-
Die
Erfindung betrifft einen Stuhl, insbesondere einen Bürostuhl,
mit einer Synchronmechanik.
-
Moderne
hochwertige Bürostühle sind üblicherweise
mit einer Synchronmechanik versehen, die dafür sorgt, dass sich die Sitzfläche synchron
mit der Rückenlehne
bewegt. Die Synchronmechanik wird üblicherweise gebildet von einem
Lehnenträger, der
an einem zentralen Trägergestell
angeordnet, beweglich mit dem Sitz verbunden ist. Dadurch werden die
Bewegungen des Lehnenträgers
in synchrone Bewegungen der Sitzfläche übertragen. Für die Ausgestaltung
einer Synchronmechanik bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten
an. So ist beispielsweise aus der
DE 101 22 948 C1 ein Bürostuhl entnehmbar, dessen
Sitzfläche
sich mit einer Auslenkung der Rückenlehne
nach hinten zur Rückenlehne
hin neigt. Aus der
DE
42 19 599 C2 ist ein Bürostuhl
entnehmbar, dessen Sitzfläche
sich mit einer Auslenkung der Rückenlehne
nach hinten entgegengesetzt nach vorne neigt. Bei beiden gezeigten
Stühlen
ist es erforderlich, die für
eine Neigung der Rückenlehne
zu überwindende
Gegenkraft entsprechend dem Gewicht einer sitzenden Person einzustellen.
-
Aus
der
US 6,709,058 B1 ist
ein Bürostuhl bekannt,
bei dem sich die einer Neigung entgegenwirkende Kraft der Rückenlehne
mechanisch dem Gewicht einer sitzenden Person anpasst. Hierzu ist der
Lehnenträger über einen
Drehpunkt am Trägergestell
hinaus aufwärts
unter die Sitzfläche
gebogen. Durch diese Biegung in Kombination mit dem Drehpunkt wird
eine rückwärtige Kippbewegung
der Rückenlehne über den
Lehnenträger
in eine Aufwärtsbewegung
der Sitzfläche
umgesetzt. Da der auf die Sitzfläche
wirkende Aufpunkt des Lehnenträgers eine
Drehbewegung ausführt,
ist die der sitzenden Person von der Rückenlehne entgegengesetzte
Kraft abhängig
von der absoluten Neigungsstellung des Lehnenträgers.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung, einen Stuhl der eingangs genannten Art
anzugeben, der eine alternative Mechanik zur automatischen Anpassung
der von der Rückenlehne
einer Neigung entgegenwirkenden Kraft auf das Gewicht der sitzenden
Person aufweist.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Stuhl, insbesondere einen Bürostuhl,
mit einer an einem Trägergestell über einen
Lehnenträger
angelenkten Rückenlehne
sowie einer hierzu synchron bewegbaren Sitzfläche, die in einem Aufpunkt über einen
Sitzlenker schwenkbar an das Trägergestell angebunden
ist, gelöst,
wobei der Lehnenträger
und der Sitzlenker jeweils drehbar an dem Trägergestell befestigt sind,
und wobei der Lehnenträger
und die Sitzfläche
voneinander beabstandet über
ein einzelnes zwischengeschaltetes Koppelglied miteinander derart
beweglich gekoppelt sind, dass eine nach hinten gerichtete Kippbewegung
der Rückenlehne
in eine aufwärtige
Schwenkbewegung der Sitzfläche übersetzt
wird.
-
Die
Erfindung geht dabei in einem ersten Schritt von der Überlegung
aus, dass die Gewichtskraft einer sitzenden Person vertikal nach
unten gerichtet ist. Wird über
einen entsprechend gestalteten Lehnenträger die Kipp- oder Drehbewegung
der Rückenlehne
direkt mit der Sitzfläche
gekoppelt, so wirkt von der Gewichtskraft nur die bezüglich der Drehbewegung
im Aufpunkt tangentiale Komponente. Damit ist aber die gegen die
sitzende Person wirkende Gegenkraft der Rückenlehne von ihrer Neigung
abhängig.
