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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Warnweste gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bekannte Warnwesten weisen, insbesondere zur Erfüllung der in der deutschen bzw. europäischen Norm DIN EN 471 bzw. der US-Norm ANSI/ISEA 107 enthaltenen Anforderungen, einen Textilteil und mindestens einen daran angeordneten Reflexteil auf, wie aus den Druckschriften
US 2010/0186136 A1 ,
US 6 820 280 B1 ,
US 2002/0152533 A1 ,
DE 299 03 533 U1 und
US 2012/0151650 A1 , ebenso wie aus dem Internet („Reflective Safety Vest”: Internet: hhtp://www.alibaba.com/quotation-details/quotes-refelctive-safety-vest/201333401.html), hervorgeht. Ein aus einem retroreflektierenden Material gebildeter dünner Streifen für ein Reflexteil ist aus der
US 4 336 092 A bekannt.
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Aus der gattungsbildenden
EP 0 573 772 A1 schließlich ist eine Warnweste mit einem Textilteil und mindestens einem darauf auflaminierten und/oder aufgedruckten Reflexteil bekannt, wobei der Textilteil ein Vorderteil aus zwei miteinander befestigbaren Hälften aufweist, und der Textilteil aus Polyester mit einer Grammatur von 40 g/m
2 bis 100 g/m
2 besteht.
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Soll eine Warnweste in einem Fahrzeug mitgeführt werden, so ist es wünschenswert, dass sie so kompakt wie möglich ausgeführt ist und damit möglichst wenig Raum einnimmt. Des Weiteren ist es wünschenswert, dass eine solche Warnweste zum Zwecke einer Nutzung durch eine Person leicht anlegbar bzw. leicht ablegbar sowie im angelegten Zustand gut sichtbar ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Warnweste anzugeben, die kompakt ausgeführt ist, leicht anlegbar bzw. ablegbar und im angelegten Zustand gut sichtbar ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Der an sich bekannte Kunststoff Polyester zeichnet sich durch eine hohe mechanische Beständigkeit aus. Insbesondere seine geringe Knitterneigung führt dazu, dass die erfindungsgemäße Warnweste, obwohl im Nichtgebrauchszustand sehr dicht gepackt, bei Verwendung die gemäß der Norm DIN EN 471 einzuhaltenden Mindestflächen an sichtbarem Material aufweist. Darüber hinaus weist Polyester auch nach langem Nichtgebrauchszustand in vorteilhafter Weise gute Reflexionsgrade auf.
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Polyester ist als unkritisch für die menschliche Gesundheit anerkannt, so dass die erfindungsgemäße Warnweste uneingeschränkt im Fahrzeuginnenraum untergebracht werden kann, ohne dass es zu störenden Ausdünstungen (auch „fogging” genannt) kommt.
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Um die Normen DIN EN 471 bzw. der ANSI/ISEA 107 einhalten zu können bedarf es einer Mindestreflexionsfläche. Um diese zu erzielen, gleichzeitig aber einen sicheren Verschluss der Warnweste zu gewährleisten, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine der beiden Hälften der Warnweste mindestens eine Lippe mit einem Befestigungsmittel aufweist, das sich im geschlossenen Zustand der Warnweste mindestens teilweise unter der anderen Hälfte befindet und mit dieser befestigt ist.
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Eine besonders leichte Handhabung der erfindungsgemäßen Warnweste ist erzielt, wenn das Befestigungsmittel ein Klettverschluss ist, dessen einer Teil derart an der Lippe angeordnet ist, und dessen anderer Teil an der anderen Hälfte derart angeordnet ist, dass sich die beiden Teile des Klettverschluss im Eingriff befinden wenn die Warnweste geschlossen ist.
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Der Textilteil der erfindungsgemäßen Warnweste ist als Maschenware ausgebildet. Hierdurch wird in besonders vorteilhafter Weise die Anschmiegsamkeit der Warnweste und damit deren Tragekomfort verbessert.
