DE10138317B4 - Sattelunterlage - Google Patents
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Abstract
Sattelunterlage
(1) zum Auflegen auf den Rücken
eines Reittieres mit zwei Seitenteilen (3), die über ein Stegteil (4) miteinander
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile (3) auf der
dem Reittier zugewandten Seite einen Besatz aus Lammfell oder Wollvlies
aufweisen und in das Stegteil (4) eine längsnutförmige Aussparung (6) dadurch
eingearbeitet ist, dass dort kein solcher Besatz vorgesehen ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Sattelunterlage zum Auflegen auf den Rücken eines Reittieres gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Eine solche Sattelunterlage ist aus WO 90/00518 bekannt.
- Weil Reittiere, insbesondere Pferde, im Rückenbereich, wo der Sattel aufliegt, besonders empfindlich sind, sollten Sättel, Satteldecken und dergleichen optimal an die Anatomie des Reittieres angepaßt sein. Dabei ist es erforderlich, dass solche Sattelunterlagen nicht auf die Wirbelsäule des Reittieres drücken.
- Es ist mittlerweile bekannt, die Sattelunterlage mittels eines speziellen Klettbandes in den sog. Kissenkanal auf der Unterseite des Sattels zu befestigen. Hierzu muß ein spezieller Kleber eingesetzt werden, um das Klettband im Kissenkanal des Sattels zu befestigen.
- Der Einsatz solcher Klettbänder mit dem notwendigen Klebevorgang ist umständlich und deshalb nicht besonders bei Reitern akzeptiert.
- Es ist daher Ziel der Erfindung, eine Sattelunterlage für ein Reittier möglichst anatomiegerecht zu gestalten, wobei auf Klettbänder oder Klebemitteln verzichtet werden kann.
- Die Erfindung erreicht dieses Ziel mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen dadurch, daß in dem über der Wirbelsäule des Reittieres liegenden Bereich eine längsnutförmige Aussparung in die Satteldecke eingearbeitet ist, so daß die an den Flanken des Reittieres aufliegenden Seitenteile eine größere Dicke aufweisen als das über der Wirbelsäule liegende und die beiden Seitenteile miteinander verbindende Stegteil.
- Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, entlang der zentralen Längsachse der Satteldecke – also entlang der Wirbelsäule des Reittieres – eine nutförmige Aussparung vorzusehen, liegt die Satteldecke nur auf den Flanken des Reittieres auf, so dass über der Wirbelsäule ein Hohlraum gebildet wird. Auf die Wirbelsäule wird deshalb kein Druck von oben ausgeübt. Vielmehr wird das Gewicht des Reiters großflächig über die Seitenteile der Satteldecke auf die Flanken des Reittieres verteilt.
- Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Satteldecke sieht am vorderen und/oder hinteren Ende einen verdickten Wulst vorzugsweise aus Lammfellbesatz vor, der vor allem als Rutschsicherung dient.
- Ein weiteres Ausführungsbeispiel sieht am rechten und linken Seitenteil vorne und/oder hinten an der Satteldecke eine Vorrichtung zum Befestigen einer Decke vor, z. B. ein Schlitz zum Durchführen eines Riemens.
- Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Sattelunterlage aus Lammfell hergestellt, auf dessen Oberseite ein Textilgewebe aufgenäht ist, das zur Erhöhung der Polsterung vorzugsweise gesteppt ist. Die Sattelunterlage liegt mit der Fellseite auf dem Reittier auf. Als Textilgewebe kann auch ein steifer Steppstoff Verwendung finden.
- Die Erfindung wird anhand der Figuren näher beschrieben und erläutert.