-
In
einem weiteren Schritt geht die Erfindung von der Überlegung
aus, zur Überwindung
dieses Nachteils die Sitzfläche
mit dem Lehnenträger
voneinander beabstandet über
ein zwischengeschaltetes einzelnes Koppelglied beweglich zu verbinden. Somit
wird die Drehbewegung der Rückenlehne
und damit des Lehnenträgers über das
Koppelglied auf eine Bewegung der Sitzfläche übertragen. Dabei bietet die
Kopplung über
das Koppelglied im Unterschied zu einer direkten Koppelung zusätzliche
mechanische Freiheitsgrade, die es erlauben, die Neigung der Rückenlehne
annähernd
in eine gleichförmige
Aufwärtsbewegung
der Sitzfläche
umzusetzen. Das Grundprinzip beruht darauf, dass ein zwischengeschaltetes
Koppelglied zur Kompensation der beschriebenen unerwünschten
Abhängigkeit
des pro Winkeldifferenz der Rückenlehne
erzeugten Hubs der Sitzfläche
von dem absoluten Neigungswinkel der Rückenlehne eingesetzt werden
kann. Auf diese Weise wird es möglich,
die von der Rückenlehne
auf eine sitzende Person ausgeübte
Gegenkraft unabhängig
von deren absoluter Neigungsstellung annähernd gleich zu halten.
-
In
einer ersten vorteilhaften Variante ist das Koppelglied durch eine
Zugstange gebildet, die die Sitzfläche mit dem Lehnenträger beweglich
verbindet. Die Ankopplung des Lehnenträgers an die Sitzfläche über eine
Zugstange schafft zusätzliche
mechanische Freiheitsgrade, die den gewünschten Bewegungsablauf der
Sitzfläche
ermöglichen.
Derartige mechanische Freiheitsgrade sind die Länge der Zugstange an der Sitzfläche oder
der Ort der Befestigungspunkte der Zugstange am Lehnenträger und an
der Sitzfläche.
Im Falle einer Kopplung einer Drehbewegung mit einer beweglichen
Zugstange ist die pro Drehwinkel parallel zur Zugstange bewirkte Bewegung
abhängig
von der absoluten Drehstellung. Die beschriebene Kopplung zwischen
Sitzfläche
und Lehnenträger
mit einer Zugstange kann also zur Kompensation der beschriebenen
unerwünschten Abhängigkeit
des pro Winkeldifferenz der Rückenlehne
erzeugten Hubs der Sitzfläche
von dem absoluten Neigungswinkel der Rückenlehne eingesetzt werden.
-
Vorteilhafterweise
ist der Lehnenträger über ein
Drehlager an dem Drehgestell drehbar befestigt und weist ein Drehlager
auf, in dem die Zugstange drehbar gelagert ist, welches in Richtung
auf den Sitzlenker vor und in Richtung zur Sitzfläche über dem
Drehlager angeordnet ist, über
welches der Lehnenträger
befestigt ist. Durch diese Geometrie wird im Ausgangs- oder Ruhezustand
des Stuhls im Befestigungspunkt die Winkelstellung zwischen der Zugstange
und der Tangente der Drehbewegung des Lehnenträgers festgelegt. Durch die
angegebene Position wird erreicht, dass eine Auslenkung der Rückenlehne
aus ihrer Ruheposition von Beginn an in einen Versatz der Zugstange
umgesetzt wird. Durch Variation ist be einflussbar, ob eine Auslenkung
der Rückenlehne
zu einem großen
oder zu einem kleinen Versatz der Zugstange führt.
-
Vorteilhafterweise
weist der Lehnenträger
einen abgewinkelten Schwenkarm auf, an dem die Zugstange drehbar
gelagert ist. Mittels eines abgewinkelten Schwenkarms, der das Drehlager
aufnimmt, in dem die Zugstange drehbar gelagert ist, kann eine Material
sparende und einfache Ausführung
erzielt werden.