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Die Norm DIN EN 471 sieht zwingend die Anordnung eines Reflexteils vor. Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Ausbildung des Reflexteils als Leuchtstreifen mit einer Dicke von 0,15 mm bis 0,19 mm ist in vorteilhafter Weise nicht nur die genannte Norm erfüllbar, sondern auch das gewünschte geringe Packungsvolumen der erfindungsgemäßen Warnweste im zusammengelegten Zustand.
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Eine besonders gute Verbindung des Reflexteils mit dem Textilteil wird erreicht, wenn der Reflexteil auf dem Textilteil auflaminiert und/oder aufgedruckt ist. Die Art der Verbindung ermöglicht in besonders vorteilhafter Weise das gewünschte geringe Packungsvolumen der erfindungsgemäßen Warnweste im zusammengelegten Zustand.
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In besonders vorteilhafter Weise ist die erfindungsgemäße Warnweste im ausgebreiteten, flachen Zustand eine Fläche von 2750 cm2 bis 4500 cm2 aufweisende Warnweste auf ein Packungsvolumen von 15 cm3 bis 50 cm3 zusammenlegbar. Der Begriff „ausgebreitet” bedeutet, dass die geschlossene Vorderseite der Warnweste auf deren Rückseite liegt. Mit diesem Volumen kann die erfindungsgemäße Warnweste sehr gut insbesondere an solchen Stellen im Inneren eines Fahrzeuges verstaut werden, an denen der Fahrzeugführer oder ein Beifahrer leicht Zugriff haben.
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Die Vermeidung von Einsäumungen an der Warnweste führt in vorteilhafter Weise zu einer weiteren Verringerung des Packungsvolumens.
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Eine Warnweste muss dem Nutzer, nicht zuletzt aufgrund der Erfordernisse der DIN EN 471, eine Fülle von Informationen darbieten. So sind Informationen bezüglich des Herstellernamens und seines Geschäftssitzes bereitzustellen. Um diese Informationen ohne zusätzliche, das Packungsvolumen vergrößernde Stoffelemente darbieten zu können, ist erfindungsgemäß ein Druck der Information auf dem Textilteil vorgesehen.
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Eine Warnweste besteht üblicherweise aus einem Vorderteil und einem Rückenteil, die bei der Produktion miteinander verbunden werden. Zur Verringerung des Packungsvolumens ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass Vorderteil und Rückenteil miteinander vernäht, verklebt und/oder verschweißt sind.
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Weitere erfindungsgemäße Merkmale und Vorteile sind in den beigefügten, nicht abschließenden Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen dargestellt. Es zeigen
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1 eine erfindungsgemäße Warnweste im geschlossenen, flachen Zustand,
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2 ein Detail der erfindungsgemäße Warnweste im geöffneten Zustand,
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3 eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Warnweste im geschlossenen, flachen Zustand, und
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4 eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Warnweste.
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Die in 1 dargestellte erfindungsgemäße Warnweste 1 weist ein Textilteil 2 auf, das aus Polyester mit einer Grammatur von 40 g/m2 bis 100 g/m2 besteht. Eine besonders angenehme Textur der Warnweste 1 wird erzielt, wenn der Textilteil 2 als Maschenware ausgebildet ist.
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Das Textilteil weist ein Vorderteil 3 auf, das aus zwei Hälften 4 und 5 besteht. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist die erfindungsgemäße Warnweste 1 derart geschnitten, dass das Vorderteil 3 V-förmig ausgeschnitten ist. In dem V-Ausschnitt 6 ist das Rückenteil 7 der Warnweste 1 teilweise erkennbar. Vorderteil 3 und Rückenteil 7 können miteinander verbunden sein, beispielsweise durch eine Naht, Klebung, Schweißung oder dergleichen.
