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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Tülle zur Montage in einer Öffnung einer
Wand eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs und insbesondere
eine solche Tülle,
die in der Stirnwand eines Kraftfahrzeugs zwischen Motorraum und
Fahrgastzelle zu montieren ist. Genauer gesagt, betrifft die vorliegende
Erfindung eine Tülle
umfassend einen zylindrischen beidseits offenen Verriegelungskörper, über den
die Tülle
in der Öffnung
verriegelbar ist und der aus einem hartelastischen Kunststoff gebildet
ist sowie einen zylindrischen beidseits offenen Dichtkörper, der
zur Durchführung
von Kabelleitungen oder ähnlichem
und mit einer Dichteinrichtung zum Abdichten gegen die Wand aus
einem weichelastischen Kunststoff gebildet ist.
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Aus
der
DE 699 09 684
T2 ist eine solche Tülle
im Wesentlichen bekannt. Jedoch wird hier der Verriegelungskörper um
den Dichtkörper
befestigt. Auch die
DE
103 58 002 A1 offenbart eine solche gattungsgemäße Tülle.
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Dies
birgt die Gefahr, dass sich der Verriegelungskörper während des Transports der Tülle, während der
Montage der Tülle
oder während
des Betriebs der Tülle,
d. h. im verbauten Zustand im Fahrzeug, vom Dichtkörper löst. Ferner
ist die Tülle
bestehend aus zwei Bauteilen mit den damit verbundenen Problemen
wie Kosten, Herstellung, etc. zum Endprodukt zu montieren.
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Als
weiteres Problem der Ausgestaltung der Tülle aus der
DE 699 09 684 T2 hat sich
erwiesen, dass eine radiale Zentrierung der Tülle in der Wandöffnung nicht
stattfindet oder wenn sie stattfindet über die großflächige Außenfläche (Zylindermantel) des Verriegelungskörper erfolgt
und dadurch der zulässige
Toleranzbereich für
die die Wandöffnung
bildende Bohrung klein ist.
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Des
Weiteren ist es aus der
DE 10 2006 039 648 B3 bekannt Verriegelungskörper und
Dichtkörper integral
auszubilden, wobei der zylindrische Verriegelungskörper durch
Rasteinrichtungen unterteilt ist und zwischen den Rasteinrichtungen
großflächige Zentrierflächen bildet.
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Ferner
ist auch aus der
DE
199 04 549 C2 die integrale Ausgestaltung von Verriegelungskörper und
Dichtkörper
bekannt. In der
DE
102 32 713 A1 werden der Verriegelungs- und Dichtkörper aus demselben Material
gebildet und sind damit gleichfalls einstückig.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht folglich darin die eingangs
beschriebene gattungsgemäße Tülle derart
weiterzubilden, dass hinsichtlich der die Wandöffnung bildenden Bohrungen größere Toleranzen
zulässig
sind, d. h. die radiale Zentrierung der Tülle in der Wandöffnung zu
verbessern und gleichzeitig die Transport-, Verlier- und Betriebssicherheit
zwischen Dicht- und Verriegelungskörper zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Tülle
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt der Gedanke zur Grunde auf der Mantelfläche des
zylindrischen Verriegelungskörpers
koaxial verlaufende multifunktionale Stege vorzusehen, die einerseits
zur Zentrierung der Tülle
in der Wandöffnung
dienen, aber andererseits auch dazu genutzt werden können Kanäle zu bilden,
die einen Materialtransport des weichelastischen Kunststoffs, bei
der Herstellung von einer Anspritzseite zur gegenüberliegenden
Seite des aus hartelastischem Kunststoff gebildeten Verriegelungskörper zu
ermöglichen
und gefüllt
mit dem weichelastischen Kunststoff des Dichtkörperszum Klapper- und/oder
Verdrehschutz nutzbar sind.
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Dementsprechend
umfasst die Tülle
der vorliegenden Erfindung einen zylindrischen beidseits offenen
Verriegelungskörper,
bei dem die Tülle
in der Öffnung
verriegelbar ist und der aus einem hartelastischen Kunststoff gebildet
ist. Die Verriegelung kann vorzugsweise über einen oder mehrere Rasthaken bzw.