-
In
einer anderen vorteilhaften Variante ist zur beweglichen Kopplung
des Lehnenträgers
mit der Sitzfläche
an dem Lehnenträger
ein Hebelarm angeordnet, der über
das Koppelglied an die Sitzfläche ankoppelt.
Auch ein derartiger Hebelarm, der durch den Lehnenträger selbst
gebildet oder ein separat an dem Lehnenträger angebrachtes weiteres Element sein
kann, erlaubt hinsichtlich der Kopplung zusätzliche mechanische Freiheitsgrade,
die abhängig
von der Auslenkung der Rückenlehne
bzw. des Lehnenträgers
die gewünschte
Aufwärtsbewegung
der Sitzfläche
ermöglichen.
Derartige mechanische Freiheitsgrade sind beispielsweise die Länge des
Hebelarmes, die Gestaltung des Koppelgliedes, die Ankopplung des
Koppelgliedes an die Sitzfläche
oder die Anordnung des für
den Hebelarm erforderlichen Lagers.
-
Zur
Ausbildung des Hebelarmes kann der Lehnenträger beispielsweise einen abgewinkelten Teil
aufweisen, welcher in einem Drehlager am Trägergestell gelagert ist. Der über das
Drehlager hinausgehende Teil des Lehnenträgers kann dann als ein derartiger
Hebelarm eingesetzt werden.
-
In
einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
kann der Hebelarm durch eine mit dem Lehnenträger verbundene gekröpfte Stange
gebildet sein, die sich mit dem Lehnenträger in einem Drehlager am Trägergestell
dreht. Der Hebelarm ist dann durch den abgekröpften Teil der Stange gebildet.
-
Zur
Ausbildung der Gewichtsautomatik, bei welcher eine rückwärtige Kippbewegung
der Rückenlehne über den
Lehnenträger
in eine Aufwärtsbewegung
der Sitzfläche
umgesetzt wird, ist es vorteilhaft, wenn der Hebelarm zur Ankopplung
an die Sitzfläche
von unten an diese anschlägt.
In diesem Fall wirkt die Gewichtskraft der Sitzfläche und
die Gewichtskraft einer sitzenden Person nach unten gegen den aufwärts gerichteten
Hebelarm. Zur Schaffung der Kopplung zwischen dem Koppelglied und
der Sitzfläche
braucht in diesem Fall keine oder nur eine einfache mechanische
Konstruktion eingesetzt werden, die durch Form-, Reib- oder Kraftschluss
die gekoppelten Teile aneinander hält. Mit anderen Worten kann
bei dieser Ausführungsform
das Koppelglied von unten gegen die Sitzfläche lose geführt werden.
-
Zur
Ankopplung des Hebelarms an die Sitzfläche ist das Koppelglied vorteilhafterweise
als eine sitzflächenseitig
am Hebelarm angeordnete Rolle ausgebildet. Dies ist eine einfache
und kostengünstige
Lösung,
die zur Ankopplung genügend
Freiheitsgrade bildet.
-
Zur
Schaffung der gewünschten
Aufwärtsbewegung
der Sitzfläche
ist dieser mit Vorteil eine Kulisse angeformt, entlang der die Rolle
zwangsgeführt ist.
Durch entsprechende Formgebung der Kulisse, worunter vorliegend
eine vorgegebene Führungsbahn
verstanden wird, entlang derer die Rolle geführt ist, kann die gewünschte Bewegung
der Sitzfläche durch
die rückwärtige Kippbewegung
des Lehnenträgers
eingestellt werden.
-
Insbesondere
dann, wenn der Hebelarm zur Ankopplung von unten an die Sitzfläche anschlägt, ist die
Kulisse zweckmäßigerweise
als eine Abrollbahn ausgebildet, gegen die sich die Rolle der Abrollbahn rollend
abstützt.
