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Die
Erfindung betrifft eine Sattelunterlage zur Auflage auf ein Reittier
mit zwei Seitenteilen, mit einer Aufpolsterung an der in Gebrauchslage
dem Reittier zugewandten Seitenfläche der Seitenteile und mit in
Taschen oder Fächern
unterzubringenden Polsterungsteilen zur Anpassung der Sattelunterlage
an eine individuelle Reittieranatomie.
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Derartige
Sattelunterlagen werden unter einem Sattel angeordnet und dienen
als Schutz für
das Reittier, das gerade im Rückenbereich,
in dem der Sattel aufliegt, besonders empfindlich ist. Daher ist zusätzlich eine
Polsterung vorgesehen. Um der individuellen Reittieranatomie gerecht
zu werden, d.h., um eine möglichst
anatomiegerechte Belastung des Reittierrückens durch einen Reiter zu
erzielen, sind in neueren Sattelunterlagen zusätzliche in Taschen, Fächern oder
dergleichen unterzubringende Polsterungsteile vorgesehen, die die
Polsterung gezielt an bestimmten Stellen verstärken. Dies kann beim Reiten
die Gefahr einer mehr punktuellen Druckbelastung in dem Bereich
der zusätzlichen
Polsterung hervorrufen. Zur Verteilung der Druckbelastung sind die Polsterungsteile
daher zwischen Sattel und Sattelunterlage angeordnet. Da die Sattelunterlage
und Sattel im Gebrauch auch jedoch in der Regel miteinander verbunden
sind und beim Absatteln verbunden bleiben, sind die Polsterungsteile
schwer zugänglich
und können
nur umständlich
eingesetzt oder ausgetauscht werden.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Sattelunterlage
bereitzustellen, deren Polsterungsteile auch im Verbund mit einem
Sattel leichter austauschbar und einsetzbar sind.
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Die
gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die Taschen zwischen Aufpolsterung und Seitenteilen angeordnet sind.
Mit Abnahme der Sattelunterlage und des Sattels sind die Taschen
leicht von der in Gebrauchlage dem Reittier zugewandten und nach
Abnahme des Sattels und der Satteldecke frei liegenden Seite leicht
zugänglich,
so dass die Polsterungsteile ohne zumindest teilweiser Loslösung der
Sattelunterlage von dem Sattel in die Taschen eingeschoben werden
können.
Somit kann eine rasche Handhabung insbesondere bei der Abstimmung
der Sattelunterlage bzw. des Sattels an die individuelle Reittieranatomie
erfolgen. Dennoch weist die Sattelunterlage mit der Aufpolsterung
zum Reittier hin und zudem mit den Seitenteilen zum Sattel hin eine
durchgehende Oberfläche
auf, so dass die lateralen Übergänge von
Tasche mit Polsterteil zum Polsterungsbereich ohne Tasche gemildert
werden können.
Ferner sind die Taschen in Gebrauchslage optisch nicht sichtbar,
wodurch der optische Eindruck verbessert wird. Die Aufpolsterung
selbst kann beispielsweise aus Lammfell oder Wollvlies sein. Vorzugsweise
ist die Aufpolsterung auf ein Textilgewebe oder Textilgewebeverbund
aufgebracht, das oder der bevorzugt die Seitenflächen bildet. Die hier vorgestellte
Sattelunterlage ist insbesondere für ein Pferd geeignet.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung können die Seitenteile in einem
mittleren Bereich der Sattelunterlage aneinander angrenzen, in dem
mittleren Bereich ein längsnutförmiger Kanal
als Aussparung für
die Wirbelsäule
des Reittiers in die Aufpolsterung eingearbeitet sein und die Taschen
von dem Kanal aus zugänglich
sein. Der Kanal ist in Gebrauchlage üblicherweise über der
Wirbelsäule
des Reittieres angeordnet, wodurch eine übermäßige Belastung der Wirbelsäule verhindert
werden soll. Daher sollte die Kanaltiefe so bemessen sein, dass
die Wirbelsäule
beim Reiten möglichst
unbelastet bleibt. Aus Gründen
der leichteren Herstellbarkeit kann der Kanal ohne Aufpolsterung
ausgebildet sein, d.h. der Kanal kann in seiner Tiefe bevorzugt
bis zu dem Mittenbereich der Seitenteile reichen. Vorzugsweise ist
mindestens eine Tasche pro Seitenteil vorgesehen. Die Anordnung
der Taschen. sollte bezüglich
der Längsachse
des mittleren Bereiches als Spiegelsymmetrieachse symmetrisch sein.