Rastelemente erzielt werden. Der zylindrische Verrieglungskörper kann
im Querschnitt kreisrund, oval, polygon, viereckig (z. B. rechteckig
oder quadratisch), etc. ausgestaltet sein und besteht vorzugsweise
aus einem Thermoplast, wobei Thermoplaste verschiedener Art zum
Einsatz kommen können.
Des Weiteren umfasst die erfindungsgemäße Tülle einen ebenfalls zylindrischen
beidseits offenen Dichtkörper, der
zur Durchführung
von Kabelleitungen oder ähnlichem
und mit einer Dichteinrichtung zum Abdichten gegen die Wand aus
einem weichelastischen Kunststoff, z. B. TPE oder einem Elastomer
gebildet ist. Die Dichteinrichtung kann aus einer oder mehreren
parallel und konzentrisch angeordneten Dichtlippen gebildet sein.
Auch eine Labyrinthdichtung wäre
denkbar. Der zylindrische Dichtkörper
kann im Querschnitt gleichfalls verschiedenartige Formen annehmen
und kann einen oder mehrere balgartige oder rohrförmige Abschnitte
aufweisen, deren Längsmittelachsen
parallel angeordnet sind, um die erwähnten Kabelleitungen oder ähnliches
aufzunehmen. Dabei sind diese rohrförmigen oder balgförmigen Abschnitte
vorzugsweise länglich
ausgestaltet und weisen eine oder mehrere Bewegungsfalten auf, so
dass eine Biegung der Kabel, Leitungen oder ähnlichem direkt nach dem Austritt
aus der Fahrzeugwand sowie ein Längenausgleich
mit damit verbundenem erleichtertem Einbau im Fahrzeug erzielt ist.
Erfindungsgemäß sind der Verriegelungskörper und
der Dichtkörper,
vorzugsweise in einem Zwei-Komponenten-Spritzgießverfahren, integral miteinander
ausgestaltet, wodurch ein Lösen
des Verriegelungskörpers
von dem Dichtkörper
verhindert wird. Darüber
hinaus weist der Verriegelungskörper
auf seiner radial außen
liegenden Fläche
längliche,
sich zwischen den Enden, vorzugsweise koaxial erstreckende, Stege
auf, die eine Zentriereinrichtung bilden. Durch die von der Oberfläche (Mantelfläche) des
Verriegelungskörpers
vorstehenden die Zentriereinrichtung bildenden Stege wird die Auflagefläche der
Tülle in
der Wandöffnung,
d. h. an der Wandfläche,
die zur Öffnung
weist, im Vergleich zum eingangs genannten Stand der Technik verkleinert
und die Tülle
dennoch zuverlässig
in der Wandöffnung
zentriert. Dadurch sind größere Toleranzen
in Bezug auf die die Wandöffnung
bildende Bohrung möglich.
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Obwohl
die Anzahl der Stege und damit der die Zentriereinrichtung bildenden
Elemente beliebig gewählt
werden kann, ist es bevorzugt wenigstens drei über den Umfang des Verriegelungskörpers gleichmäßig verteilte
Stege vorzusehen. Diese könnten
dann um je 120° versetzt
angeordnet sein. Es ist jedoch auch denkbar wenigstens sechs oder
wenigstens 12 derartige Stege vorzusehen, die jeweils in Paaren
angeordnet die nachfolgend beschriebenen und ggf. paarweise angeordneten
Kanäle
bilden, wobei die Mittelachsen zwischen je zwei Paaren von Stegen
oder Kanälen
jeweils um 120° versetzt
sind, wobei es in diesem Fall bevorzugt ist, dass die gleiche Anzahl
an Rasthaken, die die Verriegelung des Verriegelungskörpers in
der Öffnung
bewirken, wie Paare aus Stegen oder Kanälen vorgesehen sind und die
Rasthaken dann jeweils zwischen zwei ein Paar bildenden Stegen oder
Kanälen
angeordnet sind. Letztere Ausgestaltung bewirkt, dass die Zentrierung
an die Verriegelungseinrichtung (hier Rasthaken) des Verriegelungskörpers gekoppelt
wird, d. h. die radiale Zentrierung in Bezug auf die Rasteinrichtungen
erfolgt und damit eine zuverlässige
Verrastung gewährleistet
wird.