Das Zusammenspiel aus der nach unten gerichteten Gewichtskraft der
Sitzfläche
und der sitzenden Person und der über den Hebelarm nach oben
wirkenden Kraft durch Druck der sitzenden Person auf die Rückenlehne
und damit auf den Lehnenträger,
wird die Rolle insbesondere gegen eine unten der Sitzfläche angeformte
Abrollbahn gepresst und entlang dieser zwangsgeführt.
-
Um
eine unabhängig
von der absoluten Neigungsstellung der Rückenlehne gegen den Rücken einer
sitzenden Person drückende
Gegenkraft zu erzielen, ist es vorteilhaft, wenn die Kulisse bezüglich der
Sitzfläche
nach hinten unten geneigt ist. Dadurch erzeugt ein definierter Auslenkungswinkel
der Rückenlehne
in einer geneigten Position des Lehnenträgers einen höheren Hub
der Sitzfläche
als in einer aufrechten Position.
-
Zweckmäßigerweise
ist der Sitzlenker drehbar an der Sitzfläche gelagert. Dies erlaubt
bei einer Drehbewegung des Sitzlenkers gegenüber dem Trägergestell eine Beibehaltung
der Ausrichtung der Sitzfläche.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Sitzlenker
als ein Gelenkelement, insbesondere als eine Gelenkplatte, mit einem
ersten und einem zweiten Drehlager ausgebildet, über welche die Sitzfläche mit
dem Trägergestell
verbunden ist. Diese Ausgestaltung ist kostengünstig und erlaubt eine mechanisch
einfache, bewegliche Kopplung zwischen der Sitzfläche und
dem Trägergestell.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Sitzfläche
in einem vom Aufpunkt beabstandeten weiteren Aufpunkt mittels eines an
dem Trägergestell
gelagerten Sitzführungselements
derart geführt,
dass bei einer aufwärtigen Schwenkbewegung
an dem Aufpunkt insgesamt eine Neigung der Sitzfläche hin
zur Rückenlehne
bewirkt ist. Bei einer solchen Konstruktion wird der mit zunehmender
Neigung der Rückenlehne
wachsende nach vorne gerichtete Druck der sitzenden Person durch
die entsprechend ausgerichtete Neigung der Sitzfläche aufgefangen.
Ein Verrutschen der sitzenden Person wird somit verhindert. Die
Führung
der Sitzfläche
mittels des Sitzführungselements
in einem weiteren Aufpunkt erlaubt dabei eine große Freiheit bei
der Gestaltung der gewünschten
Synchronbewegung der Sitzfläche
bezüglich
der Auslenkung der Rückenlehne.
-
In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist auch das Sitzführungselement
als ein Gelenkelement, insbesondere als eine Gelenkplatte, mit zwei
Drehlagern ausgeführt. Über die
Länge des
Gelenkelements bzw. über
den Abstand der beiden Drehlager ist die Bewegung der Sitzfläche in dem weiteren
Aufpunkt bezüglich
des Aufpunkts der Lagerung an dem Sitzlenker einstellbar.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung sind der Sitzlenker und das Sitzführungselement jeweils als ein
Gelenkelement, insbesondere als eine Gelenkplatte, mit zwei Drehlagern
ausgeführt.
Dabei ist die Sitzfläche,
die beiden Gelenkelemente verbindend, über die jeweiligen Drehlager hängend an
dem Trägergestell
gelagert. Wird hierbei über
die Zugstange auf die Sitzfläche
ein Versatz übertragen,
so wird die Sitzfläche,
die über
die Gelenkelemente an dem Trägergestell
hängt,
insgesamt ausgelenkt. Dabei führt
die Sitzfläche
aufgrund ihrer schaukelnden Aufhängung
mit zunehmender Neigung der Rückenlehne
eine umso stärkere
Aufwärtsbewegung
aus.