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Zur
Zugänglichkeit
der Taschen vom Kanal her sind vorzugsweise schlitzförmige Öffnungen
vorgesehen, die sich bevorzugt über
die gesamte Taschenbreite erstrecken. Ferner kann eine textile Verstärkung der Öffnungsränder vorgesehen
sein, um einem Einreißen
der Öffnungsränder beim
Einsetzen oder Austausch der Polsterungsteile in die Taschen entgegenzuwirken.
Ferner kann eine Verschlusseinrichtung zum Verschließen der
Tasche vorgesehen sein. Hierzu wird ein Klettverschluss als besonders vorteilhaft
angesehen, der gegenüber
anderen auch hier denkbaren Verschlusstypen, wie Reißverschluss,
Haken und Ösen,
Schnürbänder oder Druckknöpfen in
seiner textilen Ausgestaltung besonders weich und nachgiebig sein
kann und damit keine Druckkonzentrationen hervorrufen kann.
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Die
Tiefe der Taschen kann, beispielsweise abhängig von der betreffenden Reittierart,
bei mehreren nebeneinander liegenden Taschen unterschiedlich ausgelegt
sein. Ferner kann vorgesehen sein, dass die Tiefe einer Tasche durch
besondere Vorkehrungen, wie zum Beispiel durch innen liegende Klettverschlüsse, Druckknöpfe oder
dergleichen, veränderbar
ist, indem durch den Klettverschluss ein tiefer liegender Teil der
Tasche vom Öffnungsbereich
abgetrennt wird.
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Ferner
kann die Tasche Kammern zur bevorzugt verschiebungsfesten Aufnahme
der Polsterungsteile aufweisen. Durch eine Einteilung der Tasche
in Kammern kann eine individuellere Bestückung der Tasche mit den Polsterungsteilen
erfolgen, die die indivi duelle Tieranatomie stärker berücksichtigt, indem beispielsweise
nur wenige, ausgewählte Kammern
mit Polsterungsteilen bestückt
werden. Die Kammern können
beispielsweise durch Nähte
voneinander getrennt sein. Hierbei können Polsterungsteile in einzelnen
Kammern bereits fabrikseitig vorgesehen sein und in den Kammern
bevorzugt lösbar
fixiert sein, indem die Kammer beispielsweise allseitig durch Nähte von
dem übrigen
Innenraum der Tasche abgetrennt ist. Die zum individuellen Bestücken mit Polsterungsteilen
vorgesehenen Kammern sollten zweckmäßigerweise so zu der Öffnung der
Tasche hin geöffnet
sein oder geöffnet
werden können,
dass die Polsterungsteile durch die Öffnung der Tasche in die Kammern
einschiebbar sind.
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Vorteilhafterweise
kann die Anordnung der Kammern in der Tasche variabel sein. Hierbei
können die
Kammern durch bevorzugt Klettverschlüsse voneinander zumindest teilweise
abtrennbar sein. Hierzu können
die Taschen auf ihren Innenseitenflächen zumindest bereichsweise
Klettverschlussstreifen oder -Inseln aufweisen.