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Um
einen Materialtransport mit möglichst
geringem Materialeinsatz beim Spritzgießen zu ermöglichen, bilden vorzugsweise
jeweils zwei Stege Kanäle,
die in ihrer Längsrichtung
wenigstens einseitig offen sind, so dass beim Ausformen des Dichtkörpers weichelastische
Material des Dichtkörpers
in die Kanäle
fließen
kann und dort eine Klapper- und/oder Verdrehschutzeinrichtung ausgebildet
werden kann (siehe später).
Insbesondere, wenn, wie es später
erläutert
werden wird, an beiden offenen Enden des Dichtkörpers Dichteinrichtungen und/oder
Schallschutzeinrichtungen vorgesehen werden, ist es bevorzugt, dass
die Kanäle
beidseits offen sind und somit den Materialtransport des weichelastischen Kunststoffs
von einer Anspritzseite zur anderen Anspritzseite gestatten, ohne
dass der gesamte Verriegelungskörper
umspritzt werden muss.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform bilden,
wie erwähnt,
jeweils zwei Stege einen Kanal (18), der zumindest teilweise
weichelastisches Material des Dichtkörpers enthält, so dass es in Radialrichtung über die
radial äußere Begrenzung
des Kanals vorsteht, so dass eine Oberfläche des weichelastischen Materials
im montierten Zustand so mit der zur Öffnung gerichteten Fläche der
Wand in Kontakt bringbar ist, dass es zumindest teilweise elastisch verformt
wird. Dadurch wird eine zuverlässige
kraftschlüssige
Verbindung in Axialrichtung wie auch Umfangsrichtung der Tülle erzielt
und dadurch auf einfachste und vorteilhafte Art und Weise ein Klapper- und/oder Verdrehschutz
erzielt. Dabei kann die Zentriereinrichtung bzw. das weichelastische
Material, das die Zentriereinrichtung bildet, mit dem Dichtkörper in
Verbindung stehen, d. h. integral mit diesem ausgebildet sein, was
bevorzugt ist, oder aber im Spritzgießvorgang separat in den Kanälen vorgesehen
werden, besteht dann jedoch aus dem gleichen weichelastischen Material
wieder Dichtkörper.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind zur weiteren Material- und Gewichtseinsparung auf der radial
außen
liegenden Fläche des
Verriegelungskörpers
mehrere Bereiche definiert, in denen die Oberfläche des Verriegelungskörpers frei
liegt, d. h. kein weichelastischer Kunststoff des Dichtkörpers vorhanden
ist, wobei die Stege bzw. Kanäle
zwischen diesen Bereichen angeordnet sind. Bei einer Ausführungsform
können
diese Bereiche durch rechteckig verlaufende Rippen gebildet sein, die
jeweils entlang des Umfangs verteilt auf der radial außen liegenden
Oberfläche
des Verriegelungskörpers
ausgebildet sind, wobei die längslaufenden
koaxial verlaufenden Schenkeln die Stege bilden.
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In
diesen Bereichen können
durch Aussparungen im Verriegelungskörper gebildete Rasthaken angeordnet
sein. Die Rasthaken können
jedoch auch außerhalb
der Bereich angeordnet sein, wobei es diesbezüglich bevorzugt sein kann,
wenn die Aussparungen aus Akustikgründen, d. h. zur Schalldämmung, mit
weichelastischem Kunststoff des Dichtkörpers ausgefüllt sind.
Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Ferner sei angemerkt,
dass die Anzahl der Rasthaken über
den Umfang der Tülle
beliebig gewählt
werden kann. Bevorzugt sind jedoch drei um 120° versetzt angeordnete Rasthaken.