-
Zweckmäßigerweise
sind im Ruhezustand des Stuhles die unteren Drehlager beider Gelenkelemente
bezüglich
der oberen Drehlager jeweils in Richtung zur Rückenlehne hin versetzt. Hierdurch wird
gewährleistet,
dass ausgehend von dem Ruhezustand eine rückwärtige Kippbewegung der Rückenlehne
von Beginn an in eine aufwärtige Schwenkbewegung
der Sitzfläche übertragen
wird. Dies ist günstig
für die
Realisation der gewünschten Gewichtsautomatik.
-
Sind
beide Gelenkelemente in der Ruheposition des Stuhls nicht parallel
ausgerichtet oder unterschiedlich lang, so führt die Auslenkung der Sitzfläche mittels
eines Versatzes der Zugstange neben einer Aufwärtsbewegung zusätzlich zu
einer Kippbewegung der Sitzfläche.
Vorteilhafterweise ist der Abstand der Drehlager des Gelenkelements
des Sitzführungselements
kürzer
als der Abstand der Drehlager des Gelenkelements des Sitzlenkers.
Hierdurch wird in einfacher Art und Weise die Kippbewegung der Rückenlehne
in eine Kippbewegung der Sitzfläche
derart umgesetzt, dass sich diese mit Neigung der Rückenlehne
zu dieser hin ebenfalls verkippt.
-
In
einer besonders vorteilhaften Variante ist der Synchronisationsmechanismus
insgesamt jeweils spiegelsymmetrisch zu beiden Seiten der Sitzfläche angeordnet.
Dabei ist es insbesondere zweckmäßig, die
Gelenkelemente als flache Gelenkplatten auszubilden. Durch die Anordnung
des Synchronisationsmechanismus seitlich der Sitzfläche wird
eine Reduktion der Bauhöhe
zwischen der Unterkante der Mechanik und der Oberkante der Sitzfläche erreicht. Dadurch
wird das Packmaß des
Stuhles reduziert, wodurch ein räumlich
kompaktes Zusammenlegen oder Zusammenklappen des Stuhles ermöglicht wird.
-
Zweckmäßigerweise
sind die Armlehnen und die Rückenlehne
als in den Lehnenträger
steckbar ausgeführt.
Zum Zusammenlegen oder Zusammenklappen des Stuhles können dann
die Armlehnen und die Rückenlehne
insgesamt dem Lehnenträger
entnommen und zu den verbleibenden Elementen zugestapelt werden.
Mit einer abnehmbaren Stuhlsäule wird
somit ein kompakt zusammenklappbarer Stuhl geschaffen, der einen
Synchronisationsmechanismus mit zusätzlicher Gewichtsautomatik
umfasst.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
-
1 schematisch
in einer Seitenansicht einen Bürostuhl
mit Gewichtsmechanik in Ruheposition, wobei die Sitzfläche über einen
Sitzlenker hängend
an dem Trägergestell
gelagert ist,
-
2 in
einer Seitenansicht schematisch den Bürostuhl gemäß 1 in ausgelenkter
Position,
-
3 in
einer perspektivischen Darstellung eine Teilansicht eines Bürostuhls,
wobei die Sitzfläche über an einer
gekröpften
Stange angeordnete Rollen mit dem Lehnenträger gekoppelt ist und
-
4 in
perspektivischer Darstellung eine Teilansicht eines Bürostuhls,
wobei die Sitzfläche über an einem
abgewinkelten Hebelarm angeordnete Rollen mit dem Lehnenträger gekoppelt
ist.
-
In 1 ist
in einer Seitenansicht schematisch ein Bürostuhl 2 gezeigt.
