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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sattelunterlage nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und einen Sattelunterlagenbezug nach Anspruch 9.
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Sattelunterlagen werden z. B. als Satteldecken, Schabracken, Westernpads, Voltigierpads oder dergleichen eingesetzt. Sie weisen zumindest eine Unterlage auf, die auf einem Pferderücken auflegbar ist, und zumindest eine obere Lage, auf die ein Sattel auflegbar ist. Häufig sind beide Lagen einstückig miteinander verbunden ausgebildet.
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Allerdings sind auch Sattelunterlagen bekannt, bei denen eine spezielle funktionale Trennung dahingehend vorgenommen wird, dass die obere Lage dampfend und die untere Lage schweißaufnehmend ausgebildet ist.
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Aus der
DE 195 051 62 A1 ist es diesbezüglich bekannt, die obere Lage von der unteren Lage trennbar auszubilden, damit das Sauberhalten der Sattelunterlage vereinfacht ist. Auch aus der
DE 20 2004 008 549 U1 sind schon Sattelunterlagen bekannt, deren Unterlage zur erleichterten Reinigbarkeit mittels eines Klettverschlusses von der oberen Lage abnehmbar ausgestaltet ist.
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Nachteilig an diesen Lösungen ist es, dass auch die obere Lage in regelmäßigen Abständen gereinigt werden muss, die ebenfalls bei Gebrauch verschmutzt, sei es durch Staub oder Abrieb von Sattel und Reiter. Dieses ist insbesondere dann nachteilig, wenn großen Wert auf eine besondere optische Gestaltung der Sattelunterlage gelegt wird, wie es insbesondere bei Satteldecken beim englischen, spanischen Reiten und dergleichen der Fall ist, oder auch beim Westernreiten. Diese Reinigung ist allerdings sehr aufwendig und auch kostenintensiv, da sie nur von speziellen Reinigungsfirmen vorgenommen werden kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Sattelunterlage bereit zustellen, die eine noch leichtere und dabei insbesondere kostengünstigere Reinigbarkeit ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Sattelunterlage nach Anspruch 1 sowie einem Sattelunterlagenbezug nach Anspruch 9. Vorteilhafte Weiterbildungen dieser Gegenstände sind in den jeweils abhängigen Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Sattelunterlage, die insbesondere eine Satteldecke, eine Schabracke, ein Westernpad, ein Voltegierpad oder dgl. ist, umfasst zumindest eine untere Lage, die auf einen Pferderücken auflegbar ist, und zumindest eine obere Lage, auf die ein Sattel auflegbar ist, wobei untere Lage und obere Lage miteinander verbunden sind, wobei die Sattelunterlage bevorzugt dem Pferderücken anatomisch angepasst ist, und zeichnet sich dadurch aus, dass untere Lage und obere Lage einen Bezug bilden, in dem zumindest eine auswechselbare Einlage angeordnet ist.
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Dadurch wird erreicht, dass die Einlage vom Bezug getrennt werden kann, um den Bezug, der schneller verschmutzt, besonders einfach waschen zu können. Die Einlage, die auch hauptsächlich für die Polsterung verantwortlich ist, kann dann gelegentlich durch einen Profi gereinigt werden, wodurch Kosten gespart werden. Außerdem werden für verschiedene Zwecke nur noch eine Einlage, die auch aus mehreren Lagen bestehen kann, benötigt und der Bezug wird ausgetauscht, was Transport und Lagerung vereinfacht und zudem auch die Kosten reduziert.
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Zur besonderen anatomischen Anpassung der Sattelunterlage an einen Pferderücken kann diese beispielsweise durch besondre Nähte und/oder aber auch über Dampf geformt werden, wie dies dem Fachmann geläufig ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Sattelunterlage zumindest ein Wiederverschlussmittel, insbesondere einen Reißverschluss, einen Klettverschluss, einen Druckknopfverschluss oder dgl. auf. Dadurch wird ein besonders schneller Zugriff auf die Einlage ermöglicht, um den Bezug zu wechseln. Das Wiederverschlussmittel kann sich nur bereichsweise über die Sattelunterlage erstrecken oder aber dieses auch komplett zerteilend vorgesehen sein, beispielsweise indem es zwischen unterer und oberer Lage angeordnet ist.
