miteinander ver bindbar sind. In der
US 6,472,256 B1 ist diese
Eckverbindung jedoch relativ aufwendig gestaltet, während die
US 2004/0093664 A1 eher eine einfachere Art in Form einer Klippverbindung
zwischen den Segmenten offenbart. Nachteilig hierbei ist jedoch,
dass die gelehrten Verbindungen zwar die Eckbereiche bilden oder
abdecken, aber die Montage relativ schwierig ist und die Kabinen
etwas instabil bleiben.
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Gerade
beim Transport der Kabinen, was zumeist durch Gurten der Kabine
an einen Kran oder dergleichen durchgeführt wird, ist die Eckleiste
der
US 6,472,256 B1 durch
Abknicken gefährdet,
während
die Eckleiste der US 2004/0093664 A1 etwas instabil ist, da sich
die Wandelemente beispielsweise durch ungleichen Lasteintrag der
Gurte trotz der Eckleisten leicht abknicken können.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sanitärkabine zu schaffen, die ein ästhetisch
ansprechbares Erscheinungsbild aufweist und hinsichtlich des notwendigerweise
gewünschten
mobilen Einsatzes ausreichend stabil aufgebaut ist und zudem durch den
Werker möglichst
leicht montierbar ist.
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Die
Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1 dadurch gelöst,
dass mindestens zwei Segmente der mobilen Sanitärkabine einen Überlappungsbereich bilden,
der von mindestens einem, jeweils seitlich des Überlappungsbereiches an den
mindestens zwei Segmenten zur Anlage und/oder zum Eingriff kommenden
Abdeckelement verdeckt wird, wobei die mindestens zwei Segmente
und das Abdeckelement durch mindestens ein Befestigungselement vom
Inneren der Kabine aus verbindbar sind.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist der Überlappungsbereich orthogonal
zu einer Diagonalen der Sanitärkabine
ausgerichtet.
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Um
eine Anlage des Abdeckelementes jeweils seitlich des Überlappungsbereiches
zu gewährleisten,
weisen die Segmente innerhalb ihrer Konturen Erhebungen auf.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weisen die Segmente innerhalb
ihrer Konturen nicht nur Erhebungen auf, sondern bilden auch Vertiefungen
aus, so dass das Abdeckelement nicht nur mit dem jeweiligen seitlichen
Segment zur Anlage, sondern entsprechend zum Eingriff kommt.
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In
weiterer bevorzugter Ausgestaltung sind die Segmente so ausbildbar,
dass auf die Erhebungen verzichtet wird und nur Vertiefungen ausgebildet werden,
so dass ein Abdeckelement in entsprechenden Vertiefungen der jeweiligen
seitlichen Segmente zum Eingriff kommt.
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Die
innere Kontur des Abdeckelementes ist dabei jeweils entsprechend
der Ausführung
der seitlichen Segmente so ausgebildet, dass zumindest eine Aufnahme
des Überlappungsbereiches
und eine Anlage an den Erhebungen durch Formteile des Abdeckelementes
herstellbar ist.
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Sind
neben den Erhebungen auch Vertiefungen ausgebildet, so ist die innere
Kontur des Abdeckelementes derart ausgebildet, dass zumindest eine Aufnahme
des Überlappungsbereiches
und ein Eingriff in die Erhebungen und/oder Vertiefungen durch korrespondierende
Formteile des Abdeckelementes herstellbar sind.
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Sind
nur Vertiefungen in den Segmenten ausgebildet, so ist die innere
Kontur des Abdeckelementes derart ausgebildet, dass zumindest eine
Aufnahme des Überlappungsbereiches
und ein Eingriff in die Vertiefungen durch korrespondierende Formteile
des Abdeckelementes herstellbar ist.
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Erfindungsgemäß ist die äußere Kontur
des Abdeckelementes so ausgebildet, dass sie im Wesentlichen in
die Erhebungen und/oder Vertiefungen der Segmente unter Ausbildung
einer einheitlichen Sichtfläche übergeht.
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Durch
den orthogonal zu einer Diagonalen der Kabine ausgerichteten Überlappungsbereich
der mindestens zwei Segmente bietet sich erfindungsgemäß die Anordnung
des Befestigungselementes in axialer Richtung der Diagonalen an,
so dass durch das Befestigungselement die mindestens zwei Segmente
und das Abdeckelement von innen miteinander verbunden werden können. Als
Befestigungselement dient in bevorzugter Ausgestaltung eine Spreizniete,
insbesondere eine Explosionsniete.
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Die
Erfindung soll nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine
Verbindung von Segmenten einer Sanitärkabine, insbesondere einen
Schnitt durch eine Eckverbindung von zwei Wandsegmenten nach dem
Stand der Technik;
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2 einen
Schnitt der erfindungsgemäßen Verbindung
von zwei Wandsegmenten einer Sanitärkabine in einer ersten Ausführungsvariante
und
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3 einen
Schnitt der erfindungsgemäßen Verbindung
von zwei Wandsegmenten einer Sanitärkabine in einer zweiten Ausführungsvariante.