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Zur
Fixierung der Polsterungsteile in einer Tasche oder Kammer, die
größer ist
als das Polsterungsteil kann eine Fixiervorrichtung, bevorzugt ein Klettverschluss
vorgesehen sein, der beispielsweise in Form von Klettverschlussstreifen
oder -Inseln an der Innenseite der Tasche oder Kammer und an der Außenseite
des Polsterungsteiles angebracht ist. Bevorzugt erstrecken sich
die Klettstreifen über
die gesamte Taschentiefe. Mit Aufweiten der Taschen beim Einführen der
Polsterungsteile können
die Polsterungsteile in eine gewünschte
Position in der Tasche gebracht werden und mit Zusammenführen der
Klettverschlussstreifen mit den Klettverschlussbereichen in der
Tasche verschiebungsfest fixiert werden.
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Vorzugsweise
können
die Polsterungsteile zumindest teilweise aus einem nachgiebigen
Werkstoff bestehen. Hierbei kann der nachgiebige Werkstoff aus Kunststoffschaum
oder Schaumgummi oder, in einer anderen Werkstoffvariante, einem
textilen Material, wie Filz oder Wollvlies, sein.
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Um
ein Polsterungsteil leichter in die Tasche einschieben zu können, ohne
dass sich das Polsterungsteil wellt, umschlägt oder sich ähnlich unerwünscht verformt,
können
die Polsterungsteile als Verbundwerkstoff mit einem Träger und
Bereichen mit dem nachgiebigen Werkstoff ausgebildet sein. Der Träger soll
hierbei eine höhere
Steifigkeit als der nachgiebige Werkstoff aufweisen und dient somit
als Stütze
für den
nachgiebigen Werkstoff. Bevorzugt kann eine Sandwichbauweise mit
einem schichtförmigen
Aufbau des Polsterungsteiles vorgesehen sein. Hierbei kann der Träger mit
dem nachgiebigen Werkstoff beschichtet sein und/oder diesen von
zwei Seitenflächen
her einfassen. Der Verbund zwischen dem Träger und dem nachgiebigen Werkstoff
sollte so beschaffen sein, dass eine Relativbewegung beim Einschieben
in die Tasche zwischen Träger
und nachgiebigem Werkstoff nicht auftreten kann, so dass die relative
Lage vom nachgiebigen Werkstoff zu seinem Träger mit Einschüben unverändert bleiben
kann.
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Ferner
kann der Verbundwerkstoff, insbesondere als Sandwichverbundwerkstoff,
so ausgebildet sein, dass er leicht in seiner lateralen Erstreckung auf
erforderliche Abmessungen beschnitten werden kann. Der Sandwichverbundwerkstoff
kann somit auch als Halbzeug in Form von Platten oder dergleichen
vorliegen, aus dem der Benutzer die Polsterungsteile in gewünschter
Größe herausschneiden kann.
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Die
Polsterungsteile können
auch als Gelkissen ausgebildet sein.
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Um
einen allmählichen Übergang
zu Polsterungsbereichen ohne zusätzliche
Polsterungsteile neben den Taschen bzw. abseits der Taschen zu erzielen,
kann der Querschnitt der Polsterungsteile zu seinen lateralen Rändern hin
verjüngend
auslaufen. Hierbei wird ein etwa linsenförmiger Querschnitt der Polsterungsteile bevorzugt.
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In
ihrer Weiterbildung können
die Polsterungsteile mindestens einen Abschnitt mindestens einer
Seitenfläche
aufweisen, mit dem sie in Einbaulage in der Tasche aneinander grenzbar
sind. Vorzugsweise sollen zwei benachbarte Polsterungsteile über den
Abschnitt stumpf aneinander stoßen,
so dass sie in der Tasche nicht übereinander
abgleiten können.
Die aneinandergrenzenden Seitenflächen können auch direkt als Gleitfläche ausgebildet
sein, damit die Polsterungsteile sich noch exakter der Tieranatomie
anpassen können.