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Wie
es bereits zuvor erwähnt
wurde, können an
einem offenen Ende des Dichtkörpers
eine Dichteinrichtung in Form von z. B. einer oder mehrerer Dichtlippen
und an dem entgegengesetzten offenen Ende eine Schallschutzeinrichtung
vorgesehen sein. Dabei kann die Schallschutzeinrichtung aus einer
um ein Filmscharnier klappbaren Lippe bestehen, die nach dem Einführen der
Tülle umklappbar
ist und nach dem Umklappen in Anlage mit der Wand gelangt. Die Schallschutzeinrichtung
kann sowohl, was bevorzugt ist, integraler Bestandteil des Dichtkörpers sein
oder aber auch als separates Teil ausgeführt werden. Eine integral ausgebildete
Schallschutzeinrichtung ist beispielsweise aus der
DE 669 09 684 T2 bekannt,
so dass weitere diesbezügliche
Ausführungen überflüssig erscheinen.
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Weitere
Vorteile und Elemente der vorliegenden Erfindung sind der folgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform zu entnehmen. Die Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsform
erfolgt unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen, in denen:
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1 eine
Seitenansicht einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Tülle zeigt;
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2 einen
Längsschnitt
entlang der Linie A-A in 1 zeigt;
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3 einen
vergrößerten Teilquerschnitt entlang
der Linie D-D aus 1 zeigt; und
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4 eine
perspektivische Ansicht nur des Verriegelungskörpers der Tülle aus den 1–3 zeigt.
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In
den verschiedenartigen Ansicht sind gleiche Elemente stets mit den
gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet.
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Die
dargestellte Tülle
ist ein einstückiges
integrales Bauteil (Zwei-Komponenten-Spritzgussteil) und setzt sich
aus schließlich
einem Verriegelungskörper 10 (siehe
auch 4) sowie einem Dichtkörper 40 zusammen.
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Der
Verriegelungskörper 10 ist
in seiner Grundform zylindrisch mit beidseits offenen Enden ausgestaltet
und weist eine im Querschnitt (siehe 3) kreisrunde
Form auf. Im Bereich seines in den Figuren oberen Endes, welches
im verbauten Zustand das Ende ist, das zur Seite des Motorraums
angeordnet ist, ist ein sich entlang des gesamten Umfangs erstreckender
und in radialer Richtung vorragender Kragen 11 vorgesehen,
der die später
beschriebene Dichteinrichtung 43 gegen die Stirnwand des
Kraftfahrzeugs drückt,
d. h. der Kraftübertragung der
Verrastung bzw. Verriegelung auf die Dichtlippen 44 und 45 dient.
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Des
Weiteren sind drei über
den Umfang des Verriegelungskörpers 10 angeordnete
Rasthaken 12 vorgesehen.
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Die
Rasthaken 12 sind gleichmäßig in einem jeweiligen Abstand
von 120° entlang
des Umfangs angeordnet. Die Rasthaken 12 sind durch eine
Aussparung 13 gebildet. Die Aussparung 13 hat
in der Draufsicht die Form eines auf dem Kopf stehenden „U”. Der Rasthaken 12 weist
an seinem der Verbindung mit dem Verriegelungskörper 10 entgegengesetzten
Ende ein Rastnase 14 auf und ist um die Verbindung mit
dem Verriegelungskörper 10 in
Radialrichtung elastisch verschwenkbar. Darüber hinaus sind auf der radial
außen
liegenden Fläche
des Verriegelungskörpers 10 Rippen 15 und
Stege 16 angeordnet, die mehrere rechteckig geformte Rahmen
bilden. Der durch die Rahmen gebildete Bereich ist ein Bereich,
in dem kein weichelastischer Kunststoff des Dichtkörpers 40 vorhanden
ist. D. h. in diesen Bereichen 17 liegt der hartelastische
Kunststoff des Verriegelungskörpers 10 frei.
In drei der Bereiche sind die erwähnte Rasthaken 12 angeordnet,
wobei bei dieser Ausführungsform
auch diese Bereiche frei von weichelastischem Kunststoff des Dichtkörpers 40 bleiben.
Die Rahmen werden durch jeweils zwei parallel angeordnete in Umfangsrichtung
verlaufende Rippen 15 und zwei koaxial mit der Mittelachse
des Dichtkörpers 10 verlaufende
Stege 16 gebildet, die jeweils auch parallel zueinander
verlaufen. Zwischen zwei parallel verlaufenden Stegen 16 ist
jeweils ein Kanal 18 mit beidseits offenen Enden ausgebildet, der
koaxial zur Mittelachse M des Verriegelungskörpers 10 verläuft und
in Längsrichtung
an beiden Enden offen ist.