- In der Zeichnung zeigen:
-
1 Schnittansichten eines Pferdes im Bereich Hinterkante Sattel sowie Vorderkante Sattel sowie eine Seitenansicht eines Pferdes mit jeweils aufgelegter – Sattelunterlage nach der Erfindung und darauf gesetzten Sattel, -
2 eine perspektivische Ansicht der Sattelunterlage samt Sattel von schräg vorn, -
3 eine perspektivische Ansicht von schräg unten, und -
4 eine perspektivische Ansicht von schräg unten mit Sattelunterlage sowie Satteldecke. - In der
1 oben und mittig ist jeweils ein Querschnitt durch ein Pferd mit aufgesetzter Sattelunterlage nach der Erfindung gezeigt. Die jeweiligen Fachbezeichnungen sind in die1 eingetragen. In1 unten ist das Pferd ausschnittsweise von der Seite dargestellt. - Die Sattelunterlage
1 liegt auf dem Rücken2 oberhalb des Rippenbogens des Pferdes auf. Zwischen Sattelunterlage1 und Pferd kann eine sog. Schabracke oder Satteldecke20 liegen. Auf der Sattelunterlage1 sitzt ein Sattel30 auf. Der Sattel30 verfügt über eine Sattelpolsterung32 . Auf der Unterseite des Sattels30 verläuft mittig eine Sattelkammer bzw. der sog. Kissenkanal34 . - Die Sattelunterlage
1 besteht aus zwei Seitenteilen3 , die mittels eines Stegteils4 , welches über der Wirbelsäule5 des Reittieres liegt, miteinander verbunden sind. In das Stegteil4 ist eine längsnutförmige Aussparung6 eingearbeitet, welche keinen Lammfellbesatz aufweist, sondern nur das Textilgewebe und dadurch deutlich dünner ausgebildet ist als der übrige Bereich der Sattelunterlage1 . In4 ist dieser nicht mit Lammfell besetzte Bereich sehr deutlich zu erkennen. Die beiden Seitenteile3 der Satteldecke1 bestehen aus je einem Lammfell7 , auf dessen Oberseite ein Textilgewebe8 genäht ist, das zur Erhöhung der Polsterung vorzugsweise gesteppt ist. Die Satteldecke1 liegt mit der Fellseite des Lammfells7 auf dem Rumpf des Reittieres auf. Am vorderen und/oder am hinteren Ende des Stegteils4 ist ein Wulst10 vorgesehen, der die Sattelunter lage1 unter dem Sattel30 in dem Kissenkanal34 des Sattels30 fixiert und insbesondere als Rutschsicherung dient. - Durch die oben beschriebene Ausgestaltung der Sattelunterlage
1 wird erreicht, dass diese selbsttätig mit ihrem Stegteil4 in den Kissenkanal34 des Sattels gedrückt wird und gleichzeitig dafür sorgt, dass oberhalb der Wirbelsäule5 des Pferdes ein ausreichender Lüftungskanal zwischen Pferd und Sattelunterlage1 erreicht ist. - In einer Weiterbildung der Erfindung kann die Sattelunterlage
1 in einfacher Weise mit einer unter der Sattelunterlage1 zu legenden Satteldecke20 kombiniert werden. Hierfür weisen die Sattelunterlage1 und die Satteldecke20 geeignete Befestigungseinrichtungen auf. So kann z. B. vorne und/oder hinten an jedem Seitenteil3 je ein Schlitz11 vorgesehen sein, durch welchen an der Satteldecke20 befestigte Riemen22 durchgeführt werden können. Die Satteldecke20 ist z. B. aus Textilgewebe hergestellt. Zur Erhöhung des Polstereffektes kann auch diese Textildecke gesteppt sein. - Die erfindungsgemäße Sattelunterlage
1 ist besonders gut für Reitpferde geeignet. - Lammfell eignet sich besonders deshalb als unterer Besatz für die Sattelunterlage
1 , weil die Dichtigkeit der aufrecht stehenden Fasern ausreichend hoch ist und die Fasern des Lammfells in sich gleiten und deshalb Reibung am Pferderücken weitegehend verhindert wird, selbst wenn sich der Sattel bzw. das Pferd unter dem Sattel bewegt. Nur Druck ohne Reibung verursacht keine Schädigung der Haut des Pferdes. Ähnliche Ergebnisse können auch mit hochwertigen Wollvliesen erreicht werden, sofern die Dichte der Fasern nicht durch Kräuselung der Fasern erreicht wird.
Claims (8)
- Sattelunterlage (
1 ) zum Auflegen auf den Rücken eines Reittieres mit zwei Seitenteilen (3 ), die über ein Stegteil (4 ) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile (3 ) auf der dem Reittier zugewandten Seite einen Besatz aus Lammfell oder Wollvlies aufweisen und in das Stegteil (4 ) eine längsnutförmige Aussparung (6 ) dadurch eingearbeitet ist, dass dort kein solcher Besatz vorgesehen ist. - Sattelunterlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen und/oder hinteren Ende des Stegteils (
4 ) ein Wulst (10 ) vorgesehen ist. - Sattelunterlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen und/oder hinteren Ende jedes Seitenteils (
3 ) je eine Vorrichtung (11 ) zum Befestigen einer Satteldecke (20 ) vorgesehen ist. - Sattelunterlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen und/oder hinteren Ende jedes Seitenteils (
3 ) je ein Schlitz (11 ) zum Durchführen eines Riemens (40 ) vorgesehen ist. - Sattelunterlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Satteldecke (
20 ) mittels durch die Schlitze (11 ) der Seitenteile (3 ) führbare Riemen (40 ) unter der Sattelunterlage befestigbar ist. - Sattelunterlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sei tenteile (
3 ) der Satteldecke (1 ) aus Lammfell bestehen, auf dessen Lederseite ein Textilgewebe (8 ) genäht ist. - Sattelunterlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Stegteil (
4 ) aus dem Textilgewebe (8 ) besteht. - Sattelunterlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgewebe (
8 ) gesteppt ist.
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