Hierzu können
die Gleitflächen
bevorzugt kreisrund ausgebildet sein, wodurch ein geführtes Abgleiten
möglich
wird. Hierzu kann ein Polsterungselement einen kreisrunden Querschnitt
aufweisen und von zwei weiteren Polsterungsteilen mit kreisrunder,
konkaver Seitenfläche begrenzt
sein, wobei die Gesamtform nach Zusammensetzung der Polsterungsteile
bevorzugt einen elliptischen Querschnitt aufweisen soll.
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Vorzugsweise
können
die Abschnitte mit Verbindungsmitteln zum Verbinden der Polsterungsteile
miteinander versehen sein. Hierdurch wird ein Zusammenbau verschiedener
Polsterungsteile zur exakten Abstimmung auf die individuelle Reittieranatomie
ermöglicht.
Somit können
Polsterungsteile als Module vor ihrem Einschieben in die Taschen
aus kleineren Polsterungsteilen zusammengefügt werden. Auch hier wird als
Verbindungsmittel ein Klettverschluss bevorzugt, da dieser nachgiebig
ist, leicht auf eine erforderliche Größe zurechtgeschnitten und mit
dem Polsterungsteil vernäht
werden kann. Selbstverständlich
sind hier auch andere Verbindungsmittel wie Reißverschluss, Haken-Ösen-Verschluss oder Druckknöpfe einsetzbar.
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Zur
Abpolsterung gegenüber
dem besonders empfindlichen Rückgrat
der Reittiere kann am vorderen und/oder hinteren Ende des Kanals
ein Polsterungswulst vorgesehen sein. Zur Verstärkung des Polsterungswulstes
und/oder zur Anpassung des Polsterungswulstes an die individuelle
Reittieranatomie kann der Polsterungs wulst eine Tasche zur Aufnahme
eines Polsterungsteiles aufweisen. Diese Tasche sollte bevorzugt
von der in Gebrauchslage dem Reittier zugewandten Seite der Sattelunterlage
zugänglich
sein. Hierbei kann die Tasche sowie das Polsterungsteil eine der
zuvor beschriebenen Ausführungsformen
aufweisen. Bevorzugt sollten zwei Taschen vorgesehen sein, die spiegelsymmetrisch mit
der Längsachse
der Sattelunterlage als Symmetrieachse und in Gebrauchslage seitlich
beabstandet zur Wirbelsäule
angeordnet sind.
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Die
Sattelunterlage kann übliche
Verbindungsmittel zur ihrer Verbindung mit dem Sattel aufweisen,
wie sie beispielsweise in der Druckschrift
DE 101 38 317 B4 beschrieben
sind, um ein relatives Verschieben der Sattelunterlage zum Sattel
in Gebrauchslage auf dem Reittier zu vermeiden.
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand mehrerer in einer
Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Seitenansicht mit einer Anordnung von Sattel, Sattelunterlage und
Schabracke auf einem Pferderücken,
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2 eine
Unteransicht der Sattelunterlage,
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3a eine
perspektivische Aufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines Polsterungsteiles,
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3b eine
perspektivische Aufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel des Polsterungsteiles,
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3c eine
Längsschnittdarstellung
des Polsterungsteiles gemäß 3a und 3b,
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4 und 5 Querschnittsdarstellungen weitere
Ausführungsbeispiel
des Polsterungsteiles, jedoch hier als Ver bundwerkstoff und
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6a bis 6c Querschnittsansichten von
miteinander kombinierten Polsterungsteilen.
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In 1 wird
in einer Seitenansicht die Lage einer Sattelunterlage 1 unter
einem Sattel 2 und über einer
Schabracke 3 auf einem Rücken eines Pferde P gezeigt.
Allgemein ist bei einer Verwendung einer Sattelunterlage 1 die
Verwendung einer Schabracke 3 optional. Wie aus der Skizze
in 1 ersichtlich, liegt der Sattel zum Hals des Pferdes
P hinten an dem Widerrist W des Pferdes P an, hierbei ist, wie weiter
unten noch zu erläutern
ist, ein besonderer Polsterungswulst 4 vorgesehen, der
den Widerrist W des Pferdes P besonders schützt.