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Alternativ kann der Bezug aber auch zwischen unterer und oberer Lage fest verbunden, beispielsweise vernäht sein und diese Verbindung muss bei der Entnahme der Einlage geöffnet und nachher wieder verschlossen werden. Dies ist zwar aufwendiger, aber kann in besonderen Fällen bevorzugt sein, wenn beispielsweise ein Reißverschluss die Optik stören oder zu stark auftragen würde.
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Besonders vorteilhaft ist das Wiederverschlussmittel in der oberen Lage angeordnet, weil dann kein Druck auf dem Pferderücken erzeugt wird. Solche ein Druck könnte aber auch durch eine zusätzlich aufgelegte Satteldecke oder ein Pad reduziert werden.
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Zweckmäßig ist das Wiederverschlussmittel so angeordnet, dass es im auf dem Pferderücken aufgelegten Zustand der Sattelunterlage längs des Pferderückens, insbesondere in Verlängerung des Widerrists, verläuft.
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Besonders bevorzugt ist eine Anordnung des Wiederverlusselements 1 cm bis 10 cm, bevorzugt, 3 cm bis 7 cm, insbesondere 5 cm vom zwischen unterer Lage und oberer Lage verlaufenden Rand der Sattelunterlage beabstandet. Dann tritt das Wiederverschlusselement optisch zurück bzw. wird durch einen aufgelegten Sattel ganz verdeckt und es versehentliches Öffnen während des Reitens ist weitgehend ausgeschlossen.
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Vorteilhaft ist die Einlage ein insbesondere kommerziell erhältliches Sattelpad, eine Decke, ein Gelpad ist und/oder weist Filz auf. Insbesondere ist die Einlage auch als Polsterung ausgebildet.
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Damit die Sattelunterlage gegen Verschließ durch Sattelriemen geschützt ist, ist zweckmäßig vorzusehen, dass die obere Lage Verstärkungen, insbesondere Leder aufweisend, umfasst.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die obere Lage eine dem Einsatzzweck angepasste optische Gestaltung aufweist, insbesondere mit Mustern, Applikationen und dgl. versehen ist, und/oder dass die untere Lage Baumwolle, Baumwollmischgewebe, Fellimitat und dgl. aufweist und insbesondere saugfähig ausgebildet ist.
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Selbständiger Schutz wird beansprucht für einen Sattelunterlagenbezug für zumindest eine Einlage zur Ausbildung der erfindungsgemäßen Sattelunterlage, wobei der Sattelunterlagenbezug zumindest eine untere Lage, die auf einen Pferderücken auflegbar ist, und zumindest eine obere Lage, auf die ein Sattel auflegbar ist, aufweist, wobei untere Lage und obere Lage zumindest teilweise fest miteinander verbunden, insbesondere vernäht sind.
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Besonders vorteilhaft weist der erfindungsgemäße Sattelunterlagenbezug zusätzlich ein oder mehrere Merkmale des Bezugs der erfindungsgemäßen Sattelunterlage auf.
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Die Kennzeichen der vorliegenden Erfindungen und weitere Vorteile werden nun anhand der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Zusammenhang mit den Figuren deutlich werden. Dabei zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Sattelunterlage in einer Seitenansicht,
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2 die erfindungsgemäße Sattelunterlage gemäß 1 in einer Draufsicht,
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3 die erfindungsgemäße Sattelunterlage gemäß 1 und einer Draufsicht im geöffneten Zustand und
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4 die erfindungsgemäße Sattelunterlage gemäß 1 in einer Ansicht von unten.
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Die 1 bis 4 zeigen eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sattelunterlage 1 rein schematisch in verschiedenen Ansichten.
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Die Sattelunterlage 1 weist eine obere Lage 2 und eine untere Lage 3 auf und ist einem Pferderücken (nicht gezeigt) anatomisch angepasst. In Verlängerung zum Widerrist (nicht gezeigt) des Pferderückens verläuft ein Widerverschlusselement 4, das im gezeigten Ausführungsbeispiel ein Reißverschluss ist. Im Inneren zwischen oberer Lage 2 und unterer Lage 3 ist eine Einlage 5 angeordnet.
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Zum Schutz gegenüber einem Verschleiß durch Sattelriemen aus Leder und dergleichen sind Verstärkungen 6 auf der oberen Lage 2 aufgebracht, insbesondere aufgenäht. Die untere Lage 3 weist in Verlaufsrichtung zum Widerrist des Pferderückens eine Mittelnaht 7 auf, jedoch könnte die untere Lage 3 auch nahtlos ausgebildet sein.