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1 zeigt
zunächst
anhand von zwei Wandsegmenten S1, S2 die Verbindung von Segmenten
einer Sanitärkabine.
Dabei ist in 1 ein Schnitt einer Eckverbindung
einer Sanitärkabine
dargestellt. Das erste Wandsegment S1 und das zweite Wandsegment
S2 bilden nach dem Stand der Technik einen Anlagebereich 28 entlang
einer Diagonalen 16 der Sanitärkabine aus.
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1 zeigt
an, wo der innere Bereich 26 der Kabine ausgebildet ist,
wodurch deutlich wird, dass der Anlagebereich 28 außerhalb
der Kabine ausgebildet ist, wobei die Wandsegmente S1, S2 durch eine
nicht dargestellte Nietverbindung orthogonal zur Diagonalen 16 miteinander
verbunden werden. Schließlich
wird zur Abdichtung des Anlagebereiches 28 der Wandsegmente
S1, S2 eine Dichtleiste 30 angebracht.
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Nachteilig
hierbei ist, dass zwar eine relativ stabile Konstruktion durch die
Nietverbindungen, die in einer entsprechenden Anzahl vertikal im
Anlagebereich 28 angeordnet werden, erreicht wird, jedoch ist
die Ästhetik
durch die von beiden Seiten sichtbaren Nietverbindungen eingeschränkt.
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Um
die Ästhetik
zu verbessern und trotzdem eine stabile Verbindung der Wandsegmente
S1, S2 zur gewährleisten,
lehrt die Erfindung eine in 2 und 3 dargestellte
Lösung.
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2 zeigt
eine erste Ausführungsvariante, bei
der ein Abdeckelement 12 mit sich überlappenden Wandsegmenten
S1, S2 zur Anlage kommt, während 3 in
einer zweiten Ausführungsvariante ein
Abdeckelement 12 beschreibt, welches in den Wandsegmenten
S1, S2 zum Eingriff und zur Anlage kommt.
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2 zeigt
wiederum die Wandsegmente S1, S2 in einer Schnittdarstellung, die ähnlich wie
in 1 Erhebungen 18 und Vertiefungen 20 aufweisen,
während
die Wandsegmente S1, S2 im Unterschied zu 1 einen Überlappungsbereich 10 ausbilden,
die durch orthogonal zur Diagonalen 16 ausgebildete Falze
des jeweiligen Wandsegmentes S1, S2 gebildet werden.
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Diese
Ausbildung hat den Vorteil, dass die Wandsegmente S1, S2 selbstständig gegeneinander dichten
und die Wandsegmente S1 und S2 bei der Montage einen Anschlag bildend,
ohne weitere Hilfsmittel, zueinander passgenau angeordnet werden können.
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Um
jetzt eine stabile und ästhetische
Verbindung herzustellen, wird ein Abdeckelement 12 vorgesehen,
welches über
ein Befestigungselement 14 vom Inneren 26 der
Kabine mit den Wandsegmenten S1, S2 im Überlappungsbereich 10 verbunden
wird. In 2 ist das Abdeckelement 12 derart
ausgebildet, dass die innere Kontur des Abdeckelementes 12 den Überlappungsbereich 10 vollständig aufnimmt, wobei
die ausgebildeten Formteile 22 des Abdeckelementes 12,
die an den Erhebungen 18 zur Anlage kommen, zunächst keine
mit dem Überlappungsbereich 10 korrespondierende
innere Kontur ausbilden.
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Das
Abdeckelement 12 ist zunächst so ausgebildet, dass die
Formteile 22 an den Erhebungen 18 zur Anlage kommen
und somit die ästhetischen Anforderungen
insoweit erfüllen,
dass die Nietverbindung oder die Nietverbindungen von außen durch den
Betrachter nicht mehr sichtbar ist/sind.
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Das
Abdeckelement 12 erfüllt
bereits hier die Aufgabe, dass ein notwendiger Transport mittels Gurten/Angurten
der Sanitärkabine,
die im Wesentlichen runde Eckverbindung gut erfassen kann, so dass
auf die Erhebungen 18 und im Weiteren auf die Wandsegmente
S1, S2 ein gleichmäßiger nach
innen wirkender Druck ausgeübt
wird, der durch die Nietverbindungen im Überlappungsbereich 10 mit
ausreichender Stabilität
kompensierbar ist.
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Ferner
ist die äußere Kontur
des Abdeckelementes 12 so ausgebildet, dass die Kontur
in die Erhebungen 18 im Wesentlichen übergeht, so dass sich für den Betrachter
von Außen
eine einheitliche Sichtfläche
ergibt. Im Inneren 26 sind lediglich die Nietköpfe des
Befestigungselementes 14 sichtbar.