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In 2 ist
die Sattelunterlage 1 in eine schematische Unteransicht
gezeigt. Die Sattelunterlage 1 weist zwei Seitenteile 5 mit
einer Aufpolsterung 6 an der in Gebrauchslage dem Reittier
zugewandten Seitenflächen
der Seitenteile 5 auf. Die Sattelunterlage 1 ist
hinsichtlich der Seitenteile 5 und der Aufpolsterung 6 spiegelsymmetrisch
aufgebaut, wobei die in der 2 senkrecht
verlaufende Längsachse
der Sattelunterlage 1 als Spiegelsymmetrieachse dient.
Die Aufpolsterung 6 besteht in diesem Ausführungsbeispiel
aus einem Schafsfell, das mit seiner Lederseite an den Seitenteilen
anliegt. Mit seiner Haarseite weist es in Gebrauchslage zum Pferd
P hin und steht randseitig über
die Seitenteile 5 über,
welches in der 2 durch die leicht unregelmäßig verlaufende
Außenkontur
angedeutet ist. Die Seitenteile 5 gehen in einem mittleren
Bereich der Sattelunterlage 1 einstückig ineinander über, wobei
in dem mittleren Bereich ein längsnutförmiger Kanal 7 als
Aussparung für
die Wirbelsäule
des Pferde P in die Aufpolsterung 6 soweit eingearbeitet
ist, dass die Aufpolsterung 6 den Kanal 7 nur
noch seitlich begrenzt. Die hier vorgestellte Sattelunterlage 1 macht
den Einsatz einer in 1 gezeigten Schabracke 3 überflüssig, da die
Wollhaare, gegen den Rücken
des Pferdes P gebracht, eine Keim abwehrende Wirkung ausüben und
Pferdeschweiß aufsaugen
können.
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Zusätzlich zur
Aufpolsterung 6 sind Polsterungsteile 8 zur Anpassung
der Sattelunterlage 1 an eine individuelle Reittieranatomie
vorgesehen. Die Polsterungsteile 8 sind in Taschen 9 angeordnet,
die erfindungsgemäß zwischen
Aufpolsterung 6 und Seitenteilen 5 so angeordnet
sind, dass sie in Gebrauchslage an der dem Pferd P zugewandten Seite der
Seitenteile 5 positioniert sind. Dadurch bildet die dem
Pferd P abgewandte Seite der Sattelunterlage 1 eine durchgängige Oberfläche, während die
dem Pferd P zugewandte Seite der Sattelunterlage 1 bis auf
den Kanal 7 für
das hier nicht explizit dargestellte Rückgrat des Pferdes P durch
die Aufpolsterung 6 ebenfalls eine geschlossene Oberfläche bildet. Durch
die beiden geschlossenen Oberflächen
der Sattelunterlage 1 wird eine gleichmäßige Weitergabe der Druckkräfte vom
Sattel 2 auf die Schabracke 3 bzw. direkt auf
das Pferd P ermöglicht.
Zu ihrer leichteren Unterscheidung sind in 2 die durch
die Aufpolsterung 6 verdeckten Linien der Taschen 9 zeichnerisch
als gestrichelte Linien und die der Polsterungsteile 8 als
punktierte Linien dargestellt.
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Ferner
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass
die Taschen 9 von dem Kanal 7 aus zugänglich sind,
indem die Taschen 9 jeweils eine Öffnung 10 aufweisen,
die in dem Kanal 7 einmündet.
Die Taschen 9 weisen in dem in 2 gezeigten
Ausführungsbeispiel
unterschiedliche Formen auf, die beispielhaft dargestellt werden,
um einige Möglichkeiten von
verschiedenen Ausführungsformen
der Taschen 9 aufzuzeigen. Hierbei ist nicht gemeint, dass
verschiedene Ausführungsformen
der Taschen 9 notwendigerweise in einer Sattelunterlage 1 erforderlich sind.