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Der Bereich der Verbindung von Vorderteil 3 und Rückenteil 7 sollte so klein wie möglich ausfallen, da dieser zu einer Vergrößerung des Volumens der Warnweste 1 im zusammengelegten Zustand führt. Aus diesem Grund ist es gemäß der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt, wenn Vorderteil 3 und Rückenteil 7 allein im Bereich der Schultern 8 miteinander verbunden sind. Wenn die Warnweste 1 einsäumungsfrei ausgebildet ist verringert sich das Packungsvolumen weiter in vorteilhafter Weise. Insgesamt ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Warnweste 1 im flachen Zustand, wie in 1 gezeigt, eine Fläche von 2750 cm2 bis 4500 cm2, und im zusammengelegten Zustand ein Packungsvolumen von 15 cm3 bis 50 cm3 aufweist. Damit können sogar mehrere der Warnwesten 1 in praktisch jedem Fahrzeug untergebracht werden, ohne dessen Passagiere zu inkommodieren.
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An dem Textilteil 2 ist ein Reflexteil 9 angeordnet, das in dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel als zwei reflektierende, horizontale Leuchtstreifen 10 und 11 ausgebildet ist. Die beiden Leuchtstreifen 10 und 11 sind in der ebenen Darstellung allein auf dem Vorderteil 3 zu erkennen, doch sind sie in entsprechender Weise auf dem Rückenteil 7 fortgesetzt (hier nicht gezeigt). Mit anderen Worten liegen die jeweiligen Leuchtstreifen 10 und 11 des Vorderteils auf den jeweiligen Leuchtstreifen des Rückenteils 7 korrespondierend auf.
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Der Reflexteil 9 kann eine Polymerschicht mit einem Bindersystem aufweisen, in das offene Glaskugeln eingebettet sind. Solche Leuchtstreifen sind an sich bekannt und insbesondere unter der Marke 3M Scotchlite (Vertrieb über das Unternehmen 3M Deutschland GmbH, Carl-Schurz-Str. 1, D-41453 Neuss) kommerziell erhältlich. Die Dicke des Reflexteils 9 kann im Wesentlichen zwischen 0,10 mm bis 0,3 mm betragen. Es ist aber auch möglich, dass die jeweilige Dicke eines jeden Leuchtstreifens 10, 11 unterschiedlich ist.
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Die Leuchtstreifen 10, 11 selbst weisen im Wesentlichen eine Dicke von 0,10 mm bis 0,19 mm auf und sind auf dem Textilteil 2 auflaminiert und/oder aufgedruckt. Dies trägt dazu bei, dass die erfindungsgemäße Warnweste 1 das gewünschte geringe Packungsvolumen aufweist. Die Länge beziehungsweise Breite der Leuchtstreifen 10, 11, sowie deren Positionierung, wird im Wesentlichen durch die einschlägigen Normen DIN EN 471 bzw. der ANSI/ISEA 107 vorgegeben. Es hat sich aber in der Praxis als vorteilhaft im Sinne der Erzielung eines geringen Packungsvolumens herausgestellt, wenn die beiden in der 1 dargestellten Leuchtstreifen 10 und 11 jeweils eine Breite von im Wesentlichen 5 cm haben. Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, dass der untere Rand des in 1 oberen Leuchtstreifens 10 im Wesentlichen 23 cm vom unteren Rand der Warnweste 1, und der unteren Rand des unteren Leuchtstreifens 11 im Wesentlichen 11 cm vom unteren Rand der Warnweste 1 beabstandet ist.
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In 2 ist der untere Abschnitt der in 1 gezeigten Warnweste 1 gezeigt, wobei nunmehr die rechte Hälfte 5 des Vorteils 3 um eine sich vertikal erstreckende Kante 12 umgeschlagen ist. Hierdurch wird nicht nur ein im Vergleich zu 1 vergrößerter Ausschnitt des Rückenteils 7 erkennbar, sondern auch eine Lippe 13, an der ein Befestigungsmittel 14 angeordnet ist. Die Lippe 13 ist, wie aus den 1 und 2 hervorgeht, sichtbar, wenn die in den Figuren dargestellte rechte Hälfte 5 umgeschlagen ist; sie ist nicht sichtbar, wenn die Warnweste 1 geschlossen ist, sich also die rechte Hälfte 5 auf der Lippe 13 befindet.