Der Bürostuhl 2 weist eine
Sitzfläche 3 sowie
eine Rückenlehne 5 auf
und wird mittels einer Stuhlsäule 7 von
einem – nicht
dargestellten – Fußgestell
getragen. Der Bürostuhl 2 weist
weiter Armlehnen 33 auf, die mit der Rückenlehne 5 eine funktionale
Einheit bilden. Armlehnen 33, Rückenlehne 5 und Sitzfläche 3 werden
zentral von einem Trägergestell 35 getragen,
welches auf der Stuhlsäule 7 ruht.
-
Der
die einsteckbare Rückenlehne 5 tragende
Lehnenträger 37,
an welchem gleichzeitig die Armlehnen 33 steckbar befestigt
sind, ist über
ein Drehlager 38 drehbar an dem Trägergestell 35 montiert.
Die Sitzfläche 3 ist
hängend über einen
Sitzlenker 15 und ein Sitzführungselement 10 an
dem Trägergestell 35 befestigt.
Der Sitzlenker 15 und das Sitzführungselement 10 sind
jeweils als Gelenkelemente 40 bzw. 41 ausgebildet.
Hierbei sind die Gelenkelemente 40 und 41 über die
oberen, ersten Drehlager 43 bzw. 44 an dem Trägergestell 35 drehbar
befestigt. Die Sitzfläche 3 ist über die
unteren, zweiten Drehlager 45 und 46 mit den beiden
Gelenkelementen 40 bzw. 41 drehbar verbunden.
Mit anderen Worten sind die Gelenkelemente 40 und 41 über die
Sitzfläche 3 mittels
der unteren Drehlager 45 und 46 miteinander gekoppelt.
-
Über einen
abgewinkelten Schwenkarm 48 ist der Lehnenträger 37 mittels
des Drehlagers 49 beweglich mit einer Zugstange 50 verbunden,
die an ihrem anderen Ende über
das untere Drehlager 45 des Gelenkelements 40 mit
der Sitzfläche 3 verbunden ist.
-
Der
dargestellte Mechanismus, bestehend aus Schwenkarm 48,
Zugstange 50 sowie den beiden Gelenkelementen 40, 41 und
der Armlehne 33 befindet sich spiegelsymmetrisch zu beiden
Seiten des dargestellten Bürostuhls 2.
Auch das Trägergestell 35 ist
hierzu entsprechend symmetrisch ausgestaltet. Die Sitzfläche 3 ist
dazwischen hängend
angeordnet. Die symmetrisch ausgestalteten Schwenkarme 48 übergreifen
zu beiden Seiten des Stuhls 2 die jeweiligen Gestelle des
Trägergestells 35.
-
Zur
Funktionsweise des Bürostuhls 2 ist
in 2 in einer Seitenansicht schematisch der Bürostuhl 2 in
einer ausgelenkten Position dargestellt. Über das Drehlager 38 führt eine
nach hinten gerichtete Kippbewegung der Rückenlehne 5 zu einer
aufwärtigen
Drehbewegung des Schwenkarms 48. Über die Zugstange 50 wird
die zur Ausrichtung des Zugarms 50 parallele Komponente
der Drehbewegung auf die Sitzfläche 3 übertragen.
Entsprechend führt das
untere Drehlager 45, an welchem die Zugstange 50 auf
die Sitzfläche 3 wirkt,
eine aufwärtige
Drehbewegung von etwa 6 Uhr auf 4 Uhr aus. Über die Sitzfläche 3 und
dem unteren Drehlager 46 wird hierbei auch das Gelenkelement 41 entsprechend
ausgelenkt.
-
Insgesamt
führt demnach
eine nach hinten gerichtete Kippbewegung der Rückenlehne 5 zu einer
aufwärtigen
Dreh- bzw. Schwenkbewegung der Sitzfläche 3. Dabei sind
die Abstände
der Drehlager 43, 44, 45 und 46 derart
bemessen, dass in der Ruheposition des Bürostuhls 2 gemäß 3 die
Gelenkelemente 40 und 41 zueinander leicht geneigt sind.