Desgleichen sind verschieden ausgeformte Polsterungsteile 8 und
Kombinationen von Polsterungsteilen 8 beispielgebend dargestellt.
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Die
Polsterungsteile 8 können
somit vom Kanal 7 aus durch die Öffnung 10 in Einschubrichtung
x in die Taschen 9 seitlich eingeschoben werden. Zum Verschließen der Öffnung 10 ist
ein Klettverschluss 11 vorgesehen, so dass die Polsterungsteile 8 unter Ausfüllung der
Tasche 9 bei verschlossener Öffnung 10 unverschiebbar
in der Tasche 9 angeordnet sind.
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Die
in 2 oberen und mittleren Taschen 9 sind
zudem mit einem inneren Klettverschluss 11 versehen, der
die Tasche 9 jeweils in unterschiedliche Kammern 12 teilt.
Hierbei ist der innere Klettverschluss 11 bei den mittleren
Taschen 9 in Einschubrichtung x und in den oberen Taschen 9 senkrecht
zur Einschubrichtung x angeordnet. Somit kann, wie in 2 am
Beispiel der oberen Taschen 9 gezeigt, ein Polsterungsteil 8 in
einem tieferen Bereich der Tasche 9 durch Verschluss der
entsprechenden Kammer 12 unverschiebbar in der Tasche 9 positioniert werden.
Andererseits kann, wie an den in 2 dargestellten
mittleren Taschen 9 beispielhaft gezeigt, die Polsterungsteile 8 über die
Längsrichtung
der Sattelunterlage 1 innerhalb der Tasche 9,
entsprechend den Erfordernisse zur Anpassung an die individuelle
Pferdeanatomie, in verschiedenen Lagen positioniert werden.
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Wie
ferner in 2 ersichtlich, sind in den Kammern 12 der
mittleren Taschen 9 jeweils zwei Polsterungsteile 8 angeordnet,
wobei die Polsterungsteile 8 mit einer ihrer Seitenflächen aneinandergrenzen
und über
einen Klettverschluss 11 miteinander verbunden sind. Durch
diese schematische Darstellung in 2 soll gezeigt
werden, dass zur exakten Abstimmung auf die Reittieranatomie auch,
wie weiter unten näher
erläutert,
unterschiedlich ausgebildete Polsterungsteile 8 zu einem
Polsterungsmodul oder dergleichen zusammengesetzt werden können, welches
zweckmäßigerweise
vor Einschieben der Polsterungsteile 8 in Einschubrichtung
x in die jeweiligen Kammern 12 oder Taschen 9 erfolgt.
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Ferner
sind zum weiteren Schutz des Widerristes W des Pferdes P in dem
Polsterungswulst 4 ebenfalls Taschen 9 vorgesehen,
die ebenfalls von der in Gebrauchslage dem Pferd P zugewandten Seitenfläche der
Seitenteile 5 aus zugänglich
und symmetrisch angeordnet sind.
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In
den 3 bis 6 sind in verschiedenen Ansichten
unterschiedliche Ausbildungsformen der Polsterungsteile 8 sowie
beispielhafte Kombinationen von Polsterungsteilen 8 dargestellt.
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Hierbei
zeigen die 3a und b in einer perspektivischen
Aufsicht jeweils eine unterschiedliche Ausführungsform eines Polsterungsteils 8 in
einer quadratischen (3a) oder in einer runden (3b)
Kissenform, wobei beide Ausführungsformen
einen in 3c dargestellten elliptischen
oder linsenförmigen
Längsquerschnitt
aufweisen. Durch diese Verminderung des Querschnittes zu den Rändern hin
wird ein allmählicher Übergang
von dem Polsterungsteil 8 in den das Polsterungsteil 8 umgehenden
Bereich der Aufpolsterung 6 erzielt, so dass hierüber eine
entsprechend gleichmäßige Druckverteilung
von der Sattelunterlage 1 auf den Rücken des Pferdes P ermöglicht wird.