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Der
Dichtkörper 40 ist
ebenfalls zylindrisch mit beidseits offenen Enden ausgebildet, d.
h. er weist eine im Wesentlichen zylindrische Grundform auf. Bei
der dargestellten Ausführungsform
ist koaxial zur Mittelachse M des Dichtkörpers 40, die mit
der Mittelachse des Verriegelungskörpers 10 fluchtet
ein rohrförmiger
Abschnitt 41 angeordnet. Dieser ist an einem der Wand bzw.
dem Verriegelungskörper 10 abgewandt
Ende in seiner Wandstärke
schwächer ausgebildet
als in einem verbleibenden Teil. Der in der Wandstärke schwächer ausgebildete
Bereich dient für
die Umwicklung mit einem Wickel- oder Klebeband, zur Fixierung des
Kabelbaums an dem rohrförmigen
Abschnitt 41 der Tülle.
Darüber
hinaus ist in einem Verbindungsbereich des rohrförmigen Abschnitts 41 mit
dem Rest des Dichtkörpers 40 eine Falte 42 ausgebildet.
Dadurch wird ein flexibler Abgang der durch den rohrförmigen Abschnitt 41 geführten Leitungen
ermöglicht,
d. h. eine Winkelkorrektur in Radialrichtung sowie Biegung der Leitung
direkt nach dem Austritt aus der Öffnung der Stirnwand und schließlich auch
einen Längsausgleich
koaxial dazu ermöglicht.
Der rohrförmige
Abschnitt 41, der auch als Tüllenhals bezeichnet werden
kann, kann auf einen geschäumten
oder mit anderen Materialien abgedichteten Kabelbaum (Leitungen)
befestigt werden. Im Bereich des Tüllenhalses 41, d.
h. auf dessen Oberfläche,
können
zusätzliche
Dichtgeometrien (z. B. Dichtrillen) vorgesehen sein.
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Im
Bereich unterhalb des Kragens 11 weist der Dichtkörper 40 eine
Dichteinrichtung 43 auf, die sich von dem Kragen 11 in
Axialrichtung weg erstreckt. Die Dichteinrichtung 43 wird
bei der dargestellten Ausführungsform
durch eine umlaufende erste, äußere Dichtlippe 44 und
eine zweite umlaufende innere, zweite Dichtlippe 45 gebildet,
die koaxial parallel angeordnet sind. Das Ende der innen liegenden Dichtlippe 45 fluchtet
im Wesentlichen mit dem zu ihr hinweisenden Ende 14 der
Rasthaken 12, wohingegen die außen liegende Dichtlippe 44 länger ausgestaltet
ist und über
das Ende der innen liegenden Dichtlippe 45 im unbelasteten
Zustand hinausragt. Beim Verrasten der Tülle in der Öffnung der Stirnwand verrasten
die Rasthaken 12 mit ihrer Rastnase 14, indem
sie die Stirnwand hinterhaken. Durch die oben erwähnte Ausgestaltung
und den Kragen 11 werden dabei die innen- und außenliegende
Dichtlippe 44, 45 gegen die Stirnwand gedrückt, so
dass eine Abdichtung gegen die Stirnwand erfolgt.
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An
dem den Dichtlippen 44, 45 entgegengesetzten Ende
des Dichtkörpers 40 ist
eine Schallschutzeinrichtung 46 vorgesehen, die zwei Positionen,
eine Montageposition und eine Betriebsposition einnehmen kann. Hierzu
ist die Schallschutzeinrichtung 46 über eine Filmscharnierverbindung 47 integraler
Bestandteil des Dichtkörpers 40 und
kann zwischen den erwähnten
Betriebspositionen, die in 2 beide
dargestellt sind, umgeklappt werden. In der in 1 dargestellten
Montageposition ist die Schallschutzeinrichtung 46 kegelstumpfförmig ausgestaltet,
d. h. sie ist ein Kragen, der sich in Axialrichtung wie auch in
Radialrichtung nach außen
erstreckt. In dieser Montageposition (1) wird
die Tülle
durch die Öffnung
in der Stirnwand geschoben und über
die Rasthaken 12 verrastet (siehe oben). Im Anschluss wird
die Schallschutzeinrichtung 46 manuell über das Filmscharnier 47 aus
der in 1 dargestellten Montageposition in die Betriebsposition
(siehe 2) geklappt und liegt durch ihre Elastizität beaufschlagt
an einem einer schalldämpfenden
Schicht 61, die mit der Stirnwand 60 in Verbindung
steht, an.