Das Gelenkelement 41 weist hierbei eine größere Neigung
auf als das Gelenkelement 40. Dies führt dazu, dass die Sitzfläche 3 bei
einer abwärtigen Kippbewegung
der Rückenlehne 5 neben
der aufwärtigen
Schwenkbewegung gleichzeitig eine Neigung hin zur Rückenlehne 5 ertährt.
-
Ausgehend
von der Ruheposition des Bürostuhls 2 gemäß 1 ist
die Ausrichtung der Zugstange 50 entsprechend der Drehbewegung
des Schwenkarms 48 so gewählt, dass die Zugstange 50 mit
zunehmender Kippung der Rückenlehne 5 im Drehlager 49 eher
tangential ausgerichtet ist. Insofern führt mit zunehmender Neigung
der Rückenlehne 5 ein
gleicher Winkelversatz zu einem größeren Versatz der Zugstange 50.
Gemeinsam mit der gewinkelten Ankopplung der Zugstange 50 an
das Gelenkelement 40 wird hierdurch eine Kompensation dergestalt
erreicht, dass unabhängig
von der absoluten Neigungsposition der Rückenlehne 5 eine auf dem
Bürostuhl 2 sitzende
Person eine annähernd gleiche
Gegenkraft erfährt.
Je stärker
die Neigung der Rückenlehne 5 ist,
umso mehr wir pro Winkelgrad der Neigung die Sitzfläche 3 angehoben.
Die von der Rückenlehne 5 auf
die sitzende Person ausgeübte Gegenkraft
stellt sich dabei automatisch auf des Gewicht der sitzenden Person
ein.
-
In 3 ist
in einer perspektivischen Teilansicht eine weitere Ausgestaltung
einer Gewichtsautomatik eines Bürostuhls
dargestellt. Von dem Bürostuhl
ist der Lehnenträger 37 bzw.
zwei davon beidseits des Trägergestells 35 geführte Holme
erkennbar, an welchen die Rückenlehne
angeordnet ist. Weiter ist ein Teil des Trägergestells 35 sichtbar,
an welchem die Sitzfläche 3 schaukelnd
aufgehängt
ist. Hierzu ist die Sitzfläche 3 beidseits
an dem symmetrisch ausgebildeten Trägergestell 35 jeweils über zwei
Gelenkelemente 40 bzw. 41 angehängt. Für die schaukelnde
Aufhängung
sind die Gelenkelemente 40 bzw. 41 jeweils über obere,
erste Drehlager 43 bzw. 44 an dem Trägergestell 35 und über untere, zweite
Drehlager 45 bzw. 46 mit der Sitzfläche 3 drehbar
verbunden.
-
Zur
Ausbildung der Gewichtsautomatik ist die Sitzfläche 3, von welcher
ohne zeichnerische Darstellung der Polsterung und eines Sitzbezugs
lediglich eine Sitzaufnahme 3' erkennbar ist, gegenüber einem
Zwischensteg 51 des Trägergestells 35 beabstandet.
In den Bereich zwischen der Sitzaufnahme 3' und dem Zwischensteg 51 ragt
einen Hebelarm 52 ausbildend eine gekröpfte Stange 53 hinein.
Die zur Ausbildung des Hebelarms 52 U-förmig ausgebildete gekröpfte Stange 53 ist
an ihren beiden äußeren Enden
jeweils über
ein Drehlager 38 mit den Holmenenden des Lehnenträgers 37 verbunden.
Die gekröpfte
Stange 53 dreht sich mit dem Lehnenträger 37 in dem Drehlager 38.
-
Am
Ende des Hebelarms 52 bzw. am Quersteg des von der gekröpften Stange 53 ausgebildeten U
sind zwei drehbar auf der Stange 53 befestigte Rollen 56 als
Koppelglieder angeordnet. Gegen die Rollen 56 drückt von
oben das Gewicht der Sitzfläche 3 und
das Gewicht einer gegebenenfalls darauf sitzenden Person. Zur Ankopplung
der Sitzfläche 3 über die Rollen 56 an
den Lehnenträger 37 sind
der Sitzaufnahme 3' zwei
Kulissen 57 angeformt, die an ihrer Aufnahme eine nach
hinten unten gekrümmte
Abrollbahn 59 bilden.