Die Polsterungsteile 8 in 3 bestehen
aus einem nachgiebigen Werkstoff, d.h. in diesem Ausführungsbeispiel
aus Kunststoffschaum.
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In
den Querschnittsdarstellungen der 4 und 5 werden
weitere mögliche
Ausführungsbeispiele
der Polsterungsteile 8 gezeigt, wobei die Polsterungsteile 8 hier
aus einem Verbundwerkstoff bestehen, der einen Träger 13 aus
einem Werkstoff größerer Steifigkeit
und Bereiche 14 mit dem nachgiebigen Werkstoff besteht.
Durch den Träger 13 erhält das jeweilige
Polsterungsteil 8 eine größere Knick- und Biegesteifigkeit,
wodurch das Polsterungsteil 8 leichter in die Tasche 9 einschiebbar
ist, ohne dass das Polsterungsteil 8 sich wellt oder sogar
umbiegt. Hierbei kann, wie in 4a gezeigt,
der Träger 13 mittig angeordnet
sein, wobei der Träger 13 mit
dem nachgiebigen Werkstoff beschichtet ist. In 4c umschließt der Träger 13 den
Bereich 14 mit dem nachgiebigen Werkstoff. In 4b wird
eine Kombination beider in 4a und 4c dargestellten Möglichkeiten
gezeigt.
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Wie
in 5 gezeigt, kann das Polsterungsteil 8 auch
als Sandwich-Verbundwerkstoff mit übereinander geschichteten Lagen
aus Träger 13 und
Bereich 14 mit nachgiebigem Werkstoff ausgebildet sein.
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In
den 6a bis 6c werden,
ebenfalls in einer Querschnittsansicht, weitere Ausführungsbeispiele
der Polsterungsteile 8 gezeigt, wobei hier mehrere Polsterungsteile 8 zu
einem Polsterungsmodul zusammengesetzt sind. Hierzu grenzen die
Polsterungsteile 8 in einer Seitenfläche aneinander. Diese Modulbauweise
ermöglicht,
dass die Polsterungsteile 8 zu unterschiedlichen Größen und
Formen zusammengesetzt werden können.
Dies wird beispielhaft in der 6a durch
die Verbindung zweier Polsterungsteile mit rechtwinkligem Querschnitt
und in 6b durch die Verbindung von
Polsterungsteilen 8 mit kreisförmigem, kreiszwickelförmigem und
halbelliptischem Querschnitt gezeigt. Infolge ihrer runden Seitenflächen, mit
denen sie aneinander grenzen, ermöglicht letztere Ausführungsform
der Polsterungsteile 8 auch eine halbrunde oder wellenförmige Anordnung
anstatt der hier gezeigten gestreckten Anordnung, so dass hierüber eine
weitere Anpassung an den Tierkörper
möglich
ist.
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In
den Ausführungsbeispielen
in 6a und 6c sind
zusätzlich
an den aneinandergrenzenden Seitenflächen benachbarter Polsterungsteile 8 Klettverschlüsse 12 vorgesehen,
um die Polsterungsteile miteinander zu verbinden und in einer gewünschten
Position zueinander zu halten.
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- 1
- Sattelunterlage
- 2
- Sattel
- 3
- Schabracke
- 4
- Polsterungswulst
- 5
- Seitenteil
- 6
- Aufpolsterung
- 7
- Kanal
- 8
- Polsterungsteile
- 9
- Tasche
- 10
- Öffnung
- 11
- Klettverschluss
- 12
- Kammer
- 13
- Träger
- 14
- Bereich
- P
- Pferd
- W
- Widerrist
- x
- Einschubrichtung