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Obere Lage 2 und untere Lage 3 sind am Rand 8 fest miteinander verbunden, insbesondere vernäht. Dadurch wird der Sattelunterlagenbezug 9 gebildet, der in Verbindung mit der Einlage 5 die eigentliche Sattelunterlage 1 bildet.
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Die untere Lage 3 und die obere Lage 2 bestehen jeweils aus saugfähigen Baumwollmischgeweben, wobei die obere Lage 2 besonders dekorativ ausgestaltet ist, beispielsweise passend zum Westernreiten, wo sie eine einheitliche Gestaltung mit dem Sattel (nicht gezeigt) und der Kleidung des Reiters aufweist. Natürlich kann auch eine besondere Gestaltung für andere Reitdisziplinen gewählt werden, wie beispielsweise für englisches oder spanisches Reiten.
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Die Einlage 5 besteht beispielsweise aus Filz und stellt die eigentliche Polsterung zwischen Sattel und Pferderücken dar. Alternativ kann als Einlage 5 jedoch auch ein kommerziell erhältliches Sattelpad, beispielsweise ein Gelpad gewählt werden.
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Die Enden des Reißverschlusses 4 sind vom umlaufenden Rand 8 der Sattelunterlage 1 jeweils ca. 5 cm beanstandet angeordnet, wodurch zum einen ein schöner Gesamteindruck erzeugt wird, weil damit ein aufgelegter Sattel den Reißverschluss 4 vollständig überdeckt. Zum anderen wird dadurch bewirkt, dass auch bei hoher Belastung der Reißverschluss 4 nicht unbeabsichtigt öffnet, wie dies der Fall sein könnte, wenn der Reißverschluss 4 bis zum Rand 8 sich erstrecken würde und dort durch die Belastung ein Walken des Reißverschlusses 4 erfolgt.
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Alternativ zum Reißverschluss 4 könnte auch ein Klettverschluss, Druckknopfverschluss und dergleichen Widerverschlusselement gewählt werden, so lange sichergestellt ist, dass der Bezug 9 schnell geöffnet werden kann.
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Allerdings ist ein solches Widerverschlusselement 4 nur zur Erleichterung vorgesehen und im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, dass die Eingriffsöffnung in den Bezug 9 erst durch partielles Auftrennen, beispielsweise einer Naht des Bezugs 9 erfolgt. Dieses Auftrennen könnte also beispielsweise auch an der Mittelnaht 7 bzw. am Rand 8 erfolgen.
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Weiterhin alternativ, kann auch vorgesehen sein, dass das Widerverschlusselement 4 direkt am Rand 8 vorgesehen ist, wobei es sich dann beispielsweise im in Bezug auf das Pferd hinteren Bereich des Randes 8 erstreckt.
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Die Verstärkung 6 ist vorzugsweise aus Leder oder Kunstleder gebildet, kann jedoch auch aus besonders stabilen Kunstfasergeweben aufgebaut sein.
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Die erfindungsgemäße Sattelunterlage 1 kann in jeder beliebigen Form, Größe und Gestaltung hergestellt werden und ist prinzipiell auf alle bekannten Satteldecken übertragbar.
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Aufgrund der besonderen erfindungsgemäßen Ausgestaltung muss bei einer Reinigung nur der Sattelunterlagenbezug neu gewaschen werden, nicht jedoch die Einlage 5, die wegen ihres besonderen der Dämpfung dienenden Aufbaus nur von einem Profi gereinigt werden sollte.
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Da der Sattelunterlagenbezug 9 nunmehr von der Einlage 5 separat gereinigt werden kann, kann die Reinigung problemlos in einer Waschmaschine erfolgen, sodass Sie besonders kostengünstig ist.
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Außerdem ermöglicht der erfindungsgemäße Sattelunterlagenbezug 9, dass beispielsweise auf Turnieren, wo sich der Reiter in verschiedenen Aufmachungen präsentiert, nicht mehrere verschiedene zur jeweiligen Aufmachung passenden Sattelunterlagen 1 bereit gehalten werden müssen, sondern nur verschiedene Sattelunterlagenbezüge 9.
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Damit ist zum einen für den Reiter ein verringerter Kostenaufwand verbunden und zum anderen ist natürlich auch der Platzbedarf geringer, weil der Reiter nunmehr nur noch eine gewisse Anzahl Sattelunterlagenbezüge 9 und dazu eine einheitliche Einlage 5 benötigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19505162 A1 [0004]
- DE 202004008549 U1 [0004]