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Das Befestigungsmittel 14 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als Klettverschluss ausgebildet. Der Klettverschluss weist jeweils zwei Paare von Haken 15 beziehungsweise Ösen 16 auf, die in an sich bekannter Weise aufeinander zu liegen kommen, wenn die Warnweste 1 geschlossen wird.
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Es versteht sich, dass auch andere Typen von Befestigungsmittel 14 oder deren geringere oder höhere Anzahl verwendet werden können, ohne von der Erfindung abzuweichen. Darüber hinaus kann die Lippe 13 anders geformt sein, oder deren Anzahl kann höher sein als in dem Ausführungsbeispiel der 2 gezeigt.
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Die Leuchtstreifen 10 beziehungsweise 11 verlaufen in dem gezeigten Beispiel ganz beziehungsweise teilweise über die Lippe 13. Dies ist jedoch nicht zwingend; so kann vorgesehen sein, dass sich auf der Lippe kein Teil des Reflexteils 9 befindet, da dieses im Gebrauchszustand der Weste ohnehin nicht sichtbar wäre.
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Die in 1 beziehungsweise 2 gezeigte Warnweste 1 weist ein Reflexteil 9 auf, das der Norm DIN EN 471 entspricht. In 3 nun ist eine alternative Ausführungsform gezeigt, bei der der Reflexteil 9 der-Norm ANSI/ISEA 107 entspricht. Wie 3 entnommen werden kann ist der Leuchtstreifen 10 nun größer, da von ihm sowohl ein Leuchtstreifen 17 auf der in der 2 linken Hälfte 4 als auch ein Leuchtstreifen 18 auf der in der 2 rechten Hälfte 5 in vertikaler Richtung verläuft. Auch in diesem Fall verlaufen die Leuchtstreifen 17 beziehungsweise 18 nicht nur über den in der 2 sichtbaren Brustbereich, sondern auch über den in dieser Perspektive nicht sichtbaren Teil des Rückenteils 7.
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Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen, die Norm ANSI/ISEA 107 erfüllende Warnweste ist in 4 gezeigt. Diese unterscheidet sich von der in 3 gezeigten Ausführungsform dadurch, dass es lediglich einen horizontal verlaufenden Reflexstreifen 10 gibt.
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In bevorzugter Weise können alle Bestandteile der Warnweste 1 frei von Schadstoffen sein und damit die Standards gemäß OEKO-TEX® (Markeninhaber: Forschungsinstitut Hohenstein Prof. Dr. Jürgen Mecheels GmbH & Co. KG, 74357 Bönnigheim, DE) erfüllen. Auch kann die Warnweste 1 eine Antistatik-Ausrüstung aufweisen.
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Diese Information 19, ebenso wie insbesondere Herstellerangaben, Pflegehinweise, Warnhinweise, Größenangaben oder dergleichen können auf der Warnweste 1 aufgedruckt sein. Wie 1 entnommen werden kann ist es vorteilhaft, den Druck auf dem Rückenteil 7 im Bereich des V-Ausschnitts 8 vorzusehen, da die entsprechenden Informationen 19 auf einen Blick auch bei einer ausgebreiteten Warnweste 1 leicht erkennbar sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Warnweste
- 2
- Textilteil
- 3
- Vorderteil
- 4
- Hälfte
- 5
- Hälfte
- 6
- V-Ausschnitt
- 7
- Rückenteil
- 8
- Schulterbereich
- 9
- Reflexteil
- 10
- Leuchtstreifen
- 11
- Leuchtstreifen
- 12
- Kante
- 13
- Lippe
- 14
- Befestigungsmittel
- 15
- Haken
- 16
- Ösen
- 17
- Leuchtstreifen
- 18
- Leuchtstreifen
- 19
- Aufdruck