-
Bei
einer abwärtigen
Kippbewegung des Lehnenträgers 37 durch
ein Nachhintenlehnen der sitzenden Person wird der Hebelarm 52 der
gekröpften
Stange 53 nach oben geschwenkt. Dadurch wird die Sitzfläche 3 dem
Gewicht der sitzenden Person entgegenwirkend nach oben gedrückt. Bei
dieser Bewegung laufen die Rollen 56 jeweils entlang der
Abrollbahn 59 der Kulissen 57. Da die Abrollbahnen 59 nach
hinten unten gekrümmt
sind, erfährt
die Sitzfläche 3 mit
größer werdender
Auslenkung der Rückenlehne
bzw. des Lehnenträgers 37 einen
wachsenden Hub nach oben.
-
4 zeigt
ebenfalls in einer perspektivischen Teilansicht eine weitere Ausgestaltung
der Gewichtsautomatik des Bürostuhls.
Entsprechend dem in 3 gezeigten Bürostuhl
ist wiederum die Sitzfläche 3 in
dem symmetrisch ausgebildeten Trägergestell 35 beidseitig
jeweils mittels der Gelenkelemente 40 und 41 angehängt. Die
Sitzfläche 3 ist
somit an dem Trägergestell 35 wiederum
schaukelnd aufgehängt.
-
Die
Sitzfläche 3 ist
an ihrem hinteren Ende wiederum von einem Zwischensteg 51 des
Trägergestells 35 beabstandet.
In den Zwischenraum greift ein Hebelarm 52 ein, welcher
einen abgewinkelten Teil des mittig im Bürostuhl geführten Lehnenträgers 37 darstellt.
Der Lehnenträger 37 ist
mit seinem den Hebelarm 52 ausbildenden abgewinkelten Teil
in dem Drehlager 38 drehbar an dem Zwischensteg 51 des Trägergestells 35 befestigt.
Hierzu ist ein Stützelement 60 vorgesehen.
-
Zur
Ankopplung des Hebelarms 52 an die Sitzfläche 3 sind
am sitzflächenseitigen
Ende des Hebelarms 52 beidseits drehbare Rollen 56 angeordnet.
Diese Rollen 56 koppeln von unten entsprechend 3 an
eine Abrollbahn 59 zweier der Sitzaufnahme 3' angeformten
Kulissen 57. Der resultierende Bewegungsablauf der Sitzfläche 3 bei
einer Kippbewegung der Rückenlehne
bzw. des Lehnenträgers 37 entspricht
dem des in 3 gezeigten Bürostuhls.
-
- 2
- Bürostuhl
- 3
- Sitzfläche
- 3'
- Sitzaufnahme
- 3''
- Sitzoberseite
- 5
- Rückenlehne
- 7
- Stuhlsäule
- 9
- Sitzlenker
- 10
- Sitzführungselement
- 15
- Aufpunkt
- 27
- weiterer
Aufpunkt
- 33
- Armlehnen
- 35
- Trägergestell
- 37
- Lehnenträger
- 38
- Drehlager
- 40
- Gelenkelement
(Sitzlenker)
- 41
- Gelenkelement
(Sitzführungselement)
- 43
- oberes
Drehlager
- 44
- oberes
Drehlager
- 45
- unteres
Drehlager
- 46
- unteres
Drehlager
- 48
- Schwenkarm
- 49
- Drehlager
- 50
- Zugstange
- 51
- Zwischensteg
- 52
- Hebelarm
- 53
- Gekröpfte Stange
- 56
- Rolle
- 57
- Kulisse
- 59
- Abrollbahn
- 60
- Stützelement