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Die
erfindungsgemäße Tülle wird
in einem Zwei-Komponenten-Spritzgießverfahren
hergestellt, wobei der Dichtkörper 40 vorzugsweise
aus einem TPE oder einem Elastomer gebildet ist, wohingegen für den Verriegelungskörper 10 verschiedenartige Thermoplaste
zum Einsatz kommen können.
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Die
zwischen den koaxial verlaufenden Stegen 16 gebildeten
Kanäle 18 dienen
beim Spritzgießvorgang
dem Materialtransport von der Einspritzseite in den Zeichnungen
oben zu der gegenüberliegenden
Seite, an der die Schallschutzeinrichtung 46 ausgebildet
wird. D. h. der weichelastische Kunststoff, aus dem der Dichtkörper 40 gebildet
wird, fließt
im Spritzvorgang durch die Kanäle 18 von
einer zur anderen Seite. Darüber
hinaus härtet
der weichelastische Kunststoff in den Kanälen 18 aus und bildet durch
entsprechende Formgabe eine Oberfläche 50, die über die
radial außen
liegenden Flächen
der Stege 16 und damit der Kanäle 18 vorragt. Bei
der dargestellten Ausführungsform
sind aus zwölf
Stegen 16, sechs derartige Kanäle 18 entlang des
Umfangs und parallel zueinander vorgesehen, wobei jeweils zwei Kanäle 18 ein
Paar bilden, das links und rechts eines jeweiligen Rasthakens 12 angeordnet
ist. Die Mittelachsen der jeweiligen Paare, die mit den Mittelachsen
der Rasthaken 12 zusammenfallen, sind jeweils um 120° zueinander
versetzt.
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Durch
die Stege 16 wird eine radiale Zentrierung mit einer relativ
kleinen Auflagefläche
in der Öffnung
der Stirnwand 60 bewerkstelligt. Durch die geringe Auflagefläche kann
die Öffnung
in der Stirnwand 60 mit größeren Toleranzen hergestellt
werden, ohne dass Probleme bei der Montage und Halterung der Tülle entstehen
und noch immer eine zuverlässige
Zentrierung erfolgen. Durch den ausgehärteten weichelastischen Kunststoff
in den Kanälen 18 und die
Formgebung mit einem Überstand
gegenüber
der radial außen
liegenden Oberfläche
sowie durch die Elastizität
dieses Materials wird ein Kraftschluss zwischen dem weichelastischen
Kunststoff in den Kanälen 18 und
der Innenfläche
der Stirnwand 60, die der Öffnung zugewandt ist, sowohl
in Axialrichtung als auch in Umfangsrichtung, erzeugt. Dieser Kraftschluss
bewirkt eine zusätzliche
Festlegung der Tülle in
der Wandöffnung
und bietet daher eine gewisse Verdrehsicherung (Kraftschluss in
Umfangsrichtung). Darüber
hinaus wird durch die Elastizität
ein Klapperschutz gewährleistet,
der bei einer Tülle
des Stands der Technik, bei der die Zentrierung über den Verriegelungskörper stattfindet,
nicht gewährleistet
werden konnte. D. h. die Zentriereinrichtung 18 gebildet durch
den weichelastischen Kunststoff des Dichtkörpers dient als Dämpfer oder
Federungselement, um Klappergeräusche
zu vermeiden.
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Durch
die Verteilung der durch die Stege gebildeten Zentriereinrichtungen
entlang des Umfangs zusammen mit der Anordnung der Rasthaken und der
Ausrichtung der Zentriereinrichtungen nahe der entsprechenden Rasthaken
wird eine optimale Zentrierung, Befestigung und Sicherung der Tülle in der Wandöffnung gewährleistet.