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3 zeigt
eine zweite Ausführungsvariante,
bei der das Abdeckelement 12 so ausgebildet ist, dass die
Formteile 24 des Abdeckelementes 12 mit dem Überlappungsbereich 10 und
den Erhebungen 18 beziehungsweise den Vertiefungen 20 korrespondieren.
Die korrespondierenden Formteile 24 greifen in die Vertiefungen 20 ein
und kommen hier seitlich des Überlappungsbereiches 10 in
den Vertiefungen 20 mit den Wandsegmenten S1, S2 zum Eingriff
und zur Anlage. Durch die Ausbildung der korrespondierenden Formteile 24 am
Abdeckelement 12 entsteht somit eine clipartige, vertikal
verlaufende Eckleiste an den Wandsegmenten S1, S2, die einerseits
dazu dient, die Montage zu erleichtern, andererseits die gewünschte Stabilität erreicht
und die ferner ein besonders ästhetisches Äußeres bewirkt.
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Bei
der Montage der Wandsegmente S1, S2 mit einem Abdeckelement 12 der
zweiten Ausführungsvariante
gemäß 3 können nämlich die Wandsegmente
S1, S2 im Überlappungsbereich
problemlos zueinander geführt
werden, wonach das leicht flexible, vorzugsweise aus Kunststoff
gestaltete Abdeckelement 12 beidseitig in die Vertiefungen 20 geclipt
werden kann. Dadurch ist bereits eine relativ stabile Verbindung
der Wandsegmente S1, S2 hergestellt, die bereits ohne Befestigungselement
und je nach vorgebbarer Klemmwirkung des Abdeckelementes 12 mit
entsprechender Stabilität
ausgeführt werden
kann.
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Um
jedoch eine noch größere Stabilität zu erreichen,
wird, gemäß 3,
mindestens eine Nietverbindung axial auf der Diagonalen 16 der
Sanitärkabine
als Befestigungselement 14 eingebracht, wobei hier gegenüber der 2 der
Vorteil besteht, dass der Werker die Nietverbindung einbringen kann, ohne
das Abdeckelement 12 von außen gegen die Kraft der eindringenden
Nietverbindung sichern zu müssen.
Hier bietet sich die Verarbeitung von Explosionsspreiznieten an,
die in der entsprechenden Länge
die Teile S1, S2 und 12 wirksam miteinander verbinden,
wobei lediglich der Nietkopf der jeweiligen Explosionsspreizniete
im Inneren 26 sichtbar bleibt. Durch diese Lösung ist
die besonders einfache Montage einer Sanitärkabine möglich.
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Wie
bereits zu 2 beschrieben, erreicht auch
dieses Abdeckelement 12 in vorteilhafter Weise, dass die
erforderliche Mobilität
durch einfaches Gurten/Angurten der Sanitärkabine gegeben ist, wobei
die gegebene Form der runden Eckverbindungen, nämlich der herausgearbeiteten
Erhebungen 18 mit den in die Abdeckelemente 12 übergehende
runde äußere Kontur
ein sehr gutes Handling der Sanitärkabine ermöglicht. Durch die innere Kontur
des Abdeckelementes 12, welche mit dem Überlappungsbereich 10 und
den Erhebungen und Vertiefungen 18, 20 korrespondiert,
werden die Kräfte
gleichmäßig in die
Wandsegmente S1, S2 übertragen,
wobei der Überlappungsbereich 10 selber
und das beziehungsweise die Befestigungselemente 14 die
Aufnahme der Kräfte
sichern, wodurch eine Eckverbindung mit extremer Festigkeit ausgebildet
ist.
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Schließlich sei
erwähnt,
dass eine Verbindung von Segmenten, insbesondere Wandsegmenten S1,
S2, in der zweiten Ausführungsvariante
auch mit einem Abdeckelement 12 ausführbar ist, wenn in den Wandsegmenten
S1, S2 nur Vertiefungen 20 angeordnet sind. In diesem Fall
entfällt
zwar die Anlagefläche
der korrespondierenden Formteile 24 des Abdeckelementes 12 hin
zu den Erhebungen 18, jedoch ist gleichermaßen eine
clipartige Verbindung ausführbar,
die bis auf den visuellen Übergang
der Außenkontur
des Abdeckelementes 12 zu den Erhebungen 18 die
anderen Vorteile wie beschrieben aufweist.
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Die
Erfindung ist nicht nur zur Verbindung von Wandsegmenten S1, S2
einsetzbar. Denkbar ist auch eine Verbindung zwischen Dachsegmenten und/oder
Bodensegmenten und Wandsegmenten.
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- 10
- Überlappungsbereich
- 12
- Abdeckelement
- 14
- Befestigungselement
[Explosionsspreizniete]
- 16
- Diagonale
der Kabine
- 18
- Erhebungen
- 20
- Vertiefungen
- 22
- Formteile
- 24
- korrespondierende
Formteile
- 26
- Inneres
der Kabine
- 28
- Anlagebereich 28
- 30
- Dichtleiste
- S1
- erstes
Segment [Wandsegment]
- S2
- zweites
Segment [Wandsegment]