Darüber
hinaus dienen Stege 16 nicht ausschließlich der Ausgestaltung einer
Zentriereinrichtung, sonder bilden Kanäle, 18 die einen Materialtransport
von einer Seite in Axialrichtung zur anderen Seite bei der Herstellung
gestatten und die Möglichkeit
eines einfachen Vedreh- und/oder Klapperschutzes bilden.
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Aufgrund
der mit weichelastischem Kunststoff ausgesparten Bereiche 17,
in denen der hartelastische Kunststoff des Verriegelungskörpers 10 frei
liegt, erfolgt darüber
hinaus eine Material- und damit Gewichtseinsparung.
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Das
Vorsehen von Aussparungen in dem Verriegelungskörper 10 zur Bildung
der Rasthaken 12 ist darüber hinaus ein einfaches und
probates Mittel, um die Rasthaken auszubilden, ohne dazu separate
und zusätzliche
Ausgestaltungen vorsehen zu müssen.
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Durch
die spezielle Ausgestaltung des Dichtkörpers 40 mit Dichteinrichtungen 43 und
rohrförmigem
Abschnitt 41 samt Falte 42 und der Schallschutzeinrichtung 46 wird
sowohl eine flüssigkeitsdichte wie
auch hinsichtlich der Schallübertragung
dichte Tülle
geschaffen, die kompakt und einstückig aus einem Bauteil gebildet
ist.
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Über den
Gesamtaufbau wird eine Tülle
mit einfachem Aufbau erzielt, die problemlos und verliersicher montiert
werden kann und die eine integral ausgebildete Zentriereinrichtung
aufweist, die es ermöglicht
die zulässigen
Toleranzen für
die die Wandöffnung
bildende Bohrung zu erhöhen.
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Es
versteht sich, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die oben
beschriebene Ausführungsform
beschränkt
ist, sondern verschiedenartige Abwandlungen erfolgen können. So
können
auch weniger oder mehr als drei Rasthaken 12 vorgesehen sein
und mehr oder weniger durch die die Stege 16 gebildete
Zentriereinrichtungen. Auch die Anzahl der Dichtlippen 44, 45 ist
nicht auf zwei beschränkt.
Vielmehr besteht auch die Möglichkeit
nur eine oder mehrere Dichtlippen vorzusehen. Darüber hinaus kann
die Schallschutzeinrichtung 46 auch als separates Element
vorgesehen oder aber je nach Anwendungsfall ganz auf die Schallschutzeinrichtung 46 verzichtet
werden. In letzterem Fall würde
es jedenfalls ausreichen, wenn die Kanäle 18 nur am oberen Ende
offen sind, während
das untere Ende auch geschlossen sein könnte. Dies hängt davon
ab, ob ein Materialtransfer von einer Seite zur anderen Seite erfolgen
muss oder nicht und ob ein Verdreh- und/oder Klapperschutz vorzusehen
sind. Auch kann die Tülle mehr
als nur einen balg- oder rohrförmigen
Abschnitt 41 umfassen, wobei, wenn mehrere derartige Bereiche
vorgesehen sind, diese mit ihren Mittelachsen parallel ausgerichtet
und koaxial angeordnet wären. Auch
muss die Tülle
insgesamt (Verriegelungskörper und
Dichtkörper)
keine kreisrunden Querschnitt aufweisen, sondern kann beliebige
Querschnittsformen annehmen, wie z. B. oval, polygon-rechteckig, dreieckig,
etc. Darüber
hinaus ist es denkbar die die Rasthaken 12 bildenden Aussparungen 13 mit
einem weichelastischen Kunststoff, insbesondere dem gleichen Kunststoff,
wie der Dichtkörper,
zu befüllen,
um dadurch eine weitere Schallschutzmaßnahmen zu treffen. Die obigen
Modifikationsmöglichkeiten
sind nicht abschließend
und können
alleinstehend oder in Kombination mit unterschiedlichen Merkmalen
der oben beschriebenen Ausführungsformen
kombiniert werden.